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Das Gebaude Rheinallee 22 auch Alumnat St Michael genannt ist ein ehemaliges Alumnat in Boppard das in Zusammenhang mit dem Einrichten eines Vollgymnasiums im Jahr 1904 eroffnet wurde Seit Ende der 1980er Jahre dient es der Pfarrei St Severus als Jugend und Gemeindezentrum Das Gemeindezentrum St Michael vom Rhein aus Im Vordergrund befinden sich die Reste des Sandtors Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Einrichtungen 4 Beschreibung 5 Denkmalschutz 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Gebaude an der Rheinallee 22 in Boppard befindet sich am Rhein ausserhalb der mittelalterlichen Stadtbefestigung der Oberstadt in unmittelbarer Nahe des Sandtors 1 Geschichte BearbeitenAm 15 August 1901 beschloss das Kuratorium der von Dechant Johann Baptist Berger gegrundeten Waisenhausstiftung den Bau des Alumnats 2 Damals gehorten das Bopparder Waisenhaus das da sich am Rhein in unmittelbarer Nahe des Hospitals zum Heiligen Geist und das Knabenhauses St Josef ebenfalls zu dieser Stiftung 3 Im Jahr 1902 wurde mit dem Bau des Alumnats zwischen Rhein und dem Knabenhaus St Josef begonnen Fertiggestellt wurde es im Jahr 1904 Architekt des Gebaudes war der aus Mayen stammende Josef Mockenhaupt 1 der auch den Bau des neuen Gebaudes fur das Gymnasium leitete 4 Die Initiative zum Bau des Alumnats ging von Pfarrer Jakob Paulus aus der ein Heim fur auswartige Schuler des Bopparder Gymnasiums das spatere Kant Gymnasium schaffen wollte Dies wurde fur wichtig erachtet weil das Progymnasium von Boppard im Jahr 1902 in ein Vollgymnasium umgewandelt wurde Noch im Jahr 1904 zogen 34 Alumnen und Alumnater in das Haus ein 2 Die Leitung des Allumnats ubernahm ein geistlicher Direktor Die wirtschaftliche Leitung ubernahmen die Barmherzigen Schwestern vom hl Karl Borromaus die in Boppard auch schon die Leitung des Hospitals zum Heiligen Geist und der anderen zur Waisenhausstiftung gehorenden Institutionen innehatten 3 Im Mai 1939 wurde die Weiterfuhrung des Alumnats durch die Machthaber des Nationalsozialismus untersagt 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es allerdings weitergefuhrt Wahrend 1951 noch 11 Schwestern im Alumnat tatig waren mussten die Borromaerinnen 1954 wegen Schwesternmangel die wirtschaftliche Leitung sowie die Betreuung des Hauses aufgeben 3 jedoch wohnten sie dort weiterhin Ihre Aufgaben im Alumnat ubernahmen daraufhin zunachst Caritasschwestern welche 1962 durch Schonstatter Marienschwestern abgelost wurden Zeitweise bewohnten uber 80 Schuler das Alumnat Aufgrund sinkender Geburtenraten sowie eines gesellschaftlichen Wandels ging die Auslastung allerdings ab Mitte der 70er Jahre stetig zuruck Zunachst wurde versucht dieser Entwicklung mit einer Offnung fur Schuler aller Schulformen entgegenzuwirken worunter allerdings auch die Qualitat in der Betreuung litt Im Jahr 1983 musste die Stiftung Katholische Jugendbetreuung die fruhere Waisenhausstiftung aus wirtschaftlichen Grunden den Internatsbetrieb in St Michael schliesslich einstellen Die Gremien der Pfarrei St Severus von Boppard die schon langer auf der Suche nach einem Pfarr und Jugendzentrum waren bemuhten sich nun in Abstimmung mit dem Bischoflichen Generalvikariat und der Stadt Boppard diese Institutionen in St Michael unterzubringen Mit der Stiftung zu dessen Vorstand auch die Pastore der Pfarrei St Severus gehoren wurde ein Nutzungsvertrag abgeschlossen und im November 1986 wurde mit den notigen Umbauarbeiten begonnen Die Kosten teilten sich im Wesentlichen das Bistum Trier und der Rhein Hunsruck Kreis 5 In der Folge verkaufte die Stiftung Katholische Jugendbetreuung das Gebaude des fruheren Waisenhauses und spateren Schifferkinderheims sowie des Kindergartens St Klara an das Hospital zum hl Geist Wahrend das Schifferkinderheim mangels Nachfrage endgultig geschlossen wurde ist der Kindergarten seit Ende der 1980er Jahre im neuen Gemeindezentrum St Michael untergebracht 6 Nachdem die Borromaerinnen aufgrund von Schwesternmangel vom Gemeindezentrum ins Krankenhaus umgezogen waren um sich dort auf ihre Hauptaufgabe in Boppard zu konzentrieren bezog im Jahr 2010 der Konvent der Sacred Heart Schwestern aus Haus Sabelsberg deren Orden auf Matthew Kadalikattil 7 zuruckgeht St Michael 8 Am 9 Oktober 2013 wurde mit einem Kran die Figur des hl Michael vom Dach herabgenommen um sie fur 15000 Euro komplett zu sanieren Am 16 Dezember 2013 wurde sie wieder am ursprunglichen Ort befestigt 9 10 Einrichtungen BearbeitenIm heutigen Gemeindezentrum befinden sich u a die Kindertagesstatte St Klara 8 Gruppen mit rund 150 Platzen der Kinderhort St Michael sowie die