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Die Sankt Peters Abtei ndl Sint Pietersabdij ist eine ehemalige Benediktinerabtei in Gent der Hauptstadt der Provinz Ostflandern im Konigreich Belgien Das Kloster liegt an einem alten Scheldearm auf dem Blandinberg ndl Blandijnberg einem Hugel der mit 28 m der hochste Punkt von Gent ist wappen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 3 Catalogus Abbatum 3 1 618 1000 3 2 1028 1209 3 3 1209 1390 3 4 1390 1517 3 5 1517 1700 3 6 Finis 4 Handschriften 5 Herausgaben 6 Sonstiges 7 Bilder 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Neu angelegter Weingarten vor der Sint Pieterskerk auf dem Blandinberg nbsp Kloster und Kirche auf dem Pietersplein Petersplatz Auf einem Hugel namens Blandinium grundete der Monch Amandus im 7 Jahrhundert zur Regierungszeit des frankischen Konigs Dagobert ein Kloster aus dem spater die Benediktinerabtei von Sankt Peter lateinisch S Petri Blandiniensis coenobium hervorging Im Laufe der Jahre konnte das Kloster durch allerlei Schenkungen seinen Besitz mehren 1 Karl der Grosse soll das Kloster Blandinium kurz vor seinem Tod noch wieder herrichten lassen haben 2 Karls Sekretar und Architekt Einhard wurde von dem Sohn und Nachfolger Ludwig dem Frommen dort zum Laienabt ernannt 3 Schon im Jahre 815 soll dort am Sudhang des Blandinbergs Wein angebaut worden sein Um 870 erwarb Baldwinus Ferreus Balduin mit dem Eisenarm erster Graf von Flandern 837 40 879 das Kloster Sein Sohn Baldwin der Kahle 879 918 zweiter Graf von Flandern ist der Klosterchronik zufolge auf dem Hugel gestorben und ebenfalls dort begraben Wie alle Kloster in Flandern hatte auch St Peter unter den Wikingerraubzugen zu leiden Um 960 liess Graf Arnulf der Grosse das Kloster aufwandig wiederherstellen und wurde kurz darauf 964 ebenfalls hier zur letzten Ruhe gebettet Uber das Mittelalter sollen hier insgesamt funf flandrische Grafen begraben worden sein weshalb der Ort in der Geschichte Flanderns eine besondere Bedeutung hat Wegen seiner Bedeutung entstand um das Kloster herum ein regelrechtes Klosterdorf Sint Pietersdorp Wahrend der Reformationszeit erfasste der Bildersturm dann das Kloster Nach dem Einmarsch franzosischer Truppen wurde das Kloster im Jahr 1796 aufgelost Den Anbau von weissen Weintrauben der am Sudhang des Hugels hinunter zur Schelde betrieben wurde liess Napoleon verbieten wohl um die franzosischen Weinbauern vor unliebsamer Konkurrenz zu schutzen Die Monche kehrten nach dem Ende der Besatzung nicht zuruck Die Klosterkirche wurde von nun an durch die benachbarte Kirchengemeinde genutzt da deren Kirche Onze Lieve Vrouw 1799 abgebrochen worden war Die ehemalige Klosterkirche tragt deshalb seitdem die Doppelbezeichnung Onze Lieve Vrouw Sint Pieterskerk Das Klostergebaude selbst diente weltlichen Zwecken Die Abtei wird heute als Museum und Ausstellungsraum verwendet und am sonnenbeschienenen Sudhang sind wieder Weinstocke zu sehen Am Zusammenfluss von Schelde und Leie nicht weit vom ersten Kloster entfernt grundete Amandus ein weiteres Kloster mit Namen Ganda heute die Abtei des Heiligen Bavo Sint Baafsabdij 4 Aldawin oder auch Allowin von Haspengau angeblich ein Sohn des Pippin von Landen und danach Bruder von Begga und Gertrudis trat in das erste Kloster von Amandus ein und nahm den Namen Bavo an Nach seinem Tod wurden seine Uberreste ins zweite Kloster gebracht das seit dem 9 Jahrhundert seinen Namen tragt Baugeschichte Bearbeiten nbsp Die Kuppel der KircheDie karolingischen Bauten wurden im 12 bis 13 Jahrhundert weitgehend durch solche im romanischen Stil ersetzt Zwischen 1629 und 1651 wurde dann eine Kirche im Barockstil aus Sandstein errichtet und weitere Umbauten im 18 Jahrhundert geben der Anlage schliesslich ihr heutiges Gesicht Anfang November 1796 wurden die letzten Monche vertrieben und die Klostergebaude in eine Kaserne verwandelt Spater dienten die Gebaude als Gefangnis welches erst 1948 aufgelost wurde Heute wird das ehemalige Kloster wie bereits erwahnt als Raum fur Ausstellungen