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The Delicate Prey auf Deutsch erschienen unter dem Titel Die leichte Beute ist eine 1949 erschienene Kurzgeschichte des amerikanischen Schriftstellers Paul Bowles 1910 1999 Sie gab auch Bowles erster Kurzgeschichtensammlung The Delicate Prey and Other Stories 1950 den Titel Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Entstehung 3 Rezeption 4 Literatur 4 1 Ausgaben 4 2 Sekundarliteratur 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenSchauplatz der Handlung ist wie ein vielen Werken Bowles die Sahara Zwei Bruder Lederhandler vom Stamme der Filali aus Tabelbala sowie ihr junger Neffe Driss brechen mit ihren Kamelen nach Tessalit auf und durchqueren ein Gebiet in dem schon oft Karawanen von den Reguibat uberfallen wurden In der Wuste kommt ihnen ein einsamer Reiter entgegen und bittet sich ihnen anschliessen zu durfen da er den gleichen gefahrlichen Weg vor sich habe Trotz anfanglichen Misstrauens stimmen die Bruder zu da der Reiter offenbar kein Reguiba ist sondern aus der Stadt Moungar stammt deren Bewohner als fromm und anstandig gelten Unter dem Vorwand er wolle eine Gazelle die leichte Beute des Titels fur ein abendliches Mechoui erlegen entfernt sich der neue Begleiter spater vom Tross lockt die Bruder in einen Hinterhalt und erschiesst sie Driss hort die Schusse ahnt was passiert ist und ergreift die Flucht zweifelt dann aber doch an seinem Urteil und kehrt zum letzten Rastplatz zuruck Hier uberwaltigt ihn der vom Haschisch berauschte Rauber fesselt ihn foltert ihn aufs grausamste schneidet ihm die Genitalien ab vergewaltigt ihn und sagt ihm zuletzt die Kehle durch Als der Moungari in Tessalit versucht das bei dem Raubmord erbeutete Leder zu verkaufen weckt er das Misstrauen eines dort ansassigen Filala Ech Chibani Dieser meldet seinen Verdacht dem franzosischen Kommandanten des Ortes der ihm Glauben schenkt und ihm die Erlaubnis gibt Rache zu uben Ech Chibani und seine Leute stellen den Moungari binden ihn an ihre Kamele und fuhren ihn tief in die Wuste Dort schaufeln sie eine Grube graben den Moungari bis zum Hals ein und ziehen weiter Als sie weg waren verstummte der Moungari um die kalten Stunden hindurch auf die Sonne zu warten die erst Warme dann Hitze Durst Feuer und Visionen bringen wurde In der nachsten Nacht wusste er nicht mehr wo er war spurte auch die Kalte nicht langer Der Wind wirbelte den Staub vom Boden auf und blies ihn in seinen Mund als er sang Entstehung BearbeitenDie Geschichte geht angeblich auf eine wahre Begebenheit zuruck von der Bowles 1948 auf seiner Reise durch die Sahara vom Militarkommandanten von Timimoun erfahren haben will 1 Er schrieb die Geschichte im Dezember 1948 wahrend einer sturmischen Nacht an Bord des italienischen Passagierschiffs SS Saturnia auf der Uberfahrt von New York nach Gibraltar nieder 2 Mit an Bord war Tennessee Williams der das Schiff in seinen Memoiren mit der SS Vulcania verwechselt und dessen damaliger Liebhaber Frank Merlo Williams verdachtigte Bowles zu dieser Zeit zwischenzeitlich ihn mit Merlo zu betrugen gab sich aber schliesslich mit der Erklarung zufrieden dass die beiden nur gemeinsam Haschisch rauchten Williams dem Bowles die Geschichte bald darauf vorlegte zeigte sich von der literarischen Qualitat des Werks zwar angetan riet Bowles aber von der Publikation ab eines so gewalttatigen Werks ab 3 Bowles zeigte sich verwundert da Williams mit Desire and the Black Masseur 1948 eine nicht minder gewagte Kurzgeschichte verfasst hatte und bestand darauf dass alles was geschrieben wird auch publiziert werden sollte Im Sommer 1949 erschien die Geschichte erstmals in der damals in Bowles Wahlheimat Tanger erscheinenden Avantgarde Zeitschrift Zero Ein Jahr darauf erschien sie in den USA zudem als titelgebende Geschichte seiner ersten Kurzgeschichtensammlung The Delicate Prey and Other Stories In der englischen Ausgabe der Sammlung 1950 erschienen unter dem Titel A Little Stone