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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Shōji Begriffsklarung aufgefuhrt Shōji jap 障子 sind verschiebbare Raumteiler in der traditionellen Architektur Japans Verschiedene Shoji Typen in einem japanischen Haus traditioneller Bauart Inhaltsverzeichnis 1 Verwendung im Gebaude 2 Konstruktion 3 Abgrenzung zu Fusuma Elementen 4 Varianten 5 Galerie 6 Literatur 7 WeblinksVerwendung im Gebaude BearbeitenSie konnen die Funktion einer Tur Schiebetur eines Fensters oder Raumteilers ubernehmen In der Regel wurden Shōji entlang der Aussenwande eingesetzt Da sie lichtdurchlassig sind konnte das Gebaudeinnere stets mit Tageslicht versorgt werden war jedoch vor Einblicken geschutzt Aufgrund der leichten Bauweise sind sie weder gerausch noch warmedammend Die geringe Witterungsbestandigkeit fuhrte dazu dass Shōji dem Zustand entsprechend standig mit neuem Papier bespannt werden mussten Um dieses Problem zu umgehen waren Shōji stets mit einem Dachuberstand geschutzt und befanden sich zwischen Innenraum und Engawa einem schmalen Balkon Ausserdem gab es zusatzliche Holzschiebelemente die vor allem im Winter und bei Taifunen aussen vor den Shoji in einer eigenen Schiene am Boden und an der Decke angebracht werden konnten Shoji waren nie dem direkten Regen ausgesetzt In traditionellen japanischen Gebauden bis Ende der Edo Zeit im Jahre 1868 gab es grundsatzlich nur Schiebeelemente Drehturen kamen erst mit Beginn der Offnung des Landes auf Ein Hauptgrund war die Philosophie des fliessenden Raumes der lediglich Raumteiler in Leichtbauweise erforderte Schiebelemente sind zudem platzsparender und zerstoren nicht die Raumatmosphare im geoffneten Zustand indem sie wie eine Drehtur im Raum stehen nbsp Mit Beginn der Meiji Zeit wurden die Shōji mit Glas und Gardinen vor Verwitterung geschutztMit Beginn der Meiji Zeit und der Offnung des Landes gelangten neue Materialien und Architekturvorstellungen aus dem Westen nach Japan Die Gebaude bekamen eine neue Aussenhaut die Shōji wurden durch eine Glasfront geschutzt Dieses Geschmacksmuster entspricht nicht dem ursprunglichen klimatechnischen und architektonischen Konzept der traditionellen Wohnhauser da westliche und japanische Elemente kombiniert wurden was Vor und Nachteile mit sich brachte In Neubauten kommen Shōji heutzutage immer noch zum Einsatz vor allem in den Tatami Raumen dem Washitsu Dies sind Raume nach traditionellem japanischen Gestaltungsmuster die nach wie vor in den meisten neu gebauten japanischen Wohnung mindestens einmal zu finden sind Die Trennung von Innen und Aussenraum wird in diesem Fall jedoch von einem fest eingebauten Fenster ubernommen welches dem Shōji lediglich die Bedeutung eines Dekorationselements zukommen lasst Konstruktion BearbeitenEin Shōji besteht aus einem ausseren Holzrahmen einem dunnen stabilisierenden Holzbrett im Fussteil Koshi Ita und den dunnen Gitterstreben Kumiko auf denen das Papier mit Reisstarkeleim Sokui aufgeklebt wird Je nach der durch die Kumiko entstehenden Einteilung unterscheidet man Tateshige Shōji mehr als vier Spalten weniger als zehn oder zwolf Zeilen und Yokoshige Shōji vier oder weniger Spalten mehr als zehn oder zwolf Zeilen Die ubliche Grosse betragt 1 73 m 0 86 m bedingt durch die klassische Bauform der japanischen Innenraume Traditionell werden die Shōji am letzten Tag des Jahres von den Hausbewohnern mit neuem Papier bespannt damit das Neujahr mit strahlend weissem Shōji begangen werden kann Heutzutage wird meist Papier aus industrieller Herstellung verwendet manchmal auch Kunststoff Abgrenzung zu Fusuma Elementen BearbeitenIm Gegensatz zu Fusuma Schiebeelementen sind Shōji lichtdurchlassig denn sie sind nur mit einer Schicht Reispapier washi genannt beklebt Fusuma hingegen sind ein komplexer Verbund aus mehreren Schichten Papier und Pappe ebenfalls auf einem Holzgitter das jedoch unsichtbar bleibt Zudem sind Fusuma bemalt oder dekoriert und besitzen aufgrund ihrer glatten Oberflache eine Griffschale hikite genannt die wiederum aufwandig gestaltet werden kann Fusuma Elemente sind als Abgrenzung zwischen den Raumen im Gebaudeinneren verwendet worden wahrend die Shōji Elemente die Abgrenzung zum Aussenraum ubernommen haben Das Wort Shōji wurde ursprunglich fur samtliche Schiebeelemente in einem japanischen Haus verwendet Spater wurde die Unterscheidung nach karagami shōji heute Fusuma und akari shōji heute Shōji eingefuhrt Varianten Bearbeitenseitlich verschiebbare Shōji werden hikishōji 引障子 genannt aufhangbare Shōji kakeshōji 掛障子 Die bespannten Holzrahmen konnen mit kleinen Glasfenstern Schiebepaneelen oder dunnen Holzplatten kombiniert werden woraus sich Shōji Varianten mit unterschiedlichen Einsatzmoglichkeiten ergeben beispielsweise Yokogarasu Shōji mit horizontalem Fensterglas meist in mittlerer Hohe Gakubuchi Shōji bilderrahmenartiges Fenster in Shōji Mitte Yukimi Shōji Schneebetrachtungs Shōji mit vertikal verschiebbarer Mittelpaneele Koshidaka Shōji Eingangs Shōji mit fester unterer Halfte Tsuitate freistehender Raumteiler Byōbu faltbarer Wandschirm Galerie Bearbeiten nbsp Shoji und Fusuma in einem traditionellen japanischen Gebaude nbsp Shoji und Fusuma in der Katsura Villa in Kyōto nbsp Shoji von aussen nbsp Shoji im Schloss Takamatsu Prafektur KagawaLiteratur BearbeitenToshio Odate Making Shoji Linden Publishing Inc ISBN 0 941936 47 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Shōji Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien shouji im Japanese Architecture and Art Net Users System englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shōji amp oldid 238996964