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Rudolf Wildenmann 15 Januar 1921 in Stuttgart 14 Juli 1993 in Mannheim war ein deutscher Politikwissenschaftler Wildenmann gilt als einer der Wegbereiter der empirischen Wahlforschung und Gestalter der sozialwissenschaftlichen Infrastruktur in Deutschland und Europa Einer breiten Offentlichkeit wurde Wildenmann durch seine Arbeit am Aufbau der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen und seine Mitarbeit am Politbarometer bekannt Er ist ein wichtiger Vertreter der sogenannten Kolner Schule der Politikwissenschaft Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 ZUMA 3 Ehrungen 4 Rudolf Wildenmann Preis 5 Werke Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenWildenmann begann ursprunglich eine kaufmannische Lehre wurde aber 1939 einberufen und geriet im Zweiten Weltkrieg in kanadische Gefangenschaft Im Gefangenenlager in Kanada erhielt er die Moglichkeit sein Abitur abzulegen Deshalb bezeichnete er sich selbst auch ironisch als Kriegsgewinnler Nach seiner Ruckkehr nach Deutschland 1946 begann er ein sozial und wirtschaftswissenschaftliches Studium in Heidelberg und Tubingen das er 1952 mit einer von Dolf Sternberger als Hauptreferent betreuten Promotion zum Dissertationsthema Partei und Fraktion bei Alexander Rustow am Institut fur Politische Wissenschaft in Heidelberg abschloss Von 1952 bis 1959 war er als Journalist in Bonn sowie fur das Ostkolleg der Bundeszentrale fur Heimatdienst in Koln tatig 1959 begann er eine Assistententatigkeit an der Universitat zu Koln bei dem gerade aus den Vereinigten Staaten zuruckgekehrten Ferdinand A Hermens bei dem er sich 1962 habilitierte 1964 wurde er an die Universitat Mannheim berufen Dort war er bis zu seiner Emeritierung 1989 Inhaber des Lehrstuhl fur Politische Wissenschaft I Daruber hinaus hatte Wildenmann parallel eine Professur in den USA State University of New York SUNY Als Grunder der Mannheimer Politikwissenschaft legte Wildenmann in Zusammenarbeit mit dem Soziologen M Rainer Lepsius und dem Sozialpsychologen Martin Irle den Grundstein fur die dortige Wahl und Parteienforschung Zusammen mit Erwin K Scheuch arbeitete er an der empirischen Mikroanalyse in der politikwissenschaftlichen Forschung 1974 grundete er das Zentrum fur Umfragen Methoden und Analysen ZUMA dessen Vorsitzender er bis 1980 war Daruber hinaus war er von 1987 bis 1990 wissenschaftliches Mitglied des Kuratoriums Gesellschaft sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e V GESIS Wildenmann war mehrfach Rektor der Universitat WH Mannheim Er war Mitglied und zeitweilig Bezirksvorsitzender der CDU lehnte jedoch Angebote ab Mitglied der baden wurttembergischen Landesregierung zu werden Rudolf Wildenmanns Buchpublikationen von seiner Dissertation Partei und Fraktion 1952 1954 bis zu seiner Kritik der Volksparteien Ratlose Riesen 1989 sind in der Deutschen Bibliothek verzeichnet Im Bundesarchiv Koblenz befinden sich noch ungeordnet Unterlagen aus der von ihm auch noch nach seiner Emeritierung geleiteten Mannheimer FGE Forschungsstelle fur Gesellschaftliche Entwicklungen beziehungsweise Research Unit for Societal Development ZUMA BearbeitenWildenmann regte an und war massgeblich daran beteiligt das Zentrum fur Umfragen Methoden und Analysen ZUMA in Mannheim zu grunden das als Hilfseinrichtung der DFG und zur Erleichterung und Verbesserung deren sozialwissenschaftlichen Arbeiten 1974 seine Arbeit aufnahm ZUMA ist seither zu einem Teil von GESIS geworden Am Standort Mannheim berat das Institut weiterhin die Sozialforschung bei der Anlage Durchfuhrung und Auswertung sozialwissenschaftlicher Untersuchungen fuhrt eigene Untersuchungen