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Steuerventile regeln in jedem Fahrzeug eines mit der selbsttatigen Druckluftbremse ausgerusteten Eisenbahn Zuges automatisch die Stromung der Druckluft zwischen der Hauptluftleitung dem Vorratsluftbehalter den Bremszylindern und der Umgebungsluft Steuerventil an einem GuterwagenFur die am haufigsten vorkommenden rein pneumatischen Steuerung ist kennzeichnend Prinzip der Selbsttatigkeit Bei einer Verminderung des Luftuberdrucks in der Hauptluftleitung z B durch eine Zugtrennung oder eine Entgleisung veranlasst das Steuerventil ohne Zutun des Triebfahrzeugsfuhrers dass Druckluft vom Hilfsluftbehalter zum Bremszylinder gelangt die das Fahrzeug bremst Prinzip der indirekten Wirkung Der Bremszylinder wird nicht direkt aus der Hauptluftleitung sondern indirekt aus dem Hilfsluftbehalter gefullt was erst die Selbsttatigkeit ermoglicht Prinzip der Unerschopfbarkeit So lange Druck in der Hauptluftleitung vorhanden ist gilt die Bremse als unerschopfbar da sie beim Druckanstieg in der Hauptluftleitung nur proportional dazu lost und gleichzeitig die Vorratsluftbehalter wieder mit Luft gefullt werden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Steuerventile der mehrlosigen Druckluftbremse 2 1 Funktion 2 1 1 Fullen und Losen 2 1 2 Bremsen 2 1 3 Abschlussstellung 2 1 4 Stufenweises Losen 2 1 5 Vollstandiges Losen 2 1 6 Abhangigkeit von der Bremsart 3 Steuerventile der fruheren einlosigen Druckluftbremse 3 1 Funktion 3 1 1 Fullen 3 1 2 Bremsen 3 1 3 Abschlussstellung 3 1 4 Losen 4 Vakuumsteuerventil 5 Bedingungen an ein Steuerventil 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die fruhere einlosige Bremse konnte zwar stufenweise angelegt aber nur auf einmal gelost werden nbsp Die heute in Europa eingesetzten Bremsen die auch stufenweise losbar sind werden als mehrlosig bezeichnet nbsp Steuerventil einer Lokomotive der NMBS SNCB Reihe 271887 erfand George Westinghouse die indirekt wirkende Druckluftbremse Bei dieser Bremse wird die Druckluft von der Lokomotive nicht direkt in die Bremszylinder geleitet sondern ein Steuerventil an jedem Wagen steuert auf Befehl des Lokomotivfuhrers den Bremszylinderdruck Mit den damaligen einlosigen Steuerventilen konnen die Bremsen zwar stufenweise angelegt aber nur auf einmal gelost werden Die relativ kurzen Reisezuge auf Hauptstrecken wurden bereits im 19 Jahrhundert zum grossten Teil mit Druckluftbremsen ausgerustet Diese Bremsen waren jedoch fur lange Guterzuge nicht brauchbar sodass sie weiterhin handgebremst fuhren Die Entwicklung einer Guterzugbremse wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs verzogert Der im Jahre 1922 gegrundete Internationale Eisenbahnverband nahm die Einfuhrung von Guterzugbremsen in die Hand 1926 wurden die einlosige franzosische Westinghouse Guterzugbremse W und die mehrlosige deutsche Kunze Knorr Guterzugbremse Kk gepruft und international zugelassen Die Kunze Knorr Bremse wurde von Wilhelm Hildebrand zur mehrlosigen Hildebrand Knorr Bremse Hik weiterentwickelt die 1932 die internationale Zulassung erhielt und bis Mitte der 1950er Jahre Standard bei den deutschen Bahnen war Aus anderen Landern wurden 1928 die Drolshammer Bremse Dr Schweiz und die Bozic Bremse Bo Tschechoslowakei sowie 1934 die Breda Bremse Bd Italien zugelassen Die Kurzbezeichnungen sind an den Wagen angeschrieben Der Zweite