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Ein Signalrelais ist ein Relais das den Anforderungen im Bereich der Zugsicherung genugen muss damit es fur sicherheitsrelevante Schaltungen im Bereich der Eisenbahnsicherungstechnik verwendet werden darf Der Begriff Signal ist hier nicht im informationstechnischen Sinne zu verstehen sondern leitet sich aus dem hauptsachlichen Einsatzgebiet von Signalrelais ab der Eisenbahnsicherungstechnik auch Signaltechnik Zugsicherungstechnik Hauptsachliches Einsatzgebiet sind das Relaisstellwerk aber auch in den anderen Stellwerkstechniken kommen Signalrelais zum Einsatz Inhaltsverzeichnis 1 Anforderungen 1 1 Allgemeine Sicherheitsanforderungen 1 2 Spezielle Sicherheitsanforderungen nach Klassifizierung 2 Arten 2 1 Monostabil 2 2 Bistabil 2 2 1 Stutzrelais 2 2 2 Kipprelais 2 2 3 Haftrelais 2 3 Spezielle Arten 2 3 1 Blockrelais 2 3 2 Motorrelais 3 Schaltungsdarstellung 4 FachliteraturAnforderungen Bearbeiten nbsp Signalrelais K50 von Siemens Typ C monostabilAllgemeine Sicherheitsanforderungen Bearbeiten Grundsatzlich sind Relais fur sicherheitsrelevante Schaltungen sehr gut geeignet da sie im Gegensatz zur Elektronik nur wenige Ausfallarten besitzen und deshalb der Sicherheitsnachweis auf Bauteil und Schaltungsebene vollstandig gefuhrt werden kann Damit dies jedoch moglich ist benotigen Signalrelais spezielle Eigenschaften die uber die Eigenschaften herkommlicher Relais hinausgehen Sicherheitsrelevante Eigenschaften herkommlicher Relais Hohe Ansprechschwelle Vorzugsausfallrichtung monostabile Relais Selbstreinigende KontakteZusatzliche Eigenschaften von Signalrelais Grosse Kontaktabstande Doppelte Kontaktunterbrechung Sicheres Offnen auch bei Verschweissen anderer Kontakte Zwangsfuhrung der KontakteDas wichtigste Merkmal von Signalrelais ist die Zwangsfuhrung der Kontakte Dies bedeutet dass alle Kontakte mechanisch starr miteinander verbunden sein mussen Nur so kann schaltungstechnisch durch die Prufung eines Kontakts auf die Stellung aller anderen Kontakte geschlossen werden Spezielle Sicherheitsanforderungen nach Klassifizierung Bearbeiten nbsp Vergleich zwischen Signalrelais Typ C vorn neutrales Relais N3 von WSSB und Typ N hinten neutrales Gleichstromrelais NMSh fur Stellwerke der Bauform EZM G Grundsatzlich kommen bei der Gestaltung sicherer Relaisschaltungen zwei unterschiedliche Typen von Signalrelais zum Einsatz die nach UIC Definition in zwei Klassen eingeteilt werden Typ N not controlled und Typ C controlled Bei Typ N Relais umgangssprachlich auch als Schwerkraftrelais bezeichnet ist der Abfall des Relaisankers bei Abschaltung der Spannung an der Spule immer gewahrleistet Ausserdem wird fur die Kontakte eine Materialkombination z B Kohle Silber verwendet die ein Verschweissen unmoglich macht Typ N Relais sind bedingt durch die konstruktiven Anforderungen grosser und schwerer durch die ausgeschlossenen Ausfalle sind jedoch die Schaltungen einfacher Bei Typ C Relais ist der Abfall des Relaisankers nicht sichergestellt Dieser kann z B durch Restmagnetismus und Brechen einer Feder auch bei Abschaltung der Spannung angezogen bleiben Damit hierdurch keine gefahrlichen Zustande entstehen muss schaltungstechnisch der Abfall des Relais gepruft werden wozu die Zwangsfuhrung der Kontakte unverzichtbar ist Ausserdem sind Kontaktverschweissungen physikalisch nicht ausgeschlossen Typ C Relais sind kleiner und leichter durch die notwendigen schaltungstechnischen Prufungen insbesondere Abfallprufungen werden die Schaltungen jedoch komplexer Arten Bearbeiten nbsp Monostabiles Signalrelais Bauform II Normalrelais vom WSSBMonostabil Bearbeiten Monostabile Signalrelais haben nur eine stabile die abgefallene Stellung Da dies der energiearmere Zustand ist wird die abgefallene Stellung bei der Schaltungsgestaltung als Vorzugsausfallrichtung genutzt da es wesentlich wahrscheinlicher ist dass ein Relais fehlerhaft abgefallen als fehlerhaft angezogen ist Bistabil Bearbeiten Bistabile Signalrelais haben zwei stabile Stellungen die meist durch jeweils ein