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In der Reichsstelle fur Bodenforschung RstB wurden durch Verordnung des Beauftragten fur den Vierjahresplan Hermann Goring vom 10 Marz 1939 RGBl I S 490 mit Wirkung vom 1 April 1939 die Vierjahresplandienststelle Erforschung des deutschen Bodens Buro Keppler sie unterstand Goring sowie die geologischen Forschungsanstalten der deutschen Lander einschliesslich Osterreichs vereinigt Am 12 Dezember 1941 erfolgte die Erhebung der Reichsstelle in den Rang einer hoheren Reichsbehorde und die Umbenennung in Reichsamt fur Bodenforschung RAB Die Reichsstelle bzw das Reichsamt trat damit unter anderem die Nachfolge der Preussischen Geologischen Landesanstalt PGLA in Berlin die zugleich Forschungs und Beratungsaufgaben fur die Reichsregierung wahrgenommen hatte und der Geologischen Bundesanstalt GBA in Wien an die nach dem Anschluss Osterreichs im Jahr 1938 zu einer Landesanstalt umgewandelt worden war Sie unterstand dem Reichswirtschaftsministerium Verordnung uber die Errichtung einer Reichsstelle fur Bodenforschung vom 10 Marz 1939 Inhaltsverzeichnis 1 Hauptsitz 2 Zweig und Arbeitsstellen 3 Aufgabe 4 Bedeutung 5 Entwicklung nach Kriegsende 6 EinzelnachweiseHauptsitz BearbeitenHauptsitz der Zentrale der Reichsstelle und spater des Reichsamtes war am Sitz der aufgelosten PGLA in Berlin in der Invalidenstrasse 44 Heute ist das Gebaude Sitz des Bundesministeriums fur Verkehr Bau und Stadtentwicklung 1 Zweig und Arbeitsstellen BearbeitenDie aufgelosten geologischen Landesanstalten wurden als Zweigstellen der Reichsstelle bzw des Reichsamtes fortgefuhrt Stuttgart ehemals Geologische Abteilung des Wurttembergischen Statistischen Landesamtes Leiter M Frank Freiburg im Breisgau ehemals Badische Geologische Landesanstalt Leiter W Hasemann 2 Wien ehemals Osterreichische Geologische Landesanstalt Leiter Heinrich Beck Rostock ehemals Mecklenburgische Geologische Landesanstalt Jena ehemals Thuringische Geologische Landesuntersuchung Hamburg ehemals Geologisches Staatsinstitut in Hamburg Darmstadt ehemals Hessische Geologische Landesanstalt Munchen ehemals Geologische Landesuntersuchung am Bayerischen Oberbergamt Freiberg ehemals Sachsisches Geologisches Landesamt Daruber hinaus wurden an weiteren vier Orten Arbeitsstellen eingerichtet Kiel Kitzeberg Meeresgeologisches Forschungsinstitut Leiter Erich Wasmund Prag Leiter Hans Joachim Martini Bad Bentheim HannoverBad Bentheim und Hannover fungierten dabei als Arbeitsstellen fur Erdolgeologie 3 Aufgabe BearbeitenAufgabe der neuen Zentralbehorde war es das Reichsgebiet nach geologischen geophysikalischen bergmannischen und anderen Methoden zu erforschen und die Ergebnisse fur die deutsche Wirtschaft und die Kriegsfuhrung nutzbar zu machen Ihr oblag ferner die Weiter und Neuentwicklung von Verfahren der Bodenforschung und von Verfahren zur Verwertung von Bodenschatzen Nicht zu ihren Aufgaben gehorte die bergbauliche Erschliessung zur Forderung von Bodenschatzen Nach Kriegsbeginn wurde die Zustandigkeit raumlich auf Teile des deutsch besetzten Europas ausgedehnt Die Behorde pflegte wissenschaftliche Beziehungen zu Hochschulen sowie auch zu geologischen Anstalten im Ausland Wie einige ihrer Vorgangerorganisationen gab auch sie ein Geologisches Jahrbuch heraus Bedeutung BearbeitenMit Einrichtung der Zentralbehorde wurde der staatliche geologische Dienst in Deutschland auf die Kriegswirtschaft ausgerichtet mit dem Ziel der Erlangung eines Hochstmasses an rohstoffwirtschaftlicher Autarkie Bei der Suche nach Rohstoffen besass neben Erz Kohle und Salz sowie Steinen und Erden die Suche nach Erdol die hochste Prioritat Der Stellenwert der neuen Einrichtung zeigte sich darin dass mit Wilhelm Keppler ein namhafter Parteiganger und wirtschaftspolitischer Berater Adolf Hitlers zu ihrem Prasidenten bestellt wurde der uberdies als Staatssekretar im Auswartigen Amt mit der Koordinierung von Aussenpolitik und Rohstoffwirtschaft befasst war Als Vizeprasident fungierte Bernhard Brockamp Ein weiterer einflussreicher Mitarbeiter war der Leiter der Erdolabteilung Alfred Bentz welcher als fuhrender Erdolgeologe seiner Zeit zugleich die Stellung des Bevollmachtigten fur die Forderung der Erdolgewinnung beim Beauftragten fur den Vierjahresplan innehatte und systematische Bohrprogramme in Deutschland und den besetzten Gebieten veranlasste Entwicklung nach Kriegsende BearbeitenNach Ende des Zweiten Weltkriegs zerfiel das Reichsamt Die Zentrale im sowjetisch besetzten Sektor Berlins konnte ihre Aufgaben nicht langer wahrnehmen Sie existierte seit dem 1 November 1945 als Deutsche Geologische Landesanstalt mit Zweigstellen in Freiberg und Jena bis Ende 1950 weiter und gehorte zum Geschaftsbereich der Zentralverwaltung fur Brennstoffindustrie in der sowjetischen Besatzungszone Auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland entstanden wieder geologische Landesamter und im Jahr 1958 zur Erfullung von Bundesaufgaben die Bundesanstalt fur Bodenforschung ab 1975 Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe Im Osten bildete sich am Sitz des ehemaligen Reichsamtes die staatliche geologische Kommission das spatere Zentrale Geologische Institut der DDR In Osterreich erfolgte die Wiedererrichtung der Geologischen Bundesanstalt in Wien Das Archivmaterial des Reichsamtes befindet sich bei den einzelnen geologischen Landesamtern zum Beispiel dem Hessischen Geologischen Landesamt und bei der Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe wo insbesondere Material aus der Arbeitsstelle fur Erdolgeologie lagert das sich zuvor zeitweise in US Gewahrsam befand 4 Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte PGLA Geschichte des Geologischen Landesamts Baden Wurttemberg Memento des Originals vom 5 Juli 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lgrb uni freiburg de Geschichte der BGR ein kurzer Abriss Friedrich Facius Hans Booms Heinz Boberach Das Bundesarchiv und seine Bestande Ubersicht Schriften des Bundesarchivs Bd 10 3 erganzte und neu bearbeitete Auflage von Gerhard Granier Josef Henke Klaus Oldenhage Harald Boldt Verlag Boppard am Rhein 1977 ISBN 3 7646 1688 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichsamt fur Bodenforschung amp oldid 236440109