www.wikidata.de-de.nina.az
Wahrend ordinale Insolvenzprognosen lediglich eine Reihung von Unternehmen entsprechend den erwarteten Ausfallwahrscheinlichkeiten vornehmen ordnen kardinale Insolvenzprognosen jedem Unternehmen explizit eine Ausfallwahrscheinlichkeit zu 1 Inhaltsverzeichnis 1 Fundamentale Kriterien fur die Bewertung von Insolvenzprognosen 2 Kennzahlen zur Messung der Kalibrierung von Insolvenzprognosen 2 1 Gruppierter Brier Score 2 2 Rommelfanger Index 2 3 Weitere Kennzahlen zur Messung der Kalibrierung von Insolvenzprognosen 3 Universelle Schatzgutemasse fur kardinale Insolvenzprognosen 3 1 Grundlegender Aufbau universeller Schatzgutemasse fur kardinale Insolvenzprognosen 3 2 Bedingte Informationsentropie 3 3 Brier Score 3 4 Umweltabhangigkeit kardinaler Schatzgutemasse 4 Literatur 5 EinzelnachweiseFundamentale Kriterien fur die Bewertung von Insolvenzprognosen BearbeitenDa sich Ausfallwahrscheinlichkeiten auch als Reihungskriterium interpretieren lassen konnen kardinale Insolvenzprognosen hinsichtlich aller Gutekriterien bewertet werden die auch fur ordinale Insolvenzprognosen anwendbar sind 2 3 Auflosung resolution misst wie stark differenziert die realisierten Ausfallquoten bezogen auf die unterschiedlichen Ratingklassen sind Minimale Auflosung ist dann gegeben wenn fur alle Ratingklassen die gleichen realisierten Ausfallquoten zu verzeichnen sind Maximale Auflosung ist dann gegeben wenn in den einzelnen Ratingklassen 0 oder 100 Ausfallquoten auftreten Trennfahigkeit discrimination misst wie stark sich die Prognosen bei tatsachlich ausgefallenen tatsachlich nicht ausgefallenen Unternehmen unterscheiden Zusatzlich konnen aber auch Kriterien gepruft werden bei denen die ex ante Angabe von Ausfallwahrscheinlichkeiten zwingend erforderlich ist Kalibrierung misst fur Gruppen von Prognosen Ratingklassen wie gut die prognostizierten Ausfallwahrscheinlichkeiten mit den realisierten Ausfallquoten ubereinstimmen systematische Verzerrung unconditional bias gibt an wie stark sich die durchschnittliche prognostizierte Ausfallwahrscheinlichkeit von der tatsachlichen Ausfallquote unterscheidet Feinheit refinement misst wie stark differenziert die Ausfallprognosen sind Minimale Feinheit ist dann gegeben wenn stets eine identische Ausfallwahrscheinlichkeit prognostiziert wird maximale Feinheit ist dann gegeben wenn nur 0 oder 100 Prognosen abgegeben werden Kennzahlen die simultan von allen oder einigen dieser Eigenschaften kardinaler Insolvenzprognosen determiniert werden werden im Folgenden als Masse fur die Prazision accuracy eines Verfahrens bezeichnet Kennzahlen welche die Prazision eines Prognoseverfahrens ins Verhaltnis zur Prazision eines bestimmten Referenzverfahrens setzen werden als Masse der Relativen Prazision auch skill scores oder relative accuracy bezeichnet 4 Kennzahlen zur Messung der Kalibrierung von Insolvenzprognosen BearbeitenKennzahlen die nur einzelne der oben aufgefuhrten Aspekte kardinaler Insolvenzprognosen messen insbesondere den Aspekt der Kalibrierung sind beispielsweise der Gruppierte Brier Score oder der Rommelfanger Index Gruppierter Brier Score Bearbeiten Der Gruppierte Brier Score ist wie folgt definiert 5 Formel 1 B r i e r g r u p p i e r t 1 g i 1 g P D i p r o g P D i t a t 2 displaystyle mathrm Brier mathrm gruppiert frac 1 g sum i 1 g PD i mathrm prog PD i mathrm tat 2 nbsp mit P D i p r o g t a t displaystyle PD i mathrm prog tat nbsp fur Ratingklasse i prognostizierte realisierte