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Das Rauenberger Bildstockel ist ein Bildstock bei Rauenberg im Rhein Neckar Kreis im nordlichen Baden Wurttemberg Viel alter als die 1907 10 erneuerte Kirche St Peter und Paul ist das 1698 errichtete Bildstockel das alteste christliche Kulturdenkmal auf Rauenberger Gemarkung Das Original befindet sich heute im Winzermuseum am alten Aufstellungsort wurde eine originalgetreue Kopie aufgestellt Geschichte BearbeitenDas Bildstockel wird erstmals 1743 urkundlich erwahnt in einer von Kapellan Marcellianus in Vertretung des abwesenden Pfarrers fur das Bistum Speyer erstellten Aufstellung aller vorhandenen Kapellen und Kreuze in Rauenberg Neben einer heute durch einen Neubau ersetzten St Anna Kapelle und der 1953 im Zuge des Strassenbaus abgerissenen St Michaels Kapelle fuhrt die Aufstellung von 1753 noch drei Steinkreuze im Weinberg oben an der jungen Keil mitten im Dorf bei der herschaftl Zehntscheuer und unten im Dorf bei der Bach an der steinernen Brucke ferner drei heute nicht mehr nachweisbare Holzkreuze und schliesslich auch den Bildstock oben im Dorf auf dem Kreuzweg auf Als Stifter des Bildstocks wird Conrat Bender genannt Im 19 Jahrhundert wurde das Bildstockel von seinem alten Standort nach ausserhalb des Ortes an einen Weg in den Weinbergen versetzt In den 1960er Jahren wurde im Zuge der Flurbereinigung auch das Wegenetz erneuert so dass das Bildstockel seitdem quer zum Weg steht Das ihn umgebende Gewann wurde bei der Neueinteilung der Gewanne nach der Flurbereinigung Bildstockel genannt Nach einer Restaurierung durch den ortlichen Bildhauer Karl Steidel im spaten 20 Jahrhundert wurde das Bildstockel dem Winzermuseum Rauenberg ubereignet wo es witterungsgeschutzt aufbewahrt wird wahrend am vorigen Standort in den Weinbergen im Gewann Bildstockel eine originalgetreue Kopie aufgestellt wurde Beschreibung BearbeitenAuf einem Sockelstein und einer im unteren Teil starkeren Saule befindet sich ein schildformiger mit kunstvollen Reliefarbeiten verzierter Stein der oben von einem Kleeblattkreuz abgeschlossen wird Auf dem oben gewolbten Stein befindet sich mittig eine Darstellung mit dem Gekreuzigten der links von der betenden Maria und rechts vom betenden Johannes flankiert wird Am Fuss des Kreuzes befinden sich Schadel und Knochen wahrend unter den flankierenden Figuren jeweils Engelskopfe mit Flugeln sichtbar sind Die Kreuzigungsszene wird links und rechts von gerillten Saulen flankiert die auf Rollwerk ruhen und nach oben den abschliessenden Scheitelbogen mit Kleeblattkreuz tragen Im unteren Bereich des Reliefsteins ist eine von Rankwerk umgebene Inschrift die den Stifter und das Jahr 1698 nennt KONRAT BINTER GOT ZU ER 1698 Die Inschrift am Kopf des Kreuzes lautet INRA Weitere Inschriften befinden sich im Kleeblattkreuz und im Scheitelbogen Die Inschriften weisen verschiedene Besonderheiten auf Das N weist immer einen umgekehrten Schragstrich auf das U ist als U und als V dargestellt manche Buchstaben sind zu Ligaturen zusammengezogen Die Buchstaben C G und das E sind nahezu gleich gestaltet und unterscheiden sich nur durch die Anzahl der Abstriche Statt des D wird immer ein T verwendet Die Inschrift im Kleeblattkreuz lautet O B AUCH EN IHM WI ME SCHMZ die im Scheitelbogen lautet O IER ALE TIE TEN WEG FURIBE GEH MECK E TOCK UNT SEH Die Inschrift bezieht sich sicherlich auf Jeremia 1 12 Euch sage ich allen die ihr voruber geht Schauet doch und sehet ob irgendein Schmerz sei wie mein Schmerz und bedeutet zunachst am Scheitelbogen und dann fortgesetzt am Kleeblattkreuz gelesen in etwa Oh ihr alle die den Weg voruber geht merkt doch und seht ob auch in ihm wie mein Schmerz Literatur BearbeitenHans Dietrich Henschel Das Rauenberger Bildstockel von 1698 In Kraichgau Beitrage zur Landschafts und Heimatforschung Folge 16 1999 S 365 368 49 265904 8 706637 Koordinaten 49 15 57 3 N 8 42 23 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rauenberger Bildstockel amp oldid 220615593