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Stennweiler ist ein Ortsteil der Gemeinde Schiffweiler im Landkreis Neunkirchen im Saarland Es umfasst eine Flache von 461 Hektar und hat Stand Oktober 2023 2103 Einwohner Davon gehoren 1083 Einwohner der katholischen 385 der evangelischen und 64 sonstigen Religionsgemeinschaften an 571 Personen sind ohne Religionszugehorigkeit StennweilerGemeinde SchiffweilerWappen von StennweilerKoordinaten 49 23 N 7 7 O 49 39 7 1136111111111 365 Koordinaten 49 23 24 N 7 6 49 OHohe 365 mEinwohner 2315 1 Jan 2006 Eingemeindung 1 Januar 1974Postleitzahl 66578Vorwahl 06824Karte Ortskern von Stennweiler Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Antike und Mittelalter 1 2 Ersterwahnung 1 3 Bedeutung des Namens 1 4 Entwicklung bis zum Dreissigjahrigen Krieg 1 5 Dreissigjahriger Krieg und Wiederaufbau 2 Dorfstruktur im 18 Jahrhundert 2 1 Politischer Wandel 2 2 Wirtschaftliche und gesellschaftliche Veranderungen im 19 Jahrhundert 2 3 Zwanzigstes Jahrhundert 3 Religion 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAntike und Mittelalter Bearbeiten Von Stennweiler ist wie fur die meisten Dorfer und auch Stadte kein Grundungsdatum uberliefert historische Uberreste sind dagegen im Bereich der heutigen Ortsflache bereits fur die romische vielleicht auch schon fur die gallische Epoche belegt Nicht belegt ist allerdings eine Ansiedlung erst recht kann nicht von einer Siedlungskontinuitat durch die Volkerwanderungszeit hindurch ausgegangen werden Ersterwahnung Bearbeiten Bis vor einigen Jahrzehnten galt das Jahr 1575 bzw 1572 als Ersterwahnung des Ortes Dieses Datum ruhrt von dem Lehrer und Heimathistoriker Jakob Zewe her der 1930 die erste geschichtliche Darstellung der Gemeinden des damaligen Amtes Stennweiler bzw Schiffweiler vorgelegt hat Zewe bezog sich dabei auf die Nennung des Ortes in einer sog Pferdehalter Aufnahme des Grafen von Nassau Saarbrucken aus dem 1575 Amtsgerichtsrat Philipp Adolph Furst ebenfalls als Heimathistoriker tatig revidierte 1938 in seiner Sammlung der altesten Einwohnerverzeichnisse des Oberamts Ottweiler die Jahreszahl in 1572 und deutete an dass die Stennweiler Hofe die allesamt der Grundherrschaft unterworfen waren vor diesem Datum mit ihren Inhabern unter Schiffweiler subsumiert wurden Der Gymnasiallehrer Germanist und Historiker Bernhard W Planz konnte im Rahmen eines historischen Abrisses im Stennweiler Bildband von 1984 Belege dazu anfuhren Die heute unbestrittene Auffassung dass Stennweiler eine Tochtersiedlung des alteren Schiffweiler ist vertrat als erster der Schiffweiler Gymnasiallehrer Geograph und Historiker Helmut Weyand in seiner Dissertation aus dem Jahre 1970 Er verwies ausserdem darauf dass Stennweiler bis 1742 zum Schiffweiler Banngebiet gehorte Zu einem weiteren wegweisenden Ergebnis kam 1990 der Realschulrektor und Heimathistoriker Hans Rixecker in der Einleitung zu dem von Monika Morsdorf verfassten Familienbuch des Ortes Stennweiler Rixecker identifizierte das in der 1914 19 erschienenen Regesten Sammlung von August Hermann Jungk fur 1347 erwahnte Steinwinden nicht mehr wie man es bis dahin getan hatte mit dem Ort Steinwenden bei Kaiserslautern sondern eben mit Stennweiler bei Ottweiler Schiffweiler Fur das genannte Jahr wird ein Stephan von Steinwinden in einer Liste der Zehntversteigerungen des Klosters Neumunster bei Ottweiler aufgefuhrt Stephan ist demnach der erste bekannte Name eines Bewohners des Ortes Leider ist die Originalurkunde die dem Regest zugrunde lag heute verschollen Aus dem Findbuch im saarlandischen Landesarchiv kann noch auf die entsprechende Materialmappe