www.wikidata.de-de.nina.az
In der Reitkunst bedeutet Tempo ein Gangmass innerhalb einer der drei Grundgangarten Schritt Trab und Galopp Dabei differenziert der Begriff nicht etwa unterschiedliche Geschwindigkeiten sondern den Grad der Versammlung und die dadurch bedingte Lange der Schritte Tritte oder Sprunge unter Beibehaltung des Taktes 1 Die Tempi in der Dressur lauten Mittelschritt starker Schritt und versammelter Schritt Arbeitstrab Mitteltrab versammelter Trab und starker Trab sowie Arbeitsgalopp Mittelgalopp versammelter Galopp und starker Galopp Inhaltsverzeichnis 1 Einzelne Tempi 2 Tempowechsel Ubergange 3 Einzelnachweise 4 LiteraturEinzelne Tempi BearbeitenDie Versammlung erfolgt durch vermehrt vortreibende Gewichts und Schenkelhilfen sowie annehmende und nachgebende Zugelhilfen so dass das Pferd mehr unter seinen Schwerpunkt tritt Dabei kommt es durch das Absenken der Kruppe infolge vermehrter Hankenbeugung zu einer relativen Aufrichtung bei der das Pferd aus der Schulter heraus grosser erscheint und mehr bergauf geht 2 Durch die Rahmenverkurzung wird eine Entlastung der Vorhand und eine erhohte Tragkraft der Hinterhand erreicht 3 Die Schritte Tritte und Sprunge werden zwar weniger raumgreifend aber erhabener und ausdrucksvoller 4 Im mittleren und starken Tempo wird jeweils unter Erhaltung des Taktes durch die Rahmenerweiterung ein grosserer Raumgriff 4 erreicht d h die Schritte Tritte und Sprunge werden langer Bei zeitlichem Gleichmass geht die Aktion der Beine weniger in die Vertikale wie bei der Versammlung sondern mehr in die Horizontale es kommt zu einem Raumgewinn Versammlung und Verstarkung erfordern eine fortgeschrittene Ausbildung von Reiter und Pferd Tempowechsel Ubergange BearbeitenTempowechsel dienen wie die Gangartwechsel der Versammlung Dabei muss sowohl beim Zulegen des Tempos als auch beim Ruckfuhren des Tempos vermehrt getrieben werden im ersten Fall um den grosseren Raumgriff zu erreichen und im letzteren Fall um zu verhindern dass das Pferd auf die Vorhand kommt In den Dressurprufungen wollen die Richter scharfe Ubergange sehen z B vom versammelten in den Mitteltrab denn daran kann die Durchlassigkeit des Pferdes gemessen werden Ubergange sind aber nicht nur geforderte Lektionen in Dressurprufungen sondern auch ein entscheidendes Hilfsmittel in der gesamten Ausbildung des Pferdes 5 In der Ausbildung dienen eine Vielzahl von Ubungen den Verstarkungen In der Regel erleichtern versammelnde Ubungen die anschliessende Rahmenerweiterung Naturlich ist darauf zu achten dass man den Bandapparat des Pferdes nicht durch exzessive Temposteigerungen uberbelastet und vorzeitig verschleisst So kann eine Aktivierung des Schritts u a durch folgende Lektionen erreicht werden Reiten von geraden Linien nach vorangegangener Wendung z B Volte 20 m Zirkel im Schritt abwechselnd in korrekter Biegung und Stellung und in Konterbiegung und stellung Schulterherein im Schritt Wechsel durch die ganze Bahn mit Verlangerung der Tritte wieder von vorne Gangartwechsel energischer Trab drei Pferdelangen Schritt Trab Schulterherein im Trab Wechsel durch die ganze Bahn mit einer oder zwei Pferdelangen Schritt TrabFleiss und Raumgriff im Trab konnen durch folgende Lektionen vermehrt werden Ganze Bahn Leichttraben vor der kurzen Seite aussitzen in der zweiten Ecke der kurzen Seite 15 m Zirkel aussitzen aus dem Zirkel heraus durch die ganze Bahn wechseln im Leichttraben vor der gegenuberliegenden Ecke wieder aussitzen weiter ganze Bahn und wieder von vorne 20 m Zirkel im Trab abwechselnd in korrekter Biegung und Stellung und in Konterbiegung und stellung Zirkel verkleinern im Schritt Zirkel vergrossern auf der 20 m Linie antraben durchparieren in den Schritt und wieder von vorne insgesamt dreimal ggf mit eingebauten Wechseln von Biegung und Konterbiegung 6 fur Fortgeschrittene und sehr effektiv ganze Bahn im versammelten Trab Anfang der nachsten langen Seite Schulterherein Mitte der langen Seite durch die Bahn wechseln mit einer Traversale im Renvers weiter ganze Bahn Anfang der nachsten langen Seite durch die ganze Bahn wechseln im Mitteltrab oder starken TrabGaloppverstarkungen konnen durch folgende Lektionen erreicht werden 20 m Zirkel im Galopp abwechselnd in korrekter Biegung und Stellung und in Konterbiegung und stellung Ganze Bahn im Arbeitsgalopp an der nachsten kurzen Seite 15 m Zirkel an der nachsten langen Seite Mittel oder starker Galopp vor der nachsten Ecke durchparieren in den Arbeitsgalopp in der Ecke wieder 15 m Zirkel weiter ganze Bahn im Arbeitsgalopp wieder von vorne 7 Zirkel verkleinern im Trab Zirkel vergrossern auf der 20 m Linie angaloppieren durchparieren in den Trab und wieder von vorne insgesamt dreimal ggf mit eingebauten Wechseln von Biegung und Konterbiegung 8 Einzelnachweise Bearbeiten Richtlinien Bd 1 S 99 Richtlinien Bd 1 S 184 Richtlinien Bd 1 S 182 a b Richtlinien Bd 1 S 101 Richtlinien bd 2 S 37 Dieser Vorschlag stammt von Karen Pautz auf einer inzwischen erloschenen website Diese Ubung stammt von Cherry Hill mundlich mitgeteilt durch Nabil Dahan Karen PautzLiteratur BearbeitenRichtlinien fur Reiten und Fahren Bd 1 Grundausbildung fur Reiter und Pferd Hg v d Deutschen Reiterlichen Vereinigung FNverlag 26 Aufl Warendorf 1994 ISBN 3 88542 262 X Richtlinien fur Reiten und Fahren Bd 2 Ausbildung fur Fortgeschrittene Hg v d Deutschen Reiterlichen Vereinigung FNverlag 12 Aufl Warendorf 1997 ISBN 3 88542 283 2 1 2 Vorlage Toter Link www freerein com Pautz Karen Lateral Work in Dressage A recipe for suppleness bend and counter bend Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Februar 2017 Suche in Webarchiven Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tempo Reiten amp oldid 234131051