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Der Begriff Preis Standard Ansatz auch Standard Preis Ansatz bezeichnet umweltpolitische und okonomische Herangehensweisen die erst Umweltziele politisch festlegen und dann mit marktwirtschaftlichen Instrumenten unter minimalen Kosten einzuhalten suchen Preis Standard Ansatze verfolgen nicht das Ziel einer nach Kriterien der Wohlfahrtsokonomik optimalen Nutzung von Naturlichen Ressourcen wie es zum Beispiel bei der Pigou Steuer der Fall ist Herangehensweisen nach dem Preis Standard Ansatz sind generell zweistufig In einem ersten Schritt setzt die Politik den okologischen Standard der in der Einhaltung von Umweltkennzahlen wie Emissionshochstmengen oder Recyclingquoten bestehen kann Die Zielgrossen liegen ublicherweise unter der Ist Grosse sie zu verfolgen bedeutet die zu begrenzende Grosse fur okonomische Akteure zu verknappen In einem zweiten Schritt wird pro Schadenseinheit eine Abgabe erhoben Umweltabgabe oder eine begrenzte handelbare Menge eines Umweltgutes eingefuhrt Emissionshandel Teilnehmern auf Markten wird die Knappheit durch Preise signalisiert sie erhalten Anreize die Nutzung bzw den Verbrauch des Umweltgutes einzuschranken Das Umweltziel wird in diesem Vorgehen exogen gesetzt nur die Zielerreichung wird unter Gesichtspunkten von Kosteneffizienz bzw Pareto Optimierung den Markten uberlassen vgl Kosten Wirksamkeits Analyse Es handelt sich um eine sogenannte Second Best Losung die externen Kosten werden in der Regel nicht exakt internalisiert 1 Damit unterscheiden sich Preis Standard Ansatze von Gedanken wie der Pigou Steuer die okologische Ziele in die okonomische Optimierung miteinbeziehen und eine vollstandige Internalisierung der Kosten anstreben aber ein kaum zu erfullendes Informationsniveau des Staates und eine auch ethisch oft problematische Bewertung von Natur und Umwelt erfordern William J Baumol und Wallace E Oates schlugen den Preis Standard Ansatz als Alternative zur Pigou Steuer in einem Fachartikel aus dem Jahr 1971 vor The Use of Standards and Prices for Protection of the Environment Sie wollten die Informations und Bewertungsprobleme vermeiden und kosteneffizient okologische Ziele verfolgen die aber nicht mehr Teil der Optimierung sind efficiency without optimality Effizienz ohne Optimalitat Sie betrachteten in diesem Aufsatz zunachst nur Gebuhren und Umweltabgaben charges and standard Den spater von ihnen betrachteten Einsatz von Emissionshandelssystemen nannten sie permits and standard 2 Wahrend Umweltabgaben immer zu den Preis Standard Ansatzen gezahlt werden handhaben Autoren die Einordnung von Emissionshandelssystemen sehr unterschiedlich Baumol und Oates 1971 folgend werden oft nur Abgaben als Preis Standard Ansatz oder synonym Standard Preis Ansatz bezeichnet und Emissionshandelssysteme nicht dazu gezahlt 3 Manche Autoren verwenden fur Emissionshandelssysteme den Begriff Standard Mengen Ansatz denn im Emissionshandel ist eine festgelegte Menge handelbarer Zertifikate ein sogenannter Cap der direkt im Markt gesetzte Standard 4 Einzelne Autoren fassen sowohl Abgabenlosungen als auch Emissionshandel als Preis Standard Ansatze auf 5 Einzelne Autoren kennzeichnen durch die Reihenfolge der Teilworter welche Grosse durch die Politik im Markt gesetzt wird Preis Standard Ansatz entspricht der ublichen Verwendung die Politik legt einen Preis die Hohe einer Abgabe fest und strebt so indirekt uber den Markt den Standard als Mengenziel an Standard Preis Ansatz hingegen bedeutet in diesem Fall dass die Politik den Standard als Hochstmenge festlegt und sich der Preis unter Einhaltung der Hochstmenge auf dem Markt bildet wie es auf den Emissionshandel zutrifft 6 Klassisches Beispiel fur eine Massnahme nach dem Preis Standard Ansatz ist der Clean Air Act ein Luftreinhaltegesetz der USA Die US Umweltbehorde Environmental Protection Agency EPA legte zunachst maximale Konzentrationen fur Luftschadstoffe fest Dann entwickelte sie einen regulatorischen Ansatz um diese Ziele einzuhalten 2 Literatur BearbeitenWilliam J Baumol und Wallace E Oates The Use of Standards and Prices for Protection of the Environment In The Swedish Journal of Economics Band 73 Nr 1 Marz 1971 S 42 54 doi 10 2307 3439132 Online PDF Hans Wiesmeth Umweltokonomie 2003 Der Preis Standard Ansatz S 155 172 doi 10 1007 978 3 642 56088 0 10 Einzelnachweise Bearbeiten Gloria E Helfand Peter Berck und Tim Maull The Theory of Pollution Policy In K G Maler und J R Vincent Hrsg Handbook of Environmental Economics Band 1 Elsevier Science B V 2003 5 3 Cost effectiveness Least cost achievement of a policy target S 270 a b Maureen L Cropper und Wallace E Oates Environmental Economics A Survey In Journal of Economic Literature Band 30 Nr 2 Juni 1992 S 685 686 Beispiele Eberhard Feess Preis Standard Ansatz In Gabler Wirtschaftslexikon Springer Gabler Verlag abgerufen am 17 Januar 2016 Alfred Endres Umweltokonomie W Kohlhammer 2013 Dritter Teil Standardorientierte Instrumente der Umweltpolitik B II Abgaben S 131 Dieter Brummerhoff Finanzwissenschaft 10 Auflage Oldenbourg 2011 S 76 77 Zum Beispiel Fritz Sollner Die Geschichte des okonomischen Denkens 3 Auflage Springer Gabler 2012 S 120 121 doi 10 1007 978 3 642 28178 5 Zum Beispiel Hans Wiesmeth Umweltokonomie 2003 S 155 172 Zum Beispiel Charles B Blankart Offentliche Finanzen in der Demokratie Eine Einfuhrung in die Finanzwissenschaft Vahlen 2012 S 569 581 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Preis Standard Ansatz amp oldid 219096328