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Bei den Stadion Ausschreitungen von Port Said im Fussballstadion im nordagyptischen Port Said wurden am 1 Februar 2012 bei gewalttatigen Ausschreitungen 74 Menschen getotet und knapp Tausend verletzt 1 Es handelt sich um die grossten Ausschreitungen in der agyptischen Fussballgeschichte Der schwarze Tag des agyptischen Fussballs gilt als Symbol fur die desolate Lage in Agypten Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Reaktionen 2 1 Demonstrationen und Strassenkampfe 2 2 Spekulationen zu moglichen Motiven 2 3 Sondersitzung des Parlaments 2 4 Ergebnis der parlamentarischen Untersuchungskommission 2 5 Verein 2 6 FIFA 2 7 Ligaspielbetrieb ausgesetzt 3 Bericht 4 Gerichtsverfahren und Verurteilungen 4 1 Prozessbeginn 4 2 Erste Urteilsverkundung im Januar 4 3 Schwere Ausschreitungen 4 4 Landesweit Demonstrationen gegen Prasident Mursi und die Muslimbruderschaft 4 5 Weitere Ausschreitungen bei Trauermarsch 4 6 Ausnahmezustand 4 7 Zweite Urteilsverkundung im Marz 4 8 Reaktionen 5 Drei Jahre spater erneut Massenpanik in einem Stadion in der Nahe von Kairo 6 Neu aufgerolltes Gerichtsverfahren und erneute Todesurteile 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenDie gewalttatigen Ausschreitungen ereigneten sich bei einem Spiel eines der bekanntesten agyptischen Fussballteams al Ahly Kairo gegen den Erzrivalen al Masry im Port Said Stadion Regionale Medien hatten das Spiel bereits vor Beginn als Treffen der Vergeltung bezeichnet Gastmannschaft und Tabellenfuhrer der agyptischen Liga al Ahly Kairo war Spielfavorit Augenzeugen berichteten Fans hatten vollig ungehindert Schlagstocke Messer Schwerter Flaschen Feuerwerkskorper und sogar Schusswaffen durch die Eingangskontrollen in die 18 000 Zuschauer fassende Arena bringen konnen Auch seien wahrend des Spiels die Absperrungen zwischen den Fan Blocks geoffnet worden was einen schweren Verstoss gegen international geltende Sicherheitsregeln darstellt Schon vor Anpfiff um 15 30 Uhr sturmten Zuschauer das Spielfeld und schlugen aufeinander ein weshalb sich der Spielbeginn um eine halbe Stunde verzogerte Nach den ersten beiden Toren bewarfen al Masry Anhanger al Ahly Anhanger mit Steinen und Brandsatzen Dennoch brach die Polizei die Begegnung nicht ab und liess weiterspielen Nach dem Schlusspfiff das Spiel endete uberraschend 3 1 fur das Heimteam al Masry sturmten Hunderte al Masry Fans das Spielfeld sowie die gegnerische Tribune und griffen Spieler und Fans des gegnerischen Teams an Spieler sowie Fans versuchten sich in die Umkleidekabinen unter den Rangen zu retten Feuerwerkskorper setzten Zuschauerrange in Brand Nach Berichten des agyptischen Fernsehens hatten al Masry Fans gegnerische Fussballfans umringt mit Steinen beworfen und mit zerbrochenen Glasflaschen auf sie eingestochen Auf den Tribunen versuchten Gaste Fans panisch die Ausgange zu erreichen Augenzeugen berichteten wie Menschen vor bewaffneten Angreifern flohen und in einem schmalen Korridor gegen verschlossene Tore liefen und zusammengedruckt wurden Ausserdem wurde berichtet dass Menschen teils gewaltsam von Tribunen gesturzt oder erstochen wurden Die Opfer darunter zahlreiche Teenager starben an Stich und Kopfverletzungen oder wurden bei der aufkommenden Massenpanik zu Tode getrampelt oder erdruckt 2 3 Die meisten der Toten waren 15 bis 20 jahrige al Ahly Fans Doch auch einige Sicherheitskrafte sollen unter den Opfern gewesen sein Hunderte Menschen wurden teils schwer verletzt Auch einige Spieler von al Ahly trugen Verletzungen davon 4 Spieler und Fans die sich dorthin hatten retten konnen blieben drei Stunden in der Umkleidekabine eingeschlossen und riefen mit ihren Handys um Hilfe Zahlreiche schwer verletzte Fans wurden von Vereinsarzten behandelt viele starben dabei in der Umkleidekabine Schliesslich wurden die Spieler sowie Dutzende Schwerverletzte mit Militarhubschraubern nach Kairo gebracht 5 6 Reaktionen BearbeitenDemonstrationen und Strassenkampfe Bearbeiten In den Tagen nach den Vorfallen im Stadion von Port Said forderten Demonstranten den Abtritt des regierenden Militarrats Viele Agypter glauben dass es sich bei den Vorfallen von Port Said um eine von den Behorden der inneren Sicherheit gebilligte Gewaltorgie gehandelt hatte die auch als Steilvorlage fur anvisierte Repressionsmassnahmen gegen die aufbegehrende Bevolkerung herhalten sollte 7 Ausserdem wurden die Vorfalle als Einschuchterungsversuch gegen die al Ahly Jugend interpretiert die in