bei John Lehmann fehlte The Delicate Prey jedoch ebenso wie Pages from Cold Point Lehmann bewunderte die Geschichten zwar doch rieten ihm Cyril Connolly und William Somerset Maugham von einer Publikation ab da sie wahrscheinlich von der Zensur kassiert wurden und selbst wenn nicht sicher nicht den Publikumsgeschmack treffen wurden in Grossbritannien erschien die Geschichte so erst 1968 4 Rezeption BearbeitenWie Williams vorausgesagt hatte war und ist die Geschichte nicht jedermanns Geschmack noch in der jungeren Literaturkritik lost sie wegen ihrer Gewalttatigkeit oft Befremden aus Unbestritten ist hingegen der Einfluss Edgar Allan Poes so ist die 1950 erschienene Sammlung The Delicate Prey and Other Stories widmete Bowles seiner Mutter die ihm als erste die Geschichten Poes vorgelesen habe Leslie Fiedler zeigte sich nach zweifacher Lekture von einer so grausamen Geschichte wie The Delicate Prey vage amusiert uber die Vorstellung einer glucklichen Kindheit im Hause Bowles 5 Der entscheidende Unterschied zu den Schauergeschichten Poe besteht indes in der fast teilnahmslosen Erzahlhaltung wahrend Poe die Schrecken seiner Geschichten durch eine uberbordende Vielzahl von Adjektiven und oft aus der Innenperspektive seiner verangstigten oder wahnhaften Protagonisten verdeutlicht schildert Bowles unfassbare Grausamkeiten mit einer fast klinischen Prazision 6 Dies macht fur Bowles Bewunderer erst die Eindrucklichkeit seiner Erzahlungen aus Zu diesen zahlt etwa Gore Vidal der The Delicate Prey neben einigen anderen Erzahlungen Bowles zu den besten amerikanischen Kurzgeschichten der Nachkriegszeit zahlt 7 In Bowles Gesamtwerk steht The Delicate Prey der Erzahlung A Distant Episode 1947 am nachsten aber auch in seinem bekanntesten Roman The Sheltering Sky 1949 ist die Sahara Schauplatz von Grausamkeiten und Zerstorung The Delicate Prey unterscheidet sich von diesen beiden Werken jedoch entscheidend dadurch als dass hier alle Figuren Einheimische also berberische Wustenbewohner sind Literatur BearbeitenAusgaben Bearbeiten The Delicate Prey In Themistocles Hoetis d i G P Solomos Hrsg Zero Anthology of Literature and Art 2 Tangiers 1949 S 60 70 Erstveroffentlichung The Delicate Prey In Paul Bowles The Delicate Prey and Other Stories Random House New York 1950 The Delicate Prey In Paul Bowles Collected Stories and Later Writings Library of America New York 2002 ISBN 978 1 93108220 4 Die leichte Beute Aus dem Amerikanischen ubersetzt von Pociao In Paul Bowles Die leichte Beute Stories aus Marokko Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1996 ISBN 3 499 22007 5 Die leichte Beute Aus dem Amerikanischen ubersetzt von Pociao In Paul Bowles Gesammelte Erzahlungen I Gesammelte Werke Band V Goldmann Munchen 2001 S 247 260 ISBN 3 442 30910 7Sekundarliteratur Bearbeiten Greg Bevan Change of Key A Reinterpretation of Paul Bowles The Delicate Prey In Studies in English Literature hrsg von The English Society of Japan 56 2015 S 111 126 Einzelnachweise Bearbeiten Christopher Sawyer Laucanno An Invisible Spectator A Biography of Paul Bowles Grove Press New York 1989 S 267 Christopher Sawyer Laucanno An Invisible Spectator A Biography of Paul Bowles Grove Press New York 1989 S 278 279 Tennessee Williams Memoirs New Directions New York 1975 S 159 Christopher Sawyer Laucanno An Invisible Spectator A Biography of Paul Bowles Grove Press New York 1989 S 279 280 Leslie Fiedler Style and Anti Style in the Short Story In The Kenyon Review 13 1 1951 S 155 172 hier S 171 Christopher Sawyer Laucanno An Invisible Spectator A Biography of Paul Bowles Grove Press New York 1989 S 279 Morris Dickstein Fiction and Society 1940 1970 In Sacvan Bercovitch Hrsg The Cambridge History of American Literature Band VII Prose Writing 1940 1990 S 154 Gore Vidal Introduction In Paul Bowles Collected Stories 1939 1976 Black Sparrow Books Santa Barbara CA 1979 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title The Delicate Prey amp oldid 185786797