durch und erleichtert den Zugang zu amtlichen Daten Ehrungen Bearbeiten1986 Verdienstkreuz 1 Klasse der Bundesrepublik DeutschlandRudolf Wildenmann Preis BearbeitenDer Rudolf Wildenmann Preis wurde von ehemaligen Kollegen und Studenten des Politikwissenschaftlers gestiftet Er ist mit 1000 Euro dotiert und wird jahrlich an einen Nachwuchs Wissenschaftler innerhalb von 5 Jahren nach der Promotion fur eine herausragende Veroffentlichung vergeben die bei den ECPR Joint Sessions of Workshops vorgestellt wurde Mitautoren sind nur dann zulassig wenn diese auch hochstens 5 Jahre zuvor ihren Doktorgrad erworben haben 1 Werke Auswahl BearbeitenWahlforschung BI Taschenbuch Verlag 1992 mit Hans Besters Hrsg Staatswerdung Europas Vol 9 Nomos 1991 mit Werner Kaltefleiter Volksparteien ratlose Riesen Nomos 1989 Die Rolle des Bundesverfassungsgerichts und der Deutschen Bundesbank in der politischen Willensbildung ein Beitrag zur Demokratietheorie Kohlhammer 1969 Gutachten zur Frage der Subventionierung politischer Parteien aus offentlichen Mitteln Hain 1968 Eliten in der Bundesrepublik Eine sozialwissenschaftliche Untersuchung uber Einstellungen fuhrender Positionstrager zur Politik und Demokratie Mannheim 1968 mit Werner Kaltefleiter Funktionen der Massenmedien No 12 Athenam Verlag 1965 Macht und Konsens als Problem der Innen und Aussenpolitik Vol 2 Athenaum 1963 Partei und Fraktion Ein Beitrag zur Analyse der politischen Willensbildung und des Parteiensystems in der Bundesrepublik Hain 1955 Literatur BearbeitenKaase Max Hrsg Politische Wissenschaft und politische Ordnung Analysen zu Theorie und Empirie demokratischer Regierungsweise Festschrift zum 65 Geburtstag von Rudolf Wildenmann Westdeutscher Verlag Opladen 1986 ISBN 3 531 11804 8 Kaase Max Rudolf Wildenmann German scholar institution builder democrat Comparative European politics the story of a profession London and Washington Pinter 1997 40 53 LEHNER F IN MEMORY OF WILDENMANN RUDOLF POLITISCHE VIERTELJAHRESSCHRIFT 35 1 1994 110 112 Roberts Geoffrey K Rudolf Wildenmann An appreciation 1993 485 485 Sigel Roberta S Rudolf Wildenmann PS Political Science amp Politics 26 04 1993 821 821 Kaase Max Massenkommunikation und politischer Prozess S 357 374 in Max Kaase Hrsg Politische Wissenschaft und politische Ordnung Analysen zu Theorie und Empirie demokratischer Regierungsweise Festschrift zum 65 Geburtstag von Rudolf Wildenmann 1986 Schroder Gerhard Rudolf Wildenmann und das Ostkolleg der Bundeszentrale fur Heimatdienst Politische Wissenschaft und politische Ordnung VS Verlag fur Sozialwissenschaften 1986 473 475 Hohmann Karl Erinnerung an Jahre der Zusammenarbeit mit Rudolf Wildenmann Politische Wissenschaft und politische Ordnung VS Verlag fur Sozialwissenschaften 1986 463 472 Hurtig S Lettre a Rudolf Wildenmann et Jorgen Westerstahl Fonds Hurtig troisieme versement 25 1969 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rudolf Wildenmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek GESIS Homepage des Leibniz Instituts fur Sozialwissenschaften Rudolf Wildenmann im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Nachlass Bundesarchiv N 1404Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Wildenmann Preis abgerufen am 14 November 2022Normdaten Person GND 129037737 lobid OGND AKS LCCN n85138508 VIAF 108220180 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wildenmann RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher PolitikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 15 Januar 1921GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 14 Juli 1993STERBEORT Mannheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Wildenmann amp oldid 228491945