den Tagen der Revolution nach dem 25 Januar 2011 bei den Protesten gegen Mubarak in vorderster Front anzutreffen war 7 All dies hat die revolutionar gesinnten Jugendlichen in der Kairoer Innenstadt in den Tagen nach dem 1 Februar 2012 in grosse Aufruhr versetzt so dass es in den umliegenden Strassen um das Innenministerium zu tagelangen Strassenschlachten mit den Kraften der Staatssicherheit kam Bei Protesten gegen den regierenden Militarrat kam es nach dem Freitagsgebet am 3 Februar 2012 zu heftigen Ausschreitungen Der Zorn der Demonstranten richtete sich vor allem gegen den Chef des Militarrates Mohammed Tantawi In der Hauptstadt Kairo wurde ein Gebaude der Steuerbehorde ersturmt 8 Ausserdem rissen Jugendliche eine meterhohe Schutzmauer aus Betonblocken vor dem Innenministerium nieder In Kairo erstickten zwei Demonstranten an Tranengas in Suez wurden zwei Demonstranten erschossen 9 Am 4 Februar 2012 protestierten erneut Tausende Menschen gegen den herrschenden Militarrat Die Zahl der Toten in Kairo und Suez erhohte sich laut dem agyptischen Innenministerium auf zwolf Weitere 2532 Menschen wurden verletzt 10 11 In der Nacht zum 5 Februar stand die Finanzbehorde in Kairo in Flammen Auch mehrere Polizeiwachen sollen uberfallen worden sein 12 Am 6 Februar wurde bei erneuten Zusammenstossen zwischen Demonstranten und Sicherheitskraften in Kairo ein weiterer Mensch getotet 13 Auch am 7 Februar starben zwei Menschen Die Zahl der Toten nach den Stadionkrawallen stieg damit auf 15 14 Bei einer Demonstration in Alexandria mit tausenden Teilnehmern am 3 Februar wurden Fotos der Getoteten zum ortlichen Hauptquartier der Streitkrafte getragen 15 Bei Kundgebungen in Port Said am selben Tag nahmen Hunderte Menschen teil Sie verurteilten die Gewalt nach dem Spiel und distanzierten sich Port Said ist unschuldig das ist eine billige Verschworung war auf einigen Plakaten zu lesen 15 Bei erneuten Unruhen in Port Said wurde ein 13 jahriger Junge in der Nacht zum 24 Marz 2012 erschossen Ausloser der Krawalle war die Entscheidung des agyptischen Fussballverbands ein Spielverbot gegen den ortlichen Fussballklub al Masry zu verhangen 16 Menschen wurden zumeist durch Tranengas verletzt 16 Spekulationen zu moglichen Motiven Bearbeiten Augenzeugen berichteten dass die wenigen Polizeibeamten die vor Ort gewesen waren dem Treiben tatenlos zugesehen hatten Ausgange seien verschlossen gewesen die Stadionbeleuchtung ungewohnlich fruh abgeschaltet worden Viele Agypter machten die Polizei und den Militarrat fur die Katastrophe im Fussballstadion verantwortlich Der Militarrat habe es versaumt ausreichend viele Polizisten im Stadion zur Verfugung zu stellen 17 Es gab Geruchte dass das Massaker von Seiten des Militars angeordnet worden sein soll 18 Ultras 19 des Kairoer Traditionsclubs al Ahly galten im Jahr 2011 als Speerspitze der Revolution 2011 Das Massaker soll ein Racheakt an den Fussballfans gewesen sein die bei der Revolution eine tragende Rolle spielten 20 Fast auf den Tag genau ein Jahr zuvor am 2 Februar 2011 versuchten Mubaraks Anhanger den Protest auf dem Tahrir Platz niederzureiten Die Ultras des Clubs al Ahly haben wahrend der Demonstrationen die Menschen auf dem Tahrir Platz beschutzt 21 Nach Ansicht des Fan Forschers Gunter A Pilz war der Exzess im Stadion von Port Said das Ergebnis von politischen Machtspielen Vieles spricht dafur dass eine kritische Opposition von der militarischen Diktatur eingeschuchtert und mundtot gemacht werden soll Fans seien instrumentalisiert worden 22 Der Abgeordnete der Freiheits und Gerechtigkeitspartei Essam el Erian sagte Der wahre Grund fur die Eskalation sei die bewusste Abwesenheit von Polizei und Militar Der Prasident des Masry Klubs von Port Said der unmittelbar nach dem Massaker zurucktrat sprach von einer Verschworung um den Staat zum Einsturz zu bringen Die Polizei musse endlich wieder in voller Starke auf die Strasse und ihre Arbeit tun 23 Ahmed Gamal ein fur die offentliche Sicherheit zustandiger Militarvertreter wies in der Tageszeitung Al Tahrir Donnerstag jegliche Schuld zuruck Es habe einen guten Sicherheitsplan bei dem Fussballspiel gegeben aber der Gewaltausbruch nach Abpfiff sei nicht mehr einzudammen gewesen 24 Der Vorsitzende des regierenden Militarrats Feldmarschall Mohammed Hussein Tantawi nahm die Spieler des Ahly Klubs am Morgen des 2 Februars am Flughafen von Kairo in Empfang und ausserte dass die Gewalt in Port Said moglicherweise politisch motiviert war jedoch vermute er dahinter