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Der Sudan Airways Flug 109 Flugnummer IATA SD109 ICAO SUD109 Funkrufzeichen SUDANAIR 109 war ein internationaler Linieninlandsflug der Fluggesellschaft Sudan Airways vom Flughafen Amman zum Flughafen Khartum mit einem planmassigen Zwischenstopp auf dem Flughafen Damaskus und einem ausserplanmassigen auf dem Flughafen Port Sudan Am 10 Juni 2008 verunfallte auf diesem Flug ein Airbus A310 324 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen ST ATN nachdem er bei der Landung in Khartum das Landebahnende uberrollt hatte Bei der anschliessenden chaotischen Evakuierung der brennenden Maschine starben 30 der 214 Insassen Sudan Airways Flug 109Die betroffene Maschine beim Start vom Dubai International Airport im April 2008Unfall ZusammenfassungUnfallart Abkommen von der LandebahnOrt Flughafen Khartum Sudan SudanDatum 10 Juni 2008Todesopfer 30Uberlebende 184LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Europa Airbus A310 324Betreiber Sudan Sudan AirwaysKennzeichen Sudan ST ATNAbflughafen Flughafen Amman Jordanien Jordanien1 Zwischenlandung Flughafen Damaskus Syrien Syrien2 Zwischenlandung Flughafen Port Sudan Sudan SudanZielflughafen Flughafen Khartum Sudan SudanPassagiere 203Besatzung 11Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Maschine 2 Insassen 3 Unfallhergang 4 Rettungseinsatz 5 Ursache 6 QuellenMaschine BearbeitenBei dem betroffenen Flugzeug handelte es sich um einen Airbus A310 324 mit der Werknummer 548 der zum Zeitpunkt des Unfalls 17 Jahre und 10 Monate alt war Die Maschine wurde im Airbus Werk Clement Adler am Flughafen Toulouse Blagnac endmontiert und absolvierte ihren Erstflug am 23 August 1990 mit dem Testkennzeichen F WWCV Der Airbus wurde anschliessend am 22 Oktober 1990 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen 9V STU an Singapore Airlines ausgeliefert Am 10 Marz 2001 wurde die Maschine an Air India weiterveraussert und erhielt in diesem Zuge das neue Kennzeichen VT EVF und den Taufnamen Mahanadi Am 14 September 2007 ubernahm Sudan Airways die Maschine und liess diese mit ihrem letzten Luftfahrzeugkennzeichen ST ATN zu Das zweistrahlige Langstrecken Grossraumflugzeug war mit zwei Turbojettriebwerken des Typs Pratt amp Whitney PW4152 ausgestattet Bis zu dem Unfall hatte der Airbus eine Gesamtbetriebsleistung von 53 233 Betriebsstunden absolviert die auf 21 524 Starts und Landungen entfielen Insassen BearbeitenDen Flug auf dem letzten Flugabschnitt von Port Sudan nach Khartum hatten 203 Passagiere angetreten von denen 34 in Amman und 169 in Damaskus zugestiegen waren Es befand sich eine elfkopfige Besatzung an Bord der Maschine Der 60 jahrige Flugkapitan verfugte uber 14 180 Stunden Flugerfahrung von denen er 3 088 Stunden im Cockpit des Airbus A310 absolviert hatte Der 50 jahrige Erste Offizier konnte 9 879 Stunden Flugerfahrung vorweisen davon hatte er 3 343 Stunden im Cockpit des Airbus A310 abgeleistet Unfallhergang BearbeitenAm Morgen des Unfalltages kam die aus Kairo kommende Maschine um 8 30 Uhr Ortszeit am Flughafen Khartum an Nach der Ankunft wurde im Einklang mit der Minimum Equipment List eine inaktive Umkehrschub Vorrichtung des linken Triebwerks als praexistierender Defekt notiert Der Flugkapitan der mit der Maschine weiter uber Damaskus nach Amman fliegen sollte nahm den notierten Schaden vor dem Abflug zur Kenntnis Am Nachmittag wurde die Maschine auf