Weltkrieg unterbrach die Entwicklung und die internationale Zusammenarbeit Bei den Nachkriegskonstruktionen der Steuerventile setzte sich die Membran steuerung gegen die Schiebersteuerung durch Diese Steuerventile zeichneten sich durch geringeres Gewicht ein Baukastensystem und grossere Unterhaltsintervalle aus Es kam zu einer Reihe von Neuzulassungen 1948 Charmilles Bremse Ch Schweiz 1950 Oerlikon Bremse O Schweiz 1954 Knorr Bremse mit Einheitswirkung KE 1 Bundesrepublik Deutschland 1955 DAKO DK Tschechoslowakei 1955 Westinghouse Frankreich WE 1962 Westinghouse Italien WU 1969 Westinghouse England WADiese Bremsen wurden nach den Firmen benannt die sie entwickelt hatten Mit den neuesten Bauarten wurde die technische Grenze der Druckluftbremsen erreicht Die Entwicklung konzentrierte sich nicht mehr auf technische Raffinessen sondern auf in Herstellung und Unterhalt kostengunstige Apparate Der Hauptnachteil der rein pneumatischen Bremse ist die auf etwa 280 m s begrenzte Durchschlagsgeschwindigkeit Elektropneumatische Bremsen ep Bremsen bieten die Moglichkeit die nachteiligen Eigenschaften der reinen Druckluftbremsen zu verringern Die indirekt wirkende ep Bremse hat sich bei den Reisezugen des Fernverkehrs durchgesetzt da die Wagen ohnehin elektrische Energie nutzen und mit einer Hauptluftbehalterleitung ausgestattet sind Zentrales Steuerorgan jedes Wagens ist nach wie vor ein herkommliches Steuerventil Steuerventile der mehrlosigen Druckluftbremse BearbeitenDer Triebfahrzeugfuhrer kann eine Bremsung jederzeit unterbrechen beziehungsweise stufenweise bremsen Die heute in Europa eingesetzten Bremsen die auch stufenweise losbar sind werden als mehrlosig bezeichnet Funktion Bearbeiten Pneumatische Steuerventile arbeiten in der Regel nach dem sogenannten Dreidruckprinzip Gesteuert werden der Hauptluftleitungsdruck blau der Druck im Steuerbehalter gelb und der Druck im Bremszylinder grun Der Druck im Hilfsluftbehalter rot enthalt den Luftvorrat zur Speisung des Bremszylinders In bestimmten Fallen konnen gewisse Steuerventile an Stelle des Steuerbehalters gelb mit einer Feder ausgerustet sein Fullen und Losen Bearbeiten nbsp Bremsen nbsp Steuerventil Fullen und Losen1 Hilfsluftbehalter 2 Hauptluftleitung 3 Ausschalthahn 4 Bremszylinder 5 Ruckschlagventil 6 Ruckschlagventil 7 Steuerkolben 8 Regulierkolben 9 Steuerbehalter 10 Einlassventil A Luftauslass ins Freie Aus der Hauptluftleitung 2 stromt Druckluft uber den Ausschalthahn 3 in den Raum blau uber dem Steuerkolben 7 uber das Ruckschlagventil 5 in den Hilfsluftbehalter 1 und in den Raum rot uber dem Einlassventil 10 uber das Ruckschlagventil 6 in den Steuerbehalter 9 und in den Raum gelb unter dem Steuerkolben 7 Der Steuerkolben wird durch die auf den Regulierkolben 8 druckende Feder etwas belastet folglich steht der hohle Stossel mit dem auf seinem Sitz ruhenden Einlassventil 10 nicht in Beruhrung Der Bremszylinder ist somit uber die Bohrung des Stossels mit dem Freien verbunden Bremsen Bearbeiten Eine Druckverminderung in der Hauptluftleitung 2 bewirkt eine Abnahme des Drucks im Raum blau uber dem Steuerkolben 7 Gleichzeitig schliessen die Ruckschlagventile 5 und 6 Somit kann weder aus dem Hilfsluftbehalter noch aus dem Steuerbehalter Druckluft in die Hauptluftleitung zuruckstromen Infolge des Druckunterschieds zwischen der Steuerluft gelb und der Hauptluftleitungsluft