geschlossen werden die Mappe selbst ist aber nicht mehr vorhanden Dass das genannte Steinwinden tatsachlich das heutige Stennweiler ist dafur konnte Bernhard W Planz in der Festrede zur 650 Jahrfeier 1997 veroffentlicht in den Heimatblattern dieses Jahres und weitgehend identisch mit der vorliegenden Darstellung weitere Belege auffuhren So heisst es in einem im Landesarchiv vorhandenen Erbvertrag aus dem Jahre 1550 dass Acker in Schiffweiler und Steinwenden gemarken gelegen seien womit deutlich wird dass Steinwenden Steinwinden ein Nachbarort von Schiffweiler sein muss Ein weiteres Beispiel aus Unterlagen des Landesarchivs Als Heimatort eines Nickel der Schmitt genannten Mannes der innerhalb eines Jahres zweimal als Zeuge vor dem Klostergericht erscheinen muss wird einmal Stennweiler ein andermal Steinwenden angegeben Der Name des Ortes schwankt also um die Mitte des 16 Jahrhunderts noch zwischen Steinwenden Steinwinden und Stennweiler In der Folge setzt sich die Namensform Stennweiler bis zum Ende des 18 Jahrhunderts mit vielen Schreibvarianten wie Stemwiler Stennwiller Stennweyler Stennweiller und der hochdeutschen Variante Steinweiler durch Bedeutung des Namens Bearbeiten Der Namensbestandteil wenden winden leitet sich wahrscheinlich vom erschlossenen althochdeutschen Substantiv winidi bzw giwinidi d h Weideland ab Steinwenden heisst demnach steiniges Weideland Stennweiler steinreiches Dorf Entwicklung bis zum Dreissigjahrigen Krieg Bearbeiten Uber die ersten Jahrhunderte in der Geschichte des Dorfes sind wir so gut wie nicht informiert Es konnen lediglich Vermutungen angestellt werden Eine ist die dass die ersten zwei oder drei Hofe Vogteien um 1300 eingerichtet wurden als die besseren Boden unmittelbar um Schiffweiler bereits in Ackerland umgewandelt waren und nun wegen des Bevolkerungsanstiegs auch schlechtere Boden in Kultur genommen werden mussten Die Hofe lagen ganz sicher im Bereich des heutigen Unterdorfs das bis ins 19 Jahrhunderts hinein mit Stennweiler schlechthin identisch war Offen ist bisher ob die Siedlung kontinuierlich weiterbestand oder ob es zeitweise zu einer Siedlungsunterbrechung kam Eine Art erste Beschreibung des Ortes liegt mit der schon genannten Pferdehalter Aufnahme von 1572 vor Es werden darin 11 Haushaltungen aufgefuhrt mit insgesamt 48 Pferden ausserdem zusammen mit Schiffweiler vier Haushaltungen ohne Pferde Die eindeutig Stennweiler zuortbaren Namen sind Weiss Lorentz Wolffritz Henchen Conradts Trentz Becker Hanss Desterichs Wendel Rosen Peter Gerharts Velten Scheit Henchen Heutten Hanss Starcken Nickel Dioboldt Wagener Die Familiennamen die mit Ausnahme von Dioboldt Wagener dem Vornamen vorangestellt sind haben offenbar noch den Charakter von Beinamen sind noch nicht im heutigen Sinne fester Namensbestandteil So erklart sich vielleicht auch die uberraschende Tatsache dass in der Kontributionsliste von 1625 lediglich die Halfte der Familien bzw Beinamen von 1572 wiederzufinden ist Vier Hof bzw Vogteiinhaber sind nur mit ihrem Vornamen aufgefuhrt Eine schon etwas genauere Beschreibung des Ortes datiert aus dem Jahr 1634 Danach sind in Stennweiler weder Pfarrhaus noch Muhle vorhanden noch Gebaude oder Hofanlagen die vom Grundherrn dem Grafen von Nassau Saarbrucken als Eigenbesitz bewirtschaftet werden Aufgelistet werden ein Meierhaus in dem der Ortsvorsteher wohnte und ein weiteres Haus im Besitz des Ottweiler Stadtschreibers beide von der Fron d h von der Dienstpflicht fur den Grafen befreit Von der Fron befreit sind auch drei Hauser wegen der Eisen Hutten moglicherweise Eisengraber am Silberbach oder aber Beschaftigte auf der Neunkircher