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Die Schweizer Orthographische Konferenz SOK ist eine Sprachgesellschaft Sie wurde im Jahr 2006 von Schweizer Sprachwissenschaftlern und Anwendern der Presse und der Verlage gegrundet Inhaltsverzeichnis 1 Ziele 2 Tagungen 3 Wirkung 4 Grundungsmitglieder 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseZiele BearbeitenDie SOK hat sich zum Ziel gesetzt die von der Rechtschreibreform beschadigte Einheitlichkeit und Sprachrichtigkeit der Rechtschreibung in Presse und Literatur der Schweiz wiederherzustellen Tagungen BearbeitenDie SOK erarbeitet Empfehlungen zur Rechtschreibung Auf ihrer ersten Tagung die am 1 Juni 2006 stattfand empfahl sie Presse und Literatur den Grundsatz bei Varianten die herkommliche einzuhalten Als Varianten gelten dabei nur unterschiedliche Schreibweisen mit gleicher Bedeutung wie etwa Graphik Grafik jedoch nicht solche mit Bedeutungsunterschied wie wohl durchdacht wohldurchdacht 1 Fur die Falle in denen die Anwendung des Grundsatzes zu keiner Entscheidung uber die Schreibweise fuhrt erstellte eine Arbeitsgruppe der SOK aus Sprachwissenschaftlern und Praktikern Worterlisten Auf der zweiten Tagung am 12 Oktober 2006 prasentierte die SOK Empfehlungen mit Worterlisten wo die reformierte Rechtschreibung nicht verwendet werden sollte Fremdworter Communique a Schreibungen Stengel falsche Herleitungen Quentchen Ableitungen von Personennamen und geographische Ableitungen Ohmsches Gesetz sanktgallisch Einzelfalle rauh Auf der dritten Tagung vom 7 Mai 2007 im Hotel Greulich in Zurich stellte die SOK ihren Internetauftritt und erste Empfehlungen zur Gross und Kleinschreibung vor Danach sollen Floskeln wie im wesentlichen und im allgemeinen Verbindungen mit mal wie jedesmal sowie lateinische Fugungen wie Modus vivendi wieder wie vor der Reform klein geschrieben werden Auf der vierten Tagung vom 31 Oktober 2007 im Zunfthaus zur Waag in Zurich stellte die SOK ihre abschliessenden Empfehlungen zur Rechtschreibung vor Unter anderem sollen die Tageszeiten wie heute abend analog zu heute fruh wie vor der Reform klein geschrieben werden beim Zusammentreffen von Ziffern und Buchstaben wie 19jahrig soll kein Bindestrich gesetzt werden und der Konjunktiv in wenn ich schriee soll durch ein zweites e markiert werden Auf ihrer funften Tagung vom 4 Juni 2009 im Zunfthaus zur Waag in Zurich 2 forderte die SOK die politisch Verantwortlichen in Bund und Kantonen in einer Resolution auf die Rechtschreibreform am 1 August 2009 in den Schulen 3 nicht notenwirksam werden zu lassen Denn am 31 Juli 2009 ging in der Schweiz die dreijahrige Ubergangsfrist wahrend der die herkommlichen Schreibungen noch toleriert wurden zu Ende Nationalratin Kathy Riklin wies darauf hin dass ihr Postulat vom September 2004 obwohl vom Bundesrat zustimmend beantwortet noch immer nicht wunschgemass erfullt sei Auf ihrer sechsten in Zusammenarbeit mit dem Verein Medienkritik Schweiz durchgefuhrten Tagung vom 20 Mai 2010 im Zunfthaus zur Waag in Zurich stellte die SOK fest 4 dass die nach wie vor fehlende einheitliche und sprachrichtige Rechtschreibung zu grosser Unsicherheit bei Journalisten Schulern Studenten und zunehmend auch bei den Lehrern fuhre Unannehmbar sei dass der fur Schulen verbindliche Schweizer Schulerduden zahlreiche nach neuer Rechtschreibung gultige herkommliche Varianten unterschlage Auch der Leitfaden der Bundeskanzlei enthalte noch zu viele Fehler Einen Lichtblick gebe es in Osterreich wo die Autoren in einem Vertrag mit den Schulverlegern erreicht haben dass ihre Texte in Schulbuchern nicht ohne ihre Zustimmung an neue Normen angepasst werden durfen Ihre siebte Tagung fuhrte die SOK am 13 November 2010 im Rahmen des Literaturfestivals BuchBasel durch 5 Dabei erhob die SOK Anspruch auf einen Sitz im Rat fur deutsche Rechtschreibung Er sei begrundet weil die SOK sich in den letzten Jahren als orthographisches Kompetenzzentrum in der Schweiz etabliert habe und ihre Empfehlungen vom Verband Schweizer