Spulensystem erreicht werden Bistabile Relais werden genutzt um Zustande auch bei Stromausfall oder einer anderen Unterbrechung der Spulenzuleitung zu speichern Ausserdem sind sie energiesparender da nach dem Wechsel der Stellung in der Regel die Stromzufuhr zur zuletzt anziehenden Spule durch einen Kontakt des Relais selbst unterbrochen wird Bistabile Relais sind konstruktiv aufwandiger Stutzrelais Bearbeiten Die stabilen Stellungen beim Stutzrelais werden durch mechanische Abstutzungen hergestellt Stutzrelais sind die historisch altesten bistabilen Relais Nachteilig ist der feinmechanische Aufwand fur den Stutzmechanismus nbsp Stutzrelais von VES nbsp Signalrelais K50 von Siemens Typ C bistabilKipprelais Bearbeiten Bei Kipprelais werden die stabilen Zustande durch Federkraft hergestellt Da bei deren Brechen ein sicherer Zustand nicht garantiert werden kann durfen Kipprelais nur mit besonderen schaltungstechnischen Massnahmen fur sicherheitsrelevante Schaltungen verwendet werden Haftrelais Bearbeiten Das Haftrelais ist das modernste bistabile Signalrelais Die stabilen Zustande werden auf unterschiedliche Art und Weise hergestellt Durch Federkraft und Magnetismus Bei einem Haftrelais besteht das Magnetsystem aus einem Permanentmagnet und einer Spule auf einem gemeinsamen Kern Zusatzlich fehlt dem Anker in der Regel das unmagnetische Klebblech Der Permanentmagnet alleine ist in der Regel nicht in der Lage den Anker zum Anzug zu bringen er halt ihn jedoch im angezogenen Zustand Um das Relais zum Anzug zu bringen wird die Spule so an Spannung gelegt dass ihr Magnetfeld das des Permanentmagneten verstarkt Die angezogene Lage behalt das Relais ohne weiteren Stromfluss bei Um es zum Abfall zu bringen wird die Spule mit entgegengesetzter Polaritat an Spannung gelegt Beide Magnetfelder loschen sich nahezu aus und durch die Wirkung der Feder fallt der Anker ab Bei Relais mit Selbstabschaltkontakten sind fur Anzug und Abfall getrennte Wicklungen vorhanden Die magnetisch angezogene Stellung gilt als Vorzugsausfallrichtung Spezielle Arten Bearbeiten Blockrelais Bearbeiten Das Blockrelais arbeitet nach dem Prinzip des Schrittschaltwerkes und wird fur klassische Streckenblockaufgaben verwendet Es kann mit Wechselstromblockfeldern und mit anderen Einrichtungen die wie beispielsweise VES Blockmagnete nach demselben Prinzip funktionieren korrespondieren Motorrelais Bearbeiten Das Motorrelais ist nach dem Prinzip des Asynchronmotors aufgebaut Es arbeitet sowohl sehr frequenz als auch phasenselektiv und ist damit weitgehend unempfindlich gegen Fremd und Storspannungen Das Motorrelais wird hauptsachlich als Gleisrelais fur Gleisstromkreise und als Blockrelais im automatischen Streckenblock verwendet Motorrelais gibt es als Zwei und Dreilagenrelais Ein Zweilagenrelais hat zwei definierte Endlagen abgefallen und angezogen in ublicherweise nach rechts gedrehter Endlage Beim Dreilagenrelais gibt es eine zusatzliche Endlage in nach links gedrehter Stellung sie tritt nach einer Phasenverschiebung der Steuerphase um 180 in der Regel durch Umpolung ein Damit sind uber zwei Kabeladern drei Informationen ubertragbar Schaltungsdarstellung BearbeitenEntgegen der in der Elektrotechnik ublichen Darstellungsweise wird fur elektrische Schaltungen der Eisenbahnsicherungstechnik die pfeilsche Kurzschaltung verwendet Fachliteratur BearbeitenH J Arnold u a Eisenbahnsicherungstechnik transpress Verlag Berlin 1980 DNB 810486628 Klaus Fischer u a Sicherung des Schienen und Strassenverkehrs Technische Grundlagen transpress Verlag Berlin 1983 DNB 850307201 Wolfgang Fenner Peter Naumann Jochen Trinckauf Bahnsicherungstechnik Publics Corporate Publishing Erlangen 2003 ISBN 3 89578 177 0 Werner Kohler Relais Grundlagen Bauformen und Schaltungstechnik Franzis Verlag Munchen 1978 ISBN 3 7723 1602 6 Ulrich Maschek Sicherung des Schienenverkehrs Kapitel 3 6 Relaistechnische Informationsverarbeitung Springer Vieweg Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 8348 1020 5 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