Hutte Es werden weiter aufgelistet vier nichtbefreite Hauser zwei Witwenhauser drei abgebrannte und verfallene Hauser von denen eines offenbar aber noch bewohnt ist und ein der Gemeinde gehoriges Hirtenhaus Die Zahl der Vogteien scheint sich also im Vergleich zu 1572 leicht verringert zu haben Dreissigjahriger Krieg und Wiederaufbau Bearbeiten Nur ein Jahr nach dieser Beschreibung brach die Katastrophe uber den Ort wie uber viele Nachbarorte herein Es ist die Zeit des Dreissigjahrigen Krieges Zwar hatte man schon seit 1627 unter Einquartierungen Durchmarschen und Plunderungen zu leiden man war aber im Grossen und Ganzen glimpflich davongekommen In der Beschreibung von 1634 wird lediglich erwahnt dass Christman Guttweins Stiefkind Haus durch des Fockers Kriegsvolk in Eschen gelegt worden sei Nach der Niederlage der Schweden bei Nordlingen am 6 September 1634 ruckten kaiserliche Truppen in die mit Schweden und Frankreich verbundete Grafschaft Nassau Saarbrucken ein und brannten auf ihrem Durchmarsch alle erreichbaren Dorfer nieder Darunter auch Stennweiler Die Bewohner sofern sie nicht fliehen konnten ein Ruckzugsgebiet war der Hunsruck wurden getotet oder verschleppt oder sie starben in der Folge an Hunger und Seuchen Angeblich lebte am Ende des Krieges in Stennweiler nur noch eine alte Witwe mit ihrem Pferd Moglicherweise kehrten in der Folge Geflohene zuruck ob es tatsachlich eine personale Kontinuitat uber den Dreissigjahrigen Krieg hinaus in Stennweiler gegeben hat bleibt aber fraglich Zu einer Wustung wurde der Ort nicht Denn bald begannen der Wiederaufbau und die Wiederbesiedlung mit Zuwanderern z T aus Lothringen der Schweiz und Tirol Unterbrochen wurde dieser Wiederaufbau durch erneute Zerstorungen im Zusammenhang mit den Kriegen Ludwigs XIV In der Landesbeschreibung von 1684 die Grafschaft Nassau Saarbrucken war reuniert heisst es in der Ubersetzung von Furst Das Dorf Stennweiler war zum Teil bewohnt von Leuten die tagsuber auf der Hutte von Neunkirchen arbeiten und keinerlei Landbesitz im Orte hatten dagegen gab es sieben bis acht andere Einwohner daselbst die welchen besitzen Noch ist also der Zustand vor dem Dreissigjahrigen Krieg nicht erreicht Die Zahl der Haushaltungen bewegt sich in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts zwischen 10 1701 7 1707 und steigt dann auf 12 1720 und schliesslich 17 1741 Dorfstruktur im 18 Jahrhundert BearbeitenStennweiler war um die Mitte des 18 Jahrhunderts ein Haufendorf Ohne jede Regelmassigkeit standen Einzelhofe im Bereich der heutigen Steinstrasse und unteren Lindenstrasse Die Hofe waren eingeschossige nicht unterkellerte Fachwerkbauten mit Strohdach sog Einhauser die bauerliche Wohnung und bauerlichen Betrieb unter einem Dach vereinigten Erst mit der Einfuhrung der Kartoffel um die Mitte des 18 Jahrhunderts begann man Kellerraume anzulegen Noch langer dauerte es bis sich die Bruchsteinbauweise und schliesslich im 19 Jahrhundert die Ziegelbedachung durchsetzte Die Bewohner des Ortes soweit sie uber landwirtschaftliche Betriebe verfugten wie erwahnt gab es bereits einzelne Familien die von der Eisenerzgewinnung bzw verarbeitung lebten waren Horige und Leibeigene d h Land und Hof ja die eigene Person gehorten letztlich dem Grund und Leibherrn dem Grafen von Nassau Saarbrucken Zu bestimmten Terminen im Jahr waren festgesetzte Abgaben zu entrichten und festgesetzte Dienste die schon fruher genannte Fron zu leisten Faktisch konnten sich aber die Hofinhaber als Besitzer ihres Anwesens ansehen Denn er konnte ihnen nicht entzogen werden und er wurde auf den altesten Sohn gegebenenfalls die alteste Tochter vererbt