Safeway, Inc ist der drittgrößte Einzelhändler in den USA mit Firmensitz in Pleasanton, Kalifornien. Das Unternehmen war im Aktienindex S&P 500 gelistet und hatte im Jahr 2008 einen Umsatz von 44,1 Milliarden Dollar. Gegründet wurde Safeway 1915.
Safeway, Inc.
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1915 |
Sitz | Pleasanton, Vereinigte Staaten |
Leitung | Steven Burd (CEO) |
Branche | Einzelhandel |
Website | www.safeway.com |
Im März 2014 wurde bekannt, dass der US-amerikanische Finanzinvestor Cerberus Capital Management Safeway im Lauf des Jahres übernehmen und mit der bereits ihm gehörenden Handelskette Albertsons vereinigen wollte; dies wurde Anfang 2015 abgeschlossen.
Supermarktmarken Bearbeiten
Neben der Bezeichnung Safeway betreibt das Unternehmen unter weiteren Marken Supermärkte:
- Carrs (Carr-Gottstein Foods), Alaska, Supermarktkette
- Casa Ley, westliches Mexiko
- Dominick's (Dominick's Finer Foods), Illinois, Supermarktkette
- Genuardi's (Genuardi's Family Markets),
- Pak 'n' Save
- Pavilions
- Randall's Food Markets, Texas, Supermarktkette
- Simon David, Dallas, Texas,
- Tom Thumb Food & Pharmacy, Texas
- Vons (The Vons Companies, Inc.), südliches Kalifornien/Nevada
Situation in Deutschland Bearbeiten
Am 4. Juli 1963 erfolgte mit der Übernahme der Big Bär Warenhandels GmbH in Hamburg der Markteintritt auf Bundesgebiet. Das Unternehmen betrieb unter Big Bär zum damaligen Zeitpunkt zwei Filialen in der Hansestadt, die vorerst auch weiter unter dem alten Namen betrieben wurden. Am 12. Oktober 1967 konnte ein weiterer Markt in Eppendorf eröffnet werden. Wie viele Märkte zu diesem Zeitpunkt als Safeway betrieben wurden, ist unklar. 1984 folgte ein weiterer Standort im Lüneburger Haus am Harburger Ring, der jedoch wegen schlechtlaufender Umsätze am 19. Juli 1986 geschlossen wurde, den 20 Mitarbeitern drohte die Entlassung.
Zum 1. August 1985 übernahm die zur Werhahn-Gruppe gehörende Supermarktkette Bolle das Unternehmen. Die damals auf den Namen Safeway Supermarkt GmbH lautende und in Norderstedt hauptansässige Gesellschaft betrieb zu diesem Zeitpunkt 36 Filialen und erwirtschaftete einen Umsatz von vermutlich 340 Millionen DM, während der Umsatz von Bolle zur gleichen Zeit auf gut 200 Millionen DM geschätzt wurde. Neben Bolle wurde der Name Safeway z. T. beibehalten. Safeway beschäftigte im Oktober 1985 1300 Mitarbeiter. Nach der Übernahme kam es zur Sorge vor einem Arbeitsplatzabbau sowie ein Weiterverkauf von zwölf der damals 35 Filialen.
Im Mai 1987 betrieb man 74 Bolle- und Safeway-Filialen in Hamburg. Mit dem Verkauf 1987/1988 des gesamten Supermarktportfolios an Schweizer Banken beendete die Familie Werhahn ihre Tätigkeiten im Lebensmitteleinzelhandel, wodurch auch Safeway den Eigentümer wechselte. Die Frankfurt am Main ansässige Co op AG wollte die 72 Bolle- und Safeway-Märkte in Hamburg und Umgebung pachten. Im Februar 1988 wurde der Verkauf an die Co op AG der zu diesem Zeitpunkt 80 Bolle- und Safeway- in Hamburg existierenden Märkte genehmigt. Der Verkaufspreis wurde auf 500 Millionen DM geschätzt. Aufgrund möglicher Marktkonzentration gab es im Betriebsrat Sorgen vor Stellenstreichungen und Entlassungen, diese blieben jedoch vorerst aus. Im Februar 1989 betrieb man 52 Bolle- und Safeway-Märkte in Hamburg und Umgebung.
