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Margreth Schad um 1598 in Florsheim 6 Juli 1617 ebenda Johann Schad in Florsheim 6 Juli 1617 ebenda und Ela Schad in Florsheim 6 Juli 1617 ebenda waren Opfer der Hexenprozesse in Florsheim im Bereich des Erzbistums Mainz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Hexenprozesse in Florsheim 3 Hexenprozess gegen Johann Schad 4 Hexenprozess gegen Margreth Schad 5 Hexenprozess gegen Ela Schad 6 Gedenken 7 Literatur 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Verbrennung von drei Hexen in Derneburg 1555 Flugblatt 16 JahrhundertMargreth Schad war die Tochter des Florsheimer Landwirts und Winzers Jakob Schad Zusammen mit ihrem Vater und ihren Geschwistern dem 21 jahrigen Johann und der 17 jahrigen Ela geriet sie in die Hexenverfolgungen in Florsheim Closs Schad das jungste der Schad Kinder war erst 15 Jahre alt und wurde nicht angeklagt Hexenprozesse in Florsheim BearbeitenSiehe auch Hexenprozesse in Florsheim In Florsheim Weilbach und Wicker fielen zwischen 1595 und 1630 uber 71 Frauen Manner und Kinder dem Hexenwahn zum Opfer Die Jahre 1615 1618 stellten den Schwerpunkt der Florsheimer Hexenverfolgung dar Etliche sollen am Hexenberg hingerichtet worden sein Einen Extrakt aus dem Florsheimer Hexischen Inquisitionsprotokoll hatte Johann Traberger offentlicher Notar und Prokurator Rechtsanwalt des Kurfurstlichen Hofgerichts in Mainz niedergeschrieben Fur die Menschen war es eine schlimme Zeit Die Bevolkerung litt unter der Kleinen Eiszeit mit langen strengen Wintern und kaltnassen Sommern Missernten Teuerung und Hungersnote waren die Folge Man suchte Sundenbocke Allerorten begannen hysterische Hexenjagden Angeklagte wurden in den Hexenprozessen unter dem Vorwurf verurteilt sie hatten durch ihre Hexenkunst kalten Regen oder Hagel verursacht mit fatalen Folgen fur die Nahrungsmittelproduktion Moglicherweise liegen den Hexenprozessen jedoch Auseinandersetzungen zwischen Horigen der in Florsheim beguterten Mainzer Kloster und vermogenden selbstandigen Weinbauern zugrunde Familien selbstandiger Landwirte wurden der Hexerei bezichtigt Zunachst wurde 1615 der Florsheimer Landwirt und Winzer Jakob Schad als Hexer auf dem Scheiterhaufen verbrannt 1 Hexenprozess gegen Johann Schad BearbeitenDie Kinder von Jakob Schad wurden in den Protokollen die der Amtmann von Hochst den Weltlichen Raten in Mainz zuschickte mehrfach der Hexerei beschuldigt Die drei alteren Kinder wurden verhaftet und am 9 Juni 1617 verhort Als die Geschwister jede Schuld von sich wiesen begann die peinliche Befragung Der 21 jahrige Johann Schad erklarte den Schultheissen und Gerichtsschoffen dass er den Herren nichts Boses zu sagen hatte Er sei falschlich verleumdet worden Als ihm die Scharfrichter die Beinschrauben anlegten schrie er vor Schmerzen laut auf Um Gottes und des Jungsten Gerichts willen mein Leben zu verschonen Will alles sagen Er gestand Teufelsbuhlschaft in der Walpurgisnacht Unerbittlich ging der Schultheiss die 98 Fragen der Specialia Interrogatoria durch Als Johann nicht weiterreden wollte bediente sich der Scharfrichter der Foltermethode des Aufziehens und marterte den jungen Mann Ja er hatte sich der Schmiersalbe des Teufels an der linken Hand bedient Der Bose hatte ihm verboten in die Kirche zu gehen und die Sakramente zu gebrauchen Er habe