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Reginald Laubin 4 Dezember 1903 in Detroit Michigan 5 April 2000 in Urbana Illinois der spater auch den indianischen Namen Tatanka Wanjila trug war ein amerikanischer Schriftsteller Musiker Ethnograf und Interpret indianischer Tanze Zusammen mit seiner Frau Gladys Laubin 1906 1996 die wie er von der indianischen Lebensart und Kultur fasziniert war lebte und arbeitete er viele Jahre lang unter verschiedenen Indianer Stammen in den Reservaten Nordamerikas Der Schwerpunkt dieser Arbeit war das Erlernen alter indianischer Tanze die das Paar dann in den Vereinigten Staaten und auch weltweit in Landern Europas und Afrikas selbst als Tanzer interpretative Indian Dancers einige Jahrzehnte hindurch offentlich vorfuhrte Reginald und Gladys Laubin um 1934 mit zwei Sioux Hauptlingen neben anderen Bildern FotografieLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Kindheit 2 Lernen und Tanzen 3 Bibliografie 4 Literatur 5 WeblinksHerkunft und Kindheit BearbeitenReginald Karl Laubin war wie wohl auch sein Name verrat deutscher Abstammung Er hatte noch zwei Bruder und eine Schwester die alle nach ihm geboren wurden Seine Eltern liebten die Musik der Vater von Beruf Schneider war nebenher Oboist im Detroit Symphony Orchestra und die Mutter eine geubte Klavierspielerin Als Reginald sieben Jahre alt war bekam er von seinem Vater eine Geige geschenkt deren Spiel er erlernte und bis zu seinem sechzehnten Lebensjahr mehr oder weniger ernsthaft betrieb Da er sehr musikalisch war wunschten sich die Eltern dass ihr Sohn eines Tages nach Leipzig in Deutschland gehen und am dortigen Konservatorium Musik studieren wurde 1914 verliess die Familie Detroit und ging nach Lima in Ohio wo der Vater eine Schneiderei a tailor shop eroffnete Wahrscheinlich noch im gleichen Jahr fand fur Reginald in der neuen Stadt eine schicksalhafte Begegnung statt als er vor einem Kino zwei aus Reklame Grunden angeheuerte Indianer tanzen sah Von dieser Darbietung und auch von der Erscheinung der beiden Tanzer war er augenblicklich sehr begeistert Danach begann Reginald sich mit allem Indianischen sehr intensiv zu beschaftigen und darin zu keiner Zeit nachzulassen Manchmal nahm diese Beschaftigung schon fast wissenschaftliche Zuge an So zum Beispiel als er sich fur den indianischen Bogen interessierte da baute er sich nicht so einfach einen Flitzbogen wie das die meisten Kinder getan haben sondern er ging in die Bibliotheken von Lima und suchte nach Buchern in denen er etwas daruber erfahren konnte Aber er fand dort nur Literatur uber den Englischen Langbogen longbow den er dann sofort nachbaute Er hat spater dann noch sehr viele Bogen gebaut und sein erstes Buch das schon 1923 herauskam behandelte den Indianischen Bogen Es ist noch kein sehr umfangreiches Werk gewesen und die weiteren Auflagen sind dann zusammen mit Gladys weiter von ihm bearbeitet und vervollstandigt worden 1920 wurde ein sehr tragisches Jahr fur Reginald und seine Geschwister als zuerst die Mutter und einige Wochen spater der Vater einer in Lima herrschenden Grippe Epidemie zum Opfer fielen Die vier Kinder konnten aber bei Freunden und Verwandten untergebracht werden Reginald kam zu einem Onkel der mit seiner Familie in Hartford in Connecticut lebte Dort besuchte er weiter die Oberschule high school und als er sie 1922 abgeschlossen hatte bot sein Onkel ihm an auf eine Hochschule College zu gehen aber Reginald Karl Laubin hatte andere Plane Lernen und Tanzen BearbeitenIn Norwich einer kleinen Stadt etwa dreissig Meilen sudostlich von Hartford begann er wohl schon bald nach dem Schulabschluss ein Studium an einer Kunstschule Eines Tages begegnete ihm dort eine junge Frau die wie er fast augenblicklich feststellte eine interessante Personlichkeit war sie hiess Gladys Winfield Tartachel Damit begann etwas das uber siebzig Jahre lang wahren und zu einer sehr starken