Im Prinzip stellten also die mit Leibeigenschaft und Horigkeit verbundenen Verpflichtungen fruhe Dauer formen der Steuererhebung dar Das Ackerland Teil der sog Allmende des dorflichen Gemeinbesitzes wurde in der Form der Dreifelderwirtschaft bearbeitet Brache Wintergetreide und Sommergetreide losten sich in regelmassigem Wechsel ab Ab Mitte des 18 Jahrhunderts als sich die feudalrechtlichen Regelungen aufzulosen begannen und auch die Erbteilung durch den Grund und Landesherrn zugestanden wurde ging die Allmende in den Privatbesitz der Bauern uber Erbteilung Aufhebung von Heiratsverboten und Privatisierung der Allmende trugen mit zum Anstieg der Bevolkerungszahl aber damit auch zur Verarmung von Teilen der Bevolkerung bei In der Mitte des Dorfes stand schon im 18 Jahrhundert die tausendjahrige Linde Sie wurde wohl in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts angepflanzt moglicherweise an der Stelle eines Vorgangerbaums der im Dreissigjahrigen Krieg vernichtet wurde Sie spielte im dorflichen Leben eine zentrale Rolle Unter ihr versammelten sich die Vogteiinhaber um die dorflichen Angelegenheiten zu regeln und die herrschaftlichen Anordnungen entgegenzunehmen Hier traf man sich auch zum Meie zumal ein Brunnen davor stand oder die dorfliche Jugend fand sich an Sommersonntagen zum Tanzen ein Politischer Wandel Bearbeiten Die Phase der Zugehorigkeit zur 1 Franzosischen Republik und zum Franzosischen Kaiserreich von 1798 bis 1814 ist wie uberall in den linksrheinischen Gebieten mit der endgultigen Ablosung der mittelalterlich feudalen durch die moderne burgerliche Gesellschaft verknupft Die Menschen wurden personlich frei Vorrechte jeder Art berufliche Einschrankungen und Einschrankungen der Bewegungsfreiheit wurden beseitigt Mit dem Code Civil von 1804 erhielten sie das modernste und fortschrittlichste burgerliche Gesetzbuch der damaligen Zeit Es blieb linksrheinisch bis zum Jahre 1900 in Kraft Stennweiler bildete eine mairie die auch die umliegenden Dorfer umfasste und gehorte zum arrondissement Saarbrucken und departement de la Sarre mit Hauptstadt Trier 1816 wurde Stennweiler als Teil der Rheinprovinz Regierungsbezirk Trier Kreis Ottweiler Burgermeisterei Stennweiler spater Amt Schiffweiler an Preussen angegliedert 1919 20 dem neu geschaffenen Saargebiet heute Saarland zugeordnet 1974 im Rahmen der damaligen Gebiets und Verwaltungsreform Teil der Gemeinde Schiffweiler Der Sitz der Gemeindeverwaltung war bis 1878 in Ottweiler seitdem ist er in Schiffweiler 1 Wirtschaftliche und gesellschaftliche Veranderungen im 19 Jahrhundert Bearbeiten Um die Mitte des 19 Jahrhunderts begann sich der Charakter des Ortes zu verandern Mit der Eroffnung der Grube Reden 1846 und weiterer Bergwerke im Raum Neunkirchen und dem Ausbau des Stummschen Eisenwerkes verdienten immer mehr Menschen ihren Lebensunterhalt durch Kohle und Eisen eine Entwicklung die es ermoglichte die wachsende Verarmung den sog vorindustriellen Pauperismus zu stoppen Neben dem Beruf als Bergmann oder Huttenarbeiter betrieb man haufig aber noch eine kleine Landwirtschaft als Erganzung zum anfangs sehr sparlichen Lohn und als Absicherung fur Zeiten der Arbeitslosigkeit Es ist der Bergmannsbauer der so typisch fur das Saarrevier wurde auch fur Stennweiler zumal fur das Oberdorf wohin sich allmahlich die Besiedlung ausdehnte Allerdings wurde Stennweiler nie in dem Masse von Kohle und Eisen gepragt wie die ubrigen Orte der heutigen Gemeinde Schiffweiler Es gab immer eine ganze Anzahl von Vollerwerbsbauern die bis ins 20 Jahrhundert hinein eine bestimmende Rolle im dorflichen Leben spielten Durch die Anlegung der