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Werner Reginald Albert Gruehn 6 Oktober 1929 in Dorpat Estland 17 Juli 2002 in Giessen war ein deutscher Chemiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenReginald Gruehn Sohn von Werner Gruehn und Amata Gruehn geb Baronesse v Schilling verbrachte seine fruhe Kindheit in Dorpat bevor er 1936 mit seinen Eltern nach Berlin Zehlendorf zog Nach Kriegsende und Scheidung seiner Eltern kam Gruehn mit seiner Mutter nach Westfalen Nach dem Abitur am Stadtischen Gymnasium in Hamm studierte er von 1951 bis 1958 bei Wilhelm Klemm Fritz Micheel und Harald Schafer an der Universitat Munster das Fach Chemie Nach Abschluss des Studiums als Diplom Chemiker war er dort von 1958 bis 1959 wissenschaftliche Hilfskraft sowie von 1959 bis 1962 Verwalter einer wissenschaftlichen Assistentenstelle Er reichte seine Dissertation uber das Thema Analytische und praparative Untersuchung im sogenannten Homogenitatsgebiet des Niobpentoxyds ein und wurde 1962 an der Universitat Munster als Schuler des Anorganikers Harald Schafer zum Doktor der Naturwissenschaften promoviert Von 1962 bis 1966 war Gruehn Wissenschaftlicher Assistent seit 1966 Wissenschaftlicher Oberassistent am Anorganisch Chemischen Institut der Universitat Munster In dieser Zeit arbeitete er an einer Mikromethode zur analytischen Bestimmung niederer Oxidationsstufen die er 1966 publizierte und die 1969 Grundlage war fur seine Habilitation sowie die Erteilung der Venia legendi fur Anorganische und Analytische Chemie an der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultat der Westfalischen Wilhelms Universitat Ab 1970 war er Dozent an der Westfalischen Wilhelms Universitat und ubernahm von 1970 bis 1971 eine kommissarische Lehrstuhlvertretung an der Justus Liebig Universitat Giessen 1971 wurde Gruehn zum Wissenschaftlichen Rat und Professor an der Westfalischen Wilhelms Universitat ernannt folgte aber nur wenige Wochen spater dem Ruf auf die ordentliche Universitatsprofessur fur Anorganische und Analytische Chemie in Giessen Neben der wissenschaftlichen Arbeit war Gruehn der im Kollegenkreis gerne Sir Reginald genannt wurde fest in die akademische Selbstverwaltung eingebunden Er war Leiter des zentralen Ausschusses fur Graduiertenforderung sowie 1974 1983 bis 1984 und 1990 bis 1992 Dekan des Fachbereiches Chemie und damit zugleich Mitglied des Senats der Universitat Giessen Gruehn nahm ferner als Mitglied des 3 bis 10 Konvents der Universitat Giessen von 1975 bis 1990 an 67 Konventssitzungen teil und konnte so in einer fur das Fach Chemie nicht unproblematischen Zeit massgeblichen Einfluss auf die hochschulpolitische Entwicklung ausuben 1991 wurde er Geschaftsfuhrender Direktor des Institutes fur Anorganische und Analytische Chemie Daruber hinaus war er aktives Mitglied der Gesellschaft fur Naturforscher und Arzte sowie der Oberhessischen Gesellschaft fur Natur und Heilkunde deren Vorsitzender er mehrere Jahre war und leitete die Fachgruppe Festkorperchemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker Gruehn wurde 1998 emeritiert und starb 2002 nach kurzer schwerer Krankheit Gruehn war verheiratet hatte zwei Kinder der Landschaftsokologe und Landschaftsplaner Dietwald Gruehn ist sein Sohn Bedeutung Bearbeiten1967 entdeckte Gruehn zwei neue Nioboxidfluoride Es gelang ihm sich als Pionier im Bereich der Strukturaufklarung anorganischer Feststoffe mittels hochauflosender Elektronenmikroskopie zu profilieren Stellvertretend fur eine Vielzahl an Publikationen seien hier die Arbeiten Die hochauflosende Transmissionenelektronenmikroskopie eine noch junge Untersuchungsmethode der Festkorperchemie 1980 Auf dem Weg zur Abbildung von Atomen Hochauflosende Durchstrahlungselektronenmikroskopie fester Stoffe 1982 Can Electron Microscopy be a Help in Preparative Solid State Chemistry 1982 Erfahrungen mit der hochauflosenden Durchstrahlungselektronenmikroskopie 1985 und Redox Reactions on Oxides having Block Structures High Resolution Transmission Electron Microscopy 1988 genannt Zu dem in mehreren Auflagen erschienenen Lehrbuch Untersuchungsmethoden in der Chemie von Naumann und Heller steuerte Gruehn einen Beitrag uber Hochauflosende Durchstrahlungselektronenmikroskopie als Hilfsmittel der Festkorperchemie bei 1986 1990 1995 Weitere Schwerpunkte seiner Forschungstatigkeit waren praparative Festkorperchemie Thermochemie und methodische Entwicklungen zum chemischen Transport sowie zu Hochtemperatursupraleitern 1 Zu seinem Lebenswerk zahlen neben der Betreuung von 64 Dissertationen ca 240 Publikationen Literatur BearbeitenDeutsche Biographische Enzyklopadie 2 Aufl 2006 Band 4 S 200 K G Saur Verlag Munchen Gedenkkolloquium fur Chemiker Reginald Gruehn Giessener Anzeiger 9 Juli 2003 S 29 Oberhessische Naturwissenschaftliche Zeitschrift 61 2002 S 64 Giessener Allgemeine Zeitung Nr 168 23 Juli 2002 S 18 Lexikon deutschbaltischer Wissenschaftler Ein biographisch bibliographisches Handbuch B Filaretow 1994 S 87 88 Koln Kurschners Deutscher Gelehrtenkalender 16 Aufl 1992 Band 1 S 1138 Walter de Gruyter Berlin Die Universitat Munster 1780 1980 Hrsg H Dollinger 1980 S 451 Aschendorff Munster Einzelnachweise Bearbeiten vgl hierzu die Arbeiten Feststoffpraparation durch chemischen Transport Interpretation und Steuerung mit dem Kooperativen Transportmodell 1983 On the Chemical Transport of LaOCl as Boundary Phase in the System La2O3 Cl2 1986 Preparation and Properties of Lanthanide Oxychlorotantalates and Related Compounds 1991 sowie Die Oxychlorotitanate LnTiO3Cl der Seltenen Erden Ln Sm Lu 1993 Normdaten Person GND 119712716X lobid OGND AKS VIAF 2073157162073678980006 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 28 Dezember 2019 GND Namenseintrag 105994243 AKS PersonendatenNAME Gruehn ReginaldALTERNATIVNAMEN Gruehn Werner Reginald Albert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 6 Oktober 1929GEBURTSORT Dorpat EstlandSTERBEDATUM 17 Juli 2002STERBEORT Giessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reginald Gruehn amp oldid 238495379