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Stocken ist ein ehemaliger Weiler der heute zum Winterthurer Quartier Oberseen gehort Der Weiler hatte im Mittelalter eine eigene Gerichtsgeschichte und war im 18 Jahrhundert eine Zeitlang die kleinste Gerichtsherrschaft auf Zurcher Boden Heute ist Stocken vollstandig mit dem stadtischen Siedlungsgebiet verwachsen Stocken auf der Gygerkarte von 1664Ein 1812 erbautes Bauernhaus im damals noch alleinstehenden Weiler Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einwohner 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGegrundet wurde der Weiler Stocken als Rebbauweiler Im 13 Jahrhundert lebten dort Eigenleute der Schenken von Liebenberg die das Gebiet zu dieser Zeit zu Lehen hatten um 1330 wird der Ort als Stogkhein und Stockach erwahnt Um 1400 ist bereits uberliefert dass viele Bebauer von Liebenberger Guter in Stocken Frondienst zu leisten hatten 1 Um 1370 ging die Burg Liebenberg samt Besitzungen wozu auch Stocken gehorte an die Herren von Breitenlandenberg Als 1531 Ytelhans von Breitenlandenberg die Vogtei Hegi samt niedriger Gerichtsbarkeiten verkaufte behielt er als Exklave einzig die niedere Gerichtsbarkeit uber seine Eigenleute von Stocken und in Oberseen Damit hatte Stocken einen ungewohnlichen Rechtsstand zu den Ortschaften in der Umgebung wo die niedere Gerichtsbarkeit von der Kyburg her ausgeubt wurden Die Gerichtsbarkeit wurde 1605 im Rahmen eines Kompromisses von der Zurcher Obrigkeit eingeschrankt sodass die von Breitenlandenberg nur noch die niedere Gerichtsbarkeit von Stocken besassen da sie dort im Besitz etlicher Guter waren Mit dem Aussterben der Geschlechts geriet Stocken mit den anderen Besitzungen der Breitenlandenberger an verschiedene Zurcher Stadtherren Zuerst durch Heirat 1733 an Heinrich Werdmuller 1746 an Hans Heinrich Waser danach an Hans Conrad Wolff In finanziellen Noten verkaufte dieser die ehemalige Exklave der restlichen Gerichtsherrschaft Turbenthal Breitenlandenberg 1751 an Hans Heinrich Egg Untervogt des Oberen Amtes der Grafschaft Kyburg zu Rikon und machte Stocken damit zur kleinsten selbststandigen Gerichtsherrschaft auf Zurcher Gebiet Sein Erbe trat 1757 Hans Rudolf Egg an der seinen Vater auch im Amt der Untervogts beerbte Dieser ubergab 1783 die niedere Gerichtsbarkeit im Austausch gegen Zehntenfreiheit an Zurich und beendete damit die Existenz der Gerichtsherrschaft Stocken 2 Mit dem Ende des Ancien Regime wurde Stocken ein Teil der Gemeinde Seen und gehorte zur Zivilgemeinde Oberseen Mit der Eingemeindung der politische Gemeinde Seen 1922 wurde Stocken Teil der Stadt Winterthur Heute ist der ehemals eigenstandige Weiler kaum noch als solcher zu erkennen und Teil des Quartier Oberseen Stocken ist der Name einer Busstation der 1982 eroffneten Trolleybuslinie 3 nach Oberseen Einwohner BearbeitenDie Einwohnerzahl der nur wenige Hauser umfassenden Weilers Stocken schwankte uber die Jahre hinweg stark In den Steuerbuchern der 1460er Jahre sind in Stocken zwei Haushaltungen vermerkt wodurch Hans Klaui eine Einwohnerzahl von 14 Personen geschatzt hat 3 1650 wurden 16 Einwohner gezahlt diese Zahl sank in den Folgejahren bis auf 13 Einwohner im Jahr 1682 Nach einem neuerlichen Anstieg auf 17 Einwohner 1690 wurden wohl als Folge der kleinen Eiszeit 1695 nur noch zehn Einwohner gezahlt Im 18 Jahrhundert wurden 1738 20 Einwohner und 1765 23 Einwohner gezahlt jedoch bereits sechs Jahre spater waren es nur noch sechs Einwohner in vier Haushaltungen bei drei Hausern dokumentiert rund dreissig Jahre spater lebten am Ende des Ancien Regime wieder 24 Einwohner in funf Haushaltungen in vier verschiedenen Hausern im Weiler Stocken 4 2 Literatur BearbeitenHans Klaui Das Breitenlandenberger Gericht zu Stocken Oberseen In Zurcher Chronik Nr 16 1947 S 12 17 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stocken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alfred Butikofer Stocken In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Hans Klaui Seen im Mittelalter In Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur Band 324 Winterthur 1993 ISBN 3 908050 12 X S 117 a b Alfred Butikofer Seen 1500 1800 In Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur Band 337 Winterthur 2006 ISBN 3 908050 25 1 S 98 102 Hans Klaui Seen im Mittelalter In Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur Band 324 Winterthur 1993 ISBN 3 908050 12 X S 130 Alfred Butikofer Seen 1500 1800 In Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur Band 337 Winterthur 2006 ISBN 3 908050 25 1 S 234 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stocken Oberseen amp oldid 232174379