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Das Schallenhaus war das erste Gefangnis in der Schweiz Es befand sich am Bollwerk in der Stadt Bern und war von 1615 bis 1830 mit mindestens zwei Unterbrechungen in Betrieb Das Schallenhaus nach seiner Schliessung vor 1856 Lithografie von Carl Durheim Geschichte BearbeitenIm Zeitpunkt der Einrichtung des Schallenhauses griff die Strafjustiz in Bern vor allem auf Geld und Korperstrafen zuruck Der im Schallenhaus verfolgte Ansatz Straftater und vagabundierende Arme durch Arbeit und religiose Unterweisung zu bessern lehnte sich an damals in England den Niederlanden und in Strassburg neu eingerichtete Vorbilder an und reagierte auf die in der Bevolkerung zunehmende Kritik gegenuber der Todesstrafe Die meisten Gefangenen verbussten ein bis funfjahrige Haftstrafen wegen Diebstahls In Hungerszeiten war das Schallenhaus oft uberbelegt etwa 1817 mit 235 Insassen Die Gefangenen darunter auch Frauen mussten bis 1827 an Karren angekettet Strassen saubern oder andere Arbeiten verrichten In der Bevolkerung wurde das Schallenhaus wegen seiner vermeintlich zu angenehmen Haftbedingungen und der haufigen Ausbruche oft unterstutzt von bestochenen Aufsehern regelmassig kritisiert Nach der Eroffnung des neuen Zuchthauses wurde das Schallenhaus 1830 geschlossen An seiner Stelle entstand 1860 der Bahnhof der Centralbahn und spater der heutige Bahnhof Bern Literatur BearbeitenMirjam Schwendimann Muhlheim Gefangen im Schallenhaus Strafvollzug in der Stadt Bern 1775 1817 in Berner Zeitschrift fur Geschichte 2015 Nr 1 Urs Wuthrich Berns erstes modernes Gefangnis Berner Zeitung vom 7 April 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schallenhaus amp oldid 210903590