Aufruhrer und keineswegs Vertreter des alten Regimes Wer immer etwas gegen die Sicherheit Agyptens plant wird keine Chance haben so Tantawi 25 Ex Profispieler Rainer Zobel der zwischen 1997 und 2000 Trainer von al Ahly war meinte Die Fanszenen sind eigentlich friedlich Doch auch wenn man nicht pauschalisieren soll kennen viele Agypter keine Grenzen wenn sie Teil einer Masse sind 26 27 Der Co Trainer der agyptischen Fussball Nationalmannschaft Tomek Kaczmarek berichtete der Presse dass der Stab der Nationalmannschaft rechtzeitig gewarnt worden sei nicht zu dem Spiel in das Stadion von Port Said zu fahren Bereits einige Tage zuvor erhielt der Stab der Nationalmannschaft wahrend eines laufenden Spiels Warnungen und wurde aus dem Stadion gebracht Als kurz darauf Unruhen ausbrachen sei das Spiel abgebrochen worden 28 Der ehemalige agyptische Nationalmannschaftskapitan und U23 Nationaltrainer Hany Ramzy schloss einen sportlichen Hintergrund der Ausschreitungen aus Wie viele andere fragte auch er Das Spiel ging 3 1 fur al Masry aus Welchen Grund hat man nach einem Sieg aufs Feld zu rennen und Menschen zu toten 29 Auch er gab den Fans nicht die Schuld sondern vermutete einen politischen Hintergrund 30 Der agyptische Politikwissenschaftler Hamed Abdel Samad hielt den Militarrat die Polizei oder Mubarak Gefolgsleute die aus dem Gefangnis agiert hatten fur die Urheber der Krawalle 31 Die neuen Machthaber versuchen ein Chaos zu inszenieren und aufrechtzuerhalten damit die Menschen im Land revolutionsmude werden ausserte er in einem Interview 32 Sondersitzung des Parlaments Bearbeiten Das von der Muslimbruderpartei dominierte Parlament versprach auf einer Sondersitzung am 2 Februar 2012 das Sicherheitsvakuum zu bekampfen Ministerprasident Kamal al Gansuri gab bekannt dass er den agyptischen Fussballverband aufgelost habe Weiterhin entliess er den Sicherheitschef von Port Said Essam Samak und suspendierte dessen fuhrende Mitarbeiter Der Gouverneur der Stadt Port Said trat zuruck 33 Das agyptische Parlament hatte in der live im Fernsehen ubertragenen Sondersitzung uber die Vorfalle im Stadion debattiert Mehrere Abgeordnete forderten den Rucktritt von Innenminister Mohamed Ibrahim Der Versuch eines Misstrauensvotums gegen die vom Militar eingesetzte Regierung scheiterte 34 Die Europaische Union forderte eine sofortige und unabhangige Untersuchung der Gewalt 35 Ergebnis der parlamentarischen Untersuchungskommission Bearbeiten Am 12 Februar 2012 prasentierte der Chef der Untersuchungskommission des Parlaments Aschraf Thabet einen vorlaufigen Untersuchungsbericht Demnach ist der Militarrat nicht fur die Ausschreitungen verantwortlich Als Schuldige nannte er die Fans und das Sicherheitspersonal des Stadions Die Stimmung sei schon Tage vor dem Spiel in den Sportkanalen aufgeheizt worden Auch sei es ein Fehler gewesen die Fans vor Betreten des Stadions nicht nach Waffen zu durchsuchen Des Weiteren hatten verschiedene Krafte deren Namen noch genannt werden sollten gewaltbereite Ultras fur ihre politische Ziele missbraucht 36 37 38 Verein Bearbeiten Die Fussballer des betroffenen Ligaclubs al Ahly verkundeten nach der Katastrophe nie wieder spielen zu wollen 39 Agyptens erfolgreichster Fussballer Mohamed Abo Treka in dessen Armen ein jugendlicher Fan gestorben war hat am Tag nach dem tragischen Vorfall zusammen mit seinen Teamkollegen Emad Moteab und Mohamed Barakat angekundigt seine Karriere mit sofortiger Wirkung zu beenden 40 Insgesamt erklarten sechs Spieler nach ihren Erlebnissen im Stadion von Port Said ihren Rucktritt Zumindest alle Nationalspieler revidierten diese Entscheidung spater jedoch wieder Der portugiesische Trainer von al Ahly Manuel Jose der selbst mit Tritten und Faustschlagen attackiert wurde sagte kurz nach den Zwischenfallen in einem Telefoninterview Die Schuld hat einzig und allein die Polizei Es waren Dutzende im Stadion aber die sind plotzlich alle verschwunden oder haben gar nichts unternommen Er erwage das Land zu verlassen Al Ahlys Mannschaftsarzt wurde von agyptischen Medien mit den Worten Das ist Krieg und kein Fussball zitiert 41 Der agyptische stellvertretende Gesundheitsminister Hischam Scheicha bezeichnete den Vorfall als die grosste Katastrophe in Agyptens Fussballgeschichte 42 Afrikas Fussball ist in Trauer sagte der Prasident des afrikanischen Fussballverbands CAF Issa Hayatou 43 FIFA Bearbeiten FIFA Prasident Sepp Blatter zum Ungluck Das ist ein schwarzer Tag fur den Fussball und wir mussen Schritte einleiten die