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Sir Robert Stout 28 September 1844 in Lerwick 19 Juli 1930 in Wellington war ein schottisch neuseelandischer Politiker zweimal Premierminister von Neuseeland und spater Chief Justice of New Zealand Er war der Einzige der beide Amter innehatte Er war fur seine Unterstutzung liberaler Bestrebungen wie des Frauenwahlrechtes bekannt und glaubte dass Philosophie und Theorie immer vor politischer Opportunitat Vorrang haben sollten Robert Stout Inhaltsverzeichnis 1 Fruhes Leben 2 Fruhe politische Laufbahn 3 Premierminister 4 Liberale Partei 5 Frauenwahlrecht 6 Weiteres Leben 7 Ehrungen 8 Werke 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseFruhes Leben BearbeitenStout wurde in Lerwick auf den schottischen Shetlandinseln geboren Er blieb zeit seines Lebens mit den Shetlandinseln eng verbunden Er erhielt eine gute Bildung und wurde Lehrer und 1860 zusatzlich Vermesser Durch seine erweiterte Familie die sich oft traf um politische Themen der Zeit zu diskutieren bekam Stout ein grosses politisches Interesse und kam in seiner Jugend mit vielen verschiedenen politischen Weltbildern in Kontakt 1863 emigrierte Stout nach Dunedin in Neuseeland Hier engagierte er sich schnell in politischen Debatten und wurde in den Kreisen der Freidenker der Stadt aktiv Nachdem es ihm nicht gelang eine Anstellung als Vermesser auf den Goldfeldern von Otago zu bekommen kehrte Stout ins Bildungswesen zuruck und hatte eine Reihe hoherer Lehrstellen auf High School Ebene inne Schliesslich wurde Stout juristisch tatig 1867 arbeitete Stout fur die Kanzlei von William Downie Stewart Sen dem Vater von William Downie Stewart der spater Finanzminister von Neuseeland wurde 1871 erhielt er die Anwaltszulassung und erwies sich als sehr erfolgreicher Strafverteidiger Er wurde auch einer der ersten Studenten der Universitat von Otago moglicherweise sogar der erste dies ist jedoch umstritten Er studierte Politische Okonomie und Moraltheorie und wurde spater der erste Jura Dozent der Universitat 1876 heiratete er Anna Paterson Logan mit der er sechs Kinder hatte Fruhe politische Laufbahn BearbeitenStouts politische Laufbahn begann als er in den Provinzrat von Otago gewahlt wurde In der Zeit als Ratsmitglied beeindruckte er viele Menschen mit seiner Energie und seinen rhetorischen Fahigkeiten Andere fanden ihn zu grob und beklagten sich uber seinen Mangel an Respekt fur die die andere Ansichten hatten Bei den Parlamentswahlen 1875 1876 wurde Stout als Abgeordneter fur Caversham in das Parlament gewahlt Er richtete sich erfolglos gegen die Bestrebungen der Regierung die neuseelandischen Provinzen abzuschaffen Am 13 Marz 1878 wurde Stout Generalstaatsanwalt in der Regierung von Premier Georg Grey Er war in dieser Funktion an einer Anzahl wichtiger Gesetzgebungsverfahren beteiligt Am 25 Juli 1878 wurde Stout zusatzlich Minister fur Land und Immigration Als starker Befurworter von Landreformen strebte Stout das Staatseigentum am Land an das dann an die einzelnen Farmer verpachtet werden sollte Er ausserte haufig die Furcht dass Privateigentum zu einer Art Klasse machtiger Grundbesitzer wie im Vereinigten Konigreich fuhren wurde Am 25 Juni 1879 trat Stout jedoch sowohl als Kabinettsmitglied als auch als Abgeordneter zuruck und begrundete dies mit der Notwendigkeit sich auf seine Anwaltstatigkeit zu konzentrieren Sein Partner in der Kanzlei wurde zunehmend krank und der Erfolg des Unternehmens war fur die wirtschaftliche Existenz von Stout und seiner Familie wichtig Seine Karriere