verwendet nbsp Urkunde Ludwigs des Frommen aus den Zeitraum 814 bis 819 worin er dem monasterium Ganda auf Wunsch Einhards Immunitat gewahrt 3 Catalogus Abbatum BearbeitenDie catlog von ab1te dieser abtei hat monche von adliger familien 5 618 1000 Bearbeiten Periode NameI 618 636 S FlobertusII 636 658 S IoannisIII 1658 731 BaudemundusIV 731 FerrecusV HattaVI CoelestinusVII ScoranusVIII FolradusIX 870 AynardusX 870 937 RobertusXI 937 953 Gerardus IXII 953 982 WomarusXIII 982 986 wido SapiensXIV 986 995 S OdwinusXV 995 1005 Rotbaldus1028 1209 Bearbeiten Periode NameXVI 1028 RichardusXVII 1034 1059 WyckhardusXVIII 1059 1070 EverelmusXIX 1070 1088 FolcardusXX 1088 1108 Segherius IXXI 1108 1115 AnsboldusXXII 1115 1115 Eremboldus IXXIII 115 1132 Arnoldus IXXIV 1132 1138 GhysbertusXXV 1138 1158 Seghereius IIXXVI 1158 1163 Ememboldus IIXXVII 1163 1177 GualtherinusXXVIII 1177 1190 HugoXXIX 1190 1201 GerardusXXX 1201 1209 Hugo II1209 1390 Bearbeiten Periode NameXXXI 1201 1209 Hugo IIIXXXII 1209 1230 Arnoldus IIXXXIII 1230 1234 TheodoricusXXXIV 1234 1238 Segherius IIIXXXVI Robertvs II vande VeldeXXXV Arnoldus IIIXXXVII Robertvs III CampinusXXXVIII Joannes de ScaldaXXXIX Aegidius SpelmaeghenXL Theodoricvs II ab YpraeXLI 1281 1308 Ioannes III PacificatorXLII 1308 Balduinis de LaeckeXLIII 1317 Fulcro de RyckeXLIV 1337 Joannes IV ab PitthemXLV 1375 Balduinis de GruutereXLVI 1384 Ioannes V de RyckeXLVII 1387 Gerardvs III de Munter1390 1517 Bearbeiten Periode NameXLVIII 1390 1412 Geeraert IV de LeeuwenaertXLIX 1412 1422 Ioannes VI de MaeyeghemL 1422 1443 Busschardvs de MunterLI 1443 1475 Ioannes VII HaesebytLII 1475 1494 Filips I von PolignacLIII 1494 1517 Filips II Courault1517 1700 Bearbeiten nbsp Ghisleen Temmerman abt OSBPeriode NameLIV 1494 1517 Ioannes VIII von CauweburchtLV 1517 1555 Geeraert CuelsbrouckLVI 1555 1569 Franciscus de SchelfautLVII 1569 1582 Ghislenus de TemmermanLVIII 1582 1595 Lambertus HubertiLIX 1595 1597 Frederik van EyneLX 1597 1615 Colombanus VrancxLXI 1615 1633 Joachim Arsenius SchaecxLXI 1633 1650 Geeraert RymLXII 1650 1656 Antonius EngrandLXIII 1656 1680 Amandus HovelincxLXIV 1680 1684 Robertus IV WillocqueauLXV 1684 1712 Maurus VerschuerenFinis Bearbeiten nbsp Grab Martinus Gheerts nbsp Grab Filips Standaert OSBPeriode NameLXVI 1716 1719 Aemilianus CruyckeLXVII 1720 1760 Antonius Mutsaert1730 1760 Filips Standaert1760 1791 Gudwalus Seigers1791 Martinus vande VeldeHandschriften Bearbeiten nbsp Seite aus dem Codex BlandiniensisIn der Schreibstube des Klosters sind im Laufe des Mittelalters verschiedene Handschriften und Urkunden entstanden wie die Annales S Petri Blandiniensis die Informationen uber die Zeit von 570 bis 1292 insbesondere hinsichtlich der Geschichte Flanderns sowie der flandrischen Grafen im Mittelalter liefern Siehe Quellen der Codex Blandiniensis eine der altesten Handschriften mit den Texten der Messgesange entstanden im 8 bis 9 Jh heute in der Koniglichen Bibliothek zu Brussel befindlich der Liber traditionum sancti Petri Blandiniensis Het boek der schenkingen aan de St Pietersabdij Oorkondenboek der stad Gent Urkunden und Dokumentsammlung des Klosters St Peter 6 7 die Vita Sancti Amandi ein Text uber das Leben des Klostergrunders aus dem 8 Jahrhundert die einem Baudemundus als Verfasser zugeschrieben wird Es durfte sich dabei wohl um den zweiten Abt der St Petersabtei handeln Eine der uberlieferten Handschriften dieses Textes wird heute in der Bibliothek der Universitat Gent aufbewahrt Herausgaben BearbeitenAnnales S Petri Blandinienses In MGH Scriptores 5 Annales chronica et historiae aevi Carolini et Saxonici VII Annales Blandinienses a 1 1292 ed Ludw Bethmann S 20 34 lateinisch Fundatio Blandiniensis coenobii a 941 Gent In M Gysseling A C F Koch Het fragment van het tiende eeuwse Liber traditionum van de Sint Pietersabdij te Gent In Bulletin de la Commission royale d Histoire Band 113 Paleis der Academien Gent 1948 S 253 312 Hier S 272 299 persee fr Diplomatica Belgica Nr 49 S 123 138 Liber traditionum Sancti Petri