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Eine Schreibsetzmaschine erzeugt Schriftsatz auf speziellem Tragermaterial das anschliessend unmittelbar als Druckform verwendet oder als Kopiervorlage in der Druckvorstufe weiterverarbeitet werden kann Im Unterschied zu herkommlichen Schreibmaschinen konnen die Wortabstande angepasst und Blocksatz erstellt werden Erste Maschinen dieser Art kamen um 1950 auf den Markt Schreibsetzmaschinen besitzen eine Schreibmaschinentastatur zur Eingabe des Textes Wahrend bei herkommlichen Schreibmaschinen jedes getippte Zeichen einen identisch breiten Raum erhalt konnen Schreibsetzmaschinen proportionale Buchstabenschritte durchfuhren Das bedeutet das die aktuelle Position innerhalb einer Zeile nach der Eingabe unterschiedlich weit voranruckt beispielsweise nach dem Buchstaben M einen grosseren Schritt als nach einem i Ausserdem sind Schreibsetzmaschinen in der Lage einen Randausgleich durchzufuhren beziehungsweise die Zeilen auszuschliessen und Blocksatz zu erzeugen Bei einigen Maschinenmodellen lasst sich die Schrift nach Austausch des Schreibkopfes andern Der getippte Text kann ausser der Klarschrift zusatzlich auf Lochstreifen oder Magnetband fur eine Weiterverarbeitung gespeichert werden Im Beispiel des Composer Systems IBM wird zuerst unformatierter Text eingegeben und in einem Rekorder auf ein Magnetband gespeichert Die Korrekturen werden in einem zweiten Schritt auf ein separates Band aufgezeichnet Im dritten Verarbeitungsschritt werden schliesslich beide Magnetbander im Composer zusammen mit den Steuerbefehlen fur die Formatierung vereint und als ausgeschlossener Text automatisch ausgegeben Die Ausdrucke konnen auf einer speziellen Folie oder auf hochweissem Papier erfolgen Einige der Folien ermoglichen nachtragliche Korrekturen Sie konnen direkt als Druckform verwendet werden und halten je nach Ausfuhrung 10000 bis 30000 Druckvorgange aus Bei Ausdruck auf Papier entsteht eine Kopiervorlage die fur den Druck weiterverarbeitet wird Die Schreibsetzmaschinen galten in den 1960er Jahren als wirtschaftlicher Ersatz fur Blei oder Fotosetzmaschinen kamen an deren Leistungsfahigkeit jedoch nicht heran Dies hatte mehrere Grunde Die Schreibsetzmaschinen hatten trotz ihres proportionalen Systems im Vergleich ein grobes Raster fur die Zeichenbreite welches ein Geviert in funf bis neun Einheiten unterteilte Bei Maschinen aus dem Blei und Fotosatz gab es mindestens 18 verschiedene Zeichenbreiten die das Schriftbild durch gleichmassigeren Abstand deshalb harmonischer machten Eine weitere Einschrankung war der geringe Schriftgrad von maximal 13 Punkten Uberschriften konnten nur mit Hilfe anderer Satzverfahren oder mit einer nachtraglichen Vergrosserung mit der Reproduktionskamera erzeugt werden Der Randausgleich musste ausserdem in mehreren Arbeitsschritten erzeugt werden Die Vorteile der Schreibsetzmaschine lagen in den geringeren Kosten und in der Geschwindigkeit mit der reproduktionsreife Vorlagen erzeugt werden konnten Literatur BearbeitenInstitut fur grafische Technik bearb Lexikon der grafischen Technik 4 Auflage Verlag Dokumentation Munchen 1977 ISBN 3 7940 4078 3 L W Wallis A Concise Chronology of Typesetting Developments 1886 1986 Wynkyn de Worde Society London 1988 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schreibsetzmaschine amp oldid 227657351