als Anwalt war moglicherweise aber nicht der einzige Faktor der zu seinem Rucktritt beitrug da sich Stout und George Grey kurz zuvor zerstritten hatten Etwa zu dieser Zeit entwickelte sich auch eine Freundschaft mit John Ballance der Greys Kabinett ebenfalls im Streit verlassen hatte Stout und Ballance teilten viele politische Ansichten Wahrend seiner Zeit ausserhalb des Parlamentes begannen sich bei Stout Ideen zu politischen Parteien in Neuseeland zu bilden und er glaubte an die Notwendigkeit einer liberalen Einheitsfront Er kam schliesslich aber zu dem Schluss dass das Parlament fur die Etablierung politischer Parteien zu zersplittert sei Bei den Parlamentswahlen 1884 wurde Stout wiedergewahlt und versuchte die verschiedenen liberalen Abgeordneten hinter sich zu sammeln Er bildete eine Allianz mit Julius Vogel einem fruheren Premierminister Das erstaunte viele Beobachter da Vogel zwar Stouts fortschrittliche sozialen Ansichten teilte die beiden sich aber regelmassig uber die Wirtschaftspolitik und die Zukunft der Provinzregierungen gestritten hatten Viele glaubten dass Vogel der dominante Partner in der Allianz sei Premierminister BearbeitenIm August 1884 nur einen Monat nach seiner Ruckkehr in das Parlament gelang es Stout den konservativen Harry Atkinson durch ein Misstrauensvotum zu sturzen und selbst Premier zu werden Julius Vogel wurde Schatzkanzler und bekam damit betrachtlichen Einfluss in der Verwaltung Stouts neue Regierung uberlebte nur weniger als zwei Wochen da nun wiederum Atkinson ein Misstrauensvotum gegen Stout durchbrachte Atkinson selbst gelang es jedoch nicht eine neue Regierung zu bilden und wurde durch ein erneutes Misstrauensvotum wieder abgesetzt Stout und Vogel gelangten so wieder an die Macht Stouts zweite Regierung hielt erheblich langer Ihre wichtigsten Errungenschaften waren die Reform des offentlichen Dienstes und ein Programm zur Schaffung neuer weiterfuhrender Bildungseinrichtungen auf dem Lande Sie organisierte auch den Bau der Midland Line einer Bahnstrecke zwischen Canterbury und der West Coast Die Wirtschaft florierte jedoch trotz aller Versuche sie aus der Krise zu bekommen nicht Bei den Wahlen 1887 verlor Stout seinen Parlamentssitz an James Allen mit 29 Stimmen weniger Damit endete seine Amtszeit als Premier Harry Atkinson Stouts altem Rivalen gelang die Bildung einer neuen Regierung Zu dieser Zeit beschloss Stout die Parlamentspolitik ganz zu verlassen und sich auf andere Wege zu konzentrieren um seine liberalen Ansichten zu verbreiten Besonders war er an der Losung der zunehmenden Arbeitskampfe der Zeit interessiert und beteiligte sich stark an der Schaffung eines Konsenses zwischen der wachsenden Arbeiterbewegung und der Welt des Liberalismus der Mittelklasse Liberale Partei BearbeitenWahrend Stouts politischer Pause hatte sein alter Alliierter John Ballance den Kampf im Parlament fortgesetzt Nach den Wahlen 1890 hatte er genug Unterstutzung gesammelt um Atkinson zu sturzen und Premierminister zu werden Kurz danach grundete Ballance die Liberal Party Neuseelands erste wirkliche politische Partei Nur wenige Jahre spater erkrankte Ballance jedoch ernsthaft und bat Stout ins Parlament zuruckzukehren und sein Nachfolger zu werden Stout stimmte zu und Ballance starb kurz darauf Stout zog als Gewinner einer Erganzungswahl im Wahlbezirk Inangahua am 8 Juni 1893 wieder ins Parlament ein Ballances Stellvertreter Richard Seddon hatte zu dieser Zeit die Parteifuhrung kommissarisch ubernommen Dabei wurde vorausgesetzt dass spater ein Caucus in der