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Reinhild Moller Leichtathletik Ski alpinPersonliche InformationenArt der Behinderung Klass einseitige Unterschenkel amputation LW4 Nationalitat Deutschland DeutschlandGeburtstag 24 Februar 1956Geburtsort RengshausenGrosse 163 cmMedaillenspiegelSommer Paralympics 3 1 0 Winter Paralympics 16 2 1 Alpine Ski WM der Behinderten 10 4 1 Medaillen ParalympicsGold 1984 New York 100 mGold 1984 New York 400 mGold 1988 Seoul 200 mSilber 1988 Seoul 100 m Winter ParalympicsBronze 1980 Geilo SlalomGold 1984 Innsbruck RiesenslalomGold 1984 Innsbruck AbfahrtGold 1984 Innsbruck KombinationSilber 1984 Innsbruck SlalomGold 1988 Innsbruck SlalomGold 1988 Innsbruck RiesenslalomGold 1988 Innsbruck AbfahrtGold 1992 Albertville SlalomGold 1992 Albertville RiesenslalomGold 1992 Albertville Super GGold 1992 Albertville AbfahrtGold 1994 Lillehammer SlalomGold 1994 Lillehammer RiesenslalomGold 1994 Lillehammer Super GGold 1994 Lillehammer AbfahrtGold 1998 Nagano SlalomGold 1998 Nagano Super GSilber 2006 Turin AbfahrtAlpine Ski WM der BehindertenVorlage Medaillen Wintersport Wartung unerkanntGold 1982 Ormont RiesenslalomGold 1982 Ormont AbfahrtGold 1982 Ormont KombinationSilber 1982 Ormont SlalomGold 1986 Salen RiesenslalomSilber 1986 Salen SlalomGold 1990 Winter Park RiesenslalomGold 1990 Winter Park SlalomGold 1990 Winter Park AbfahrtGold 1990 Winter Park Super GGold 1990 Winter Park KombinationGold 1996 Lech RiesenslalomSilber 1996 Lech SlalomSilber 1996 Lech Super GBronze 1996 Lech AbfahrtReinhild Moller 24 Februar 1956 in Rengshausen 1 ist eine deutsche Behindertensportlerin die im alpinen Skisport und in den Sprintdisziplinen der Leichtathletik antrat Zwischen 1980 und 2006 gewann sie insgesamt 23 Medaillen bei Paralympischen Spielen darunter 19 goldene und zahlt damit zu den erfolgreichsten Athletinnen der 1980er und 1990er Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 1 1 Ausbildung und Studium 1 2 Paralympische Erfolge 1 3 Sponsorenvertrag Rucktritt und paralympisches Comeback 2 Wurdigung 3 Literatur 4 Weblink 5 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenAusbildung und Studium Bearbeiten Moller wuchs mit einer funf Jahre alteren Schwester auf dem Bauernhof ihrer Eltern im nordhessischen Knullgebirge auf Seit sie bei einem Unfall im Alter von drei Jahren in einen Mahdrescher geriet ist sie einseitig unterschenkelamputiert 2 Eine Prothese verschaffte ihr aber fruh nahezu uneingeschrankte Bewegungsfreiheit Wahrend ihrer Schulzeit spielte sie Basketball und Volleyball zudem turnte sie regelmassig Moller berichtete spater sie sei ohne irgendeine Sonderstellung gross geworden Behindert gefuhlt habe sie sich erst als sie auf den entschiedenen Rat ihres Orthopaden einige Zeit jegliche sportliche Aktivitat einstellte um eine vermeintliche Uberlastung ihres Korpers zu vermeiden Nach dem Abitur machte sie eine dreijahrige Ausbildung als Augenoptikerin vermisste in dem Beruf aber die korperliche Bewegung 3 Ab 1980 studierte sie in Heidelberg Geographie Sportwissenschaft und Sportmedizin 4 Moller zufolge stellte die Beinamputation wahrend ihres Studiums keine wesentliche Beeintrachtigung dar Das grossere Problem war demnach eine ebenfalls aus dem Unfall resultierende Handverletzung ein Handgelenk war zu 70 Prozent durchtrennt worden als Folge war ein Arm drei Zentimeter kurzer als der andere und die entsprechende Schulter schwacher entwickelt Den Abschluss ihres Sportstudiums 1986 ohne einen Behindertenrabatt bezeichnete Moller 1996 ruckblickend als ihren grossten sportlichen Erfolg 3 Paralympische Erfolge Bearbeiten Wahrend ihrer Augenoptiker Ausbildung trat Moller einer ortlichen Behindertensportgruppe bei in der sie sich aber nicht genugend