Ausfallrate g Anzahl der RatingklassenAnmerkung Eine naheliegende Alternative zur Gleichgewichtung der ratingklassenspezifischen quadrierten Differenzen der prognostizierten und realisierten Ausfallquoten bei der Ermittlung des Scores besteht in der Berucksichtigung der relativen Belegungsstarken der einzelnen Ratingklassen Formel 1b B r i e r g r u p p i e r t i 1 g a i P D i p r o g P D i t a t 2 displaystyle mathrm Brier mathrm gruppiert sum i 1 g a i PD i mathrm prog PD i mathrm tat 2 nbsp mit ai Anteil der Unternehmen in Ratingklasse i an allen UnternehmenTrotz des ahnlichen Aufbaus unterscheiden sich der gruppierte Brier Score und der Brier Score der im Folgenden vorgestellt wird grundlegend Im Gegensatz zum Brier Score siehe unten wird der gruppierte Brier Score nur von der Gute der Kalibrierung eines Ratingverfahrens beeinflusst nicht jedoch von allen anderen Kriterien kardinaler Schatzgutemasse Rommelfanger Index Bearbeiten Der Rommelfanger Index ist wie folgt definiert 6 Formel 2 F i 1 g D i a i a i 2 f i displaystyle F sum i 1 g Delta i frac a i hat a i 2 f i nbsp mit D i max 0 P D i t a t P D i p r o g displaystyle Delta i max 0 PD i mathrm tat PD i mathrm prog nbsp fur i 1 g 1 bzw D i max 0 P D i p r o g P D i t a t displaystyle Delta i max 0 PD i mathrm prog PD i mathrm tat nbsp fur i g a i a i displaystyle a i hat a i nbsp relatives Volumen aller Kredite in der Validierungs Lernstichprobe f i displaystyle f i nbsp geeignetes Gewicht 7 Anmerkung Es wird keine Aussage daruber getroffen wie die geeigneten Gewichte beschaffen sein mussen Weitere Kritikpunkte an dieser Kenngrosse neben der ausschliesslichen Fokussierung auf den Aspekt der Kalibrierung sind die Abhangigkeit von irrelevanten Grossen Struktur der Lernstichprobe und die Setzung von Anreizen zu systematischen Fehlprognose da in den Klassen 1 g 1 nur zu hohe und in der Klasse g nur zu niedrige Ausfallwahrscheinlichkeiten bestraft werden besteht ein Anreiz alle Prognosen systematisch zu hoch Ratingklasse 1 g 1 bzw zu niedrig Ratingklasse g anzusetzen Weitere Kennzahlen zur Messung der Kalibrierung von Insolvenzprognosen Bearbeiten Weitere Kenngrossen die ausschliesslich die Korrektheit der Kalibrierung einzelner oder aller Ratingklassen uberprufen sind Teststatistiken des Binomialtests des x2 Tests oder des Normalverteilungstests 8 Universelle Schatzgutemasse fur kardinale Insolvenzprognosen BearbeitenGrundlegender Aufbau universeller Schatzgutemasse fur kardinale Insolvenzprognosen Bearbeiten Die beiden im Folgenden vorgestellten Prazisionsmasse kardinaler Insolvenzprognosen basieren auf einem einheitlichen Grundprinzip sie vergleichen die individuellen prognostizierten Ausfallwahrscheinlichkeiten P D i p r o g displaystyle PD i mathrm prog nbsp mit den realisierten Ausfallergebnissen 8 i displaystyle Theta i nbsp mit 8 i 1 8 i 0 displaystyle Theta i 1 Theta i 0 nbsp falls Schuldner i ausgefallen nicht ausgefallen ist und belegen die dabei auftretenden Differenzen mit unterschiedlichen Strafen Auf diese Weise werden sie von allen der oben aufgefuhrten fundamentalen Kriterien fur die Bewertung von Ausfallprognosen beeinflusst und nicht nur von einzelnen dieser Masse Im Gegensatz zu kategorialen Insolvenzprognosenverfahren die nur die Extremprognosen Ausfall vs Nichtausfall erlauben ist bei stochastischen Ausfallprognosen kardinalen Ausfallprognosen zunachst fraglich warum Abweichungen der individuellen Prognosen Ausfallwahrscheinlichkeiten und