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Scherk war ein Berliner Kosmetikunternehmen in Familienbesitz Scherk Produkte wurden bis in die 1980er Jahre verkauft Informationstafel vor dem ehemaligen Fabrikgebaude 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Arisierung 3 Nach 1945 3 1 Fritz Scherk 3 2 Fabrikgebaude 4 Rezeption 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGrundung Bearbeiten nbsp Stolperstein fur Ludwig Scherk vor seinem Wohnhaus Mozartstrasse 10 in Berlin LankwitzLudwig Scherk war bei dem Kosmetikunternehmen Dr M Albersheim Khasana in Frankfurt am Main tatig 1906 zog er von dort nach Berlin wo er in der Joachimstaler Strasse ein Ladengeschaft fur Drogerieartikel eroffnete Er besass die Alleinverkaufslizenz fur Albersheim Produkte in Berlin 1911 heiratete er Alice Carsch eine Nichte des Firmengrunders 1 Ab 1911 begann er mit einer eigenen Produktion und konzentrierte sich auf wenige aber hochwertige Artikel etwa die Mystikum Reihe bestehend aus Parfum und Puder und die Rauchverzehreressenz Platina In den 1920er Jahren baute er ein kleines Netz von auslandischen Filialen auf wichtig war vor allem die in den USA wo er ab 1923 auch produzierte Um 1920 erwarb Ludwig Scherk ein Grundstuck in Berlin Sudende Kelchstrasse 31 auf dem 1925 26 ein Fabrikneubau nach einem Entwurf von Fritz Hoger entstand Es entstanden 53 Zweigniederlassungen weltweit Allein in Berlin beschaftigte das Unternehmen uber 400 Mitarbeiter 2 Arisierung Bearbeiten1938 wurde das Unternehmen im Zuge der Arisierung an die Schering AG damals neben Nivea einer der grossten Konkurrenten von Scherk verkauft Die Produkte behielten zunachst ihren Namen da sich Schering mit der Begrundung dass sich das Verschwinden von Scherk als Markennamen geschaftsschadigend auswirken wurde einen Aufschub fur die Entfernung judischer Namen im Geschaftstitel einholte Der Auslieferungsbetrieb in Wien Penzingerstr 39 wurde Ende 1941 aus dem Handelsregister auf Empfehlung der nach dem Verkauf 1938 neugegrundeten Scherk GmbH von Amts wegen geloscht 3 Ab 1942 wurde die Produktion unter dem Namen Tarsia weitergefuhrt Im Juli 1942 wurde in der Fabrik in Sudende ein Lager fur auslandische Zwangsarbeiter errichtet es wurde fur die Osram produziert Nach 1945 Bearbeiten nbsp Ehemaliges Fabrikgebaude heute Institut fur Pharmazie 2011 Ludwig Scherk starb 1946 in London wohin er vor der Judenverfolgung gefluchtet war und hinterliess das Erbe seinem Sohn Fritz Scherk Dieser beantragte im August 1949 von Israel aus Wiedergutmachung auf Grundlage der Ruckerstattungsanordnung der Alliierten Kommandantur Er kaufte das Unternehmen von Schering fur annahernd den Gegenwert des Kaufpreises von 1938 zuruck und kehrte Ende 1950 nach Deutschland zuruck 1951 wurde das Fabrikgebaude in der Kelchstrasse in Berlin Sudende instand gesetzt und das Unternehmen wieder ins Handelsregister eingetragen Die Produktion konzentrierte sich zunachst auf Gesichtswasser und Kompaktpuder im alten Scherkdesign Spater kamen andere Pflegekosmetikartikel hinzu wie etwa Gesichtsmilch und Hautcremes Das Unternehmen wurde 1969 an den US amerikanischen Konzern Alberto Culver verkauft der die Produktion nach Braunschweig verlegte 1980 wurden die Markenrechte fur Scherk Produkte von Lingner amp Fischer ubernommen heute GlaxoSmithKline und 1982 verschwand Scherk aus dem Handelsregister Die zwischenzeitlich bei Unilever gehaltenen Markenrechte wurden 2017 von der Scherk GmbH erworben 4 2019 gelang gemeinsam mit der Enkelin Irene Scherk u a auch Stifterin des Judischen Museums mit dem Markenklassiker TARS ein Neustart 5 6 Fritz Scherk Bearbeiten Fritz Scherk spielte zeitweilig im Kabarett Die Stachelschweine mit Gelegentlich fanden auch Auffuhrungen dieses Ensembles im Fabrikgebaude in der Kelchstrasse statt Mit dem Geigenvirtuosen und Dirigenten Yehudi Menuhin verband Fritz Scherk innige Freundschaft 2 In den sechziger Jahren baute Fritz Scherk einen Montessori Kindergarten in der Elgersburger Strasse 2 im damaligen Berlin Schmargendorf Ferner baute er den Montessori Schulkreis in der Delbruckstrasse im damaligen Berlin Charlottenburg auf Am 31 Marz 1995 verstarb Fritz Scherk in Jerusalem Er war zu Besuch bei seiner Tochter Irene die jetzt wieder in Steglitz lebt 2 Fabrikgebaude Bearbeiten Hauptartikel Scherk Haus Das ehemalige Fabrikgebaude wurde von der FU Berlin gemietet und 1974 gekauft Es ist ein gelistetes Baudenkmal 7 Derzeit befindet sich dort das Institut fur Pharmazie Seit dem 26 September 2006 erinnert dort eine Gedenktafel an die durch das NS Regime enteignete Unternehmerfamilie Scherk 2 Rezeption BearbeitenDer Heimatverein Steglitz zeigte Scherk in einer Ausstellung 2 Das Judische Museum Berlin eroffnete im September 2010 eine Kabinett Ausstellung uber Scherk 1 Devise Sauberkeit Die Kosmetikfirmen Scherk und Dr Albersheim Ausstellung im Museum Judengasse in Frankfurt am Main 2011 bis 2012 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Scherk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Scherk ist nicht mehr da Eine wechselhafte judische Unternehmensgeschichte in Steglitz Memento vom 7 November 2017 im Internet Archive in Steglitzer Heimat Nr 1 2007 S 27 31 PDF 802 kB Objekte zur Firma und Familie Scherk im Bestand des Judischen Museums BerlinEinzelnachweise Bearbeiten a b Judisches Museum Berlin Du bist bei Parfumoren angekommen 2015 a b c d e Heimatverein Steglitz Scherk ist nicht mehr da Eine wechselhafte judische Unternehmensgeschichte in Steglitz Memento vom 16 April 2013 im Internet Archive 2007 Geschichte der chemischen Industrie Osterreich PDF Datei 1 75 MB Auer von Welsbach Museum DPMAregister Marken Informationen zur internationalen Marke Abgerufen am 28 Dezember 2020 Mannlichkeit in Flaschen In muxmauschenwild Magazin 16 April 2019 abgerufen am 28 Dezember 2020 deutsch MARK BUXTON amp DAVID CHIEZE 12 April 2019 abgerufen am 28 Dezember 2020 amerikanisches Englisch Baudenkmal Parfumerie Fabrik Scherk Parfumgeruch in der Pogromnacht in FAZ vom 21 Dezember 2011 Seite 37 52 45157 13 35743 Koordinaten 52 27 5 7 N 13 21 26 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scherk Unternehmen amp oldid 238444784