Bahnlinien ab 1848 und die vermehrte Bautatigkeit gewannen zeitweise auch die Steinbruche im Ottweiler Wald und an der Wemmetsweiler Chaussee wirtschaftliche Bedeutung ebenso die Ziegeleien im Bereich der heutigen Huttigweilerstrasse Ziegelhutte und im Bereich des Stulze Hofs Nach Ansatzen in nassau saarbruckischer und franzosischer Zeit setzte sich im Verlauf des 19 Jahrhunderts auch in Stennweiler die ganzjahrige Schulpflicht durch 1828 29 wurde das erste 1904 05 das zweite Schulhaus errichtet Durch die verbesserte Schul und Allgemeinbildung mit bewirkt entstanden gegen Ende des Jahrhunderts die ersten Vereine so der Mannergesangverein Floria gegrundet 1879 der uber 100 Jahre bestehen sollte Zwanzigstes Jahrhundert Bearbeiten Vor dem Ersten Weltkrieg hatte Stennweiler bereits 1000 Einwohner von den erwachsenen Mannern im arbeitsfahigen Alter war ein Viertel im Bergbau beschaftigt Das Dorf bestand aus 150 Wohnhausern z T mit Stallungen den beiden Schulgebauden und der 1912 errichteten katholischen Kirche In den 1920er und 30er Jahren hielten technische Errungenschaften wie Anschluss an eine offentliche Wasserversorgung Elektrizitat Radio Automobil in ganz wenigen Exemplaren Einzug im Dorf Mit der Einfuhrung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts auch auf kommunaler Ebene im Jahre 1919 grundeten sich Parteien besser Vorformen von Parteien und wurden erstmals Wahlkampfe durchgefuhrt Wie andernorts war die Volksabstimmung von 1935 von einem heute unbegreiflichen Nationalismus und Fanatismus begleitet der die wenigen die ihre warnende Stimme gegen einen Anschluss an Hitler Deutschland erhoben aus dem dorflichen Leben wegdrangte Einer der wenigen und sicher der wichtigste war Karl Kunz Er bezahlte seinen Mut mit Schikanen aller Art mit Entlassung aus dem Beruf und Zwangsarbeit 2011 wurde die Strasse zum Kindergarten nach ihm benannt Eine Zeit grosser Veranderungen waren auch die 50er und 60er Jahre Der dorflich bauerliche Charakter des Ortes verschwand auch die Bindung an den Bergbau verlor zusehends an Bedeutung Mit der Anlegung des Bebauungsgebietes Seiters begann eine grossflachige Siedlungserweiterung die sich seit Mitte der 80er Jahre im Bebauungsgebiet zwischen Herrengarten und Huttigweilerstrasse fortsetzte Heute ist Stennweiler weitgehend ein reiner Wohnort An die Vergangenheit erinnern die Dorflinde wenige in etwa noch erhalten gebliebene bzw restaurierte Bauernhauser und Bergmannsbauernhauser die neugotische und mit Jugendstilelementen versehene katholische Pfarrkirche aus dem Jahre 1912 und die Wegekreuze Fur die Bautatigkeit seit den 50er Jahren stehen die evangelische Kirche inzwischen entwidmet und zur Wohnstatte fur Menschen mit geistiger Beeintrachtigung umgewandelt die Leichen und Aussegnungshalle die Lindenhalle die fur Veranstaltungen verschiedenster Art und das Training von Sportvereinen genutzt wird und neuerdings die grosszugige Kindertagesstatte im Karl Kunz Weg Ein seit Langem verfolgtes Projekt das 2010 abgeschlossen wurde war die Anlegung eines Platzes im Bereich der fruheren Alten Schule Auf diesem Platz findet inzwischen auch das traditionelle Dorffest im Juli jeden Jahres statt Religion BearbeitenKirchlich war Stennweiler seit seinen Anfangen der Pfarrei Schiffweiler und damit dem Bistum Metz zugehorig Dies blieb auch so als 1575 die Grafen von Nassau Saarbrucken und Nassau Ottweiler die Reformation in ihrer lutherischen Form einfuhrten Da die Schiffweiler Pfarrei allerdings im Dreissigjahrigen Krieg unterging erfolgte eine Zuordnung zur Pfarrei Ottweiler Sie ist heute noch die zustandige Kirchengemeinde fur die Protestanten des Ortes