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Rent Party oder House Rent Party war eine soziale Veranstaltungsform des Jazz hauptsachlich von Pianisten in den 1920er Jahren bis Ende der 1930er Jahre im New Yorker Stadtteil Harlem Chicago und anderen Stadten Hintergrund der Organisation solcher Haus Partys war die okonomische Situation vieler afroamerikanischer Familien in dem New Yorker Stadtteil aber auch in anderen Stadten wie Chicago Die Mieten waren trotz haufig uberbelegter Wohnungen uberteuert Eine Moglichkeit das Geld fur die Miete zu beschaffen war die rent party manchmal auch house rent party Rent stomps Struts 1 House Hop 2 genannt ein Ausdruck der zuerst um 1920 aufkam Man sparte um ein Klavier anzuschaffen und stellte dann einen Musiker meist einen Pianisten oder eine Band ein und lud Freunde Bekannte und Nachbarn zu sich ein Wer zu diesen Partys kam musste Eintritt zahlen 3 dieses Geld erhielt dann der oder die Musiker oder diese liessen dann den Hut herumgehen und erhielten zumindest freie Verpflegung Der Gastgeber verkaufte ausserdem den Gasten Getranke und selbst zubereitetes Essen Fats Waller 1938Die Rent Party spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Stride Piano Stils und speziell in Chicago des Boogie Woogie Viele bekannte Musiker dieser Zeit standen in Verbindung mit Rent Partys so die Stride Pianisten Speckled Red James P Johnson und Fats Waller und die Boogie Pianisten Pete Johnson Cow Cow Davenport Meade Lux Lewis Die Szene entwickelte sich besonders Ende der 1910er und Anfang der 1920er Jahre so dass sie fur viele Pianisten in dieser Zeit zu einer Haupt Einnahmequelle wurde Rent Partys waren haufig auch Austragungsort von so genannten Cutting contests wenn Harlemer Jazz Pianisten wie Willie The Lion Smith Johnson Waller oder spater zum Beispiel Art Tatum antraten um andere auszustechen cutting In Harlem waren solche Rent Partys anerkannte Auffuhrungsformen fur Jazzmusik fur die auch Flyer mit den Namen der Musiker im Voraus zirkulierten Willie the Lion Smith erinnert sich 4 dass dabei uber hundert Menschen in einer Wohnung mit sieben Zimmern und eventuell angrenzendem Flur oder sogar das ganze Gebaude umfassend zusammenkommen konnten Rent Partys wurden in dem Film The Joint is Jumpin 1941 mit Fats Waller dargestellt Eine Anzahl von Jazztiteln ist nach Rent Partys benannt wie House Rent Blues von Clarence Williams 1923 House Rent Ball von Fletcher Henderson 1924 Rent Party Blues von Duke Ellington 1929 Im Jahr 2009 griffen New Yorker Burger die Tradition der Rent Party auf um Geld fur einen Grabstein des Jazzpioniers James P Johnson zu sammeln Literatur BearbeitenAlyn Shipton A new history of Jazz Continuum International Publishing 2007 S 130 Ted Gioia History of Jazz Oxford University Press 1997 S 94 Jurg Schatzmann Text amp Hannes Binder Bilder Ain t Misbehavin Geschichten und Bilder aus dem Leben des legendaren Jazzpianisten Fats Waller Otto Maier Verlag Ravensburg 1981 ISBN 3 473 35061 3 David Levering Lewis When Harlem was in Vogue Vintage New York 1982 New York Times uber die Rent Party zugunsten von James P JohnsonVerweise Bearbeiten Mary Lou Williams in ihren Erinnerungen an ihre Jugend in Pittsburgh Melody Maker 1954 erwahnt die Bezeichnungen House Rent Parties Chitterlin Struts ein anderer Ausdruck hierfur ist der im Filmtitel von Waller genannte Joint is Jumpin Nach Oxford English Dictionary geht auch das Wort boogie auf solche Zusammenkunfte zuruck Weitere Slangausdrucke waren skiffle woraus Skiffle Musik sich ableitet und Percolator Dauer Longstreet Knaurs Jazzlexikon 1957 Artikel House Rent Parties Danach stammt dieser Brauch schon aus der Mitte des 19 Jahrhunderts Anfang der 1920er Jahre zwischen 35 und 50 cents Philippe Carles Andre Clergeat Jean Louis Comolli Dictionaire du Jazz 1988 Artikel Rent Party zitiert nach seiner Autobiographie in Ted Gioia History of Jazz S 95 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rent Party amp oldid 237567157