Blandiniensis Hrsg v A Fayen Gent 1906 lateinischer Text der Urkunden B Krusch Vita sancti amandi In Monumenta Germaniae Historica Scriptores rerum merov Teil V Hannover lateinisch Sonstiges BearbeitenDunstan Erzbischof von Canterbury verbrachte sein Exil im Kloster St Peter in Gent bevor er 957 nach England zuruckkehrte Die Briefe des Wido Blandiniensis und eine Uita Dunstani Cantuarensis von Adalardus Blandiniensis verfasst sind erhalten Bilder Bearbeiten nbsp Blick vom Glockenturm Belfried auf Kuppel und Turm der Abteikirche nbsp Links von der Scheldebrucke das Geuzenhuis im Hintergrund die Abteikirche nbsp Blick auf den Abteigarten am Blandinberg mit Mauerresten Literatur BearbeitenOtto Oppermann Die alteren Urkunden des Klosters Blandinium und die Anfange der Stadt Gent 2 Bande Utrecht 1928 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sankt Peters Abtei Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kunsthal Sint Pietersabdij Virtueller Rundgang im Innenhof der Abtei Panoramarundblick vom Innenhof Panoramarundblick uber den Weinberg und Abteigarten auf dem Blandinberg Die Abtei und der Platz vor der PetersabteiEinzelnachweise Bearbeiten Viele Orte sind hier so erstmals erwahnt wie z B Merendree als villa Merendra bei einer Schenkung an das Kloster St Peter fur das Jahr 722 unter Abt Baudemundus gemacht von einem Wendelfridus Annales Blandinienes MGH 872 p 22 Karl der Grosse besuchte den ANNALES REGNI FRANCORUM fur das Jahr 811 zufolge zuerst den Kustenort Bononia Boulogne im damaligen aussersten Westen Flanderns besichtigte dort die von ihm zuvor gewunschte und daher neuerbaute Schiffsflotte liess dort den alten Leuchtturm wieder instand setzen und begab sich anschliessend in den Osten Flanderns an die Schelde wo er in Ganda Gent den Bau der Schiffe fur ebendiese Flotte begutachtete Danach kehrte er Mitte November nach Aquae Aachen zuruck Originaltext in den Annalen Ipse autem interea propter classem quam anno superiore fieri imperavit videndam ad Bononiam civitatem maritimam ubi eaedem naves congregatae erant accessit farumque ibi ad navigantium cursus dirigendos antiquitus constitutam restauravit et in summitate eius nocturnum ignem accendit Inde ad Scaldim fluvium veniens in loco qui Ganda vocatur naves ad eandem classem aedificatas aspexit et circa medium Novembrium Aquas venit Es ist sehr wahrscheinlich dass er bei dieser Gelegenheit auch die beiden Kloster in Gent besuchte und sich uber deren Zustand informierte a b Eine Schwierigkeit in der Geschichte der beiden Kloster in Gent besteht darin dass sich zuweilen nicht entscheiden lasst welches der Kloster gemeint ist So werden in der Urkunde Ludwigs sowohl der Name Sankt Peter als auch Sankt Bavo genannt Das lasst die Annahme zu das beide Kloster zeitweise gemeinsam verwaltet wurden Auszug aus der Urkunde Ludwigs des Frommen heute im Besitz des Genter Stadtbibliothek quia uir uenerabilis einhardus abba ex monasterio quod dicitur ganda quod est situm in pago bracbantinse constructum in honore sti petri principis apostolorum ubi etiam s bauo confessor xpi corpore requiescit Einhard beschreibt die Lage des Klosters am Zusammenfluss von Schelde und Leie in einer seiner Schriften uber zwei Heilige Translatio et Miracula sci Marcellini et Petri de monasterio Sancti Bavonis quod situm est iuxta Scaldim in loco Ganda vocato ubi idem amnis Legiae flumini coniungitur U vom Sankt Bavo Kloster das an der Schelde gelegen ist an einem Ort Ganda genannt dort wo ebendieser Fluss mit dem Fluss Leie zusammengeht L Abbaye de Saint Pierre a Gand Edmond de BUSSCHER 1867 PAg 130 Informationen zum Liber Traditionum kemble asnc cam ac uk Memento des Originals vom 15 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kemble asnc cam ac uk englisch Aus dem Liber traditionum Schenkung des Gerard von Oudenaarde von Land in Oosterzele an das Kloster St Peter in Gent lateinisch 51 0425 3 7272222222222 Koordinaten 51 2 33 N 3 43 38 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sankt Peters Abtei amp oldid 232700716