ein Schwein umgebracht und in den Main geworfen Er habe durch Reif die Frucht verdorben Korn wie auch Weinberge hatten Schaden genommen Seine beiden Schwestern seien mit dabei gewesen Sein Vater hatte ihn den Verkehr unter Mannern gelehrt Zum Schluss versprach Johann dem Gericht am peinlichen Gerichtstag bei seinen Aussagen zu bleiben das Abendmahl darauf zu nehmen und unter den Augen der von ihm Beschuldigten auszusagen Hexenprozess gegen Margreth Schad BearbeitenDie 19 jahrige Margreth Schad wurde in Gute verhort sagte aus Sie sei ein braver Mensch Daraufhin legte ihr der Scharfrichter die Beinschrauben an Unter Schmerzen meinte sie der Vater musste es getan haben wisse aber nicht was er getan Die Beinschrauben wurden fester angezogen Margreth schrie Sie musse sterben Du herzensliebes Vattergen Der Scharfrichter hatte kein Erbarmen und verscharfte die Folter O du liebes Vattergen im hohen himell Wollt kein Krebs Beinschraube an ihren Leib kommen lassen wenn sie darbey gewesst Sie habe keinen Menschen verfuhrt und keinen Reif gemacht Der Scharfrichter ging bei den Beinschrauben zur dritten Stufe uber Als dem 19 jahrigen Madchen die Beine zerquetscht wurden bezichtigte sie auch ihre jungere Schwester Ela Hexenprozess gegen Ela Schad BearbeitenDie 17 jahrige Ela legte im Verhor sofort ein Gestandnis ab ohne den Scharfrichter und seine Instrumente gesehen zu haben Sie nannte viele Namen darunter auch Bruder Johann und Schwester Margreth Im Juli hatten sie die Weingarten und die Apfel verderben helfen Die Weltlichen Rate stellten am 26 Juni 1617 fest dass sich die drei Geschwister Schad nach ihren Gestandnissen der Absage an Gott und der Zusage an den Teufel der Totung von Menschen und Vieh und des Schadenszaubers schuldig gemacht hatten Die Mainzer Juristen kritisierten jedoch die konfusen Verhorprotokolle Die Vorschriften fur peinliche Verhore mussten genau beachtet werden Die Schoffen verurteilten sie zur Todesstrafe sie mit dem Feuer zu verbrennen Die Hinrichtung fand am 6 Juli 1617 statt nbsp Gedenktafel Hexenprozesse Florsheim 2013Gedenken BearbeitenDas Schicksal der drei Kinder von Jakob Schad steht stellvertretend fur die in Florsheim hingerichteten Menschen In dem Buch von Franz Luschberger Hexenprozesse zwischen Main und Taunus ist ihr Leben beschrieben Am 16 September 2013 wurden drei ubermannshohe Gedenktafeln auf dem alten Hexenberg in Florsheim oberhalb der Obermuhle errichtet Die Gedenktafeln tragen die Namen von Margreth Schad und ihrer Geschwister sowie der anderen dokumentierten Personen aus Florsheim Wicker und Weilbach die zwischen 1595 und 1630 als vermeintliche Hexen und Zauberer ihr Leben lassen mussten oder denunziert verhaftet und gefoltert worden sind und ihre Heimat verlassen mussten 2 Literatur BearbeitenFranz Luschberger Hexenprozesse zwischen Main und Taunus Protokoll der Offenbarungen und Grausamkeiten Hochheim am Main 1991 Seite 96 103 Peter Becker Apollonia 2002 S 102 104 Horst Heinrich Gebhard Hexenprozesse im Kurfurstentum Mainz des 17 Jahrhunderts Aschaffenburg 1989Einzelnachweise Bearbeiten Peter Becker Apollonia Florsheim 2002 S 177 183 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 13 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www main spitze de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schad Familie amp oldid 209473637