Partei endgultig daruber entscheiden sollte dieser wurde jedoch nie abgehalten und Seddon blieb im Amt Stout hatte die Unterstutzung derjenigen die Seddon als zu konservativ ansahen und versuchte dagegen anzugehen blieb jedoch ohne Erfolg Viele von Seddons Unterstutzern glaubten dass die fortschrittlichen Sichtweisen von Ballance und Stout fur die neuseelandische Offentlichkeit zu extrem seien Stout blieb in der Liberal Party ausserte aber immer wieder Widerspruch gegen Seddons Fuhrung Er behauptete Seddon verrate die ursprunglichen fortschrittlichen Ideale von Ballance und kritisierte seinen autokratischen Herrschaftsstil Ballances Idee einer gemeinsamen Front aller fortschrittlichen Krafte hatte sich nach Ansicht von Stout in nichts geringeres als ein Vehikel fur den konservativen Seddon verwandelt Seddon verteidigte sich gegen diese Anschuldigungen indem er behauptete Stout sei nur daruber verbittert nicht selbst die Fuhrung zu haben Frauenwahlrecht BearbeitenEine der letzten grosseren Kampagnen an denen Stout teilnahm richtete sich auf die Einfuhrung des Frauenwahlrechts Er war seit langem ein Unterstutzer dieser Sache und hatte unermudlich fur seine eigene Gesetzesvorlage 1878 und die von Julius Vogel 1887 geworben die jedoch beide im Parlament scheiterten Er war auch in Bestrebungen die Eigentumsrechte von Frauen zu verbessern aktiv insbesondere dem Recht verheirateter Frauen Eigentum unabhangig von ihren Ehemannern zu behalten Seine Uberzeugungen fuhrte er auf das Werk The Subjection of Women des englischebn Philosophen John Stuart Mill zuruck 1 John Ballance war ein Unterstutzer des Frauenwahlrechts gewesen seine Versuche entsprechende Gesetzesvorlagen durch das Parlament zu bekommen waren jedoch vom konservativen Legislative Council dem damaligen Oberhaus des Parlamentes blockiert worden Seddon hingegen war hingegen gegen das Frauenwahlrecht und viele glaubten diese Sache jedoch fur verloren Eine neue grosse Initiative durch Suffragetten unter Kate Sheppard schuf jedoch betrachtliche Unterstutzung fur das Frauenwahlrecht und Stout glaubte dass eine Gesetzesvorlage gegen Seddons Widerspruch durch das Parlament kommen konnte Eine Gruppe fortschrittlicher Politiker darunter Stout bekamen 1893 ein Gesetz zum Frauenwahlrecht erfolgreich durch beide Kammern des Parlamentes Die knappe Zustimmung im Oberhaus war zwei Mitgliedern zu verdanken die zwar gegen das Frauenwahlrecht eingestellt waren dem Gesetz aber dennoch zustimmten Sie empfanden Seddons Taktiererei und seine Versuche das im Unterhaus verabschiedete Gesetz im Oberhaus doch noch zu kippen als unredlich Stout war auch in der in Konkurs gegangenen Unternehmensgruppe von Walter Guthrie in Southland und Otago involviert die durch die Bank of New Zealand unterstutzt worden war Nach Bourke war Seddon bereit Stouts Beteiligung zu verheimlichen falls Stout aus der Politik ausscheide 2 1898 zog sich Stout von der politischen Buhne zuruck Er hatte wahrend seiner Abgeordnetentatigkeit die Wahlbezirke Caversham 5 Parlament 1875 City of Dunedin 6 Parlament 1875 79 Dunedin East 9 Parlament 1884 87 Inangahua 11 Parlament 1893 und die Stadt Wellington 12 und 13 Parlament 1893 98 vertreten Weiteres Leben BearbeitenAm 22 Juni 1899 wurde er als Nachfolger von James Prendergast der sein Amt am 25 Mai niedergelegt hatte zum Obersten Richter ernannt und blieb es bis zum 31 Januar 1926 In seiner Funktion zeigte er besonderes Interesse an der Rehabilitation von Straftatern was im Kontrast zu dem eher auf Bestrafung liegenden Schwerpunkt seiner