Ausfallrealisierung als Fehler bestraft werden sollten Schliesslich konnen die Prognosen beliebige Werte zwischen 0 und 100 annehmen wahrend die Ausfallrealisierungen nur die Extremenwerte 1 Ausfall oder 0 Nichtausfall annehmen konnen Selbst wenn die prognostizierten Ausfallwahrscheinlichkeiten richtig sind d h korrekt kalibriert sind wenn also beispielsweise 5 aller Unternehmen ausfallen bei denen das Verfahren eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 5 vorhergesagt hat und 10 aller Unternehmen ausfallen bei denen das Verfahren eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 10 vorhergesagt hat usw werden die Verfahren bestraft d h erhalten nicht die bestmogliche Auspragung Bestraft wird in diesen Fallen jedoch die nicht perfekte Trennscharfe der Verfahren ein Verfahren das bei allen deutschen Unternehmen im Jahr 2003 eine Insolvenzwahrscheinlichkeit von 1 35 vorausgesagt hatte ware zwar perfekt kalibriert gewesen hatte aber eine hohe Strafe fur seine nicht trennscharfen Prognosen erhalten Ein Verfahren hingegen das bei 1 35 dieser Unternehmen eine Insolvenzwahrscheinlichkeit von 100 und bei den restlichen 98 65 eine Ausfallwahrscheinlichkeit von 0 vorhergesagt und mit diesen Prognosen auch immer recht gehabt hatte hatte die bestmogliche Bewertung erhalten 9 Zwei ubliche Prazisionsmasse fur die Bewertung kardinaler Insolvenzprognosen die sich nur hinsichtlich der konkreten Auspragung ihrer Straffunktionen unterscheiden sind die bedingte Informationsentropie und der Brier Score Bedingte Informationsentropie Bearbeiten Die bedingte Informationsentropie CIE conditional information entropy basiert auf einer logarithmischen Straffunktion Die Entropie stellt ein aus der Thermodynamik entlehntes Konzept dar welches das Ausmass an Unordnung eines Systems messen soll Im Kontext von Insolvenzprognosen soll die bedingte Informationsentropie das Ausmass an Unsicherheit quantifizieren das mit der mit einem Ratingmodell ermittelten Ausfallwahrscheinlichkeitenverteilung eines Portfolios von Unternehmen verbunden ist 10 Formel 3 C I E 1 n i 1 n ln P D i p r o g 8 i 1 displaystyle CIE frac 1 n sum i 1 n ln PD i mathrm prog Theta i 1 nbsp 11 mit n Anzahl der Schuldner Anmerkung nicht definiert ist CIE nur fur die Falle in denen ein Ausfall eintritt obwohl er mit Sicherheit ausgeschlossen wurde 8 i 1 displaystyle Theta i 1 nbsp und P D i p r o g 0 displaystyle PD i mathrm prog 0 nbsp oder in denen kein Ausfall eintritt obwohl er mit Sicherheit prognostiziert wurde 8 i 0 displaystyle Theta i 0 nbsp und P D i p r o g 1 displaystyle PD i mathrm prog 1 nbsp dd Formel 4 E C I E 1 n i 1 n P D i t a t ln P D i p r o g 1 P D i t a t ln 1 P D i p r o g displaystyle E CIE frac 1 n sum i 1 n PD i mathrm tat cdot ln PD i mathrm prog 1 PD i mathrm tat cdot ln 1 PD i mathrm prog nbsp im Fall von g diskreten Ratingklassen ergibt sich dd Formel 4b E C I E i 1 g a i P D i t a t ln P D i p r o g 1 P D i t a t ln 1 P D i p r o g displaystyle E CIE sum i 1 g a i cdot Big PD i mathrm tat cdot ln PD i mathrm prog 1 PD i mathrm tat cdot ln 1 PD i mathrm prog Big nbsp mit a i displaystyle a i nbsp Anteil der Unternehmen in Ratingklasse i an allen Unternehmen dd Formel 5 S k i l l C I E C I E R C I E P D C I E C I E P D displaystyle mathrm Skill CIE equiv CIER frac CIE PD CIE CIE PD nbsp Formel 6 C I E P D P D ln P D 1 P D ln 1 P D displaystyle CIE PD Big PD cdot ln PD 1 PD cdot ln 1 PD Big nbsp mit CIER conditional information ratio 12 und C I