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Rene Le Fort 30 Marz 1869 in Lille 30 Marz 1951 ebenda war ein franzosischer Chirurg Nach ihm sind die Le Fort Frakturen benannt eine Einteilung der Mittelgesichtsfrakturen Rene Le Fort ca 1943 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Fruhe akademische Karriere 1 3 Erneute Karriere beim Militar 1 4 Professor in Lille und wissenschaftlicher Ruhm 2 Belege 2 1 Originalarbeiten 2 2 Literatur 2 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Rene Le Fort wurde am 30 Marz 1869 in eine Familie von Medizinern geboren sowohl sein Vater als auch sein Grossonkel und sein Onkel der im damaligen Frankreich beruhmte Leon Le Fort waren Arzte 1888 belegte Rene Le Fort bei der Eingangsprufung fur das Medizinstudium den ersten Platz und schloss es zwei Jahre spater als bis dato jungster Doktor Frankreichs ab Seine Abschlussarbeit trug den Titel Topographie cranio cerebrale avec applications chirurgicales deutsch Craniozerebrale Topografie und ihre chirurgischen Anwendungen Zunachst arbeitete er als Assistenzarzt und spater als Militarchirurg fur die franzosische Armee am Krankenhaus Val de Grace 1 Fruhe akademische Karriere Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung der Le Fort Frakturen Le Fort I Fraktur rote Linie Le Fort II Fraktur blaue Linie Le Fort III Fraktur grune Linie nbsp Dreidimensionale Rekonstruktion einer Computertomografie Aufnahme einer Le Fort I Fraktur1899 entschloss sich Le Fort eine universitare Laufbahn einzuschlagen Er kehrte ins heimatliche Lille zuruck wo er einen Lehrauftrag an der medizinischen Universitat annahm Zwei Jahre spater 1901 veroffentlichte Le Fort in kurzer Folge drei Arbeiten die sich mit Schadelfrakturen beim Menschen beschaftigten Die Fractures de la machoire superieure deutsch Frakturen des Oberkiefers betitelten Artikel erschienen in der Revue de Chirurgie und fuhrten Forschungsergebnisse aus die Le Fort bereits ein Jahr zuvor in einem kurzeren Aufsatz grob skizziert hatte 2 Le Fort beschrieb drei Arten von Frakturen des Mittelgesichts am Beispiel von insgesamt 35 Fallen Dafur hatte er sich Leichen von Friedhofen und anatomischen Instituten besorgt und ihnen entweder durch Schlage wahrscheinlich mit einem massiven Holzblock oder knuppel oder das Schlagen des Kopfes auf eine Tischplatte Verletzungen im Gesicht beigebracht Er variierte dabei Aufschlagwinkel und Kraft Das Resultat waren drei charakteristische Frakturverlaufe die heute nach Le Fort benannt sind 3 Le Fort I waagerechter Bruch durch den Oberkiefer Maxilla direkt oberhalb der Zahne und des Gaumens Palatum Le Fort II pyramidaler Bruch des Oberkiefers mit Beteiligung beider Augenhohlen Orbitae Le Fort III Bruch in Hohe der Augenhohlen und Wangenknochen mit Ablosung grosser Teile des Gesichtsschadels Viscerocranium Eine der wichtigsten Erkenntnisse dieser Studie war die Bestatigung von Le Forts Hypothese dass sich Bruche des Mittelgesichts nicht in Richtung Schadelbasis fortsetzen 3 Dass die Experimente wie haufig behauptet in Paris stattfanden lasst sich nicht belegen Ebenso ist unklar ob neben Le Fort auch noch andere Personen daran beteiligt waren 1 Anders als spatere Werke erfuhren sie aber keine besondere Aufmerksamkeit in Frankreich was sich erst mit ihrer Ubersetzung ins Englische 1946 anderte 4 Spater wandte sich Le Fort zunehmend der orthopadischen Chirurgie zu 1905 heiratete