Zeit stand Er hatte eine fuhrende Rolle bei der Zusammenstellung des 1908 fertiggestellten neuseelandischen Gesetzbuches und wurde 1921 zum Privy Councillor ernannt Im Jahr seines Rucktrittes als Oberster Richter wurde er in den Legislative Council berufen sein letztes politisches Amt Nachfolger als Oberster Richter wurde Charles Skerrett Stout spielte auch bei der Entwicklung des neuseelandischen Universitatssystems eine wichtige Rolle Er wurde 1885 Mitglied des Senats der University of New Zealand und blieb es bis 1930 1903 bis 1923 war er Kanzler der Universitat In den Jahren 1891 bis 1898 war er ausserdem im Rat der University of Otago tatig Er spielte eine tragende Rolle bei der Grundung der heutigen Victoria University of Wellington Der starken Verbindung zwischen der Victoria University und der Familie Stout ist das Stout Research Centre und das Robert Stout Building der Universitat gewidmet 1929 verschlechterte sich Stouts Gesundheit zunehmend und er starb am 19 Juli 1930 in Wellington Ehrungen BearbeitenIm Jahre 1886 wurde er als Knight Commander des Order of St Michael and St George geadelt Werke BearbeitenThe Rise and Progress of New Zealand Historische Skizze in Musings in Maoriland von Arthur T Keirle 1890 Digitalisat des New Zealand Electronic Text Centre Our Railway Gauge in The New Zealand Railways Magazine Band 3 Ausg 2 1 Juni 1928 Digitalisat des New Zealand Electronic Text CentreLiteratur BearbeitenWilliam Parker Morrell Stout Sir Robert P C K C M G In Alexander Hare McLintock Hrsg An Encyclopaedia of New Zealand Wellington 1966 englisch Online abgerufen am 15 Dezember 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Robert Stout Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien David Hamer Stout Robert In Dictionary of New Zealand Biography Ministry for Culture amp Heritage 1 September 2010 abgerufen am 19 August 2012 englisch Chapter 4 Seddon vs Stout hitormiss co nz archiviert vom Original am 24 Januar 2015 abgerufen am 20 Januar 2016 englisch Originalwebseite nicht mehr verfugbar Einzelnachweise Bearbeiten Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 S 107 Kevin Bourke Kelburn King Dick and the Kelly Gang Richard Seddon and Political Patronage Hit or Miss Publishing Wellington 2008 ISBN 978 0 473 13450 1 Premierminister von Neuseeland Henry Sewell William Fox Edward Stafford Alfred Domett Frederick Whitaker Frederick Weld George Waterhouse Julius Vogel Daniel Pollen Harry Atkinson George Grey John Hall Robert Stout John Ballance Richard Seddon William Hall Jones Joseph Ward Thomas Mackenzie William Massey Francis Bell Joseph Gordon Coates George Forbes Michael Savage Peter Fraser Sidney Holland Keith Holyoake Walter Nash Jack Marshall Norman Kirk Bill Rowling Robert Muldoon David Lange Geoffrey Palmer Mike Moore Jim Bolger Jenny Shipley Helen Clark John Key Bill English Jacinda Ardern Chris Hipkins Christopher LuxonChief Justices von Neuseeland William Martin George Arney James Prendergast Robert Stout Charles Skerrett Michael Myers Humphrey O Leary Harold Barrowclough Richard Wild Ronald Davison Thomas Eichelbaum Sian Elias Helen Winkelmann Normdaten Person LCCN no2006015225 VIAF 71138541 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 23 September 2018 PersonendatenNAME Stout RobertKURZBESCHREIBUNG schottisch neuseelandischer Politiker Premierminister von NeuseelandGEBURTSDATUM 28 September 1844GEBURTSORT LerwickSTERBEDATUM 19 Juli 1930STERBEORT Wellington Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Stout amp oldid 239438906