ausgelastet fuhlte Uber die Gruppe kam sie in Kontakt zur deutschen Behinderten Skimannschaft 3 Im Winter 1977 78 lernte sie Skifahren zwei Jahre spater trat sie bei den Winter Paralympics 1980 im norwegischen Geilo an 5 Unter jeweils neun gestarteten Athletinnen der Klasse 2A den einfachen Beinamputierten belegte sie im Riesenslalom den vierten Rang und im Slalom den dritten womit sie ihre erste paralympische Medaille gewann 6 Moller schloss sich nach der Paralympics Teilnahme dem Behindertensportverein Stuttgart an 3 und startete fortan sowohl im alpinen Skisport als auch in der Leichtathletik international erfolgreich 1982 wurde sie dreimalige Alpin Weltmeisterin im folgenden Jahr gewann sie unter anderem im 100 Meter Lauf Titel bei den Europaischen Spielen der Behinderten Ihre ersten funf paralympischen Goldmedaillen holte Moller 1984 als sie zunachst bei den Winter Paralympics in Innsbruck Riesenslalom Abfahrt und Kombination fur sich entschied und wenige Monate spater bei den Sommer Paralympics Schnellste ihrer Startklasse uber 100 Meter und 400 Meter war Nach dem Abschluss ihres Sportstudiums und dem Scheitern ihrer kurz zuvor geschlossenen ersten Ehe begann Moller Ende 1986 eine einjahrige Weltreise Sie knupfte dabei Kontakte zu den Behindertensportorganisationen Neuseelands Australiens und der Vereinigten Staaten Spater beschrieb sie die Reise in ihren Erinnerungen als Start in ein ganz neues Leben Zum einen habe sie die Entscheidung getroffen sich dem Leistungssport voll zu verschreiben zum anderen habe sie einen internationalen Freundeskreis aufgebaut und fortan mehr Zeit in Amerika als in Deutschland verbracht 3 Bei den Winter Paralympics 1988 siegte sie in allen drei Wettkampfen der Startklasse LW4 ein halbes Jahr spater holte sie bei den Sommer Paralympics in Seoul Gold im 200 Meter Lauf sowie Silber uber 100 Meter Zusammen mit der blinden Sportlerin Luanne Burke durchquerte Moller 1989 die USA von Ost nach West auf einem Tandem 2 und warb dabei fur die Alpinen Skiweltmeisterschaften der Behinderten 1990 in Winter Park Colorado 3 Dort gewann Moller funf Goldmedaillen und war neben Alexander Spitz eine der erfolgreichsten WM Teilnehmerinnen 2 Bei den Winter Paralympics 1992 in Albertville 1994 in Lillehammer sowie 1998 in Nagano stand Moller in den alpinen Disziplinen zehn weitere Male auf der obersten Stufe des Siegerpodestes Mit insgesamt 16 Goldmedaillen bei Winter Paralympics zuzuglich drei ersten Platzen als Leichtathletin im Sommer wurde sie die erfolgreichste deutsche Teilnehmerin in der Geschichte der Veranstaltung 7 In Nagano setzte sich die 42 jahrige Moller als alteste Frau im deutschen Paralympics Kader im Slalom und im Super G gegen Konkurrentinnen durch die teilweise mehr als 20 Jahre junger waren als sie selbst Als Erklarung fur ihre Erfolge nannte sie unter anderem den Vorteil seit ihrer Kindheit an die Prothese gewohnt zu sein 8 In den 1990er Jahren trat Moller im Rahmen von FIS Rennen auch gegen nicht behinderte Skilauferinnen an und platzierte sich im oberen Drittel des Teilnehmerfeldes 9 Sponsorenvertrag Rucktritt und paralympisches Comeback Bearbeiten Noch Ende der 1980er Jahre hatte Moller nach eigener Aussage kein festes Einkommen jenseits der Sporthilfe in Hohe von 300 Mark und kleineren Spenden sodass sie auf Gelegenheitsjobs etwa als Kellnerin oder als Sportgeratevertreterin angewiesen war Von 1990 bis 1992 arbeitete sie als wissenschaftliche Angestellte an einer Padagogischen Hochschule ehe sie 1992 zu ihrem Freund und spateren Ehemann Reed Robinson nach Incline Village an den Lake Tahoe im US Bundesstaat Nevada zog 3 10 Robinson hatte als Behindertensportler ebenfalls zwei Medaillen im alpinen Skisport bei Winter Paralympics gewonnen 11 