E P D displaystyle CIE PD nbsp CIE Wert einer naiven Referenzprognose die stets die Wahrscheinlichkeit PD prognostiziert 13 14 dd Anmerkung Der Term C I E P D C I E displaystyle CIE PD CIE nbsp wird auch als Kullback Leibler Distanz 15 oder Wealth Growth Rate Pickup 16 bezeichnet Der Term CIER entspricht der fur die Messung der Anpassungsgute von logistischen Regressionsschatzungen ublicherweise verwendeten Kenngrosse McFadden s r2 17 Brier Score Bearbeiten Im Gegensatz zur bedingten Informationsentropie CIE basiert der Brier Score auf einer quadratischen Funktion mit der Abweichungen der prognostizierten Ausfallwahrscheinlichkeiten von den Ausfallrealisationen bestraft werden Er ist wie folgt definiert Formel 7 B S 1 n i 1 n P D i p r o g 8 i 2 displaystyle BS frac 1 n sum i 1 n PD i mathrm prog Theta i 2 nbsp 18 Formel 8 E B S 1 n i 1 n P D i t a t 1 P D i p r o g 2 1 P D i t a t P D i p r o g 2 displaystyle E BS frac 1 n sum i 1 n PD i mathrm tat cdot 1 PD i mathrm prog 2 1 PD i mathrm tat cdot PD i mathrm prog 2 nbsp im Fall von g diskreten Ratingklassen entspricht dies Formel 8b E B S i 1 g a i P D i t a t 1 P D i p r o g 2 1 P D i t a t P D i p r o g 2 displaystyle E BS sum i 1 g a i cdot Big PD i mathrm tat cdot 1 PD i prog 2 1 PD i mathrm tat cdot PD i mathrm prog 2 Big nbsp Formel 9 S k i l l B S B S n a i v B S B S n a i v displaystyle mathrm Skill BS frac BS mathrm naiv BS BS mathrm naiv nbsp mitFormel 10 B S n a i v P D 1 P D 2 1 P D P D 2 P D 1 P D displaystyle BS mathrm naiv PD cdot 1 PD 2 1 PD cdot PD 2 PD cdot 1 PD nbsp Anmerkung In der im Kontext von Regressionsanalysen verwendeten Notation entspricht BSnaiv der mit n dividierten Summe der absoluten Variation der zu erklarenden Variable bzw der totalen Quadratsumme TSS Somit gilt SkillBS TSS RSS TSS mit RSS Residuenquadratsumme Somit gilt SkillBS r2 mit r2 Bestimmtheitsmass Regression r2 und r2 ESS TSS und ESS TSS RSS 19 Die Straffunktionen der bedingten Informationsentropie und des Brier Scores sind als willkurlich in dem Sinne anzusehen als dass sie nicht Bezug auf die letztendlich interessierenden und moglicherweise differierenden Nutzengrossen der Anwender des Prognoseverfahrens nehmen Die Kenngrossen zeigen jedoch ein plausibles Verhalten so dass eine Korrelation mit den Nutzengrossen der potentiellen Anwender der Prognosen zumindest vermutet werden kann Beide Scores belohnen richtig kalibrierte 20 und trennfahige 21 Prognosen und durch Umformungen der resultierenden Scorewerte lassen sich auch Bezuge zu den anderen Gutekriterien fur kardinale Insolvenzprognosen wie Auflosung Feinheit systematische Verzerrung herstellen 22 nbsp Dekomposition des Brier Scores in die Komponenten Varianz Kalibrierung und AuflosungUmweltabhangigkeit kardinaler Schatzgutemasse Bearbeiten Aus der in obiger Abbildung dargestellten Dekomposition des Brier Scores wird jedoch eine problematische Eigenschaft des Brier Scores und anderer kardinaler Gutemasse ersichtlich die Abhangigkeit von der durchschnittlichen Ausfallrate der Grundgesamtheit Je grosser die Varianz der Umgebung PD 1 PD ist desto grosser schlechter ist der Brier Score den ein Verfahren in der jeweiligen Umgebung erzielt 23 Um diese unerwunschte Umweltabhangigkeit kardinaler Gutemasse zu vermeiden wird die Verwendung von Skillmassen vorgeschlagen die den ermittelten Gutewert in Relation zur Gute von naiven Prognosen in der gleichen Umgebung betrachten 24 Unerwunscht ist diese Abhangigkeit weil sie den