Presse 6 und von der Chefredaktorenkonferenz 7 unterstutzt wurden An der Tagung stellte die SOK ihren neuen Wegweiser zu einer einheitlichen und sprachrichtigen deutschen Rechtschreibung vor eine kompakte Einfuhrung in die Empfehlungen der SOK Die SOK fuhrte in Basel auch eine Podiumsdiskussion unter der Leitung von Raphael Zehnder DRS2 aktuell mit Jurg Dedial NZZ Christoph Eymann Regierungsrat Basel Stadt Ludwig Laher osterreichischer Schriftsteller Mitglied des Rechtschreibrats und Rudolf Wachter Sprachwissenschaftler Arbeitsgruppe SOK Laher stellte den Vertrag vor mit dem die osterreichischen Autoren erreichten dass ihre Texte in Schulbuchern nicht einfach an amtliche Normen der Rechtschreibung angepasst werden durfen Der Vertrag habe Modellcharakter dass er notig ist zeige wie prekar die gegenwartige Lage sei An der achten Tagung vom 27 Juni 2013 beim NZZ Folio in Zurich gab der Reclam Verlag bekannt dass er wenn der Autor einverstanden sei den Empfehlungen der SOK als dem vernunftigsten Rechtschreibkonzept folge und nicht den Empfehlungen des Dudens 8 Ab 2015 folgte der Reclam Verlag den amtlichen Regeln mit Bevorzugung der klassischen Schreibweise bei Varianten 9 An der neunten Tagung vom 7 November 2014 beim St Galler Tagblatt sagte der Prasident des Verbandes Schweizer Medien Hanspeter Lebrument er wolle sich im Verband fur eine einheitliche Rechtschreibung der Schweizer Zeitungen im Sinne der SOK einsetzen 10 Wirkung BearbeitenDer SOK ist es gelungen wichtige Vertreter des schweizerischen und ubrigen deutschsprachigen Presse und Verlagswesens an einen Tisch zu bringen Auch Vertreter von Sprachorganisationen aus der Bundesrepublik Deutschland wirken mit zum Beispiel von der Aktion Deutsche Sprache dem Verein Deutsche Sprache und der Zeitschrift Deutsche Sprachwelt Als erste deutschsprachige Nachrichtenagentur hat die Schweizerische Depeschenagentur SDA beschlossen den Empfehlungen der Schweizer Orthographischen Konferenz zu folgen 11 In einem offenen Brief an den Vorsitzenden des Rats fur deutsche Rechtschreibung Hans Zehetmair kritisierte die SOK im Juni 2007 dass das Regelwerk auch in seiner dritten Fassung von 2006 noch Schwachstellen habe und bot dem Rat die Zusammenarbeit an 12 Grundungsmitglieder BearbeitenUrs Breitenstein ehemaliger Verleger Schwabe Verlag und Prasident Buchverlegerverband Filippo Leutenegger Verleger des Verlags Medienarena ehemaliger Nationalrat Stadtrat der Stadt Zurich Peter Muller ehemaliger Direktor Schweizerische Depeschenagentur Robert Nef ehemaliger Herausgeber Schweizer Monatshefte Stefan Stirnemann Sprachkreis Deutsch Gymnasiallehrer Rudolf Wachter Universitat Basel und Universitat Lausanne Peter Zbinden 2014 ehemaliger Prasident Sprachkreis Deutsch ehemaliger SchulleiterWeblinks BearbeitenWebsite der Schweizer Orthographischen Konferenz SOK Einzelnachweise Bearbeiten Schweizer Orthographische Konferenz Tagung vom 1 Juni 2006 SOK Tagung vom 4 Juni 2009 Rechtschreibreform Memento vom 12 September 2012 im Webarchiv archive today Verband Schweizer Fachjournalisten 16 Juni 2009 Medienmitteilung Stolzverlag Tagungsbericht SOK SOK Tagung vom 13 November 2010 Verleger treten fur eine Starkung der freien Kommunikation ein Memento vom 24 Januar 2009 im Internet Archive Verband Schweizer Medien 11 September 2008 PDF 4 kB Empfehlung der Konferenz der Chefredaktoren Memento vom 24 November 2013 im Internet Archive Konferenz der Chefredaktoren 11 September 2008 PDF 43 kB Rechtschreibkompromiss Wer schreibt was wie In Klein Report 1 Juli 2013 Rechtschreibung Reclam folgt der SOK nicht mehr In Klein Report 19 Januar 2017 Odilia Hiller Schule muss die Kopfe liefern In St Galler Tagblatt 9 November 2014 S 5 Deutsche Rechtschreibung bei der SDA Memento vom 23 Januar 2016 im Internet Archive Schweizerische Depeschenagentur 1 August 2007 PDF 53 kB Brief der SOK an den Rechtschreibrat 12 Juni 2007 PDF 137 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweizer Orthographische Konferenz amp oldid 225531835