Alliance werden sollte Gladys Tartachel die eigentlich spater sozial tatig werden wollte fand dann aber als Reginald Laubin ihr erzahlt hatte wie er sich als indianischer Tanzer zusammen mit ihr das Leben zukunftig vorstellte dass dieses Vorhaben zum besseren Verstandnis zwischen Weissen und Indianern beitragen konnte und somit auch eine sinnvolle Lebensaufgabe fur sie ware In den nachsten Jahren entwickelten sie ihre Tanztechnik und versuchten ihr Wissen uber alles Indianische zu vervollstandigen und zu vertiefen Sie lasen Bucher und Dokumente alles was zu diesem Thema greifbar fur sie war Irgendwann in dieser Zeit machte Reginald seinen Abschluss an der Kunstschule und bekam eine Stelle als Zeichner in einer Firma die Leinenstoffe mit irgendwelchen Mustern versah auch Gladys wurde irgendwann von dieser Firma eingestellt 1927 traten sie zum ersten Mal offentlich als Tanzer auf Das Konzert fand in Buffalo im Bundesstaat New York in dem Auditorium eines dortigen Museums statt Aus der Literatur kannten sie schon so einige indianische Tanze und Lieder und hatten somit wohl ein recht gutes Programm zusammengestellt Als Musik benutzten sie u a indianische Melodien von Charles Wakefield Cadman und Klavierauszuge von Victor Herbert Das Konzert war recht erfolgreich und davon beflugelt beschlossen sie auf diesem Weg weiterzugehen und mit ihrem bisherigen Leben sobald das moglich war zu brechen Schon 1928 wagten sie diesen Schritt Als sich die Moglichkeit abzeichnete weiter demnachst offentlich auftreten zu konnen kundigten sie in ihrer Firma und im Herbst des gleichen Jahres machten sie noch einen weiteren Schritt als sie in Norwich heirateten Ihre Uberzeugung von dem was sie taten muss sehr gross gewesen sein und ihnen eine Kraft gegeben haben die in der nachsten Zeit auch sehr notig war Die Grosse Depression stand vor der Tur und die kommenden Jahre wurden recht schwierig fur sie Im Jahr 1934 war dann wohl der Wendepunkt an sich in ihrer Lebensarbeit als sie im August zu den Indianern reisten und sie damit auf einem Weg waren den vor dreissig Jahren auch schon Frederick Weygold gegangen war Stanley Vestal hatte ihnen Kontakte zu einem Stamm vermittelt der seiner Kenntnis nach noch die traditionellen Tanze kannte die sie lernen wollten Als charismatische oder besser gesagt als naturliche Menschen die nicht jene Verstellung kannten wie die Indianer sie bei den Weissen in ihrer zuruckliegenden Geschichte so oft erfahren hatten gelang es ihnen mit der Zeit viele Freundschaften mit Menschen in verschiedenen Stammen zu schliessen Sehr beschleunigend dabei war gleich am Anfang dass sie von One Bull einem damals schon hochbetagten Hauptling der Lakota in einer Zeremonie adoptiert wurden und dadurch bei den anderen Indianern sehr viel Ansehen bekamen als Tatanka Wanjila One Bull und Wỉyaka Waṡtewỉn Good Father Woman wie sie jetzt indianisch hiessen In den nachsten Jahren und Jahrzehnten schlugen sie bei verschiedenen Indianer Stammen im wahrsten Sinne des Wortes ihre Zelte auf ihre Tipis von denen sie wohl einige im Laufe ihres Lebens selbst hergestellt haben Sie lernten dort noch so manche indianischen Lieder und Tanze und pragten sich soviel noch moglich war von der dahinschwindenden Kultur und Tradition dieser Menschen ein Daneben traten sie weiter als Tanzer in vielen Stadten Amerikas auf und wurden schliesslich auch international bekannt Die Musik in Bearbeitungen wohl alter indianischer Weisen zu einigen ihrer aufgefuhrten Tanze stammte von so bekannten amerikanischen Komponisten wie Arthur Farwell oder Charles Sanford Skilton Mit einer Tanz Truppe die sie aus sieben Crow Indianern beiderlei Geschlechts zusammengestellt hatten kamen sie auch nach Europa und Afrika Als sie im Winter 1953 in Paris auftraten besuchte auch der Orientalist und Philosoph Frithjof Schuon eine ihrer Vorstellungen Er machte ihre Bekanntschaft interessierte sich aber