blau hebt sich der Steuerkolben dessen Stossel das Einlassventil von seinem Sitz abhebt und offnet Die Verbindung des Bremszylinders 4 durch die Bohrung des Ventilstossels ist geschlossen und aus dem Hilfsluftbehalter stromt Druckluft grun durch das geoffnete Einlassventil 10 in den Bremszylinder Durch die einstromende Luft erhoht sich der Druck im Bremszylinder und in der zweiten Kammer des Bremsventils von oben gruner Teil Dadurch entsteht eine Kraft die den Ventilstossel nach unten druckt und das Einlassventil 10 wieder schliesst Dadurch entsteht eine Proportionalitat zwischen Druckverminderung in der Hauptluftleitung und Druckerhohung im Bremszylinder Der Hochstdruck im Bremszylinder ist erreicht wenn der Druck in der Hauptluftleitung um 1 5 bar vermindert wird Wurde der Bremszylinder eines Triebfahrzeugs nach einer ersten Bremsung ausgelost kann der Bremszylinderdruck mit einer weiteren Senkung des Drucks in der Hauptluftleitung um 0 6 bar noch bis zu einem bestimmten Wert aufgebaut werden Ein Hochstdruckbegrenzer am Steuerventil verhindert das Uberschreiten des hochstzulassigen Drucks im Bremszylinder Abschlussstellung Bearbeiten nbsp Stufenweises Losen nbsp Abschlussstellung Wenn der Druck im Bremszylinder 4 und damit der Druck grun im Raum uber dem Regulierkolben 8 so weit gestiegen ist dass die nach unten gerichtete Kraft des Regulierkolbens die nach oben gerichtete Kraft des Steuerkolbens 7 aufzuheben vermag bzw leicht uberwiegt wird der Steuerkolben und mit ihm der hohle Stossel so weit nach unten bewegt dass das Einlassventil 10 durch seine Feder auf seinen Sitz gedruckt und geschlossen wird Die weitere Luftzufuhr aus dem Hilfsluftbehalter nach dem Bremszylinder ist damit abgeschlossen Weil der hohle Ventilstossel mit dem Einlassventil in Beruhrung bleibt ist auch kein Luftaustritt vom Bremszylinder nach dem Freien moglich Jede weitere Druckverminderung in der Hauptluftleitung hat eine entsprechende Erhohung des Drucks im Bremszylinder zur Folge wobei jede Druckstufe in gleicher Weise abgeschlossen wird Die volle Bremswirkung wird erreicht wenn der Druck in der Hauptluftleitung so weit gesenkt ist dass zwischen Hilfsluftbehalter und Bremszylinder ein Druckausgleich vorhanden ist Stufenweises Losen Bearbeiten Wird durch das Fuhrerbremsventil wieder Druckluft in die Hauptluftleitung eingelassen so erhoht sich der Druck im Raum blau uber dem Steuerkolben Dadurch wird der Gleichgewichtszustand des Steuerkolbens gestort und dieser bewegt sich soweit nach unten bis dessen Ventilstossel den Kontakt mit dem Einlassventil verliert Die Druckluft grun kann nun aus dem Bremszylinder durch die Bohrung im Ventilstossel ins Freie entweichen jedoch nur so lange als die nach unten gerichtete Kraft genugt um den Steuerkolben in der Losestellung und damit die Bohrung des Ventilstossels offen zu halten Mit der Abnahme des Bremszylinderdrucks wird auch der von oben auf den Regulierkolben 8 wirkende Druck schwacher so dass sich der Steuerkolben unter dem Einfluss des Steuerdruckes gelb so weit nach oben bewegt bis der Ventilstossel den Luftaustritt aus dem Bremszylinder schliesst Bei weiteren Druckerhohungen in der Hauptluftleitung wiederholt sich der Losevorgang Vollstandiges Losen Bearbeiten Die Bremse ist erst dann vollstandig gelost wenn in der Hauptluftleitung der ursprungliche d h der vor der ersten Bremsung vorhanden