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Dieser Artikel behandelt das Glucksspiel Rot und Schwarz Zu dem gleichnamigen Roman von Stendhal siehe Rot und Schwarz Rouge et noir seltener Banque rouge et noir auch R amp N dt Rot und Schwarz ist ein Glucksspiel mit Spielkarten es soll von Kardinal Mazarin am franzosischen Hof eingefuhrt worden sein Durch Hinzufugen zweier weiterer Chancen entstand daraus das Trente et quarante Inhaltsverzeichnis 1 Das Spiel 2 Analyse 3 Literatur 4 EinzelnachweiseDas Spiel BearbeitenRouge et noir wird mit sechs vollen Paketen franzosischer Spielkarten also 312 Blatt an einem Tisch gespielt auf dessen Decke Tapis ein Tableau mit einem roten und einem schwarzen Einsatzfeld gedruckt ist Die Zahl der Pointeure die gegen den Bankier spielen ist unbeschrankt Zu Beginn des Spiels bietet der Bankier die Karten nach rechts den Mitspielern zum Mischen an dann mischt er sie selbst nochmals und lasst abheben Haben die Pointeure ihre Einsatze getatigt so nimmt der Bankhalter so viele Karten vom Stoss wie er bequem halten kann in die linke Hand und zieht mit dem Ruf Le jeu est fait eine Karte ab die er offen mitten auf den Tisch legt Nun zieht er weitere Karten einzeln ab und legt sie neben der ersten in einer Reihe auf den Tisch wobei er still die Werte der einzelnen Karten addiert bis die Summe einen Wert grosser gleich 31 und kleiner gleich 40 erreicht und nennt die Augensumme Hierbei gelten die Figuren zehn die Asse eins und die anderen Karten nach ihren Augen Die so gelegte Reihe gilt fur Rouge Danach legt der Bankier in der gleichen Weise eine zweite Reihe fur Noir Die Chance deren Reihe die niedrigere Augensumme aufweist gewinnt dabei nennt der Bankier immer nur die Chance Rouge und nie Noir d h er sagt entweder Le rouge perd oder Le rouge gagne Rouge nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 33 PointsNoir nbsp nbsp nbsp nbsp 37 PointsLe rouge gagne Nun zieht der Bankier alle verlierenden Satze ein und bezahlt die Satze im gewinnenden Feld im Verhaltnis 1 1 aus Zahlen beide Reihen gleich viele Augen so sagt der Bankier Apres Der Coup ist unentschieden und die Reihen mussen von neuem gelegt werden es sei denn dass der Wert beider Reihen 31 betragt Refait de trente un in diesem Fall zieht der Bankier die Halfte aller Satze in beiden Feldern ein Die gebrauchten Karten werden beiseitegelegt und fur den nachsten Coup werden neue Karten vom Stoss des Bankiers abgezogen 1 Analyse BearbeitenUm die Chancen der Bank beim Rouge et noir festzustellen kann man sich auf folgende Uberlegung stutzen Die Augensumme 40 kann nur aufscheinen wenn als letzte Karte der entsprechenden Reihe einer der vier Werte K Q J oder 10 fallt Die Augensumme 39 kann nur aufscheinen wenn als letzte Karte der entsprechenden Reihe einer der funf Werte K Q J 10 oder 9 fallt Die Augensumme 38 kann nur aufscheinen wenn als letzte Karte der entsprechenden Reihe einer der sechs Werte K Q J 10 9 oder 8 fallt usf Die Augensumme 31 schliesslich kann erhalten werden wenn als letzte Karte der entsprechenden Reihe einer der dreizehn moglichen Werte fallt Nimmt man nun vereinfacht an dass die Auftrittswahrscheinlichkeiten der Nummern 31 32 39 40 im Verhaltnis 13 12 5 4 stehen so erhalt man dass das Refait im Mittel ungefahr einmal in 39 gultigen Coups auftritt Apres Coups werden nicht gezahlt Es gilt namlich Die Wahrscheinlichkeit fur eine Partei gerade 31 Punkte zu erhalten betragt entsprechend dieser Naherung gerade 13 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 13 85 Da die beiden Punktzahlen fur Rouge und Noir zumindest naherungsweise als unabhangig angesehen werden konnen kann die Wahrscheinlichkeit dass beide Reihen 31 Punkte aufweisen durch Multiplikation berechnet werden 13 85 13 85 13 13 85 85 169 7225 Werden also 7225 mal zwei Reihen gelegt so befinden sich darunter im Mittel 169 Falle in denen beide Reihen gerade 31 Punkte aufweisen Weiters gibt es auch 144 121 100 81 64 49 36 25 16 636 mal ein Apres die ubrigen 6420 Falle teilen sich je zur Halfte auf Rouge bzw Noir Da aber die Apres Coups als ungultige Spiele bei der Berechnung des Bankvorteils nicht berucksichtigt werden durfen und die Bank im Fall eines Refait nur die Halfte der Einsatze einzieht erhalt man als Bankvorteil 1 2 169 7225 636 1 2 169 6589 1 28 ca 1 2 1 39 Ein etwas genaueres Ergebnis erhalt man wenn man anstelle der obigen klassischen Berechnungsmethode die Auftrittswahrscheinlichkeiten der Zahlen 31 32 40 unter der Annahme eines unendlich grossen Spielkartenstapels ermittelt als Bankvorteil erhalt man dann den etwas kleineren Wert von 1 20 Der Bankvorteil ist somit geringfugig kleiner als bei der Wette auf Rot oder Schwarz beim Roulette dieser betragt 1 35 Literatur BearbeitenP N Huyn La Theorie des jeux de hasard 1788 Klassische Analyse enthalt die im Artikel angegebene Naherungsrechnung Simeon Denis Poisson Memoire sur l avantage du banquier au jeu de trente et quarante In Annales de Mathematiques Pures et Appliquees 16 1825 S 173 208 Einzelnachweise Bearbeiten Rouge et noir In Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 17 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1909 S 195 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rouge et noir amp oldid 226909508