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Der Sonnenbergtunnel ist ein Autotunnel der Schweizer Autobahn A2 und war gleichzeitig eine der grossten Zivilschutzanlagen der Welt Er liegt zwischen den Anschlussen Luzern Zentrum und Kriens der A2 in der Zentralschweiz und durchquert den gleichnamigen Sonnenberg Hohe 800 m u M Er besteht aus zwei richtungsgetrennten Rohren von 1 5 Kilometern Lange Querverbindungen dienen als Fluchtwege in die jeweils andere Rohre Dieser Tunnel ist einer der wenigen Uberlandtunnel mit einem negativen Scheitelpunkt Die Hochstgeschwindigkeit betragt 80 km h Der Tunnel wird taglich von etwa 68 000 Fahrzeugen durchquert Stand 2015 SonnenbergtunnelSonnenbergtunnelSudportal Sonnenbergtunnel mit LarmschutzbautenNutzung AutobahntunnelVerkehrsverbindung A2Ort Sonnenberg Kriens Lange 1500 mAnzahl der Rohren 2Querschnitt 86 m Fahrzeuge pro Tag 68 018 Stand 2015 1 BauBauherr Bundesamt fur StrassenBaubeginn 1971Fertigstellung 1976BetriebFreigabe 26 Oktober 1976LageSonnenbergtunnel Stadt Luzern KoordinatenSudportal Kriens 665042 210070 47 038476 8 294441 460Nordportal Luzern 665184 211840 47 05438 8 296563 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Zivilschutzanlage 2 1 Kaverne 2 2 Schliessung des Komplexes 3 Sanierungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach dem Baubeginn 1971 wurde die Zivilschutzanlage 1976 fertiggestellt und am 26 Oktober 1976 eroffnet Sie sollte ursprunglich 20 000 Bewohnern der Stadte Luzern und Kriens als Notunterkunft im Kriegs oder Katastrophenfall fur eine Verweildauer von zwei Wochen dienen Zivilschutzanlage BearbeitenNach der Entfernung von Bodenplatten im Tunnel konnten eineinhalb Meter dicke Panzertore seitlich aus der Wand gefahren werden Die Tore mit einem Gewicht von je 350 Tonnen waren dafur ausgelegt die Explosion einer Nuklearwaffe von einer Megatonne TNT Aquivalent im Abstand von einem Kilometer auszuhalten 2 Der Tunnel ware im Ereignisfall in verschiedene Tunnelquartiere raume und blocke zu je 64 Personen unterteilt worden Mittels Uberdruck ware sichergestellt worden dass eine allfallige Verseuchung der Umgebung nicht in den Tunnel hatte eindringen konnen In beiden Rohren waren im Ereignisfall Betten Waschanlagen Toiletten und Aufenthaltsraume welche in Lagerraumen gelagert waren aufgestellt worden Fur den Betrieb waren zwischen den beiden Rohren die technischen Anlagen wie drei 1250 kW Generatoren fur die Notstromversorgung Uberdruckbeluftung und Kuhlung eigene Trinkwasserversorgung mittels Nutzung von Grundwasser sowie aufbereitetem Flusswasser aus der Reuss Warmwasseraufbereitung und einer internen Abwasserentsorgung uber Tunnelrinnen zum Nordportal Kaverne Bearbeiten In der Mitte des Sonnenberges ist um die beiden Tunnelrohren herum die 20 m hohe 37 m lange und 16 m breite Kaverne auf sieben Stockwerken erbaut worden Diese ist mit den Tunneln verbunden und bildet das logistische und technische Zentrum der Grossschutzraumanlage Sie umfasste ein komplettes dreistockiges Notspital zwei Kommandoposten Lagerraume eine Nachrichtenzentrale eine Telefonzentrale ein eigenes Radiostudio eine Grossraumkantine Zellen fur uber 250 Arrestanten Schlafraume fur das Personal verschiedene Lager und Mehrzweckraume sowie Buroraumlichkeiten fur Polizei Stadt und Kantonsverwaltung Das Notspital ist mit 