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Spielschwere auch Spielgewicht Tastengewicht Niedergewicht Niederdruckschwere Niederdruckgewicht bezeichnet im Klavierbau die Gewichtskraft die erforderlich ist damit sich bei abgehobener Dampfung d h bei getretenem rechten Pedal eine Taste langsam bis zur Uberwindung des Auslosewiderstands abwarts bewegt und sich im statischen Gleichgewicht befindet Die Spielschwere kann durch Ausbleien der Taste d h durch das Austarieren mit Bleigewichten verandert werden Bei elektronischen Tasteninstrumenten spricht man von gewichteten Tasten sofern die klaviertypische Spielschwere durch kleine Gewichte halbgewichtet bzw leichtgewichtet und oder eine eigene Mechanik vollgewichtet simuliert wird Spielschwere darf nicht mit Spielart oder gar Anschlag verwechselt werden Der Begriff Spielschwere wird von manchen Klavierbauern abgelehnt sie bevorzugen Niederdruckschwere weil es primar nicht um das Spiel geht sondern um das statische Gleichgewicht der Mechanik 1 Die Spielschwere ist in der Regel fur alle Tasten eines Instruments gleich 2 Sie wird je nach Hersteller und Instrument zwischen 47 und 55 Gramm beziffert Da es bei der Spielschwere eigentlich um eine Kraft geht wird sie in neueren Fachbuchern in der Masseinheit Newton N angegeben Die altere Literatur und zum Teil auch moderne praktisch orientierte Literatur verwendet der Einfachheit halber noch die Masseinheit Gramm womit eigentlich die Masse bezeichnet wird 50 Gramm entsprechen im Schwerefeld der Erde etwa 0 5 N Neben diesem statischen Spielgewicht gibt es noch das dynamische Spielgewicht Es bezeichnet neben den statischen auch die anderen Krafte die benotigt werden um die verschiedenen Massen der Teile der Klaviermechanik zu beschleunigen damit durch den Aufprall des Hammers auf die Saite Tone erzeugt werden Je schneller beim Spiel die Taste bewegt wird desto mehr spurt der Spieler die Tragheit der Masse Beim Vergleich des Spiels einer schnellen Tonfolge z B Triller im Bass schwerste Hammer und Diskant leichteste Hammer sind die Unterschiede im dynamischen Spielgewicht fur den Spieler ebenfalls klar spurbar Eine dritte Gewichtskraft ist das Aufgewicht 3 der Taste Es ist die Kraft die die Taste nach dem Anschlag wieder in ihre Ausgangslage Ruhestellung bringt Diese Kraft ist etwa halb so gross wie das Spielgewicht das die Taste nach unten bringt Literatur BearbeitenJosef Goebel Grundzuge des modernen Klavierbaues 4 neubearbeitete Auflage Fachbuchverlag Leipzig 1952 Herbert Junghans Der Piano und Flugelbau Das Musikinstrument Band 4 7 verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage bearbeitet und erganzt von H K Herzog Mitarbeiter Klaus Fenner Otto Funke u a Verlag Erwin Bochinski Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 923639 90 2 Klaus Fenner Jan Grossbach Praktisches Handbuch der Klavierkonstruktion Das Musikinstrument Band 75 Verlag Erwin Bochinsky Frankfurt am Main 2000 ISBN 978 3 923639 39 7 Hans Jurgen Uchdorf Praktisches Handbuch Klavier Fachbuchverlag Leipzig 1985 Carl Johan Forss Die Regulierung von Piano und Flugelmechaniken Das Musikinstrument Band 85 PPVMedien Edition Bochinski Bergkirchen 2004 ISBN 3 932275 82 9 Weblinks BearbeitenDas Spielwerk von Pianos und FlugelnEinzelnachweise Bearbeiten Walter Pfeiffer Vom Hammer Untersuchungen aus einem Teilgebiet des Flugel und Klavierbaus Das Musikinstrument Band 9 Verlag Das Musikinstrument Frankfurt am Main 1979 ISBN 3 920112 14 8 S 131 Ausnahme Die Firma Steinway amp Sons verwendet bei den Flugelmodellen B 211 C 227 und D 274 in den einzelnen Sektionen Chor 1 13 Chor 14 25 Chor 26 49 Chor 50 61 Chor 62 88 gestaffelte Spielschweren zwischen 52 und 47 Gramm Siehe Max Matthias Steinway Service Manual Leifaden zur Pflege eines Steinway Das Musikinstrument Band 49 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Verlag Erwin Bochinsky Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 923639 15 5 S 28 Spielwerk von Flugeln und Klavieren 6 Abgerufen am 6 Marz 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spielschwere amp oldid 233073642