sicherstellen dass sich so eine Katastrophe nie wieder ereignet Fussball ist eine Kraft des Guten und wir durfen nicht zulassen dass sie von jenen missbraucht wird die Boses im Sinn haben Am 7 Februar 2012 teilte der Fussball Weltverband FIFA mit fur die Opfer der Stadion Katastrophe 250 000 Dollar umgerechnet rund 189 000 Euro spenden und das Geld in einen Hilfsfonds des agyptischen Fussballvereins al Ahly einzahlen zu wollen Wenige Tage zuvor hatte FIFA Prasident Sepp Blatter die Absetzung der agyptischen Fussballverbandsspitze durch die Regierung als direkte Einmischung in die Belange des organisierten Fussballs kritisiert 44 Ligaspielbetrieb ausgesetzt Bearbeiten Der agyptische Fussballverband schloss den Verein al Masry fur zwei Spielzeiten aus und das Port Said Stadion fur drei Jahre Der Ligaspielbetrieb in Agypten ruhte aufgrund der Ausschreitungen fur ein Jahr Am 2 Februar 2013 nahm die agyptische Fussball Liga aus Sorge vor neuer Gewalt ihren Spielbetrieb ohne Zuschauer und unter Aufgebot einer hohen Anzahl an Sicherheitskraften wieder auf Titelverteidiger al Ahly setzte sich zum Auftakt mit 1 0 gegen Ghazl al Mahallah durch Nach seinem Siegtor zog sich Sturmer Dominique Da Silva sein Trikot aus und zeigte in Gedenken an die gestorbenen Fans ein T Shirt mit der Aufschrift Wir werden euch niemals vergessen Bericht BearbeitenEin vom agyptischen Prasident Mohammed Mursi in Auftrag gegebener Bericht zur Gewalt wahrend der Massenproteste 2011 untersuchte auch die Umstande der Stadion Katastrophe an Anhangern des Fussballklubs al Ahly Kairo Der Bericht machte die Polizei und Baltagiya organisierte Schlagerbanden fur das Massaker verantwortlich 45 Der genaue Hergang wurde jedoch nie vollkommen aufgeklart Gerichtsverfahren und Verurteilungen BearbeitenDer Ort des Verfahrens war aus Sicherheitsgrunden von Ismailia in die Polizeiakademie in Kairo wo auch der Prozess gegen Husni Mubarak stattfand verlegt worden Bei Prozessbeginn riegelten etwa 4 000 Polizisten und mehrere Panzer das Gerichtsgebaude ab Ultras der Vereine Ahly und Zamalek protestierten gegen den Militarrat Die Angeklagten gaben dem Militarrat und dem fruheren Regime die Schuld an der Gewalt und skandierten Parolen weswegen der Prozess mehrmals unterbrochen wurde 46 Vor dem Urteil hatten die Ultras von al Ahly gedroht Chaos in Kairo zu verbreiten sollten die Tater nicht bestraft werden Tatsachlich hatten sie schon seit Tagen Brucken gesperrt und an mehreren Orten den offentlichen Verkehr lahmgelegt Prozessbeginn Bearbeiten Am 17 April 2012 begann in Kairo der Prozess gegen 73 Angeklagte Unter ihnen befanden sich neun Polizisten darunter sechs Polizeigenerale sowie ein Oberst Auch ein Ingenieur der fur die Beleuchtung in dem Stadion zustandig gewesen war stand vor Gericht weil er nach der Sturmung des Spielfelds durch die Hooligans das Licht ausgeschaltet hatte Damit soll er das Chaos vergrossert und die Flucht der Tater erleichtert haben Die Verfahren gegen zwei weitere Personen verhandelte ein Jugendgericht Die Anklagen umfassten Mord Aufwiegelung zur Gewalt und Rowdytum 47 Den beteiligten Polizeikraften wurde die Unterstutzung der Angreifer zur Last gelegt Die Angeklagten bekannten sich nicht schuldig 48 Der Prozess in Kairo wurde monatelang hinter verschlossenen Turen gefuhrt Erste Urteilsverkundung im Januar Bearbeiten Am Samstag den 26 Januar 2013 hat ein Gericht in Kairo in seinem endgultigen Urteil 21 Angeklagte zum Tode verurteilt Sie sollen das Massaker mit ausgelost haben Etliche der Verurteilten sind nicht alter als 20 Jahre Agyptens Grossmufti Ali Gomaa musste das Urteil noch bestatigen Die Urteilsverkundung in Kairo wurde live vom Staatsfernsehen ubertragen 49 Anhanger des Vereins al Ahly feierten die Entscheidung der Richter Auch einige Angehorige der Opfer jubelten Verwandte der betroffenen Angeklagten hingegen erlitten im Gerichtssaal Weinkrampfe Nach der Auffassung der Angehorigen der Verurteilten und deren Anwalte fallten die Richter in Kairo ein politisches Urteil Das gleiche denken auch die Fans in Port Said Fussballfans wurden geopfert um die Ultras aus Kairo zu besanftigen 50 Die Todeskandidaten wurden als Sundenbocke herhalten die wirklich Verantwortlichen befanden sich noch in Freiheit Stattdessen sei schlampig ermittelt willkurlich verhaftet und bei den Anklagen mit durftigen Beweisen operiert worden Die Staatsanwaltschaft hatte vor kurzem neue Beweise eingebracht die in diesen Richterspruch nicht eingeflossen sind 51 Bei der