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Die Sagitta war der erste deutsche Fischdampfer Der Name Sagitta bedeutet lateinisch der Pfeil Sagitta Um 1890 an der Geeste Kaje Um 1890 an der Geeste KajeSchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp FischdampferHeimathafen BremerhavenReederei Friedrich BusseBauwerft F W Wencke BremerhavenIndienststellung 7 Februar 1885Verbleib 1901 auf See verschollenSchiffsmasse und BesatzungLange 33 14 m Lua Breite 6 38 mSeitenhohe 3 20 m Besatzung 10 14MaschinenanlageMaschine VerbunddampfmaschineindizierteLeistungVorlage Infobox Schiff Wartung Leistungsformat 275 PS 202 kW Hochst geschwindigkeit 9 7 kn 18 km h Propeller 1 FestpropellerGeschichte BearbeitenAm 7 Februar 1885 stellte das Geestemunder Fischhandelsunternehmen Friedrich Busse amp Co seinen ersten Fischdampfer in Dienst In diesen Jahren war es durch die Eislagerung moglich geworden den Frischfisch langer frisch zu halten und mit der Eisenbahn zu neuen Abnehmern im Binnenland zu befordern Dazu war aber eine stetige Belieferung notwendig die mit Fischereifahrzeugen unter Segeln nicht immer zu gewahrleisten war Die bei der Bremerhavener Werft F W Wencke nach englischen Vorbildern gebaute Sagitta erhielt das Fischereikennzeichen PG 3 und wurde in der Fachwelt zunachst skeptisch aufgenommen so brachte die Deutsche Fischerei Zeitung lediglich einen kurzen Artikel uber das neuartige Schiff Auf den ersten Fangreisen wurde in der Nordsee mit Langleinen gefischt was im ersten Jahr zu einem Verlust von zirka 15 000 Mark fuhrte Das Fischfanggeschirr wurde 1886 von Langleinen auf Baumkurre umgestellt und machte das Schiff mit einer Kapazitat fur 700 Korb Fisch ab diesem Zeitpunkt wirtschaftlich sehr erfolgreich Dies fuhrte zunachst 1888 zum Bau der Prasident Herwig sowie weiterer Fischdampfer und leitete im Folgenden eine insgesamt rund 75 jahrige Zeitspanne deutscher Hochseefischerei ein 1899 strandete die Sagitta wurde aber wieder geborgen Die Sagitta lief am 26 Marz 1901 unter dem Kommando des Geestemunder Kapitan Bultjer zu ihrer 636 Fangreise nach Island aus und wurde letztmals am 5 April vor Island beim Fischen gesichtet Das Bremerhavener Seeamt erklarte den Fischdampfer Sagitta fur verschollen Es wurde angenommen dass der Dampfer wahrend eines Sturms untergegangen war Seeamtsverhandlung BearbeitenAm 14 August 1901 verhandelte das Seeamt Bremerhaven im Hafenhaus an der Keilstrasse 3 das Verschwinden des Geestemunder Schiffs Die Seeamtsverhandlung fuhrten Regierungsassessor Geelwink und Reichskommissar Kapitan Ghuden mit vier fachkundigen Beisitzern vom Hafenmeister bis zum Lotsenkommandeur sowie zwei Zeugen Das Schiff war von 635 Fangreisen in sechzehn Dienstjahren trotz oft extremer Wetterbedingungen Maschinenschaden Unfallen sicher heimgekehrt Es hatte wahrend dieser Jahre anderen Schiffen und Seeleuten des Ofteren Hilfe in Seenot geleistet Am 26 Marz dieses Jahres so das Protokoll der Seeamtsverhandlung verliess der Dampfer den Fischereihafen von Geestemunde und setzte nachdem er in Longhope England seinen Kohlevorrat erganzt hatte am 28 Marz seine Reise zum Fischfang unter Island fort Am 5 April wurde das Schiff zuletzt gesichtet und zwar unter Island Der als Zeuge erschienene Reeder Busse bekundet dass das Schiff in jeder Hinsicht gut ausgerustet gewesen sei und dass auch die Maschine sich in tadellosem Zustand befunden hatte Kapitan Bultjer sei ein sehr umsichtiger und zuverlassiger Schiffsfuhrer gewesen Der ferner als Zeuge anwesende Steuermann Lehmann vom FischdampferMondsagt aus dass er dieSagittazuletzt am 5 April unter Island gesehen habe An diesem Tage habe derMond da der aus Ost Sud Ost wehende Wind die Starke 7 erreicht hatte sein Netz aufgehievt und sei heimwarts gedampft wahrend dieSagittanoch weiter gefischt habe Weiter wurde dem Untersuchungsausschuss zu Protokoll gegeben Der Standort sei damals sieben Meilen von der Kuste gewesen Am nachfolgenden Tag habe derMondeinen Orkan aus Ost Sud Ost zu bestehen gehabt Der Eigner der Sagitta Busse hatte nachdem Ausbleiben des Dampfers die ganze Sudkuste Islands durch den Fischdampfer Sophie absuchen lassen was jedoch keinen Erfolg hatte Nach kurzer Beratung des Untersuchungsausschusses fallte das Gremium im Seeamt seinen Spruch Der deutsche FischdampferSagitta der am 28 Marz 1901 von Longhope zum Fischfangen in See gegangen ist und noch am 5 April zuletzt unter Island gesichtet wurde ist von der Reise nicht zuruckgekehrt Es ist anzunehmen dass der Dampfer untergegangen ist Irgendwelche Mangel in Bezug auf Beschaffenheit Ausrustung und Bauart des Schiffes sind nicht hervorgetreten Literatur BearbeitenWolfgang Walter Deutsche Fischdampfer Technik Entwicklung Einsatz Schiffsregister Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums Bd 50 Carlsen Die Hanse Hamburg 1999 ISBN 3 551 88517 6 100 Geburtstag einer Legende In Nordsee Zeitung vom 14 August 2001 Ingo Heidbrink Hilda Peters Werner Beckmann Gestrandet unter Island Schiffsverluste und Seeunfalle der deutschen Hochseefischerei an der islandischen Kuste Strond vid Island Arbeitskreis Geschichte der Deutschen Hochseefischerei am Deutschen Schiffahrtsmuseum Bremerhaven 2002 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sagitta Schiff 1885 amp oldid 211138279