www.wikidata.de-de.nina.az
Die Theoretische Namenforschung beschaftigt sich mit Wesen und Verwendung von Namen aus allgemein theoretischer Sicht Sie ist einerseits Teil der Philosophie vor allem der Logik andererseits der Sprachwissenschaft Zur Logik gehort die Gegenuberstellung von Name und Benennung Hier wird fur die Sprachebene dieselbe Frage diskutiert wie bei der Gegenuberstellung von Allgemeinbegriff der der Benennung entspricht und Individualbegriff der dem Namen entspricht siehe auch Allgemeinbegriff Individualbegriff In andere Bereiche der Philosophie begibt sich die Frage nach der Bedeutung des Namens fur das benannte Objekt im Spezialfall die benannte Person In der traditionellen Forschung wurde der Name als Bezeichnung fur ein Individuum definiert der im Gegensatz zum Appellativ steht das als Klassenbezeichnung fungiert Problematisch gestaltet sich dabei die Deutung des Namens Dazu gibt es 3 Auffassungen Namen haben keine Bedeutung auf Grundlage von John Stuart Mill 1 Namen haben eine eingeschrankte Bedeutung bzw sind semantisch reduziert Einfluss nach der Sprechakttheorie Namen haben ein Maximum an Bedeutung auf Grundlage von Otto Jespersen 2 Die Breite der Auffassungen begrundet sich darin wie man Bedeutung definiert Mill definierte die Bedeutung als einen Klassenbegriff so dass sich diese Definition nur auf Appellative anwenden liess Die Klasse besass eine Reihe von Merkmalen die dieser Bedeutung zugeordnet waren Dementsprechend gab es fur ihn Zeichen mit Appellative und Zeichen ohne Eigennamen Bedeutung Jespersen dagegen geht von einer Ein Element Klasse aus Somit ist auch das Individuum ein Klassenobjekt und besitzt dadurch eine Bedeutung Das heisst dass der Name ein Spezialfall des Appellativs ist weil Namen Objekte aus Klassen mit jeweils nur einem Objekt bezeichnen Individualbegriffe Andere Appellative werden Benennungen genannt Sie bezeichnen hingegen Objekte aus offenen Klassen Allgemeinbegriffe Bis Ende der 1960er Jahre dominierte die Auffassung dass Namen keine Bedeutung hatten In der heutigen Forschung gilt diese These als uberholt Namen gelten als die Worte mit der grosstmoglichen Bedeutung uberhaupt Ausserhalb der Wissenschaft hat sich jedoch die traditionelle Auffassung bis heute gehalten obwohl sie ein Relikt der Scholastik ist 3 Einzelnachweise Bearbeiten John Stuart Mill A System of Logic Ratiocinative and Inductive Being a connected View of the Principles of Evidence and Methods of Scientific Investigation J W Parker London 1843 Otto Jespersen The Philosophy of Grammar Reprinted edition Allen amp Unwin London 1963 Ernst Hansack Das Wesen des Namens In Andrea Brendler Silvio Brendler Hrsg Namenarten und ihre Erforschung Ein Lehrbuch fur das Studium der Onomastik Anlasslich des 70 Geburtstages von Karlheinz Hengst Lehr und Handbucher zur Onomastik Bd 1 Baar Hamburg 2004 ISBN 3 935536 70 4 S 51 65 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theoretische Namenforschung amp oldid 226337087