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Der Samuraifilm ist ein Untergenre des japanischen Historienfilms Jidai geki Es ist praktisch deckungsgleich mit dem unter den Begriffen Ken geki 剣劇 dt Schwert Stuck oder Chambara チャンバラ oder ちゃんばら manchmal auch Chanbara geschrieben kurz fur chanchan barabara der japanischen Onomatopoesie fur das Zusammentreffen zweier Schwerter zusammengefassten Schwertkampffilm Das Genre mit seinen Filmen uber das oft tragische Schicksal und den Kampf japanischer Samurai wurde durch die Regisseure Akira Kurosawa und Masaki Kobayashi international bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Inhalte und Motive 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseInhalte und Motive BearbeitenSamuraifilme spielen meist zwischen der Zeit des Ōnin Kriegs 1467 bis 1477 und der fruhen Edo Zeit Die Protagonisten sind sowohl im Dienste von Feudalherren stehende Samurai als auch herrenlose Rōnin Dramaturgische Spannung erzielen die Filme durch die Kontraste von oft anachronistischer ritterlicher Ethik und dem von Unmoral gepragten Uberlebenskampf des einfachen Volkes Aus diesem Kontrast entstehen Motive wie die Frage nach Legitimitat von Herrschaftssystemen und der Praktikabilitat von strengen Ehrenkodizes bei der Wahrung von Frieden und Ordnung Verrat Uberheblichkeit und Ruhmsucht und episch ausgebreitete Leidenswege sind zentrale Motive des Samuraifilms Geschichte BearbeitenNach einer ersten Blutezeit des Samuraifilms im japanischen Stummfilmkino wurden in den 1920er Jahren Gegenwartsfilme Gendai geki und Filmen uber die Mittelklasse Shomin geki zunehmend popularer und liefen dem Samuraifilm den Rang ab Erst in den 1950er Jahren verhalfen die Filme von Akira Kurosawa und Masaki Kobayashi dem Samuraifilm zu neuem Aufschwung Die sieben Samurai 1954 etablierte Toshirō Mifune als prototypischen Samurai Darsteller und gab den Ton fur das Genre vor die realistische Darstellung verstarkte die bittere Atmosphare von Untergang Tod und der Sinnlosigkeit veralteter Moralvorstellungen Mit seinen Themen und der schonungslosen Darstellung von Gewalt ubte der Samuraifilm deutlichen Einfluss auf den Italowestern aus wurde aber wiederum auch von diesem in den 1970er Jahren inspiriert Wahrend Sergio Leones Fur eine Handvoll Dollar ein Remake von Kurosawas Yojimbo darstellt weisen die Verfilmungen des Manga Okami durch Kenji Misumi etwa auf die Bild und Motivsprache italienischer Westernregisseure zuruck Von Melancholie gepragt und ein erster Abgesang auf das Genre waren Kurosawas letzte Werke des Samuraifilms Kagemusha Der Schatten des Kriegers 1980 und Ran 1985 Zu den popularsten Figuren des Samuraifilms zahlt der blinde Schwertkampfer Zatōichi der zwischen 1962 und 1989 von Shintarō Katsu in 26 Filmen und einer Fernsehserie verkorpert wurde 2003 folgte eine Fortsetzung von Takeshi Kitano Zatoichi Der blinde Samurai Einflussreich war der Samuraifilm vor allem auf die japanische Variante des Gangsterfilms den Yakuza geki Yakuza Film Westliche Filmemacher liessen sich oft von der Visualitat und den tragischen Motiven des Samuraifilms inspirieren So drehte Jim Jarmusch mit Ghost Dog Der Weg des Samurai einen Film uber einen afroamerikanischen Killer der sich der Samuraiethik verschrieben hat Versatzstucke des Samuraifilms finden sich auch in Quentin Tarantinos Kill Bill Filmen 1 Literatur BearbeitenPatrick Galloway Stray Dogs amp Lone Wolves The Samurai Film Handbook Stone Bridge Press Berkeley 2005 ISBN 1 880656 93 0 Patrick Galloway Warring Clans Flashing Blades A Samurai Film Companion Stone Bridge Press Berkeley 2009 ISBN 978 1 933330 78 5 Alain Silver The Samurai Film Overlook Press New York 1977 ISBN 0 87951 175 3Einzelnachweise Bearbeiten Marcus Stiglegger Samuraifilm in Thomas Koebner Hrsg Reclams Sachlexikon des Films 2 Auflage 2007 Philipp Reclam jun GmbH amp Co Stuttgart S 610 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Samuraifilm amp oldid 203645466