JugendBegegnungsStatte JBS St Michael Weiterhin finden sich in der Einrichtung eine Kapelle Veranstaltungsraume sowie ein Konvent der Sacred Heart Schwestern Beschreibung Bearbeiten nbsp Gemeindezentrum St MichaelDer dreigeschossige Putzbau erhielt eine Gliederung aus rotem Sandstein Zum Rhein hin besitzt das Gebaude eine machtige siebenachsige Fensterfront Abgeschlossen wird die Rheinfront durch zwei parallele geschwungene Giebel in Formen der deutschen Renaissance Unterhalb des ostlichen Giebels befinden sich vier der sieben Fensterachsen und unterhalb des westlichen Giebels drei mit Ausnahme des Erdgeschosses dort sind es funf Fensterachsen Im ersten und zweiten Obergeschoss ist die mittlere Fensterachse des westlichen Gebaudeteils als dreiseitiger gebrochener Kapellenerker ausgekragt Das Sandsteinportal zu dem eine Freitreppe fuhrt wurde in Renaissanceformen errichtet Die Fenster der Rheinfront haben wechselnde Formen Die des Erdgeschosses sind rechteckig und die des ersten Obergeschosses besitzen einen Stichbogen Das zweite Obergeschoss ist mit gekuppelten Rechteckfenstern versehen Die Fenster des Kapellenerkers sind im ersten Obergeschoss Lanzettfenster und im zweiten Obergeschoss spitzbogige Masswerkfenster mit farbiger Verglasung Die den Kapellenerker im zweiten Obergeschoss flankierenden Fenster haben ebenfalls Masswerk 1 Beide Giebel tragen Kugelschmuck und werden durch Pilaster und verkropfte Gesimse in symmetrische Rechteckfelder unterteilt Auf den Pilastern befinden sich Rechteckblenden mit Rautenreliefs Eine Bronzefigur steht zwischen den beiden Giebeln und zeigt den Erzengel Michael mit einem Schwert in der rechten Hand das er uber seinem Kopf schwingt und einem Schild in der linken Hand Hinter den Schaugiebeln ist ein durchlaufendes Satteldach das in der Mitte einen achteckigen verschieferten Dachreiter mit geschweifter Haube tragt 1 Die ostliche beziehungsweise die westliche Seitenfront wiederholen in den ersten zwei beziehungsweise drei Achsen die Gliederung der Rheinfront Abgeschlossen wird die ostliche Doppelachse mit einem verschieferten Schweifgiebel Daran schliesst sich eine langgestreckte schmucklose Wand mit 14 Achsen an Die westliche Seitenfront ist ebenfalls langgestreckt schmucklos und besitzt keine Giebel Nach Suden hin hat das Gebaude einen schlichten Treppengiebel mit einem runden Treppenturm 1 Das Satteldach ist mit Schiefer gedeckt und hat eine breite Schleppgaube die in der Mitte durch ein kleines Zwerchhaus unterbrochen wird und seitlich von polygonalen Turmchen begrenzt wird 1 Denkmalschutz BearbeitenDas Gebaude mit der Hausnummer Rheinallee 22 ist geschutzt als eingetragenes Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutz und pflegegesetzes DSchG des Landes Rheinland Pfalz 11 Ausserdem ist es seit 2002 Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rheinallee 22 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Achim Machwirth Das Alumnat Sankt Michael zu Boppard am Rhein 2004 online Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Band 8 Die Kunstdenkmaler des Rhein Hunsruck Kreises Teil 2 Ehemaliger Kreis St Goar 1 Stadt Boppard I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1988 ISBN 3 422 00567 6 S 481 482 a b c Bopparder Schulen vor 1945 In Rund im Boppard Nr 47 2000 S 15 18 a b c 150 Jahre Borromaerinnen im Krankenhaus Boppard PDF S 16 abgerufen am 20 Marz 2013 Johann Josef Klein Geschichte von Boppard 1909 S 249 urn nbn de 0128 1 36929 Bernhard Kahl Die katholischen Pfarreien In Heinz E Missling Hrsg Boppard Geschichte einer Stadt am Mittelrhein Dritter Band Dausner Verlag Boppard 2001 ISBN 3 930051 02 8 S 457 150 Jahre Borromaerinnen im Krankenhaus Boppard PDF S 39 40 abgerufen am 20 Marz 2013 Pfarrbrief furs 4 Quartal 2010 PDF 4 6 MB Abgerufen am 12 Marz 2013 Im Jahr 2009 fanden noch heilige Messen in Haus Sabelsberg statt im Jahr 2010 ist dies nicht mehr der Fall was die zwei Pfarrbriefe aufzeigen Pfarrbrief furs 4 Quartal 2009 PDF 3 8 MB Abgerufen am 31 Marz 2013 und Pfarrbrief furs 4 Quartal 2010 PDF 4 6 MB Abgerufen am 12 Marz 2013 111 Jahre sind nicht spurlos an dem Schutzheiligen des Gemeindezentrum St Michael vorbeigegangen Abgerufen am 14 Januar 2014 Ralf Hofmann Nach grundlicher Sanierung kam heute die Figur des Heiligen Michael wieder an ihren angestammten Platz Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 25 September 2016 abgerufen am 14 Januar 2014 Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Rhein Hunsruck Kreis Mainz 2023 S 13 PDF 1 7 MB 50 232301 7 597145 Koordinaten 50 13 56 3 N 7 35 49 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rheinallee 22 Boppard amp oldid 233588592