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Das 1894 gegrundete Stadtmuseum Lobau in Lobau Johannisstrasse 3 5 beherbergt kulturhistorische und naturkundliche Objekte aus den Bereichen Vorgeschichte rund um den Lobauer Berg sakrale Kunst Stadtgeschichte Sechsstadtebundgeschichte Volkskunde Handwerk Handel und Industrie Oberlausitzer Mobel sowie Werke der bildenden Kunst Auch Militaria Kunsthandwerk Spielzeug und Musikinstrumente gehoren zur Sammlung Stadtmuseum Lobau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Grundung bis zum Zweiten Weltkrieg 1 3 Nachkriegszeit bis 1989 1 4 Nachwendezeit bis heute 2 Ausstellungen 2 1 Dauerausstellungen 2 2 Sonderausstellungen 3 Sammlung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Eine erste Idee zu einem Museum stammte bereits von Karl Benjamin Preusker 1786 1871 Sohn der Stadt Lobau der bereits fur ein Museum sammelte und die zusammengetragenen Objekte vorerst in die Lobauer Ratsbibliothek gab Im Jahre 1859 schrieb er jedoch wehmutig Aus der Idee ein Museum von Seltenheiten anzulegen ist wohl nichts geworden Auch Julius Dehne stellte 1896 darauf fest nicht einmal die vorhandenen Gegenstande hat man zu erhalten sich Muhe geben Die Idee scheiterte an den Raumlichkeiten Grundung bis zum Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Julius Sandt Lobauer Brauereidirektor schaffte es als erster 1893 den Lobauer Burgerverein mit einer Museumsidee zu begeistern Geplant und umgesetzt wurde sie zunachst als Ausstellung mit ca 750 Schaustucken im zweiten Stock des Rathauses Der Eroffnungstermin war zu Himmelfahrt am 3 Mai 1894 1 Alfred Moschkau schrieb zur Ausstellung Die Ausstellung war und ist auch in der That eine in jeder Beziehung gut gelungene Sie enthalt eine Menge wichtige Stucke um welche Lobau manche Grossstadt beneiden wurde Wenn die Stadt Lobau etwa 3 Zimmer zu einem Stadtmuseum hergabe liess sich ein Werk schaffen auf das Lobau stolz sein konnte Neben der Stadtgeschichte waren Schaustucke zur europaischen Geschichte zur Kunstgeschichte und zur Volkskunde zusammengetragen worden Aber auch wissenschaftliche Instrumente naturkundliche Objekte Archivalien Waffen sowie Munzen und Medaillen wurden gezeigt Durch den Erfolg der Ausstellung angespornt beschloss der Stadtgemeinderat am 27 Juli 1894 die Museumsgrundung Es kamen zahlreiche Objekte zusammen die viele Burger auf Dauer dem Museum zur Verfugung stellten Diese wurden in vier Raumen des Rathauses prasentiert Schon 1899 musste das Museum aber wieder weichen und bezog im Eichamt auf der Johannisstrasse 5 die oberen Raume Die Schenkungsbereitschaft war weiterhin gross und auch einige Ankaufe wurden realisiert Ein grosseres Konvolut konnte aus dem privaten Museum von Emil Alwin Berndt erworben werden Der Nachlass des Stadtrats und Konservenfabrikant wurde 1933 versteigert Bis 1942 zahlte das Museum bereits uber 6 000 Objekte Ungunstig war jedoch dass die Raume viel zu kalt und dunkel waren und auch bald fur die Sammlungen nicht mehr ausreichten Daher wurden seit 1903 neue Raumlichkeiten gesucht Erweiterungs und Neubauprojekte scheiterten an den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen 2 Julius Sandt war bis zum Jahr 1928 erster ehrenamtlicher Direktor des Museums Ihm folgte der Seminaroberlehrer Otto Staudinger der sein Amt zunachst bis Ostern 1943 ausubte Unter Hermann Popig als Luftschutzwart wurde 1944 die Sammlung sowie das Archiv und die Ratsbibliothek an verschiedene Orten ausgelagert Dazu gehorten der Schlosskeller Niederruppersdorf die Krypta der Johanniskirche die Kottmarhauser das Ratsherrenstubchen und andere Orte Nachkriegszeit bis 1989 Bearbeiten Am 7 Oktober 1945 wurde das Haus durch Otto Staudinger wieder eroffnet Er beklagte jedoch den Verlust einer grossen Zahl wertvoller Exponate sowie Schaden durch ungunstige klimatische Bedingungen Zum 1 April 1951 wurde die Leitung dem Studienrat Max Raschke ubertragen Unter ihm begann die Neuinventarisierung der Objekte nach Heinz A Knorr 3 Er begann mit der Umgestaltung des Museums im Sinne des Sozialismus Sonderausstellungen wurden verstarkt angeboten 4 Bereits 1957 ubernahm dessen Mitarbeiter Richard Berndt die Leitung des Museums die erstmals als hauptberufliche Stelle deklariert war Er war 1958 verantwortlich fur die Angliederung der Sammlungen des aufgelosten Bernstadter Museums von denen ein Teil bei der Wiedereroffnung 1984 zuruckgegeben wurde Ihm folgte 1970 Monika Domes als Museumsleiterin Sie eroffnete 1971 die Arbeitergedenkstatte Hopfenblute in der die Ortsgruppe der KPD Lobau im September 1921 gegrundet wurde Die in der ehemaligen Gaststatte behandelten