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Ein Schlaufenreaktor ist ein verfahrenstechnischer Apparat Er besteht aus einem Rohrreaktor und einer Stoffruckfuhrung Durch die Anderung der Grosse des Rohres des Reaktors und dem Anteil des ruckgefuhrten Stoffstroms ist das Reaktionsvolumen und die Verweilzeit getrennt voneinander einstellbar Mit einem Schlaufenreaktor kann eine Reaktionsfuhrung mit den Eigenschaften zwischen einem Rohrreaktor und einem ideal durchmischten Ruhrkesselreaktor erreicht werden Er kann nach dem gleichen Prinzip wie ein Airliftreaktor arbeiten oder mit einer Pumpe betrieben werden Der Hauptunterschied ist dass beim Schlaufenreaktor eine raumliche Trennung zwischen aufwarts gerichteter Stromrichtung und abwarts gerichteter Stromung vollzogen wird Das Gas wird dabei nur in die Aufstromsaule englisch Riser geleitet Im Kopfbereich der Aufstromsaule perlt das Gas aus dem Medium aus Durch das nachstromende Gas wird ein Zuruckfallen des gasfreien Mediums in die Aufstromsaule verhindert so dass das gasfreie Medium durch die Abstromsaule englisch Downcomer wieder zum Ausgangspunkt zuruckkehrt Eine besonders effektive Durchmischung wie sie z B bei Gas Flussig Reaktionen notwendig ist kann durch die Einfuhrung einer Venturi Duse in den Kopf des Reaktors erfolgen Diese Duse hat den Vorteil dass sie das Reaktionsgas optimal dispergiert und durch einen Differentialdruck zwischen Reaktor und Dusenkopf die Rezirkulation des Reaktionsgases ermoglicht Diese Bauart die als Loop Reaktor bekannt wurde findet besonderen Einsatz bei grosstechnischen Hydrierungen Physikalischer Hintergrund BearbeitenDie Zirkulation des Mediums basiert auf einem Druckunterschied D p displaystyle Delta p nbsp zwischen Auf und Abstromsaule Aufgrund der Gaseinleitung in die Aufstromsaule wird die Dichte der Flussigkeit scheinbar erniedrigt da es sich jetzt um eine Dispersion handelt die Dichte des Gases ist in diesem Fall vernachlassigbar klein r D i s p r M e d i u m 1 e G a s displaystyle rho mathrm Disp rho mathrm Medium cdot 1 varepsilon mathrm Gas nbsp Streng genommen befindet sich auch in der Abstromsaule eine Dispersion aus Gas und Medium Durch das Ausperlen des Gases im Kopfraum ist der Gasanteil jedoch stark reduziert und somit die Dichte der Dispersion in der Abstromsaule deutlich hoher als die in der Aufstromsaule Der Druckunterschied als treibende Kraft basiert somit auf der Differenz der Gasanteile in den jeweiligen Dispersionen D p h g r M e d i u m e G a s A u f s t r o m e G a s A b s t r o m displaystyle Delta p h cdot g cdot rho mathrm Medium varepsilon mathrm Gas Aufstrom varepsilon mathrm Gas Abstrom nbsp Bauformen BearbeitenIm Bereich der Schlaufenreaktoren sind je nach Dimensionierung Zweck und Rahmenbedingungen verschiedenste Bauformen und Materialien moglich Kennzeichnend fur einen Schlaufenreaktor ist seine schlanke hohe Bauform Hohe Durchmesser Verhaltnis 10 1 und grosser Des Weiteren lassen sich zwei Grundtypen von Schlaufenreaktoren unterscheiden 1 Externe Schlaufen Hier ist die raumliche Trennung deutlich sichtbar da Auf und Abstromsaule als Zylinder nebeneinander stehen und oben und unten jeweils durch ein Rohr verbunden sind Sie werden meist im Forschungsbereich und in kleinen Dimensionen verwendet da hier eine getrennte Beobachtung von Downcomer und Riser moglich ist 2 Interne Schlaufen Hier befindet sich ein kleinerer Zylinder im Zentrum eines Zylinders mit grosserem Durchmesser Die Verbindung zwischen beiden Zylindern wird ermoglicht indem der kleinere Zylinder an beiden Enden etwas kurzer ist als umgebende Zylinder Diese Bauform findet besonders in grosseren Dimensionen Anwendung da sie platzsparender ist Literatur BearbeitenPeter Cramers Hydrodynamics and Mass Transfer Characteristics of Liquid Driven Jet Ejectors Dissertation ETH Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlaufenreaktor amp oldid 230949313