Urteilsverkundung lieferte der Vorsitzende Richter keinerlei Begrundung fur die 21 Todesstrafen Beobachter bezeichneten das Urteil als ungewohnlich hart und wiesen darauf hin dass fur die Verbrechen an Demonstranten wahrend der Revolution mit mehr als 800 Opfern bis heute kein Polizist oder Offizier mit dem Tod bestraft wurde Wenn es Prozesse gab wurden die Angeklagten zumeist freigesprochen Obwohl es mittlerweile klar ist dass die Ultras von al Masry das Massaker ohne Mitwissenschaft der Sicherheitskrafte nicht im selben Masse hatten anrichten konnen gab es keine unabhangige Untersuchungskommission und auch zu einer Analyse der Sicherheitsvorkehrungen kam es nicht Die agyptische Tageszeitung Al Masry al Youm fand bei Recherchen unter den Angehorigen in Port Said heraus dass etliche der zum Tode Verurteilten zum Zeitpunkt des Gewaltausbruchs noch nicht einmal im Stadion waren Es wird vermutet dass das harsche Urteil der Kalkulation folgte Chaos in Port Said sei besser zu kontrollieren als Chaos in Kairo Schwere Ausschreitungen Bearbeiten Im Anschluss an die Urteilsverkundung kam es in der Stadt Port Said zu schweren Ausschreitungen mit 32 Toten Aus Protest gegen die Urteile gingen Bewohner der Stadt auf die Strassen zundeten Autoreifen an und sturmten Augenzeugen zufolge zwei Polizeistationen Angehorige der Verurteilten sollen versucht haben ein Gefangnis mit Gesteinsbrocken und Handfeuerwaffen zu sturmen um die Verurteilten dort herauszuholen 52 53 Sicherheitskrafte schossen daraufhin mit scharfer Munition Bei den anschliessenden Strassenschlachten zwischen Demonstranten und Sicherheitskraften seien viele Personen aus nachster Nahe erschossen worden berichteten Arzte Alle Opfer starben an Schusswunden Das Online Portal der Wochenzeitung Al Ahram gibt die Zahl der Personen die nach der Urteilsverkundung in Port Said zu Tode gekommen sind mit 32 an darunter zwei Polizisten und zwei ehemalige Fussballspieler von al Masry Torwart Tamir al Fahlah und Sturmer Muhammad al Dadhawi Die Zahl der Verletzten wurde mit 300 beziffert 53 Gemass der agyptischen Nachrichtenagentur Mena ruckte die agyptische Armee mit Panzern und Schutzenpanzern aus um die Lage unter Kontrolle zu bringen Die Zugverbindungen wurden eingestellt Der Gouverneur in Port Said erklarte den Sonntag zum arbeitsfreien Tag um die Behordenmitarbeiter vor weiterer Gewalt zu schutzen Die Muslimbruderschaft aus der Prasident Mursi stammt machte in einer Stellungnahme umgehend Schlager irrefuhrende Medien und Oppositionsparteien fur die Krawalle verantwortlich Die Nationale Heilsfront ein Bundnis linker und liberaler Parteien sah die Schuld wiederum bei Prasident Mursi und der Muslimbruderschaft Landesweit Demonstrationen gegen Prasident Mursi und die Muslimbruderschaft Bearbeiten Kritisiert wurde auch der Zeitpunkt der Urteilsverkundung Die Regierung Mursi verhinderte nicht dass das Urteil in die aufgeladene Atmosphare des zweiten Jahrestages der Revolution fiel Zum zweiten Jahrestag des Aufstands gegen den gesturzten Prasidenten Husni Mubarak war es bereits am Freitag landesweit zu gewaltsamen Demonstrationen gegen Mubaraks Nachfolger Mohammed Mursi und die Muslimbruderschaft gekommen wobei neun Menschen getotet wurden Zehntausende hatten fur eine Reform des Polizeiapparates und Gerechtigkeit fur die Martyrer der Revolution demonstriert Parallel zu den Ereignissen in Port Said fanden in mehreren Stadten Agyptens teils gewaltsame Demonstrationen gegen die islamistische Regierung statt Dabei gab es erneut Tote Besonders harte Kampfe wurden aus Kairo Alexandria Suez Ismailia und Tanta gemeldet In Kairo waren die Bereiche um den Tahrir Platz den Fernsehsender die Brucke des 6 Oktober und den Prasidentenpalast besonders von den Unruhen betroffen Die Nachrichtensender Al Dschasira und Al Arabija meldeten dass der Amtssitz von Mohammed Mursi mit Brandsatzen und Feuerwerkskorpern angegriffen worden sei Die Sicherheitskrafte gingen mit Wasserwerfern und Tranengas gegen Hunderte Demonstranten vor Im Laufe der Auseinandersetzungen wurden Szenen massiver Polizeigewalt bekannt Der 28 jahrige Oppositionelle Mohammed al Guindi war laut dem Bericht seiner Partei und ortlichen Medien an den Folgen schwerer Misshandlungen durch die Polizei in einem Kairoer Krankenhaus gestorben Aus dem Innenministerium hiess es zunachst der Mann sei in einen Autounfall geraten Weitere Ausschreitungen bei Trauermarsch Bearbeiten Am Sonntag den 27 Januar kam es wahrend eines Trauermarsches fur die 32 Todesopfer