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Der Stadtfriedhof Hildburghausen auch Zentralfriedhof genannt ist der Hauptfriedhof von Hildburghausen in Thuringen Der Stadtfriedhof wurde am 12 Marz 1885 als allgemeiner Begrabnisplatz eroffnet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Gedenksaule fur Herzogin Charlotte von Sachsen Hildburghausen nbsp Familiengrab des Verlegers und Mazen Joseph Meyer nbsp Das Sickler Grab um 1840 nbsp Bombenopfer vom 23 Februar 1945Die Geschichte der Hildburghauser Friedhofe beginnt mit der Stadtgrundung im Mittelalter Als Begrabnisort fur die Stadtbevolkerung wurde zunachst der Gottesacker der St Lorenzkirche genutzt Fur Verstorbene die nicht das Hildburghauser Stadtrecht erworben hatten fanden die Beisetzungen auf einer Siechenhofparzelle bei der Kapelle Unserer Lieben Frau auf dem Baumgarten nordlich der Vorstadt statt 1 Ein weiterer namentlich bekannter Begrabnisplatz der Alte Judengottesacker wurde fur das Jahr 1412 in der Stadtchronik erwahnt seine genaue Lage wird an der Wallrapser Flurgrenze vermutet Flurname Judengraben Mit Einfuhrung der Reformation loste sich die Stadtbevolkerung von der Tradition auf dem St Lorenz Kirchhof zu bestatten auch galt dieser innerstadtische Friedhof bereits als uberbelegt Die damalige Stadtverwaltung verfugte die Neuanlage eines Friedhofes in der Flussaue der Werra vor der Sudostecke der Stadtbefestigung Dieser Platz ist als Neuer Friedhof an der Coburger Strasse bekannt er befand sich etwa im Bereich des heutigen Theaters und grenzte an den spater angelegten ostlichen Teil des Schlossparkes Der mit einer Mauer umgebene Friedhof war bis 1820 in Benutzung Im Besitz der Ratsherrengeschlechter des Landadels sowie vermogender Einwohner lagen dort 22 Erbbegrabnisse entlang der Mauer Eine Leichenhalle ist ebenfalls vorhanden gewesen Die Mehrzahl der Bestattungen wurde als Erdbestattung vorgenommen Fur das Jahr 1635 vermeldet die Stadtchronik von Hildburghausen den Einmarsch kaiserlicher Truppen und zeitgleich die Einschleppung der Pest Damit begann in der Region das grosse Sterben mit zahllosen Toten Ein Pestfriedhof wurde erforderlich dessen genauer Standort ist ebenfalls unbekannt moglicherweise befand er sich an der Werra unterhalb der Stadt Von den Mitgliedern der herzoglichen Familie wurde das Erbbegrabnis in der Hildburghauser Schlosskirche genutzt dieses bestand bis zur Aufgabe der Kirche Mitte des 19 Jahrhunderts gleichzeitig endete die Funktion als Residenzort eine furstliche Grablege wurde damit nicht mehr benotigt 2 Als Folge eines Grossbrandes wurde 1779 die Hauptkirche der Stadt die St Lorenzkirche bis auf die Grundmauern zerstort und abgerissen auch der dortige Friedhof wurde als Baugrund hergerichtet Der Neubau wurde als Christuskirche geweiht 2 Im Jahr 1820 wurde der bisherige Friedhof aufgelassen er war etwa 300 Jahre in Benutzung und galt als Folge des nun sprunghaft einsetzenden Bevolkerungswachstums als uberfullt Der Friedhof konnte auch nicht durch Grundstuckszukaufe erweitert werden Die Stadtverwaltung eroffnete am 13 Oktober 1820 den Neuen Friedhof dieser wurde etwa 500 Meter nordlich der Altstadt in der Flur Backsteinfeld angelegt Das Gelande gehorte zu einer ehemaligen Ziegelei und war ungunstig gewahlt der erforderliche Mutterboden war dort nur noch in dunner Schicht vorhanden die Graber mussten muhsam in den anstehenden Sandstein eingetieft werden Einer nochmaligen Verlegung wollte die Stadtverwaltung aus Kostengrunden nicht zustimmen man behalf sich uber Jahrzehnte mit der Aufschuttung von angefahrenem Mutterboden Im Zentrum dieses neuen Friedhofes der zunachst bis 1885 genutzt wurde steht die Gedenksaule fur die in der Stadt ausserst beliebte Herzogin Charlotte Entsprechend der neuen Friedhofsordnung wurden die Bestattungen auch fur judische Mitburger und Fremde auf dem Friedhof gestattet Der Besucher betrat den Friedhof von der Stadtseite durch ein Portal das mit dem trostenden Spruchband Willkommen an der Wiege des Himmels versehen war Durch die Anpflanzung von auslandischen Geholzen und die zeitgemasse Ausgestaltung der Grabstatten hatte der Hildburghauser Stadtfriedhof einen parkartigen Charakter erhalten Man vermied es im 20 Jahrhundert den historischen Teil mit den Ehrengrabern und kunstlerisch wertvollen Grabdenkmalern dem Zeitgeschmack zu opfern Der historische Bereich wurde 1885 abgeschlossen er steht unter Denkmalschutz Am Ostrand des Friedhofsgelandes wurde zeitgleich als jungste Erweiterung der heutige Friedhof angelegt Zum heutigen Friedhof gehort eine Kriegsgraberstatte fur Gefallene der beiden Weltkriege fur Bombentote vom 23 Februar 1945 und andere Opfer von Krieg und Gewaltherrschaften 3 Literatur BearbeitenRudolf Armin Human Chronik der Stadt der Diozese und des Herzogtums Hildburghausen Kesselringsche Hofbuchhandlung Hildburghausen 1886 Ein Gang durch die Friedhofe der Stadt S 1 186 Werner Schwamm Friedhofe in Hildburghausen Statten der Besinnung und des Gedenkens Hrsg Stadtverwaltung Hildburghausen Verlag Frankenschwelle KG Hildburghausen 2005 ISBN 3 86180 173 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtfriedhof Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Armin Human Chronik der Stadt der Diozese und des Herzogtums Hildburghausen Kesselringsche Hofbuchhandlung Hildburghausen 1886 Ein Gang durch die Friedhofe der Stadt S 1 186 a b Amtsgerichtsbezirk Hildburghausen In Paul Lehfeldt Hrsg Bau und Kunst Denkmaler Thuringens Herzogthum Sachsen Meiningen Kreis Hildburghausen Heft XXXIX Verlag Gustav Fischer Jena 1903 Werner Schwamm Friedhofe in Hildburghausen 2005 S 39 46Normdaten Geografikum GND 112461317X lobid OGND AKS 50 433416666667 10 732666666667 Koordinaten 50 26 0 3 N 10 43 57 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtfriedhof Hildburghausen amp oldid 225459118