Performancevergleich unterschiedlicher Verfahren beeintrachtigt wenn die Leistungsfahigkeit der Verfahren auf Grundgesamtheiten mit unterschiedlichen durchschnittlichen Ausfallhaufigkeiten gemessen werden Empirisch und modell theoretisch lasst sich jedoch zeigen dass auch Skill Scores umweltabhangig sind wahrend der Brier Score fur PDi lt 50 mit zunehmenden Ausfallwahrscheinlichkeiten immer schlechter wird werden die zugehorigen Skillscores aber paradoxerweise immer besser 25 Schatzgutemasse fur ordinale Insolvenzprognosen weisen diesen Nachteil nicht auf 26 Vereinzelt werden obige Gutemasse auch unter der Fiktion einer richtigen Kalibrierung verwendet d h ex post wird PDi prog PDi tat fur alle i gesetzt 27 Die Formeln 4b und 8b vereinfachen sich dann zu Formel 4c C I E k a l i b r i e r t i 1 g a i P D i ln P D i 1 P D i ln 1 P D i displaystyle CIE mathrm kalibriert sum i 1 g a i cdot Big PD i cdot ln PD i 1 PD i cdot ln 1 PD i Big nbsp Formel 8c B S k a l i b r i e r t i 1 g a i P D i 1 P D i 2 1 P D i P D 2 displaystyle BS mathrm kalibriert sum i 1 g a i cdot Big PD i cdot 1 PD i 2 1 PD i cdot PD 2 Big nbsp Formel 8d B S k a l i b r i e r t i 1 g a i P D i 1 P D i displaystyle BS mathrm kalibriert sum i 1 g a i cdot PD i cdot 1 PD i nbsp Die so erhaltenen Gutemasse sind dann unempfindlich gegenuber moglichen Fehlkalibrierungen oder gar fehlenden Kalibrierungen wie im Fall ordinaler Insolvenzprognosen der mittlere Term Kalibrierung in obiger Abbildung entfallt und sie messen somit lediglich die Varianz der Umwelt und die Auflosung der Prognosen Fur portfolioubergreifende Vergleich sind sie aber aufgrund der Abhangigkeit von der durchschnittlichen Ausfallrate ungeeignet Beim Vergleich verschiedener Prognoseverfahren auf Basis identischer Portfolios sind sie zwar nicht informativer als die ublichen Schatzgutemasse fur ordinale Insolvenzprognosen wie Area under the ROC curve und Accuracy Ratio sie konnen aber als zusatzliches Kriterium herangezogen werden speziell im Fall von einander schneidenden ROC Kurven Deuten beim direkten Vergleich zweier Prognoseverfahren alle Indikatoren auf die Uberlegenheit des gleichen Verfahrens so wird der Entscheidungstrager wenn er sich fur dieses Verfahren entscheidet in seiner Sicherheit bestarkt das richtige Verfahren gewahlt zu haben Geben die verschiedenen Indikatoren widerspruchliche Signale ist anzunehmen dass der Entscheidungstrager zumindest keinen grossen Fehler macht wenn er sich fur ein beliebiges der beiden Verfahren entscheidet Alternativ kann er dann auch sekundare Entscheidungskriterien heranziehen wie die Kosten der Prognoseerstellung oder die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Prognoseverfahren Literatur BearbeitenBasler Ausschuss siehe Basler Ausschuss fur Bankenaufsicht Studies on the Validation of Internal Rating Systems PDF 491 kB Working Paper No 14 24 Oktober 2005 uberarbeitete Version 05 2005 Basler Ausschuss fur Bankenaufsicht M Bemmann Verbesserung der Vergleichbarkeit von Schatzguteergebnissen von Insolvenzprognosestudien In Dresden Discussion Paper Series in Economics 08 2005 ideas repec org 8 November 2006 und papers ssrn com abgerufen 27 November 2006 G W Brier Verification of forecasts expressed in terms of probability In Monthly Weather Review 78 1950 S 1 3 B Cangemi A de Servigny C Friedman Standard amp Poor s Credit Risk Tracker for Private Firms PDF Technical Document 2003 abgerufen 6 November 2006 DVFA Validierungsstandards Deutsche Vereinigung