Die Heckscheibenheizung ist ein übliches Ausstattungsmerkmal eines Kraftfahrzeuges. Sie wird in fast allen Personenkraftwagen serienmäßig eingebaut und wurde Anfang der 1960er Jahre von Heinz Kunert entwickelt.
Aufbau und Funktion Bearbeiten
Die elektrische Heckscheibenheizung kann auf (mindestens) zwei Arten realisiert werden:
- Zum einen können die Heizdrähte von innen auf die Scheibe aufgedruckt werden, das ist eine preisgünstig herzustellende Variante. Hier sind die Heizleitungen durch die Oxidschicht meist rot und etwa 1 bis 2 mm breit und werden von manchen als störend empfunden. Auch sind sie ungeschützt vor Beschädigung durch spitze oder scharfe Gegenstände im Auto. Sie lassen sich aber reparieren, da sie frei zugänglich sind.
- Eine andere Variante der Heckscheibenheizung besteht darin, die Drähte nicht aufzudrucken, sondern zwischen den zwei Lagen einer Verbundglasscheibe einzubringen. Diese können hier wesentlich dünner als 1 mm ausfallen und sind daher optisch weniger störend. Nachteilig ist der hohe Herstellungsaufwand und damit der hohe Preis einer solchen Scheibe. Auch lässt sich ein durch Alterung beschädigter Heizdraht nicht reparieren, da er ja zwischen zwei Scheiben liegt. Vor Beschädigung durch Spitzes oder Scharfes im Innenraum sind die Drähte aber geschützt.
Die Stromversorgung beider Varianten erfolgt aus dem Bordnetz. Eine durchschnittliche Heckscheibenheizung hat eine Leistung von ca. 150 W. Der dauerhafte Betrieb der Heckscheibenheizung ist (bei einem angenommenen Ottomotor-Wirkungsgrad von 27 % und einem Wirkungsgrad der Lichtmaschine von 50 %) bei 100 km/h mit einem Kraftstoffmehrverbrauch von ungefähr 0,13 Litern pro 100 Kilometer verbunden, da die Lichtmaschine eine höhere Leistung erbringen muss. Aus diesem Grund verfügen viele Heckscheibenheizungen über eine zeitgesteuerte Abschaltautomatik.
Frontscheibenheizung Bearbeiten
Auch Frontscheiben können beheizt werden. Dabei werden in der Regel Scheiben mit sehr dünnen eingelassenen Drähten verwendet, um die Sicht so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Anbieter für diese Zusatzausstattung ist beispielsweise Ford oder Renault im Twizy. Im militärischen Bereich verfügt z. B. das MARS-Raketenwerferfahrzeug über beheizbare Frontscheiben. Auch bei einem Unimog der neuesten Generation kann eine Frontscheibenheizung eingebaut werden.
Fachliteratur Bearbeiten
- Rudolf Hüppen, Dieter Korp: Autoelektrik alle Typen. 7. Auflage, Motorbuchverlag, Stuttgart 1972, ISBN 3-87943-059-4
Einzelnachweise Bearbeiten
- Erich Kupfer: (Memento des vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Meldung beim Verband der Motorjournalisten
- Heckscheibenheizung stört Radioempfang
- (Memento des vom 15. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- LEIFI: Erhöhter Benzinverbrauch durch Einschalten der Heckscheiben-Heizung