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Ein symmetrisches Multiprozessorsystem SMP ist in der Informationstechnologie eine Multiprozessor Architektur bei der zwei oder mehr identische Prozessoren einen gemeinsamen Adressraum besitzen Dies bedeutet dass jeder Prozessor mit derselben physischen Adresse dieselbe Speicherzelle oder dasselbe Peripherie Register adressiert Die meisten Mehrprozessorsysteme heute sind SMP Architekturen Eine SMP Architektur erlaubt es die laufenden Prozesse dynamisch auf alle verfugbaren Prozessoren zu verteilen dagegen muss beim asymmetrischen Multiprocessing jeder CPU eine Aufgabe fest zugewiesen werden z B fuhrt CPU0 Betriebssystemaufrufe und CPU1 Benutzerprozesse aus da nicht alle Aufgaben auf jedem Prozessor durchgefuhrt werden konnen Es gibt aber auch Anwendungsdomanen z B Regelungstechnik mit harten Echtzeitanforderungen bei denen eine statische Zuordnung der Prozesse auch auf einer SMP Architektur vorteilhafter ist Werden keine Aufteilungen der Hardware in Partitionen oder CPU Sets genutzt wird ein SMP System auch als Single System Image SSI bezeichnet nur ein Betriebssystemkern steuert die gesamte Maschine Details BearbeitenDie ersten SMP Systeme wurden Ende der 1970er Jahre mit der Z80 von Zilog entwickelt 1 Symmetrisches Multiprocessing ist seit Ende der 1980er Jahre die Standard Architektur fur Multiprozessor Maschinen mit bis zu 16 CPUs Die Forderung dass jede CPU jeden Prozess ausfuhren konnen muss fuhrt jedoch bei grosseren Systemen dazu dass der Speicherbus zum Flaschenhals wird Mit jeder zusatzlichen CPU sinkt der relative Leistungsgewinn da die Speichersubsysteme die Daten nicht mehr schnell genug liefern konnen um alle vorhandenen CPUs auszulasten Ein weiteres Problem bei SMP ist das CPU Hopping bei dem Prozesse standig zwischen den einzelnen CPUs wechseln Normalerweise ware dies kein Problem aber da in SMP Systemen haufig CPUs mit sehr grossen und mehrfach gestaffelten Caches zum Einsatz kommen um die bereits geschilderte Auslastung des Speichersystems zu vermindern fuhrt der schnelle Wechsel der laufenden Prozesse zusatzlich zu einer Leistungsverminderung durch sogenanntes Cache Thrashing Darunter versteht man den standigen Wechsel der Cache Inhalte durch unterschiedliche Prozesse welche in der Regel auf unterschiedliche Datenbereiche zugreifen Man kann dem Effekt jedoch durch Zuweisen einer hoheren Affinitat der Prozesse zu der jeweils ausfuhrenden CPU entgegenwirken Bei Weiterentwicklungen wie zum Beispiel der NUMA Non Uniform Memory Architecture werden diese Probleme vermindert Prinzipiell eignen sich alle modernen CPU Architekturen mehr oder weniger gut fur den Einsatz in SMP Systemen Unterschiede gibt es allein in der benotigten Zusatzhardware und der zu erwartenden Leistungssteigerung pro CPU Wahrend mit einigen CPU Varianten bereits relativ einfach 2 oder 4 fach Systeme gebaut werden konnen da im CPU Bus bereits Teile der benotigten Funktionalitat implementiert sind z B alle Intel Systeme mit GTL Bus sind bei anderen Systemen relativ aufwandige Punkt zu Punkt Verbindungen notwendig AMD K7 und DEC Compaq HP Alpha mit EV6 Bus Zurzeit gehen die Hersteller aus Grunden der Leistungsfahigkeit dazu uber auch die benotigten Speichercontroller in die CPU zu integrieren Dadurch ist es wiederum sinnvoll auf dem Chip mehrere CPU Kerne zu integrieren da ein einziger Kern die zur Verfugung stehende Datenrate des Speichersystems nicht immer auslasten kann Solche Mehrkernprozessoren sollten nicht mit Hyper Threading fahigen Prozessoren verwechselt werden da es sich hierbei um komplett eigenstandige Kerne mit zugehoriger Infrastruktur L1 L2 Caches FPU etc handelt Einzelnachweise Bearbeiten Seite 62ff https archive org details byte magazine 1978 07 page n65 mode 2up Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Symmetrisches Multiprozessorsystem amp oldid 238436888