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Runner s High im Deutschen auch Lauferhoch genannt bezeichnet ein beim Langstreckenlauf sowie in Einzelfallen beim Radsport sowie anderen aeroben Betatigungen auftretendes Hochgefuhl Der Sportler erlebt idealerweise einen schmerzfreien und euphorischen Gemutszustand der ihn die korperliche Anstrengung vergessen lasst und ihm das Gefuhl gibt ewig weiterlaufen zu konnen Dieser Zustand ist individuell verschieden und tritt wenn uberhaupt erst ab einer Belastungsintensitat von circa 80 Prozent der maximalen Sauerstoffaufnahme auf Wenn dann die Belastungsintensitat geringfugig zuruckgenommen wird z B durch leichtes Bergablaufen ist die Wahrscheinlichkeit einer Endorphinausschuttung die grosser ist als der aktuelle Endorphinbedarf und somit ein Runner s High auslost am grossten Auch beim Gewichtheben kann es durch Enkephaline zu einem ahnlichen Phanomen kommen 1 Die Euphorie wurde lange Zeit auf die im Blut nachweisbare Ausschuttung von Endorphinen zuruckgefuhrt Einer Gruppe deutscher Forscher um Johannes Fuss gelang es aber im Jahr 2015 zu zeigen dass die Ausschuttung korpereigener Cannabinoide sogenannte Endocannabinoide notwendig fur das Auftreten des Runner s High ist 2 Wahrend die medikamentose Blockade der Cannabinoid Rezeptoren das Runner s High verschwinden liess hatte die Blockade der Endorphin Rezeptoren keinen Einfluss auf das Phanomen Letztgenannter Befund konnte von der Arbeitsgruppe im Jahr 2021 auch im Menschen nachgewiesen werden die keinen Einfluss von Endorphinen auf den euphorischen Gemutszustand und die verringerte Angstlichkeit nachweisen konnten 3 Nach einer weiteren 2015 publizierten Studie an Mausen 4 ist auch das von Fettzellen produzierte Hormon Leptin sowohl fur Bewegungsdrang als auch fur Hungergefuhl verantwortlich und beeinflusst so auch die Ausschuttung des Neurotransmitters Dopamin in Belohnungszentren des Gehirns Untersuchungen an Ruderern Rower s High weisen auf eine soziale Komponente der Hormonausschuttung hin 5 6 7 Siehe auch BearbeitenMann mit dem Hammer Flow Psychologie Weblinks BearbeitenDas Gluck des Laufers und die Endocannabinoide Memento vom 13 Januar 2017 im Internet Archive Zeit Online 5 Oktober 2015Einzelnachweise Bearbeiten Arnd Kruger Johannes Wildmann Die Bedeutung der korpereigenen Opiate fur den Leistungssport In Leistungssport 15 1985 5 S 49 54 J Fuss J Steinle L Bindila M K Auer H Kirchherr B Lutz P Gass A Runner s high depends on cannabinoid receptors in mice In PNAS 42 Jahrgang Nr 112 2015 S 13105 13108 doi 10 1073 pnas 1514996112 Michael Siebers Sarah V Biedermann Laura Bindila Beat Lutz Johannes Fuss Exercise induced euphoria and anxiolysis do not depend on endogenous opioids in humans In Psychoneuroendocrinology Band 126 ISSN 0306 4530 S 105173 doi 10 1016 j psyneuen 2021 105173 sciencedirect com abgerufen am 24 Februar 2021 Studie an Mausen H Boecker T Sprenger M E Spilker et al The runner s high opioidergic mechanisms in the human brain In Cereb Cortex 18 Jahrgang Nr 11 November 2008 S 2523 2531 doi 10 1093 cercor bhn013 PMID 18296435 E E Cohen R Ejsmond Frey N Knight R I Dunbar Rowers high behavioural synchrony is correlated with elevated pain thresholds In Biol Lett 6 Jahrgang Nr 1 Februar 2010 S 106 108 doi 10 1098 rsbl 2009 0670 PMID 19755532 royalsocietypublishing org R G Pestell D M Hurley R Vandongen Biochemical and hormonal changes during a 1000 km ultramarathon In Clin Exp Pharmacol Physiol 16 Jahrgang Nr 5 Mai 1989 S 353 361 PMID 2548778 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Runner s High amp oldid 224559546