des Vortages zu erneuten Ausschreitungen in Port Said Unbekannte beschossen die Teilnehmer der Trauerkundgebung Es brach eine Massenpanik aus Laut Berichten staatlicher agyptischer Medien gab es mindestens funf Tote darunter ein 18 jahriger der im Krankenhaus seiner Schussverletzung erlag Mehr als 400 Menschen seien verletzt worden 54 Ausnahmezustand Bearbeiten Am Sonntagabend des 27 Januar 2013 rief Prasident Mohammed Mursi aufgrund der Unruhen fur drei Stadte den Notstand aus In Port Said Suez und Ismailia soll fur 30 Tage der Ausnahmezustand gelten teilte er in einer vom Staatsfernsehen ubertragenen Rede mit Wahrend des Ausnahmezustands bestand zunachst von Montag den 28 an taglich zwischen 21 Uhr abends und 6 Uhr morgens eine Ausgangssperre fur die Bevolkerung ab Donnerstag den 31 wurde die Ausgangssperre fur Port Said auf die Zeit zwischen 1 Uhr und 5 Uhr beschrankt da Mursi wenig spater die Festlegung der Uhrzeiten fur die Ausgangssperre den Provinzgouverneuren der drei betroffenen Gouvernements anheimgestellt hat und die Provinzgouverneure von der Moglichkeit die Uhrzeiten zu andern Gebrauch gemacht haben 55 Nach der Zustimmung von Kabinett und Oberhaus wurde die Armee vorubergehend mit polizeilichen Befugnissen ausgestattet Die Regelung soll bis zur im Fruhjahr geplanten Parlamentswahl gelten Soldaten haben hierdurch das Recht Zivilisten festzunehmen Ausserdem wurde die Festnahme aller Mitglieder der Organisation des Schwarzen Blocks in Agypten angeordnet 56 Auch am Montagabend des 28 Januar starben bei Protesten in Kairo und Port Said zwei Menschen Nach UN Angaben wurden seit dem 25 Januar 60 Menschen getotet 42 davon allein in Port Said Hunderte weitere wurden teils schwer verletzt In der Nacht zum Dienstag dem 29 gingen trotz der nachtlichen Ausgangssperre Tausende Menschen auf die Strasse um gegen die Regierung zu protestieren Am Freitag dem 1 Februar 2013 dem Jahrestag der Stadion Katastrophe protestierten in Port Said schon am Mittag trotz stromenden Regens Tausende Menschen Sie forderten den Sturz des Regimes und Prasident Mursis Rucktritt Wir wollen Port Said befreien riefen sie im Hinblick auf die Ausnahmeregelungen Zugleich gedachten sie der Opfer der Fussball Katastrophe vor einem Jahr Ab Mitte Februar protestierten die Bewohner von Port Said mit Aktionen des zivilen Ungehorsams gegen die Regierung von Prasident Mursi Ein Grossteil der Laden staatlichen Institutionen und Schulen wurden geschlossen Es begannen Massenstreiks und Proteste nachdem zunachst Tausende fur die Entlassung von Innenminister Mohamed Ibrahim Gerechtigkeit fur die Martyrer der Revolution und die Aufhebung der nachtlichen Ausgangssperre demonstrierten Laut Presseberichten traten fast 40 000 Arbeiter im Industriegebiet in den Streik Das agyptische Militar konzentrierte sich darauf den Hafen und den Suezkanal zu sichern damit der internationale Transportweg nicht unterbrochen wird Die Kampagne des zivilen Ungehorsams soll laut deren Initiatoren erst beendet werden wenn der Fall der Stadionkatastrophe neu aufgerollt wird und die Verantwortlichen fur den Tod der Menschen wahrend der Zusammenstosse zur Rechenschaft gezogen worden sind Die durch das Innenministerium angekundigte Verlegung von 39 Angeklagten aus Port Said in andere Gefangnisse fuhrte ab dem 3 Marz erneut zu taglichen Demonstrationen Dabei wurden mindestens sechs Personen getotet Hunderte verletzt Sicherheitskrafte hebelten eine schwere Marmorplatte vom Dach des Polizeihauptquartiers herunter auf die Demonstranten und zerschmetterten einem 17 jahrigen den Kopf Teile des Gebaudes der Sicherheitsdirektion brannten aus 57 Seit dem 7 Marz traten nach und nach tausende Polizisten in bislang 13 Provinzen in den Streik Mittlerweile streikt etwa jeder 4 Polizist in Agypten Wir legen unsere Arbeit auf unbestimmte Zeit nieder weil wir nicht mehr fur die Fehler der Regierung verantwortlich sein wollen sagte der Polizeioberst Hasam Mostafa in Port Said Er warf der Regierung vor die Polizei in die politischen Konflikte hereinzuziehen Polizeieinheiten aus Ismailiya hatten sich geweigert einem Einsatzbefehl fur Port Said zu folgen weshalb sich der Innenminister gezwungen sah Soldaten zur Bewachung der offentlichen Gebaude nach Port Said zu senden Zweite Urteilsverkundung im Marz Bearbeiten Am Samstagvormittag des 9 Marz 2013 bestatigte ein Kairoer Gericht die 21 Todesurteile und verhangte zudem 24 Haftstrafen zwischen einem Jahr und lebenslanglich 25 Jahre Der Prozess wurde live im Staatsfernsehen