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Terraferma ist ein italienischer Spielfilm aus dem Jahr 2011 von Emanuele Crialese Er thematisiert die Migration afrikanischer Fluchtlinge die uber die Insel Lampedusa den Weg nach Europa suchen und schildert auch die dadurch entstehenden Probleme der Inselbewohner FilmOriginaltitel TerrafermaProduktionsland Italien FrankreichOriginalsprache ItalienischErscheinungsjahr 2011Lange 88 MinutenStabRegie Emanuele CrialeseDrehbuch Emanuele Crialese Vittorio MoroniMusik Franco PiersantiKamera Fabio CianchettiSchnitt Simona PaggiBesetzungDonatella Finocchiaro Giulietta Mimmo Cuticchio Ernesto Filippo Pucillo Filippo Timnit T Sara Giuseppe Fiorello Nino Martina Codecasa Maura Tiziana Lodato Maria Claudio Santamaria Polizeikommissar Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Rezeption 4 Auszeichnungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenIm Mittelpunkt steht eine Familie auf einer kleinen Insel in der Nahe Siziliens Grossvater Ernesto widmet sich mit seinem Enkel Filippo noch dem traditionellen Fischfang In seinem Haus lebt auch Filippos Mutter Giulietta die Schwiegertochter Ernestos Ihr Mann Ernestos Sohn ist vor einiger Zeit beim Fischen auf hoher See ums Leben gekommen Giulietta ist mit ihren Lebensumstanden unzufrieden Sie spricht mit ihrem Sohn Filippo daruber dass sie beide aufs Festland gehen und dort Arbeit suchen sollten was Filippo aber ablehnt Nino Ernestos anderer Sohn lebt inzwischen vom Tourismus Er kann sich einiges leisten und schenkt Filippo ein Moped das aber von der neidischen Dorfjugend sofort zu Schrott gefahren wird Eines Tages treffen Ernesto und Filippo mit ihrem Boot beim Fischen auf ein uberladenes Floss mit heftig winkenden afrikanischen Fluchtlingen Sie nehmen einige die ins Wasser springen und auf sie zuschwimmen an Bord Die herbeieilende Kustenwache drangt das Floss indessen ab Die meisten der geretteten Fluchtlinge konnen das Fischerboot Ernestos im Schutz der Nacht verlassen Eine schwangere Fluchtlingsfrau und ihr Sohn werden im Hause Ernestos aufgenommen wo die Frau die noch in derselben Nacht ihr Baby zur Welt bringt zunachst bleiben kann Die Polizei sucht am nachsten Tag nach den entkommenen Fluchtlingen Sie beschlagnahmt aus Schikane Ernestos Boot findet die Fluchtlingsfamilie im Hause Ernestos aber nicht Giulietta mochte die Fluchtlingsfamilie loswerden aber Ernesto behalt sie zunachst weiterhin im Haus Auch bei Giulietta wachst langsam das Mitleid mit der Fluchtlingsfrau Sara die wie sie ihren Mann vermisst und ein besseres Leben sucht Spater erfahrt man dass die Frau vom Horn von Afrika kommend uber Libyen auf das Floss gekommen ist und zu ihrem Mann nach Turin mochte Bei einem nachtlichen kleinen Badeausflug mit seiner Freundin schwimmen erneut Fluchtlinge auf Filippos Boot zu Er wehrt sie mit Ruderschlagen gewaltsam ab und fahrt mit dem Boot davon Am nachsten Morgen werden einige der Schwimmer dem Verdursten nahe am Strand von Touristen aufgefunden Die herbeigerufene Polizei drangt die Touristen ab und sperrt den Strand Was weiter mit den Fluchtlingen geschieht erfahrt man nicht In einer nachtlichen Autofahrt will Ernesto die bei ihm versteckte Fluchtlingsfamilie aufs Festland bringen aber die Polizei kontrolliert alle Fahrzeuge die auf die Fahre wollen Sie kehren um Filippo den inzwischen nach dem Anblick der verdurstenden Fluchtlinge am Strand das Gewissen plagt entfuhrt kurzerhand den Lieferwagen nachdem Ernesto und Giulietta ausgestiegen sind Er fahrt zum Hafen um die Fluchtlingsfrau mit ihren beiden Kindern auf dem Familienboot aufs Festland bringen Der Film endet mit einer langen Luftaufnahme die zeigt wie das Boot in dunkler Nacht hinaus auf das Meer fahrt Hintergrund BearbeitenHauptdrehorte waren Linosa und Agrigent Die Filmhandlung hat fur mehrere Darsteller einen biografischen Bezug Hauptdarsteller Filippo Pucillo stellte weitgehend seine eigene Lebensgeschichte dar Hauptdarstellerin Timnit T ist selbst 2009 als Bootsfluchtling in Italien gelandet Auch die ubrigen Bootsfluchtlinge wurden von Laiendarstellern mit gleichem biografischem Hintergrund gespielt 1 Der italienische Titel des Films bedeutet Festland Die deutsche Erstauffuhrung hatte der Film beim Filmfest Munchen 2012 unter dem Titel Terraferma Feindesland Die deutsche Synchronfassung ist unter dem gleichen Titel am 4 September 2013 als deutsche Erstausstrahlung im Bayerischen Fernsehen zu sehen Rezeption BearbeitenAnlasslich der Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2011 wurde der Film in der italienischen Presse je nach politischem Standpunkt unterschiedlich beurteilt 1 In den deutschsprachigen Medien fand der Film bisher nur ein schwaches Echo In der Berliner Zeitung wurde er von Anke Westphal als allzu didaktisch bezeichnet 2 Susanne Ostwald sprach bei gleicher Gelegenheit in der Neuen Zurcher Zeitung davon der Film habe holzerne Dialoge uberforderte Schauspieler und eine betuliche Moral 3 Der osterreichische Standard bezeichnete die Preisverleihung in Venedig als wenig zwingend Der Filmautor Emanuele Crialese habe ein bestenfalls wohlmeinendes Sozialdrama abgeliefert 4 Beim Filmstart in der Schweiz 2012 wurde der Film in der Neuen Zurcher Zeitung dagegen positiver gesehen Er habe eine schlichte naturnahe Symbolik die jedoch in keinem Moment simpel erscheint und zeige eine fabelgleiche zuweilen fast mythische Expressivitat 5 Auch im Lexikon des Internationalen Films wird der Film positiver gesehen wenn es heisst der Film uberzeuge durch seine suggestive poetische Bildsprache 6 Auszeichnungen BearbeitenDer Film wurde anlasslich zahlreicher Filmfestivals nominiert und auch ausgezeichnet u a mit dem Spezialpreis der Jury auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2011 Weblinks BearbeitenOffizielle Webprasenz italienisch Terraferma in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Sie wollen ein besseres Leben aber wir auch In Suddeutsche Zeitung 16 Juli 2012 Abgerufen am 7 August 2013 Lauter Fragen des Zugangs In Berliner Zeitung vom 5 September 2011 Es war einmal in Teheran In Neue Zurcher Zeitung vom 5 September 2011 Filmische Abstiege in den Albtraum Mensch In Der Standard vom 11 September 2011 Gute und schlechte Reisende Ein Film uber afrikanische Fluchtlinge In Neue Zurcher Zeitung vom 21 Juni 2012 Terraferma In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 24 April 2021 Filme von Emanuele Crialese Once We Were Strangers 1997 Lampedusa 2002 Golden Door 2006 Terraferma 2011 L immensita Meine fantastische Mutter 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Terraferma Film amp oldid 237648476