gewesene Druck wieder erreicht und der Hilfsluftbehalter wieder gefullt ist nbsp In der Bremsstellung P werden die Luftdurchgange im Steuerventil weniger gedrosselt als in der Stellung G Der Bremszylinder ist vollstandig gelost sobald der Druck in der Hauptluftleitung bis auf 0 2 bar unter den Normaldruck angestiegen ist Die Losegrenze ist auf diesen Wert festgelegt um Losestorungen zu vermeiden d h alle Bremsapparate insbesondere auch diejenigen am Schluss des Zuges sollen beim Erhohen der Hauptluftleitung auf den Normaldruck auch bei langen Zugen zuverlassig losen Abhangigkeit von der Bremsart Bearbeiten Die Bremszylinderfull und Losezeiten hangen von der Bremsstellung ab In der Bremsstellung P Personenzugbremse werden die Luftdurchgange im Steuerventil weniger gedrosselt als in der langsamer wirkenden Stellung G Guterzugsbremse Bei langen Guterzugen muss vermieden werden dass der hintere Zugteil auf den vorderen bereits voll gebremsten Zugteil auflauft und es zu Puffer ubergreifungen und Zugtrennungen kommt Darum mussen bei einer Bremsung die einzelnen Bremsen moglichst rasch ansprechen aber die Bremskraft muss anschliessend verhaltnismassig langsam aufgebaut werden Der rasche Ansprung der Bremskraft Einschuss bei Beginn der Bremsung wird im Steuerventil mit dem sogenannten Mindestdruckventil erzeugt Dieses lasst Druckluft vom Hilfsluftbehalter direkt in den Bremszylinder einstromen bis darin ein Druck von 0 8 bar erreicht ist Dann wird die Verbindung geschlossen und die weitere Drucksteigerung im Bremszylinder geht langsam voran weil die Druckluft durch eine Drosselbohrung mit kleinem Durchmesser stromen muss Steuerventile der fruheren einlosigen Druckluftbremse Bearbeiten nbsp Die Museumszuge des Dampfbahn Vereins Zurcher Oberland DVZO sind nach wie vor mit der einlosigen Druckluftbremse ausgerustet Aus Sicherheitsgrunden kommt zusatzlich die direkt wirkende Regulierbremse zum EinsatzWeil diese Bremse zwar stufenweise angelegt aber nur auf einmal gelost werden kann wird sie als einlosige Bremse bezeichnet Wird ein noch nicht abgeschlossener Losevorgang mit einer erneuten Bremsung unterbrochen sind die Hilfsluftbehalter noch nicht vollstandig mit Druckluft gefullt Beim erneuten Anlegen der Bremsen wird der volle Bremszylinderdruck nicht wieder erreicht und die Bremswirkung lasst nach Beim wiederholten Losen und Anlegen besteht die Gefahr dass sich einlosige Bremsen unter Verlust der Bremswirkung vollstandig erschopfen Seit 1988 werden in Europa im internationalen Verkehr keine einlosigen Steuerventile mehr verwendet Funktion Bearbeiten Einlosige Steuerventile arbeiten nach dem Zweidruckprinzip An der Steuerung der Druckluftbremse sind der Luftdruck in der Hauptluftleitung blau und im Hilfsluftbehalter rot beteiligt Fullen Bearbeiten nbsp Bremsen nbsp Steuerventil einer einlosigen Druckluftbremse Fullen1 Hilfsluftbehalter 2 Hauptluftleitung 3 Ausschalthahn 4 Bremszylinder 5 Steuerkolben 6 Fullnut 7 Abstufungsventil 8 Schieber A Luftauslass ins Freie Nachdem der Druck in der Hauptluftleitung 2 erhoht wurde stromt Druckluft in den Raum blau unter dem Steuerkolben 5 die den Steuerkolben in die Losestellung presst Dadurch ist die Fullnut 6 rot geoffnet und der Hilfsluftbehalter 1 wird langsam und gedrosselt auf den Druck der Hauptluftleitung aufgefullt Das vollstandige Auffullen der Hilfsluftbehalter eines Zuges nach