Moller trainierte sich selbst 1993 schrieb sie dass sie glaubte wegen ihres Sportstudiums eine bessere Trainerin fur sich zu sein als es ein professioneller Betreuer gekonnt hatte Sie orientiere sich im Training an ihrem Gefuhl und entscheide danach ob sie Ausdauer Geschwindigkeit oder Technik trainiere 12 Nach ihren Erfolgen bei den Paralympischen Spielen von Lillehammer 1994 bot ihr die hessische Landhausbau Firma Salzberger einen auf zehn Jahre angesetzten Sponsorenvertrag uber insgesamt eine Million US Dollar 13 Moller war die erste Behindertensportlerin die einen Vertrag in dieser Hohe erhielt Das Unternehmen meldete wenige Jahre spater Insolvenz an sodass die Summe nicht vollstandig ausgeschopft wurde 10 1998 erklarte Moller ihren Rucktritt vom Leistungssport Sie engagierte sich in der Folge etwa als Vorsitzende des Vereins Behinderte helfen Nichtbehinderten 14 dessen Grundung sie 1996 initiiert hatte 15 Der Verein organisierte Schulbesuche von behinderten Sportlerinnen und Sportlern in Baden Wurttemberg mit dem Ziel soziale Distanz gegenuber behinderten Menschen abzubauen 4 2003 gab Moller aufbauend auf diesem Projekt das Buch Blickwechsel Von Behinderten lernen heraus 16 Im Winter 2005 06 kehrte sie nach achtjahriger Pause in den Alpinsport zuruck Mit einem dritten Rang im Weltcup qualifizierte sie sich fur ihre siebten Winter Paralympics die 2006 in Turin stattfanden und bei denen sie in der Abfahrt im Alter von 50 Jahren Silber hinter der Franzosin Solene Jambaque gewann 17 18 Wurdigung BearbeitenDie deutsche Sportwissenschaftlerin Gudrun Doll Tepper sah in einem 1999 erschienenen Sammelband uber Sportpolitik Reinhild Mollers Weg bis hin zum Millionen Sponsorenvertrag als Erfolgsgeschichte Diese Art von Erzahlungen hatten einen Beitrag geleistet zu einer geanderten Wahrnehmung fur Behindertensport in den Medien und in der Offentlichkeit wenngleich noch viele Hindernisse uberwunden werden mussten 19 Doll Tepper verwies dabei auf ein Zitat aus Mollers Erinnerungen von 1996 mit dem die Sportlerin ihre Entwicklung selbst wie folgt beschrieb Damals Ich war behindert ich war ein Madchen ich war ein Madchen vom Land Heute bin ich nicht behindert bin ich eine Frau bin ich eine Frau von Welt 3 Moller erhielt mehrmals 1992 1994 1996 und 1998 das Silberne Lorbeerblatt 1 2000 zeichnete sie das Bundesministerium des Innern BMI mit dem BMI Preis fur Toleranz und Fair Play im Sport aus 20 2006 wurde sie zu Hessens Behindertensportlerin des Jahres gewahlt 21 Der Skiclub Neuenstein benannte 2022 seine Skipiste in Reinhild Moller Abfahrt um 22 Literatur BearbeitenReinhild Moller Was heisst hier behindert Erfahrungen einer Weltmeisterin In Gertrud Pfister Hrsg Fit und gesund mit Sport Frauen in Bewegung Orlanda Frauenverlag Berlin 1996 S 237 241 Online verfugbar im Textarchiv Internet Archive Reinhild Moller in Internationales Sportarchiv 03 1999 vom 11 Januar 1999 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblink BearbeitenProfil von Reinhild Moller auf paralympic org mit Uberblick der Ergebnisse bei Paralympischen Spielen englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Reinhild Moller in Internationales Sportarchiv 03 1999 vom 11 Januar 1999 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar a b c Hans Hantke Skilauferin Leichtathletin und Radfahrerin Reinhild Moller gewinnt funf Goldmedaillen In Frankfurter Allgemeine Zeitung 14 Marz 1990 S 49 Abgerufen am 9 Marz 2022 uber das F A Z Bibliotheksportal a b c d e f g h Reinhild Moller Was heisst hier behindert Erfahrungen einer Weltmeisterin In Gertrud Pfister Hrsg Fit und gesund mit Sport Frauen in Bewegung Orlanda Frauenverlag Berlin 1996 S 237 241 a b Steckbrief von Reinhild Moller auf der Website der Korber