fur Finanzanalyse Kommission Rating Standards Arbeitskreis 2 Validierung In Finanz Betrieb 09 2004 S 596 601 DVFA siehe Deutsche Vereinigung fur Finanzanalyse H Frerichs M Wahrenburg Evaluating internal credit rating systems depending on bank size Working Paper Series Finance and Accounting Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main No 115 09 2003 ideas repec org abgerufen 14 November 2006 J Grunert L Norden M Weber The role of non financial factors in internal credit ratings In Journal of Banking and Finance Band 29 2005 S 509 531 D Gujarati Essentials of Econometrics 2 Auflage Irwin McGraw Hill 1999 S C Keenan Predicting Default Rates A Forecasting Model for Moody s Issuer Based Default Rates PDF Moody s Investors Service Special Comment Report 47729 08 1999 abgerufen 6 November 2006 S C Keenan J R Sobehart Performance Measures for Credit Risk Models PDF In Moody s Investors Service Research Report 1 10 10 99 1999 abgerufen 6 November 2006 W Kramer Die Bewertung und der Vergleich von Kreditausfall Prognosen In Kredit und Kapital Band 36 3 2003 S 395 410 W Kramer A Guttler Comparing the accuracy of default predictions in the rating industry The case of Moody s vs S amp P PDF Universitat Dortmund Technical Report Reihe des SFB 475 Nr 23 2003 abgerufen 6 November 2006 J E Matheson R L Winkler Scoring rules for continuous probability distributions In Management Sciences Band 22 1976 No 10 A H Murphy R L Winkler Diagnostic verification of probability forecasts In International Journal of Forecasting Band 7 1992 S 435 455 OENB siehe Osterreichische Nationalbank Ratingmodelle und validierung Leitfadenreihe zum Kreditrisiko PDF 2 Januar 2016 Osterreichische Nationalbank Wien 2004 H Scheule Prognose von Kreditausfallrisiken zugelassene Dissertation Universitat Regensburg 2003 Uhlenbruch Verlag Bad Soden Ts 2003 Claude Elwood Shannon A Mathematical Theory of Communication In Bell System Technical Journal Band 27 1948 S 379 423 623 656 reprinted in Mobile Computing and Communications Review Band 5 I 2001 S 3 55 J R Sobehart S C Keenan R M Stein Benchmarking Quantitative Default Risk Models A Validation Methodology PDF In Moody s Investors Service Rating Methodology Report 53621 03 2000 abgerufen 2 Januar 2016 S amp P siehe Standard and Poor s S amp P Quarterly Default Update amp Rating Transitions Standard and Poor s The McGraw Hills Companies 10 2004 R L Winkler Evaluating Probabilities Asymmetric Scoring Rules in Management Science Band 40 1994 No 11 S 1395 1405Einzelnachweise Bearbeiten Dieser Artikel basiert auf Bemmann 2005 Siehe Murphy Winkler 1992 S 440 fur die formalen Definitionen der im Folgenden vorgestellten Gutekriterien resolution discrimination calibration refinement unconditional bias accuracy und skill Auch die unter Schatzgutemasse fur ordinale Insolvenzprognosen behandelten Kenngrossen Accuracy Ratio und Area under the ROC curve werden von der Auflosung und Trennfahigkeit der Prognosen beeinflusst siehe Murphy Winkler 1992 S 440 Siehe beispielsweise Frerichs Wahrenburg 2003 S 16 eigene Notation In einer Simulationsstudie finden die Autoren dass der gruppierte Brier Score nicht als Validierungskenngrosse fur Ratingsysteme geeignet ist da er nicht in der Lage ist unterlegene Ratingsysteme zuverlassig zu identifizieren DVFA 2004 S 600 eigene Notation siehe DVFA 2004 S 599 Studies on the Validation of Internal Rating Systems PDF 491 kB Working Paper No 14 24 Oktober 2005 uberarbeitete Version 05 