ubertragen Der Vorsitzende Richter Sobhi Abdel Maguid verlas eine Namensliste der Verurteilten und erklarte das Gericht erhalte die Todesstrafe durch Hangen aufrecht Funf der Angeklagten mussen lebenslanglich in Haft Acht weitere Angeklagte sowie der damals zustandige Polizeichef Essam Samak und der Brigadegeneral Mohammed Saad wurden je zu 15 Jahren Gefangnis verurteilt Letzterer besass zum Zeitpunkt der Ausschreitungen die Schlusselgewalt uber die verschlossenen Stadiontore Weiterhin wurden sechs Haftstrafen uber 10 Jahre zwei uber 5 Jahre und eine uber 1 Jahr verhangt 28 der insgesamt 73 Angeklagten wurden freigesprochen Unter den Freigesprochenen sind sieben der neun angeklagten Polizisten 58 Neben den 21 Todesurteilen sorgte vor allem der Freispruch der Polizisten fur Unruhe Die Freispruche liessen die Wut auf den seit vielen Jahren verhassten Polizeiapparat wieder hochkommen Kurz nach der Urteilsverkundung griffen al Ahly Ultras einen Polizeiclub im Zentrum Kairos sowie den Sitz des agyptischen Fussballverbands mit Brandsatzen an Bei Auseinandersetzungen in der Nahe des zentralen Tahrir Platzes kamen zwei Demonstranten ums Leben Ein Mann war erstickt nachdem er Tranengas eingeatmet hatte Dutzende wurden verletzt Auch in Port Said versammelten sich hunderte Demonstranten vor dem Buro der ortlichen Regierungsbehorde um ihrem Arger uber die Richterspruche Luft zu machen Ausserdem hinderten rund 2000 Menschen Autofahren an der Uberquerung des Suez Kanals und losten im Hafen Schnellboote aus ihrer Verankerung in der Hoffnung dass sie vorbeifahrende Schiffe storen Dem Kanalbetreiber zufolge wurde der Verkehr aber nicht beeintrachtigt Bereits am Freitag hatte das Militar auf Mursis Anordnung wieder die Uberwachung der offentlichen Ordnung von der Polizei ubernommen die Polizei zog sich aus Port Said zuruck Am Sonntagmorgen beschlossen Demonstranten die Fahrverbindung zum ostlichen Teil der Stadt Port Fuad zu unterbrechen Der Verkehr der grossen Container und Tanker wurde unterbrochen Erst am Nachmittag brachte das Militar die Lage wieder unter Kontrolle Ein namentlich genannter Polizist aus Port Said bezeichnete gegenuber der lokalen Zeitung Ahram Online das Urteil als sehr problematisch da nach der Katastrophe Chaos geherrscht und die Polizei willkurlich hunderte Menschen verhaftet habe weil sie nicht wusste wen sie festnehmen solle Ein weiterer Polizist beklagte sie wurden vom Ministerium zur Gewalt angehalten Menschenrechtsanwalte beurteilten die Verhangung von 21 Todesurteilen in einem Prozess als harsch Das Gerichtsverfahren habe bisher wenig zur Aufklarung der Hintergrunde der Tragodie beigetragen Das Misstrauen in die Justiz und die Untersuchungsbehorden sei gross Reaktionen Bearbeiten Amnesty International rief zu einem Ende ubermassiger Gewalt von Seiten der Sicherheitskrafte auf und forderte sofern nicht unvermeidbar zum Schutz von Menschenleben auf den Einsatz todlicher Gewalt zu verzichten Die UN Hochkommissarin fur Menschenrechte Navi Pillay sprach von einer uberzogenen Gewalt gegen Demonstranten und bezeichnete das Vorgehen der Polizei als illegal Daruber hinaus heize diese Vorgehensweise die explosive Lage weiter an Sie forderte in Genf eine Untersuchung zur Gewaltwelle der vergangenen Tage an Markus Loning Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung Deutschland forderte die zustandigen Stellen auf die Todesurteile gegen die 21 Verurteilten in Gefangnisstrafen umzuwandeln und kein weiteres Todesurteil zu verhangen Falls die Gerichte dies nicht taten ware es Aufgabe von Prasident Mursi sein Gnadenrecht zu nutzen und die Todesurteile in Haft umzuwandeln George Ishaq ein politischer Aktivist aus Port Said und Mitglied der oppositionellen Rettungsfront verurteilte die Gewalt gegen die Demonstranten und kritisierte dass es keine Untersuchungen uber die Todesfalle seit dem Januar gebe Innenminister Mohammed Ibrahim wies Berichte uber ungerechtfertigte Polizeigewalt als Geruchte zuruck Die Polizei greife nicht von sich aus Demonstranten an Vielmehr werde sie mit Steinen beworfen und mit Kugeln beschossen Drei Jahre spater erneut Massenpanik in einem Stadion in der Nahe von Kairo BearbeitenBei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit Polizisten wurden Anfang Februar 2015 im Stadion der Luftwaffe am Rande von Kairo 19 agyptische Fussballfans getotet Die Unruhen waren vor dem Spiel der obersten agyptischen Liga zwischen Zamalek SC und ENPPI ausgebrochen Die Zuschauerzahl war vom