Durch den Ende der 1980er-Jahre aufgedeckten Co op-Skandal kam es zur Zerschlagung des Unternehmens und seiner Tochtergesellschaften. Im August 1989 waren von den in Hamburg zuletzt befindlichen 187 Märkten bereits fünf geschlossen worden, 18 weitere, darunter ca. sieben Bolle- bzw. Safeway-Filialen, sollten folgen. Zu diesem Zeitpunkt bestand nur noch bei Bolle und Safeway ein Betriebsrat. Die in Hamburg befindlichen Märkte der co op Nord, darunter auch die Safeway-Märkte in der Hansestadt wurden mit Wirkung zum 1. Oktober 1990 an die co op Schleswig-Holstein (die heutige Coop eG) sowie die co op Dortmund-Kassel (die spätere KG Dortmund-Kassel) verkauft, wobei die co op Schleswig-Holstein mit 75,1 Prozent die Mehrheit an den Märkten hielt. Am 28. August 1990 wurde dabei das Konzept der im Joint-Venture gegründeten Pro Verbraucher-Handels-GmbH auf einer Betriebsversammlung den Mitarbeitern vorgestellt. Die Märkte schlossen an diesem Tag bereits um 17:00 Uhr.
In der neuen Gesellschaft wurden die Märkte auf die Vertriebslinien Pro, Safeway und Mein Markt umgeflaggt, darunter bis Ende 1996 alle in Hamburg und Umgebung befindlichen Bolle-Märkte. Im November 1997 wurde bekannt, dass die Spar die Gesellschaft übernehmen wird. Verkauft worden sind 154 Märkte, die unter den drei Vertriebslinien, darunter Safeway betrieben wurden. Mit der Umflaggung begann die Spar dabei ab dem 9. Februar 1998. Zunächst wurden dabei innerhalb von drei Wochen die Sortimente und die Ladenausstattung an die Spar angepasst werden. Ab Ende August 1998 erfolgte die zeitgleich stattfindende Abgabe der Märkte an selbstständige Kaufleute sowie optische Umflaggung auf die Spar-Vertriebslinien, wobei es auch zu Schließungen von Filialen kam. Bis Ende des gleichen Jahres sollten bereits 19 Märkte als Spar flaggen. Mit Ende der Umflaggung auf Spar-Vertriebslinien verschwand der Name Safeway aus dem Straßenbild Deutschlands.
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- (Memento vom 7. März 2014 im Internet Archive)
- Albertsons, Safeway complete merger. In: supermarketnews.com. 30. Januar 2015, abgerufen am 29. November 2022 (englisch).
- Safeway übernimmt Hamburger Big Bär. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 4. Juli 1963, abgerufen am 29. November 2022.
- Aus dem Geschäftsleben. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 12. Oktober 1967, abgerufen am 29. November 2022.
- Safeway: 20 Mitarbeitern droht die Entlassung. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 18. Juli 1986, abgerufen am 29. November 2022 (deutsch).
- Safeway zu Bolle. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 17. August 1985, abgerufen am 29. November 2022.
- 400 Arbeitsplätze bei Safeway bedroht? In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 8. Oktober 1985, abgerufen am 29. November 2022.
- Englische Wochen bei Safeway. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 6. Mai 1987, abgerufen am 29. November 2022.
- co op kauft Bolle. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 3. Oktober 1987, abgerufen am 29. November 2022.
- (PDF; 1,7 MB) Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften e. V., 10. November 2003, S. 43, archiviert vom am 2. Dezember 2013; abgerufen am 22. März 2012.
- Herzlichen Dank. In: Der Spiegel. 11. Oktober 1987, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 29. November 2022]).
- coop: "Keine Entlassungen". In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 29. Juni 1988, abgerufen am 29. November 2022.
- Die co op in Hamburg. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 25. Februar 1989, abgerufen am 29. November 2022.
- Betriebsrat ist schon schachmatt gesetzt. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 31. August 1989, abgerufen am 29. November 2022.
- Alle 180 Läden verkauft. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 10. August 1990, abgerufen am 29. November 2022.
- co op-Geschäfte bleiben zu. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 26. September 1990, abgerufen am 29. November 2022.
- Früherer Ladenschluß. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 24. August 1990, abgerufen am 29. November 2022.
- In Berlin und Hamburg stirbt der Traditionsname Bolle. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 7. März 1996, abgerufen am 29. November 2022.
- Spar schluckt Hamburger Pro. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 8. November 1997, abgerufen am 29. November 2022.
- Machtkampf der Supermärkte. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 9. Februar 1998, abgerufen am 29. November 2022.
- Spar trimmt Pro auf Kurs. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 21. August 1998, abgerufen am 29. November 2022.