einer Vollbremsung auf 5 bar Druck dauert bis 2 Minuten Bremsen Bearbeiten Wenn Hauptluftleitungsluft blau deutlich unter dem im Hilfsluftbehalter 1 herrschenden Druck rot abgesenkt wird bewegt sich der Steuerkolben 5 mit dem Abstufungsventil 7 in die Bremsstellung und verhindert ein Zuruckstromen der Druckluft aus dem Hilfsluftbehalter Durch den geoffneten Schieber 8 stromt Druckluft grun aus dem Hilfsluftbehalter in den Bremszylinder 4 Wenn der Hilfsluftbehalter vor der Bremsung nicht vollstandig auf den Regeldruck von 5 bar gefullt wurde tritt nur eine verminderte Bremswirkung ein Abschlussstellung Bearbeiten nbsp Losen nbsp Abschlussstellung Der Lokomotivfuhrer kann eine Bremsung jederzeit unterbrechen beziehungsweise stufenweise bremsen Sobald der Druck im Bremszylinder 4 grun die nach oben gerichtete Kraft des Abstufungsventil 7 aufzuheben vermag bewegt sich das Abstufungsventil nach oben und verhindert eine weitere Luftzufuhr vom Hilfsluftbehalter 1 zum Bremszylinder Weil sich der Schieber 8 noch in der Bremsstellung befindet ist kein Luftaustritt vom Bremszylinder ins Freie moglich und der einregulierte Bremszylinderdruck bleibt erhalten Losen Bearbeiten Leitet der Lokomotivfuhrer mit dem Fuhrerbremsventil das Losen der Bremsen ein indem er den Druck in der Hauptluftleitung 2 wieder erhoht erhoht sich der Druck im Raum blau uber dem Steuerkolben 5 Der Steuerkolben mit dem Abstufungsventil 7 wird in einen Sitz gepresst so dass durch die geoffnete Fullnut 6 rot und der Hilfsluftbehalter 1 allmahlich mit Druckluft aufgefullt wird Das Abstufungsventil bewegt den Schieber 8 in Losestellung wodurch die Druckluft grun aus dem Bremszylinder 4 ins Freie entweichen kann Die einlosige Bremse kann stufenweise angelegt aber nur auf einmal gelost werden Die Bremse sollte nach Moglichkeit so lange gelost bleiben bis die Hilfsluftbehalter vollstandig aufgefullt sind Wird sie vorher wieder angelegt kann aufgrund des geringeren Drucks im Hilfsluftbehalter nicht der volle Bremszylinderdruck erreicht werden Dieses Nachlassen der Bremswirkung bei zu haufiger Betatigung der Bremse wird als Erschopfbarkeit bezeichnet Vakuumsteuerventil Bearbeiten nbsp Vakuumgesteuerte Druckluftbremse Vakuumsteuerventil1 Speiseleitung 2 Hauptluftleitung 3 Vorratluftbehalter 4 Bremszylinder 5 Ruckschlagventil 6 Steuerbehalter 7 Steuerkolben 8 Regulierkolben 9 Einlassventil 10 Mindestdruckuber wachung lt 5 5 bar A Luftauslass ins FreieSaugluft oder Vakuumbremsen werden auf einigen Schmalspurnetzen in verschiedenen Landern verwendet In der Schweiz wird die Vakuumbremse bei der Rhatischen Bahn der Matterhorn Gotthard Bahn der Montreux Berner Oberland Bahn und den Transports publics fribourgeois eingesetzt In der Vergangenheit wurde die Saugluftbremse auch in regel und breitspurigen Netzen verwendet beispielsweise in Grossbritannien Spanien Argentinien und im sudafrikanischen Kapspurnetz Durch die Zweikammerwirkung waren indirekt wirkende Saugluftbremsen von Anfang an mehrlosig das machte sie fur Gebirgsbahnen mit langen Gefallestrecken besonders geeignet Die vakuumgesteuerte Druckluftbremse hat gegenuber der reinen Saugluftbremse den Vorteil dass sie mit einem Gleitschutz ausgerustet werden kann Bei Triebfahrzeugen ist die Kombination mit einer Rangier und einer Schleuderbremse moglich Das Fahrzeug benotigt jedoch Druckluft die entweder von einem Kompressor