Stiftung Abgerufen am 9 Marz 2022 Jorg Allmeroth Den Begriff Umsteigen kannte ich nur von der Bahn Reinhild Moller setzt im Behindertensport Massstabe In Frankfurter Allgemeine Zeitung 10 Januar 1991 S 39 Abgerufen am 9 Marz 2022 uber das F A Z Bibliotheksportal Ergebnisliste des Slaloms auf paralympic org Abgerufen am 30 Mai 2020 Gerd Schonfelder stellte Mollers Zahl von 16 Goldmedaillen 2010 ein Erfolgreichste Winter Paralympics Athletin uberhaupt Stand 2022 ist die Norwegerin Ragnhild Myklebust die in verschiedenen Wintersportarten insgesamt 22 Goldmedaillen holte Mike Rowbottom Myklebust the Magnificent straight talking from the most bemedalled athlete in Winter Paralympic history auf insidethegames biz 6 Marz 2022 Abgerufen am 9 Marz 2022 Hans Hantke Mit 42 Jahren bei den Paralympics der Jugend voraus Reinhild Moller hat aufgehort ihre Medaillen zu zahlen In Frankfurter Allgemeine Zeitung 13 Marz 1998 S 80 Abgerufen am 9 Marz 2022 uber das F A Z Bibliotheksportal dst Reinhild Moller gewinnt bei den Paralympics die Abfahrt Das harte Training in Amerika zahlt sich in Norwegen aus In Frankfurter Allgemeine Zeitung 12 Marz 1994 S 60 Abgerufen am 9 Marz 2022 uber das F A Z Bibliotheksportal a b Christine Zacharias Reinhild Moller aus Neuenstein lebt seit 26 Jahren in den USA In Hessische Niedersachsische Allgemeine 7 Juli 2018 Abgerufen am 9 Marz 2022 auf hna de Profil von Reed Robinson auf paralympic org Abgerufen am 9 Marz 2022 Patricia Elizabeth Bradbury Athletes doing it for themselves self coaching experiences of New Zealand Olympians 2000 Doktorarbeit Massey University Online verfugbar unter massey ac nz Reinhild Moller Was heisst hier behindert Erfahrungen einer Weltmeisterin In Gertrud Pfister Hrsg Fit und gesund mit Sport Frauen in Bewegung Orlanda Frauenverlag Berlin 1996 S 241 Bei den Wechselkursen des Jahres 1994 entsprach eine Million US Dollar etwa 1 6 Millionen Deutscher Mark vgl Historical converter auf fxtop com Abgerufen am 11 Marz 2022 Andere journalistische Artikel nennen fur das Sponsoring eine Gesamtsumme von einer Milion Mark vgl Uwe Marx Eine Lebenskunstlerin reist sporttreibend um die Welt In Frankfurter Allgemeine Zeitung 13 Marz 2006 S 33 Abgerufen am 9 Marz 2022 auf faz net Innenminister Schily verleiht Preis fur Fair Play im Sport In Frankfurter Allgemeine Zeitung 13 Marz 2000 S 44 Abgerufen am 9 Marz 2022 uber das F A Z Bibliotheksportal Rainer Wahl Behinderte helfen Nichtbehinderten In Sportpadagogik 27 2003 4 S 46 47 Abstract online verfugbar auf bisp surf de Abgerufen am 9 Marz 2022 Von Behinderten lernen auf km bw de Abgerufen am 10 Marz 2022 Uwe Marx Eine Lebenskunstlerin reist sporttreibend um die Welt In Frankfurter Allgemeine Zeitung 13 Marz 2006 S 33 Abgerufen am 9 Marz 2022 auf faz net AFP Jambaque l or a la descente handisport auf la croix com 12 Marz 2006 Abgerufen am 9 Marz 2022 Gudrun Doll Tepper Disability sport In James Riordan amp Arnd Kruger Hrsg The international politics of sport in the 20th century E amp FN Spon London 1999 S 185 Online verfugbar im Textarchiv Internet Archive Fair Play Preis des Deutschen Sports auf dbs npc de Abgerufen am 10 Marz 2022 raw Biathlon auf Wiesbadener Parkett In Frankfurter Allgemeine Zeitung 9 Oktober 2006 S 5 Abgerufen am 10 Marz 2022 uber das F A Z Bibliotheksportal Besondere Ehre Skipiste auf dem Eisenberg nach Reinhild Moller benannt auf osthessen news de 15 Januar 2022 Abgerufen am 10 Marz 2022 Normdaten Person GND 128374810 lobid OGND AKS VIAF 37969848 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moller ReinhildKURZBESCHREIBUNG deutsche BehindertensportlerinGEBURTSDATUM 24 Februar 1956GEBURTSORT Rengshausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhild Moller amp oldid 221479552