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Dieser Artikel beschreibt das traditionelle Bauernhaus im Vorarlberger Rheintal Zu den Bauernhausern im Liechtensteiner und St Galler Rheintal siehe Rheintaler Bauernhauser Das Rheintalhaus oder der Rheintalhof ist die traditionelle bauerliche Hausform in Dornbirn und den umliegenden Gemeinden im Vorarlberger Rheintal Dieser Haustyp wurde in der zweiten Halfte des 17 und im 18 Jahrhundert gebaut Rheintalhaus mit Laube links an der Mitteldorfgasse 10 in Dornbirn wahrscheinlich aus dem 18 Jh Inhaltsverzeichnis 1 Baumerkmale 2 Bilder 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBaumerkmale Bearbeiten nbsp Weiler Hafenberg ob Dornbirn mit vier denkmalgeschutzten Rheintalhausern nbsp Flugsparrendreiecke am Roten Haus in Dornbirn nbsp Ausgekehlte Untersichten der Klebdacher an der Mitteldorfgasse 10 in DornbirnDas Rheintalhaus ist in Blockbauweise errichtet wie sie fur die zentralen und ostlich anschliessenden Alpen vorherrschend und kennzeichnend ist 1 In der ursprunglichen Bauweise des Rheintalhauses wie sie in der Zeit vor 1800 ublich war waren an den Ecken und beim Zusammentreffen der Innenwande auf die Aussenwand die vorstehenden Balkenkopfe erkennbar Im Laufe der letzten 100 bis 150 Jahre wurden zahlreiche sichtbare Holzwande der ursprunglichen Blockhauser mit Holzschindeln versehen oder verputzt und dabei auch die vorstehenden Balkenkopfe abgesagt 2 Das Kellergeschoss ist gemauert 1 und wurde zum Teil als Webkeller genutzt 3 Das Rheintalhaus lasst sich durch verschiedene Merkmale charakterisieren Die grosse Mehrheit der Rheintalhauser verfugt uber ein Steildach dessen Knick 1 durch Aufschieblinge entsteht Von der alteren Form des Rheintalhauses mit flach geneigtem Satteldach sind nur noch wenige Exemplare vorhanden 4 Bedeckt waren diese Dacher mit Brettschindeln die mit groben Steinen beschwert wurden Kurz vor 1600 entwickelte man in Luttich ein neues Verfahren Nageleisen zu spalten statt mit dem Hammer zu schmieden Die so hergestellten Nagel wurden zunachst im hollandischen Schiffsbau verwendet In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts kam es zu einem Preissturz der Eisennagel und die ersten stattlichen Hauser mit steilen Nageldachern wurden errichtet 5 Die Dacher waren fruher mit Holzschindeln heute mit Ziegeln bedeckt Hangende Steildacher hatten die Tendenz im Lauf der Zeit seitlich etwas abzurutschen Flugsparrendreiecke schaffen Abhilfe indem sie die vorstehenden Flugsparren mit den Pfettenbogen verstreben 5 Charakteristische Kennzeichen der Rheintalhauser sind paarweise angeordnete Fenster und vielfach das uber die Geschosse hervorstehende Giebelgeschoss 6 In der Ebene schutzen die steinernen Sockel vor Uberschwemmungen 7 Klebdacher kamen im 16 Jahrhundert in Schwyz auf Sie schutzen vor Niederschlagen beschatten im Sommer bei hohem Sonnenstand die Fenster 5 und wurden zu einem typischen Merkmal der Rheintalhauser 6 8 Ursprunglich wurden die Klebdacher unten offen gebaut spater waren konkav ausgekehlte Untersichten ublich 5 Die Raumeinteilung der Rheintalhauser ist einheitlich mit Stube und Nebenzimmer das oft als Elternschlafzimmer diente und der Kuche im Hinterhaus Der Hauseingang befindet sich in der Regel traufseitig Von der Kuche fuhrt eine Treppe in das Obergeschoss das dieselbe Grundrissgestaltung wie das untere Geschoss aufweist Im Obergeschoss sind meist die Schlafzimmer der Kinder untergebracht 9 Die Stallscheune ist firstgleich an das Wohngebaude angebaut 1 Bilder Bearbeiten nbsp Das 1639 erbaute Rote Haus ist das Wahrzeichen Dornbirns und das alteste Rheintalhaus der Stadt 10 nbsp Das Haus an der Klostergasse 1 in Dornbirn stammt aus der Zeit um 1700 nbsp Loackerhaus in Dornbirn mit Rokokomalereien an den Untersichten der Klebdacher nbsp Im Hermann Dur Haus aus der Mitte des 19 Jahrhunderts ist das Heimat museum Schwarzach untergebracht nbsp Rheintalhaus aus der 2 Halfte des 18 Jahrhunderts an der Staldenstrasse 4 in Lustenau nbsp Bau aus dem 17 Jahrhundert mit profilierten Gesimsen an der Landstrasse in Hard nbsp Rheintalhof in Schnifis Uber der Kellerture eine Holztreppe zum uberdachten Hauseingang nbsp Stube im Siebers Hus einem Rheintalhaus in Meiningen aus dem 17 JahrhundertWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rheintalhaus Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Bernhard Engelbrecht Rheintalhaus Dornbirn Auf Berni s Grosser Kulturatlas Osterreich abgerufen am 15 April 2019 Kehlerstrasse 53 Auf Dornbirn Lexikon abgerufen am 15 April 2019 Werner Matt Harald Rhomberg Klostergasse 1 Auf Dornbirn Lexikon abgerufen am 15 April 2019 Kehlegg 18 Auf Dornbirn Lexikon abgerufen am 15 April 2019 a b c d Jost Kirchgraber Das bauerliche Toggenburger Haus und seine Kultur im oberen Thur und Neckertal in der Zeit zwischen 1648 und 1798 VGS Verlagsgenossenschaft St Gallen 1990 ISBN 978 3 7291 1056 4 a b Weppach 16 Auf Dornbirn Lexikon abgerufen am 15 April 2019 Armin Eberle Meinrad Gschwend Irene Hochreutener Naef Robert Kruker Die Bauernhauser des Kantons St Gallen Hrsg Schweizerische Gesellschaft fur Volkskunde Band 35 1 Basel und Herisau 2018 ISBN 978 3 908122 98 2 Kehlegg Nr 9 Auf Dornbirn Lexikon abgerufen am 15 April 2019 Kehlerstrasse 53 Auf Dornbirn Lexikon abgerufen am 15 April 2019 Geschichte Das Leben des Roten Hauses Auf der Website des Restaurants Rotes Haus Dornbirn abgerufen am 15 April 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rheintalhaus amp oldid 210301838