oder von der Speiseleitung geliefert wird Die vakuumgesteuerte Druckluftbremse ist zusatzlich zur reinen Vakuumbremse mit einem Vakuumsteuerventil ausgerustet Dieses hat die gleiche Funktion wie das Steuerventil der Druckluftbremse Der Bremszylinder wird uber die Speiseleitung und das Vakuumsteuerventil mit Druckluft versorgt Beim Fullen und Losen wird die Hauptluftleitung 2 und der Steuerbehalter 6 durch die Vakuumpumpe des Triebfahrzeugs auf 52 cm Hg evakuiert Der Kolben des Steuerventils bewegt sich nach unten und der Bremszylinder 4 wird entluftet Beim Bremsen wird durch die Zerstorung des Unterdrucks in der Hauptluftleitung der Kolben des Steuerventils nach oben bewegt Im Steuerbehalter 6 bleibt das Referenzvakuum von 52 cm Hg durch schliessen des Ruckschlagventils erhalten Druckluft stromt aus der Speiseleitung 1 durch das geoffnete Einlassventil 9 in die Kammer uber dem Regulierkolben 8 und in den Bremszylinder Der Druckanstieg in der Kammer uber dem Regulierkolben bewirkt dass der Kolben des Steuerventils nach unten gedruckt und das Einlassventil geschlossen wird Auf Grund des Unterdrucks in der Hauptluftleitung des Unterdrucks im Steuerbehalter und des Bremszylinderdrucks funktioniert das Steuerventil nach dem Dreidruckprinzip Dadurch ist es moglich den Bremszylinderdruck abgestuft zu regeln Voraussetzung fur die sichere Funktionsfahigkeit der vakuumgesteuerten Druckluftbremse ist die Versorgung mit Druckluft uber die Speiseleitung Mit der Mindestdruckuberwachung 10 wird der Druck der Speiseleitung uberwacht Sinkt dieser unter 5 5 bar wird die Hauptluftleitung zwangsbeluftet Bedingungen an ein Steuerventil BearbeitenDas Steuerventil verleiht der Bremse folgende wichtige Eigenschaften Unerschopfbar bei sachgerechter Bremsbedienung gute Regulierfahigkeit das heisst hohe Empfindlichkeit beim Bremsen und Losen hohe Durchschlagsgeschwindigkeit geringe Empfindlichkeit gegen Uberdruck in der Hauptluftleitung Unempfindlichkeit gegen geringe Druckschwankungen selbsttatiges Ersetzen der Luftverluste in den Bremszylindern rasches Ansprechen der Bremse und kontinuierlichen Druckverlauf Zuverlassigkeit bei jeder Witterung Die gute Regulierfahigkeit ist sowohl beim Bremsen als auch beim Losen wichtig Die Bremsen sind beim Bremsen und bei der mehrlosigen Bremse auch beim Losen immer abgestuft regulierbar Zur Vergrosserung der Durchschlagsgeschwindigkeit ist das Steuerventil in der Regel mit einem Beschleunigungsventil ausgerustet Es bewirkt dass beim Bremsen eine gewisse Menge Druckluft an Ort und Stelle aus der Hauptluftleitung ausstromt Dadurch kann die Durchschlagsgeschwindigkeit von ca 90 bis 180 m s auf ca 250 bis 280 m s erhoht werden Literatur BearbeitenHans Schneeberger Das Steuerventil als Herz der Bremse In Schweizer Eisenbahn Revue Nr 6 1984 Minirex ISSN 1022 7113 S 210 214 Weblinks BearbeitenDie Bremsenbude was ist denn das Bundesamt fur Verkehr BAV Fahrdienstvorschriften FDV Anlagen zur 4 Merkblattausgabe Bremsen Druckluftbremse fur Guter und Personenzuge PDF 44 kB In Anlagen um UIC Kodex 540 Internationaler Eisenbahnverband UIC 1 Marz 2005 archiviert vom Original am 24 Oktober 2014 abgerufen am 15 Januar 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Die Bremsenbude Das Steuerventil KE Abgerufen am 19 Januar 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steuerventil Eisenbahn amp oldid 215979234