er aus der Ehe gingen eine Tochter und zwei Sohne hervor 2 Erneute Karriere beim Militar Bearbeiten Bei Beginn des Ersten Balkankriegs 1912 meldete sich Le Fort abermals zum Einsatz beim Militar Er behandelte Soldaten an der Front und setzte diese Arbeit auch im kurz darauf folgenden Ersten Weltkrieg fort Fur seine Operationen wahrend der Schlacht von Dinant erhielt le Fort eine Belobigung wegen Tapferkeit In den letzten zwei Kriegsjahren war er in Versailles stationiert wo er sich vorwiegend mit Brust und Herzleiden beschaftigte und als einer der ersten an den grossen Korpervenen und am Herzen operierte Als Ergebnis dieser Arbeit veroffentlichte Le Fort 1918 das Werk Les Projectiles inclus dans le mediastin deutsch Projektile im Mittelfell das abermals Standards setzte Nach Ende des Krieges fuhrte er bis 1919 das Hopital des Invalides bevor er 1920 nach Lille zuruckkehrte 1 3 Professor in Lille und wissenschaftlicher Ruhm Bearbeiten In Lille erhielt Le Fort eine Professur fur operative Medizin sowie den Lehrstuhl fur Kinderchirurgie und Orthopadie Daneben arbeitete er ehrenamtlich am Sanatorium von Zuydcoote wo er an Behandlungen fur Knochentuberkulose forschte 1 In den folgenden Jahrzehnten verfasste er zahlreiche Publikationen bereiste weite Teile der Welt und erhielt diverse Ehrungen 1936 wurde ihm der Prix Laborie verliehen und im gleichen Jahr wurde er zum Prasidenten der Societe francaise de chirurgie orthopedique et traumatologique SOFCOT Zeitweilig war er als weitgereister Wissenschaftler auch stellvertretender Vorsitzender der franzosischen geographischen Gesellschaft 1937 ging er in den Ruhestand kehrte aber wahrend des Zweiten Weltkriegs noch einmal an die Universite de Lille zuruck um vormalige Kollegen zu ersetzen die sich im Kriegseinsatz befanden 3 Seine letzten Lebensjahre waren von einer schweren Krankheit gepragt die ihn an den Rollstuhl band Rene Le Fort starb an seinem 82 Geburtstag in Lille 5 Belege BearbeitenOriginalarbeiten Bearbeiten Rene Le Fort Etude experimentale sur les fractures de la machoire superieure In Rec Chir Paris Band 23 Paris 1901 S 208 227 Rene Le Fort Experimental study of fractures of the upper jaw In J Plast Reconstr Surg Band 50 Paris 1972 S 497 506 franzosisch Etude experimentale sur les fractures de la machoire superieure Ubersetzt von P Tessier Rene Le Fort Les Projectiles inclus dans le mediastin Alcan 1918 S 255 Literatur Bearbeiten Laura Gartshore A brief account of the life of Rene Le Fort In British Journal of Oral amp Maxillofacial Surgery 48 3 2010 doi 10 1016 j bjoms 2009 09 003 S 173 175 Michael J Noffze R Shane Tubbs Rene Le Fort 1869 1951 In Clinical Anatomy 24 2011 doi 10 1002 ca 21091 S 278 281 Norman Lester Rowe The History of the Treatment of Maxillo Facial Trauma In Annals of the Royal College of Surgeons of England 49 1971 PMC 2388034 freier Volltext S 329 349 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Gartshore 2010 S 173 a b Noffze amp Tubbs 2011 S 278 a b c d Noffze amp Tubbs 2011 S 279 Rowe 1971 S 346 Noffze amp Tubbs 2011 S 282 Normdaten Person LCCN n86841680 VIAF 11344150 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 10 April 2023 PersonendatenNAME Le Fort ReneKURZBESCHREIBUNG franzosischer ChirurgGEBURTSDATUM 30 Marz 1869GEBURTSORT LilleSTERBEDATUM 30 Marz 1951STERBEORT Lille Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rene Le Fort amp oldid 232655819