Innenministerium auf 10 000 Menschen begrenzt worden Zamalek Fans die keine Tickets bekommen hatten hatten versucht gewaltsam eine Sicherheitsabsperrung zu durchbrechen Nach dem Einsatz von Tranengas und Gummigeschossen durch die Ordnungskrafte brach eine Massenpanik aus bei welcher einige der Opfer ums Leben kamen Andere wurden bei Auseinandersetzungen mit der Polizei getotet Der nationale Fussballverband und das fur die Sicherheit in Agypten zustandige Innenministerium beschlossen daraufhin den Ligabetrieb auszusetzen Anlasslich der Stadion Katastrophe von Port Said im Jahr 2012 hatten agyptische Behorden allen Zuschauern ein Stadionverbot fur Erstliga Spiele erteilt so dass die Klubs seitdem vor leeren Rangen spielen mussten Dieser sogenannte Fan Bann war erst einen Monat vor dem erneuten Vorfall 2015 aufgehoben worden 59 Die Staatsanwaltschaft geht von einem terroristischen Hintergrund der Ausschreitungen zur Destabilisierung der innenpolitischen Lage aus Sie plant eine Anklage gegen 16 Zamalek Fans wegen Mitgliedschaft in der als terroristisch eingestuften Muslimbruderschaft Weitere Anschuldigungen lauten auf Mord Vandalismus Besitz von Sprengstoff und Widerstand gegen die Staatsgewalt Dagegen mussen sich bislang keine Polizeibeamten wegen der Schusse die zu der Massenpanik mit zahlreichen Todesopfern fuhrte vor Gericht verantworten 60 Neu aufgerolltes Gerichtsverfahren und erneute Todesurteile Bearbeiten2014 hob ein Berufungsgericht die 21 erstinstanzlichen Todesurteile auf Ausserdem ordnete es an das gesamte Verfahren zur Stadionkatastrophe von Port Said noch einmal neu aufzurollen Am 19 April 2015 also rund drei Jahre nach den Stadion Ausschreitungen von Port Said wurden 11 angeklagte Verantwortungstrager von einem Gericht in Kairo zum Tode verurteilt Das Urteil wurde Ende Mai 2015 bestatigt Die Angeklagten konnen jedoch Berufung einlegen Insgesamt gab es 72 Beschuldigte darunter neun Polizisten und drei Vereinsfunktionare Neben den Todesurteilen wurden auch Gefangnisstrafen zwischen einem Jahr und 15 Jahren ausgesprochen 21 Angeklagte wurden freigesprochen Agypten steht wegen seiner Todesurteile international in der Kritik Auch der fruhere Prasident Mursi wurde im Mai 2015 zum Tode verurteilt 61 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikinews Krawalle in agyptischem Fussballstadion Viele Tote hunderte Verletzte Nachricht www welt de Auf der Flucht erstickt www spiegel de Wir werden nie wieder spielen Fussball Ausschreitungen in Port Said tolerierte Gewaltorgie www fr online de Katastrophe mit Ankundigung Memento vom 20 April 2012 im Internet Archive www abendblatt de Fussball Welt geschockt www focus de Fifa Chef verurteilt staatliche Einmischung zu Port Said www tagesschau de Aufstand am Nil Chronologie www n tv de Aus der Haft direkt zur Demo www sueddeutsche de Die Agypter werden sich selbst uberlassen FAZ Sterben fur Leidenschaft und FreiheitEinzelnachweise Bearbeiten bbc com Egypt football violence leaves many dead in Port Said 2 Februar 2012 abgerufen am 2 Februar 2021 Augsburger Allgemeine vom 4 Februar 2012 Polizisten sahen dem Mob beim Morden zu Mehr als 70 Tote bei Fussball Krawallen in Agypten Bilderserien Todliche Hatz im Fussballstadion Kein Fussball das ist Krieg a b Cornelia Wegerhoff Nach todlicher Fussball Randale in Agypten Gezielte Aktion bezahlter Schlager Memento vom 2 Februar 2012 im Internet Archive ARD Tagesschau online 2 Februar 2012 Steuerbehorde in Kairo gesturmt Viele Tote bei Fussballkrawallen in Agypten Memento vom 2 Februar 2012 im Internet Archive Agypten versinkt in Chaos und Gewalt Weitere Tote bei Demonstrationen in Kairo und Suez Krawalle halten an Finanzamt in Kairo in Flammen Erneut Todesopfer bei Zusammenstossen in Kairo Zahl der Toten bei Zusammenstossen nach der Gewalt im Stadion steigt auf 15 englisch a b Hinrichtung gefordert In Frankfurter Rundschau 3 Februar 2012 abgerufen am 6 Februar 2012 Junge stirbt bei Fussballkrawallen in Agypten Viktoria Kleber Ultras und Revolutionare gegen den Militarrat In Die Zeit 2 Februar 2012 Rainer Hermann Schlacht im Stadion In Frankfurter Allgemeine Zeitung 2 Februar 2012 Al Ahly Ultras in den Wirren der Revolution In Schweizer Radio und Fernsehen 7 Februar 2012 Augsburger Allgemeine vom 4 Februar 2012 Strassenschlachten nach dem Fussballmassaker Brutale Kamel Reiter vom Tahrir Platz angeklagt In Spiegel Online 7 Juli 2011 Gewaltausbruch in Agypten Der Fussball wird benutzt In 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