ganz besonders fur die Crows denn er war ebenfalls fasziniert von den Indianern und hat uber die Philosophie und Kunst der Prarie Indianer spater noch ein Buch geschrieben Die Laubins wie sie jetzt allgemein hiessen wurden auch in dieser Zeit in der Presse sehr gefeiert und nach dem Lesen eines wohl besonders euphorischen Artikels verlor Reginald ein wenig die Richtung und sprach von Grossveranstaltungen Filmvertragen und dergleichen Nach Starr West Jones einem Freund und Biografen des Paares war es Gladys Hollywood makes and breaks and it has no soul die ihn zuruckholte Die beiden haben zweifellos eine starke Allianz gebildet und zu den gar nicht so selten vorkommenden Menschen gehort die als Weisse diese Welt und den grossen Zusammenhang mit dem Ganzen indianisch empfinden 1972 erhielten Reginald und Gladys Laubin zusammen mit La Meri den Capezio Dance Award der eine grosse Auszeichnung fur diejenigen ist die einen wichtigen Beitrag zur Tanzkunst geleistet haben Sie hatten sich zu der Zeit noch nicht zur Ruhe gesetzt und sind danach weiterhin aufgetreten Solange es ging haben sie versucht die traditionellen indianischen Tanze den Weissen die von diesen eine vollig irrige Vorstellung hatten und dabei fast immer nur an Kriegstanze gedacht haben naher zu bringen ihnen dadurch ihre Welterfahrung ein wenig zu erweitern Fur die Indianer war Tanzen hauptsachlich eine religiose Handlung und auch ein soziales Ereignis an dem nicht nur Manner sondern auch Frauen und Kinder teilgenommen haben Ihre letzte offentliche Vorstellung gaben Reginald und Gladys Laubin im August 1988 1996 haben sie eine Sammlung der University of Illinois at Urbana Champaign vermacht die dafur extra ein Museum auf ihrem Campus gebaut hat Die Sammlung enthielt uber eintausendneunhundert Gegenstande darunter waren ein Tipi und sechzig Bogen die Reginald alle selbst angefertigt hatte Die Eroffnung des Museums im Jahre 1998 sollte Gladys Laubin nicht mehr erleben Sie starb im Oktober 1996 in einem Haus im Grand Teton Nationalpark in Wyoming Reginald Laubin folgte ihr dreieinhalb Jahre spater Er starb am 5 April 2000 in Urbana in Illinois Bibliografie BearbeitenReginald Laubin Gladys Laubin American Indian Archery Civilization of the American Indians Verlag University of Oklahoma Press Norman 1980 Reginald Laubin Gladys Laubin The Indian Tipi Its History Construction and Use Verlag University of Oklahoma Press Norman 1977 ISBN 978 0 8061 2236 6 Reginald Laubin Gladys Laubin Indian Dances of North America Their Importance in Indian Life Verlag University of Oklahoma Press Norman 1977Literatur BearbeitenStarr West Jones Reginald and Gladys Laubin American Indian Dancers Verlag University of Illinois Press Champaign 2000 ISBN 0 252 06869 6 Paul Christopher Eells Now I must try to live as they did Reginald Laubin and American Indian representation eine Dissertation Verlag University of Wyoming Dept of History Laramie 2009 Charles Wakefield Cadman Four Americans Indian Songs Opus 45 Verlag Boosey amp Hawkes London 1909 Frithjof Schuon The Feathered Sun Plain Indians in Art and Philosophy Verlag World Wisdom Books Bloomington 1990Weblinks BearbeitenCulturegraph Memento vom 22 Februar 2015 im Internet Archive Informationen uber Gladys und Reginald Laubin The University of Iowa PDF 928 kB Konzert Broschure ca 1940 Spurlock Museum Laubin Sammlung University of Illinois Archives PDF 103 kB Verzeichnis Laubin Papiere The University of Oklahoma Brief an Stanley VestalNormdaten Person GND 12285909X lobid OGND AKS LCCN n79091940 VIAF 79098752 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Laubin ReginaldALTERNATIVNAMEN Wanjila TatankaKURZBESCHREIBUNG amerikanischer Schriftsteller und KunstlerGEBURTSDATUM 4 Dezember 1903GEBURTSORT Detroit MichiganSTERBEDATUM 5 April 2000STERBEORT Urbana Illinois Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reginald Laubin amp oldid 232778037