derselben Flugstrecke nach Khartum zuruckgeflogen Nach einem zunachst routinemassigen Flug auf dem ersten Flugabschnitt musste die Maschine auf dem Weg von Damaskus nach Khartum wegen eines Sandsturms und Starkregens am Zielflughafen nach Port Sudan umgeleitet werden Eine Stunde und 15 Minuten nachdem sie dort gelandet und mit 20 Tonnen Kerosin betankt worden war wurde den Piloten mitgeteilt dass das Wetter in Khartum sich besserte Die Piloten setzten daraufhin den Flug zum Zielflughafen fort Als die Maschine sich Khartum naherte war das Wetter immer noch schlecht Cumulonimbuswolken befanden sich am Himmel und es herrschte ein Gewitter Die Flugsicherung erteilte eine Freigabe zur Landung auf Landebahn 36 und teilte den Piloten mit dass der Wind mit Geschwindigkeiten von 7 Knoten aus 320 Grad wehte Tatsachlich war die Maschine einem Ruckenwind mit einer Geschwindigkeit von 15 Knoten ausgesetzt Es wurde berichtet dass die Landebahn nass war Die Maschine setzte um 20 26 Uhr 900 Meter hinter der Landebahnschwelle von Landebahn 36 auf Der Kapitan aktivierte gleich nach dem Aufsetzen die Schubumkehr beider Triebwerke und berichtete dass er Probleme habe die Maschine entlang der Landebahnmittellinie auszurichten Dies war dem asymmetrischen Umkehrschub geschuldet zumal nach dem Aktivieren die entsprechende Vorrichtung rechts normal ausloste wahrend sie links eingefahren blieb Zehn Sekunden nach dem Aufsetzen wurde die Schubumkehr wieder deaktiviert Der Kapitan richtete die Maschine durch eine asymmetrische Bremsung wieder entlang der Landebahn aus Er schaltete zudem das ABS aus was dazu fuhrte dass die Rader beim Bremsen blockierten und die Maschine weiterrutschte Es gelang ihm jedoch nicht den Airbus ausreichend abzubremsen sodass dieser das Landebahnende um 215 Meter uberschoss und in Brand geriet Rettungseinsatz BearbeitenNachdem die Maschine zum Stehen gekommen war begann sie zu brennen Da sich der Brand an der rechten Flugzeugseite entwickelt hatte konnten die Notrutschen der rechten Seite nicht fur die Evakuierung genutzt werden Die Insassen wurden uber die linke vordere Notrutsche evakuiert Es fand kein schneller angemessener oder geordneter Loscheinsatz der Flughafenfeuerwehr statt da zum einen akuter Personalmangel herrschte und zum anderen die Loschfahrzeuge uber keinerlei Funkverbindung verfugten Das Feuer erfasste daher bald auch den Rumpfbereich wobei die Maschine vollstandig ausbrannte Ein Besatzungsmitglied und 29 Passagiere konnten nicht rechtzeitig evakuiert werden und starben Ursache BearbeitenDie Unfallermittler sahen die Ursache des Unfalls in einer Kombination aus spatem Aufsetzen auf einer regennassen Landebahn nicht betriebsbereiter Schubumkehr des linken Triebwerks sowie unterbliebener Nutzung der automatischen Bremse Unter diesen Bedingungen sei die verbliebene Landeflachenlange nach dem Aufsetzen zu kurz gewesen um die Maschine rechtzeitig zum Stehen zu bringen Als beitragenden Faktor gaben die Ermittler die fehlerhaft angegebenen Parameter zum Ruckenwind durch die Flugsicherung an Quellen BearbeitenUnfallbericht A310 300 ST ATN Aviation Safety Network 14 Years Ago This Week The Crash Of Sudan Airways Flight 109 simpleflying com CRASH OF AN AIRBUS A310 324 IN KHARTOUM 30 KILLED B3A Bureau of Aircraft Accident Archives Betriebgeschichte der Maschine rzjets net Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudan Airways Flug 109 amp oldid 236704927