2005 Basler Ausschuss fur Bankenaufsicht S 47 ff siehe auch Kramer 2003 S 396f Siehe Sobehart Keenan Stein 2000 S 14 Siehe Shannon 1948 S 11f fur eine axiomatische Rechtfertigung fur die Verwendung logarithmischer Straffunktionen allerdings ist das letzte dieser Axiome im Fall von Unternehmensinsolvenzen mit nur zwei moglichen Auspragungen Ausfall vs Nicht Ausfall nicht sinnvoll anwendbar Siehe ferner Matheson Winkler 1976 Keenan Sobehart 1999 S 9 und Studies on the Validation of Internal Rating Systems PDF 491 kB Working Paper No 14 24 Oktober 2005 uberarbeitete Version 05 2005 Basler Ausschuss fur Bankenaufsicht S 44 fur Formel F 27 eigene Notation siehe Kramer Guttler 2003 S 12 siehe Keenan Sobehart 1999 S 10 Sobehart Keenan Stein 2000 S 14 The CIER compares the amount of uncertainty regarding default in the case where we have no model a state of more uncertainty about the possible outcomes to the amount of uncertainty left over after we have introduced a model presumably a state of less ignorance Angesichts der im Zeitverlauf sehr volatilen Ausfallraten bei Unternehmen ist die Prognose der kunftigen PD keineswegs trivial Siehe hierzu beispielsweise Keenan 1999 oder S amp P Quarterly Default Update amp Rating Transitions Standard and Poor s The McGraw Hills Companies 10 2004 S 3 siehe Basler Ausschuss 2005 S 30 siehe Cangemi Servigny Friedman 2003 S 40 siehe Scheule 2003 S 51 Fur die Definition des Brier Scores siehe Brier 1950 S 1 Murphy Winkler 1992 S 439 Formel 7 Kramer Guttler 2003 S 11 Frerichs Wahrenburg 2003 S 14 Ratingmodelle und validierung Leitfadenreihe zum Kreditrisiko PDF 2 Januar 2016 Osterreichische Nationalbank Wien 2004 S 123 ff Grunert Norden Weber 2005 S 517 siehe Gujarati 1999 S 170ff Diese Aussage ist nicht trivial Wird als Straffunktion beispielsweise P D i p r o g 8 i displaystyle PD i mathrm prog Theta i nbsp verwendet so fuhrt P D i p r o g 0 displaystyle PD i mathrm prog 0 nbsp fur E P D i t a t lt 0 5 displaystyle E PD i mathrm tat lt 0 5 nbsp und P D i p r o g 1 displaystyle PD i mathrm prog 1 nbsp fur E P D i t a t gt 0 5 displaystyle E PD i mathrm tat gt 0 5 nbsp zu geringeren erwarteten Strafen als P D i p r o g E P D i t a t displaystyle PD i mathrm prog E PD i mathrm tat nbsp siehe Bemmann 2005 Anhang II Siehe ebenda fur den Beweis der Anreizkompatibilitat des Brier Scores und der bedingten Informationsentropie Bereits Brier 1950 S 2 fuhrt die Anreizkompatibilitat als einen Vorteil des Brier Scores an Beide Schatzgutemasse erreichen ihre gunstigsten Auspragungen wenn ein Verfahren stets Ausfallwahrscheinlichkeiten von 0 oder 100 prognostiziert und die Prognosen auch eintreffen siehe Murphy Winkler 1992 siehe Bemmann 2005 Anhang III siehe Kramer 2003 S 406 oder Winkler 1994 S 1397 The development of so called skill scores has been motivated by the desire to produce average scores that reflect the relative ability of forecaster rather than some combination of the forecaster s ability to and the situation s difficulty These skill scores attempt to neutralize the contribution of the situation by comparing a forecaster s average score to the average score that an unsophisticated forecasting scheme would have obtained for the same set of forecasting situations siehe Winkler 1994 S 1401f und Bemmann 2005 Anhang III siehe Bemmann 2003 Anhang siehe Kramer Guttler 2003 S 12 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schatzgutemasse fur kardinale Insolvenzprognosen amp oldid 217708209