336 Betten zwei Operationssalen Sterilisationsanlagen und einer Rontgenabteilung versehen Die Kaverne selber kann als Zivilschutzanlage fur 2000 Personen genutzt werden die Gesamtanlage inklusive der Tunnelrohren war fur 20 000 Personen ausgelegt Zuganglich war die Kaverne entweder durch den nun geschlossenen Eingang vom Tunnel her oder durch einen Zugangsstollen zu einem abseits gelegenen Nebeneingang der mit Dekontaminationsschleusen versehen ist Dieser Teil der Zivilschutzanlage kann auf gefuhrten Touren besichtigt werden 3 Schliessung des Komplexes Bearbeiten Anlasslich der Ubung Ameise im Jahr 1987 als beide Tunnelrohren fur den Durchgangsverkehr gesperrt wurden kam man zum Schluss dass die Kapazitat auf 17 000 Personen zu reduzieren sei Zudem litten die Mitwirkenden der Ubung unter Bunkerkoller und konnten in der vorgegebenen Zeit lediglich 2000 Betten aufstellen Nach dem Ende des Kalten Krieges waren die hohen Unterhaltskosten von jahrlich fast 250 000 Schweizer Franken nicht mehr zu rechtfertigen Nach jahrelanger Diskussion kam man 2005 uberein die Anlagen teilweise ruckzubauen und zu entflechten und die maximale Kapazitat auf lediglich 2000 Personen zu reduzieren 4 2006 entschloss man sich die ganze Anlage zu schliessen und ruckzubauen Im Herbst 2006 fanden im Rahmen des Projekts 20 000 in den Berg Aktionstage zum Thema Zivilschutz und unterirdisches Uberleben statt die die letzten Fuhrungen durch die Gesamtanlage und ein breites Rahmenprogramm zur Geschichte und Entstehung der Zivilschutzanlage im Sonnenbergtunnel anboten Seit 2008 besteht die Moglichkeit die Kaverne auf gefuhrten Rundgangen zu besuchen und einen Einblick in die Bunkerwelt des Kalten Krieges zu erhalten Sanierungen BearbeitenIm Jahr 2003 wurde das Sudportal im Rahmen der Gesamtsanierung dieses Abschnitts verlangert und mit gross dimensionierten Schallschutzbauten versehen um die zahlreichen Bewohner des Sonnenberg Sudhangs vor ubermassigem Larm zu schutzen Von 2011 bis 2013 wurde der Tunnel selbst saniert 5 Weblinks BearbeitenEinzigartige Zivilschutzanlage Artikel der Neuen Luzerner Zeitung 2006 Die Zivilschutzanlage Sonnenbergtunnel in Luzern In Schweizerische Bauzeitung Band 94 1976 Heft 46 11 November 1976 S 689 699 Rundgang Zivilschutzanlage Sonnenberg Informationsseite zu Fuhrungen in der Zivilschutzanlage Flop in Luzern 30 Jahre Zivilschutzubung Ameise In Zeitblende von Schweizer Radio und Fernsehen vom 18 November 2017 Audio Einzelnachweise Bearbeiten Jahresergebnisse 2015 XLS 954 kB Durchschnittlicher Tagesverkehr in Fahrzeugen pro Tag DTV 2015 Das Zeitzeugnis der 1960er Schweiz Luzerns Zivilschutzbunker Sonnenberg Memento des Originals vom 23 Juni 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www geschichte luzern ch Artikel und Dokumentensammlung von Jurg Stadelmann vom 22 August 2013 Buro fur Geschichte Luzern siehe Weblink Rundgang Zivilschutzanlage Sonnenberg Zentralschweiz online 18 August 2005 Die Zivilschutzanlage im Sonnenbergtunnel wird massiv verkleinert Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Erneuerung Sonnenbergtunnel 2011 2013 Memento vom 26 Juni 2012 im Internet Archive Website zur Gesamterneuerung Cityring Luzern des Bundesamts fur Strassen Abgerufen am 26 April 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sonnenbergtunnel amp oldid 233287117