Gehorten bis zur Mitte des 17 Jahrhunderts wohl alle Einwohner des Ortes der evangelisch lutherischen Konfession an so entstand durch die Zuwanderung nach dem Dreissigjahrigen Krieg ein kleiner evangelisch reformierter und insbesondere wieder ein katholischer Bevolkerungsanteil dem 1680 mit Beginn der franzosischen Herrschaft die freie Religionsausubung gestattet wurde Diese blieb wenn auch eingeschrankt nach dem Ende der franzosischen Herrschaft 1697 erhalten Seit Mitte des 18 Jahrhunderts ubertrifft der katholische Bevolkerungsanteil den evangelischen Die Katholiken gehorten zunachst der 1680 wiedererrichteten Pfarrei Ottweiler ab 1803 der Pfarrei Schiffweiler an die seit dem Napoleonischen Konkordat von 1801 dem Bistum Trier zugeordnet war 1926 wurde Stennweiler eine eigene Pfarrei im Jahre 2008 ist es zur fruheren Pfarrei Schiffweiler zuruckgekehrt Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche St BarbaraDie Kirche St Barbara wurde 1912 errichtet Tausendjahrige Linde Die tausendjahrige Linde markiert die Ortsmitte von Stennweiler Den Namen erhielt der Baum weil er sehr lange steht doch das eigentliche tausendjahrige kommt aus dem Volksmund Das tatsachliche Alter der Baumes wird auf ca 400 Jahre geschatzt Die als Naturdenkmal ausgewiesene Linde wird mittlerweile von mehreren Stutzen gehalten um einen Einsturz zu vermeiden 2 nbsp Kirche St Barbara in Stennweiler nbsp Brunnen vor der Tausendjahrigen Linde in Stennweiler um 1900 nbsp 1000 jahrige Linde in Stennweiler im Oktober 2020Personlichkeiten BearbeitenChristina Baltes 1962 Politikerin SPD Horst Werkle 1950 Bauingenieur Gerd Zewe 1950 Fussballspieler und NationalspielerSiehe auch BearbeitenListe der Baudenkmaler in StennweilerLiteratur BearbeitenPhilipp Adolf Furst Hrsg Alteste Einwohnerverzeichnisse des ehemaligen Oberamts Ottweiler Saarbrucken 1938 Monika Morsdorf Familienbuch Stennweiler 1537 1880 Heimatblatter fur Heiligenwald Landsweiler Reden Schiffweiler und Stennweiler Sonderband 2 hrsg vom Arbeitskreis Heimatkunde in der Gemeinde Schiffweiler Bernhard W Planz mit Jurgen Schirra und Albert Staudt Die Vergangenheit eines Dorfes in Texten und Bildern Hrsg vom Ortsrat Stennweiler mit Unterstutzung der Gemeinde Schiffweiler Ottweiler 1984 Bernhard W Planz und andere zahlreiche Einzelartikel zu unterschiedlichen Aspekten der Ortsgeschichte in den Heimatblatter n fur Heiligenwald Landsweiler Reden Schiffweiler und Stennweiler bzw den Schiffweiler Heimatblattern seit 1982 Bernhard W Planz Gesamtdarstellungen in 650 Jahre Stennweiler Ein Dorf feiert Geburtstag Ottweiler o J 1997 Heimatblatter 1997 Internetprasentation der Gemeinde Schiffweiler unter Wohnen und Leben Die Ortsteile der Gemeinde Schiffweiler Stennweiler erzahlt Stennweller verzeeld hrsg von der Arbeitsgemeinschaft Geschichte und Geschichten Stennweiler Dudweiler o J Helmut Weyand Untersuchungen zur Entwicklung saarlandischer Dorfer und ihrer Fluren mit besonderer Berucksichtigung der Gemeinde Schiffweiler Saarbrucken 1970 Veroffentlichung des Instituts fur Landeskunde des Saarlandes Bd 17 Jakob Zewe Geschichte der Gemeinden Schiffweiler Landsweiler Stennweiler und Welschbach Burgermeisterei Stennweiler Saarbrucken 1930 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stennweiler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur zu Stennweiler in der Saarlandischen Bibliographie Stennweiler auf der Website der Gemeinde SchiffweilerEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 805 Alte Linde in Stennweiler im Baumregister bei www baumkunde de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stennweiler amp oldid 238818383