Themen wurden von der SED Kreisleitung bestimmt Die 1970er Jahre waren gepragt von Renovierungsarbeiten und raumlichen Erweiterungen 1974 wurde eine Volkskundeausstellung im rekonstruierten Haus eroffnet die Kleine Galerie des Kulturbundes zeigte von 1978 bis 1990 Oberlausitzer Kunstler Auf Museumsleiter und Bibliothekar Jurgen Behncke 1977 1983 folgte Museumsleiterin und Museologin Regine Wiemer Anlasslich des 90 jahrigen Bestehens 1984 wurde eine neue Dauerausstellung zur Stadtgeschichte Lobaus gestaltet 1985 erhielt das Haus den Status eines Kreisleitmuseums Nachwendezeit bis heute Bearbeiten In den 1990er Jahren wurden dringend notwendige Renovierungs und Modernisierungsmassnahmen durchgefuhrt Anfang der 2000er Jahre wurde im Treppenhaus eine Wandschablonenmalerei aus der Renaissancezeit freigelegt und restauriert Es entstanden neue Dauerausstellungen zu Handwerks und Handel eine Ausstellung zum Sechsstadtebund sowie eine Spielzeugschau In einem Aussenmagazin wurde ein Tante Emma Laden inszeniert Weitere standige Ausstellungsbereiche umfassten historische Transportmittel volkskundliche Modelle sakrale Plastik Oberlausitzer Mobel unter dem Titel Oberlausitzer Bettgeschichte n sowie Objekte zum Gusseisernen Turm Zusatzlich wurden bis zu sechs Sonderausstellungen pro Jahr angeboten Von 1997 bis 2018 trug das Haus den Namen Oberlausitzer Sechsstadtebund und Handwerksmuseum Seit 2018 wird das Museum gemeinsam mit dem Archiv durch Corinna Wandt gefuhrt Es besteht heute aus drei Gebauden und zwei Aussenmagazinen mit insgesamt rund 1000 m Mit weit uber 50 000 Sammlungsobjekten herrscht akuter Platzmangel Die Gebaude sind weiterhin renovierungsbedurftig und entsprechen in vielerlei Hinsicht nicht den aktuellen Erfordernissen Geplant ist der Umzug von Museum und Archiv in die ehemalige Anker Teigwarenfabrik Lobau 5 Ausstellungen BearbeitenDas Museum zeigt neben Dauerausstellungen auch wechselnde Sonderausstellungen aus seinen eigenen Bestanden und mithilfe von Leihgaben Dauerausstellungen Bearbeiten Im Treppenhaus sind Lobauer Schutzenscheiben sowie ein steinernes Epitaph und die Fahne der Fleischerinnung zu sehen Im Ersten Obergeschoss wird seit September 2021 die Stadtgeschichte Lobaus 1 Teil prasentiert Sie beleuchtet das Verhaltnis zwischen Stadt und Umland und nahert sich den Inhalten nicht chronologisch sondern thematisch Auch der Sechsstadtebundpokal ist wieder ausgestellt Im zweiten Obergeschoss werden einzelne Handwerksberufe anhand von mehreren Interieurs prasentiert Ausserdem ist eine Bauernstube mit typischen Oberlausitzer Mobelstucken zu sehen Sonderausstellungen Bearbeiten Im Erdgeschoss werden in drei Ausstellungsraumen zwei Sonderausstellungen pro Jahr gezeigt Sammlung BearbeitenGesammelt wurden und werden bedeutsame kulturhistorische Objekte der Region Abgeschlossene Sondersammlungen sind Mineralogie und Geologie Flora und Fauna Ur und Fruhgeschichte Numismatik Autographen Postkarten aus aller Welt Plakate Filmgeschichte historische Bibliothek und Waffen Noch offene Sondersammlungen sind Postkarten Lobau und Umfeld Kartographie Spielzeug Beleuchtung Druck und Schriftgut nur nach Auswahlprinzip Schwerpunkt Lobau Industrie und Handelsgeschichte Lobau nur nach Auswahlprinzip Dokumentationssammlungen fuhrt das Museum fur folgende Themenbereiche Stadt Lobau Oberlausitz Personlichkeiten Lobau und Umfeld Volkskunde historische Foto und Negativsammlung Die Sammlungsobjekte werden im Rahmen einer musealen Inventarisierung und wissenschaftlichen Katalogisierung erfasst und fur Ausstellungszwecke vorbereitet bzw fur die Nachwelt sachgemass konserviert und bewahrt Im Jahr 2020 waren uber 50 000 Objekte inventarisiert Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtmuseum Lobau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtmuseum Lobau auf sachsens museen entdecken de Stadtmuseum Lobau im museum digitalEinzelnachweise Bearbeiten Julius Dehne Geschichte der Grundung des Altertums Museums zu Lobau i Sa Lobau 1896 Max Raschke und Erich Sprenger Chronik des Stadtmuseums Lobau von der Grundung bis zum Anschluss an die Teilchronik des Herrn Studienrat Raschke 01 04 1951 Zusammengestellt von Erich Sprenger 1975 1975 Heinz Arno Knorr Inventarisation und Sammlung in den Heimatmuseen Fachliche methodische Anleitungen fur die Arbeit in den Heimatmuseen Hrsg Fachstelle fur Heimatmuseen Halle Saale 1958 Stadt Lobau Lobauer Journale Heft 3 1994 S 9 Wie ein Anker zum Kulturgut wird Abgerufen am 7 September 2021 51 095083333333 14 667944444444 Koordinaten 51 5 42 3 N 14 40 4 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtmuseum Lobau amp oldid 215658348