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Theodor Freiherr von Liechtenstern 9 November 1799 in Wien 25 September 1848 1 in Magdeburg war ein preussischer Premierleutnant Er gilt neben Emil von Sydow als einer der Begrunder der methodischen Schulkartographie und als ein Vorreiter der physischen Atlaskarte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn des osterreichischen Kartografen Joseph Marx von Liechtenstern besuchte das Gymnasium und das k k Polytechnische Institut in seiner Heimatstadt Am 1 Oktober 1822 trat er als Freiwilliger in das 27 Infanterie Regiment 2 Magdeburgisches der Preussischen Armee ein und avancierte bis Mitte Juni 1826 zum Sekondeleutnant Ab 8 April 1831 war er als Geographielehrer am Berliner Kadettenhaus tatig und wirkte von Oktober 1839 bis Juli 1847 als Lehrer an der Schule der 7 Division Zwischenzeitlich zum Premierleutnant aufgestiegen beauftragte man ihn am 6 Juni 1848 mit der Wahrnehmung der Geschafte eines Rendanten an der Allgemeinen Kriegsschule Liechtenstern sollte Anfang August 1848 auch die die Adjutantur Geschafte ubernehmen konnte diese Stellung krankheitsbedingt aber nicht antreten Er gehorte zu der Gruppe von Reformern um Carl Ritter 1779 1859 und Alexander von Humboldt 1769 1859 welche die sich seit der Jahrhundertwende vollziehende Entwicklung der Geographie zu einer modernen Wissenschaft in die Schulen trugen Der unterrichtserfahrene Leutnant erarbeitete neue Lehrmittel und engagierte sich auch publizistisch gegen die alte Schulgeographie die als Staatenkunde eine Fulle topographisch statistischen Lernstoffs rein aufzahlend darbot Das neue Fundament des Unterrichts sollte die physische oder physikalische Geographie als Lehre der naturlichen Beschaffenheit der Erdoberflache und der in ihr wirkenden naturwissenschaftlich abgeleiteten Gesetze bilden Die kartographische Umsetzung dieser neuen Richtung leitete die Entwicklung der physischen Atlaskarte ein zu deren markantesten Merkmalen die Gebirgsdarstellung und die Regionalfarben die farbigen Hohenstufen geworden sind Von Liechtenstern war soweit feststellbar der erste Schulgeograph der 1834 38 Physische Karten d h Karten ohne politische Grenzdarstellungen als gleichwertige Atlasbestandteile aufnahm und diese Karten mit farbigen braunen Bergschraffen versah um die vertikale Dimension deutlicher hervortreten zu lassen Auf einer Europa Karte seines Schulatlas der Erd und Staatenkunde setzte er erstmals einen helleren und einen dunkleren Braunton ein um Hochflachen und Hochgebirge zu kennzeichnen In der zweiten Auflage des Atlasses erhielten die Tiefebenen der physischen Karten dann 1844 46 ein grun beiges Flachenkolorit Fur die Gebirgsdarstellung nutzte von Liechtenstern eine stark vereinfachte generalisierte Version der Boschungsschraffierung die von Johann Georg Lehmann 1799 entwickelt und von dem preussischen Generalstabsoffizier Otto August Ruhle von Lilienstern fur Unterrichtszwecke modifiziert worden war Das Charakteristische seiner Kartenentwurfe sah von Liechtenstern darin dass sie schon bei dem ersten und fluchtigen Anblick die ganze Physiognomik eines Erdraumes zu geben und einen unausloschlichen Eindruck zu hinterlassen im Stande seien Aus dieser Hauptforderung entwickelte er weitere Grundsatze der Karten und Atlasgestaltung fur die Schule Die farbig gestalteten Karten der ersten Atlasauflage dienten einigen Schulgeographen als Muster und Denkanstoss Vor allem ist Emil von Sydow zu nennen der in seinen ab 1838 erschienenen Wandkarten und Atlanten die Ideen von Liechtensterns weiterentwickelte Schriften BearbeitenDie neuesten Ansichten von der Erdkunde in ihrer Anwendung auf den Schulunterricht Braunschweig 1846 Schulatlas zur Erd und Staatenkunde fur hohere Schulen Reimer Berlin 1834 1838 und 1844 1846 mit Henry Lange Neuester Schulatlas zum Unterricht in der Erdkunde George Westermann Braunschweig 1853 Literatur BearbeitenJurgen Espenhorst Andree Stieler Meyer amp Co Handatlanten des deutschen Sprachraums 1800 1945 Bibliographisches Handbuch Schwerte 1994 Jurgen Espenhorst u a Diercke ein Atlas fur Generationen Hintergrunde Geschichte und bibliographische Daten bis 1955 Schwerte 1999 Verena Kleinschmidt Am Anfang war der Liechtenstern Lange Aus der Fruhgeschichte der Westermann Kartographie Geographische Rundschau 5 2004 Max von Lessel Gedenkblatter des Offizier Korps Infanterie Regiments Prinz Louis Ferdinand von Preussen 2 Magdeburgisches Nr 27 R Eisenschmidt Berlin 1890 S 70 71 Einzelnachweise Bearbeiten Petermanns Geographische Mitteilungen Bd 1 1855 S 92 Normdaten Person GND 129098566 lobid OGND AKS LCCN n2018018626 VIAF 18293581 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Liechtenstern Theodor vonALTERNATIVNAMEN Liechtenstern Theodor Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG KartografGEBURTSDATUM 9 November 1799GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 25 September 1848STERBEORT Magdeburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor von Liechtenstern amp oldid 221972657