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Das RailCab auf Deutsch in etwa Schienentaxi war ein Forschungsprojekt der Universitat Paderborn und des Heinz Nixdorf Institutes das die Nutzung von Linearmotoren zum Antrieb von autonomen schienengebundenen Fahrzeugen erforschte 1 Es ahnelt dem gescheiterten Projekt Aramis der Pariser Verkehrsbetriebe Mehrere kleine Fahrzeuge sollten auch elektronisch gekoppelte Konvois bilden Inhaltsverzeichnis 1 Konzept 2 Verkehrsfuhrung 3 Antrieb 4 Umrustung 5 Design 6 Teststrecke 7 Ahnliche Projekte 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseKonzept Bearbeiten nbsp Bahnsystem der Versuchsanlage des Heinz Nixdorf Instituts Massstab 1 2 5Das auch als Neue Bahntechnik Paderborn bezeichnete Konzept wurde im 1997 von Joachim Luckel dem Leiter des Mechatronik Laboratorium Paderborn MLaP ins Leben gerufen Individuelle und selbstandig fahrende Einzelkabinen transportieren den Bahnnutzer auf dem regularen Schienensystem mit dem von der Magnetschwebebahn bekannten Linearantrieb Dadurch dass antreibende Elemente in Form von Elektro Dieselmotoren nicht mehr mitgefuhrt werden mussen ist es moglich wesentlich kleinere Transporteinheiten zusammenzustellen In der Konsequenz wird somit eine hohere Individualitat gegenuber den fahrplangebundenen Passagier und Guterzugen gewahrleistet Die einzelnen Shuttles mit nur noch 2 10 Passagieren sollen sich dabei nach Programmierung durch den Fahrgast automatisch den optimalen Weg durch das bestehende Schienensystem suchen Das Ziel ist es nicht zeitwillige Hochstgeschwindigkeit zu erzielen sondern die Durchschnittsreisezeit signifikant zu reduzieren Dies wird erreicht indem kein Umsteigen mehr notig ist und indem Startpunkt und Ankunftsort moglichst nahe durch die Einzelkabine erreichbar ist Es ist ein sogenanntes Personal Rapid Transit Konzept Ein wesentliches Element dieses Konzepts ist dass sich die Fahrzeuge fur ca 10 Personen auf hoher frequentierten Strecken des Netzes treffen und beruhrungslose Konvois bilden Das reduziert den Luftwiderstand und spart Energie Verkehrsfuhrung BearbeitenDadurch dass alle Shuttles durch das schienenintegrierte Kommunikationssystem miteinander verbunden sind ist eine sehr dichte Verkehrsfuhrung auf den hoch frequentierten Hauptstrecken moglich auf denen die einzelnen Shuttles dann im Idealfall mit wenigen Zentimetern Abstand aufeinander unterwegs sein konnen Das Ein und Ausscheren aus solchen Fahrzeugkolonnen wird vom Computer vorausberechnet und ermoglicht den lenkbaren Fahrzeugen das Ausscheren aus einem Konvoi bei voller Geschwindigkeit Uber die moderne Leittechnik und der GPS Ortung sollen sich die fahrbaren Einzelkabinen automatisch und eigenstandig den schnellsten Weg zum Ziel suchen Der zeitweilige Ausfall oder eine Sperrung von Hauptverkehrsachsen fuhrt bei diesem Konzept nicht zum vollstandigen Transportstillstand Antrieb BearbeitenAhnlich dem Transrapid werden die Fahrzeuge durch einen verschleissfreien wartungsarmen doppeltgespeisten Linearmotor angetrieben Die Fahrzeuge sollen jedoch nicht auf einem Magnetfeld schweben sondern von Rad und Schiene getragen werden Dieser Motor ist in der Lage ahnlich einer doppeltgespeisten Asynchronmaschine Energie vom Stator in den Laufer zu ubertragen also die Bordstromversorgung des Fahrzeugs gleichzeitig zum Vortrieb zu realisieren Die Regelung des Antriebs geschieht sensorlos und wurde am Institut LEA der Universitat Paderborn ehem H Grotstollen jetzt J Bocker entworfen und in Betrieb genommen Umrustung BearbeitenEin Vorteil dieser Technik ist es die bestehende Schienen Infrastruktur weiter benutzen zu konnen Allerdings muss dieser Fahrweg elektronisch aufgerustet werden um den Linearantrieb mittig zwischen den Schienen zu montieren und die Kommunikation zwischen den Railcabs zu ermoglichen Weichen der herkommlichen Art bei denen die Richtung von einem zentralen Stellwerk vorgegeben wird mussen allerdings durch starre Abzweigungen ersetzt werden bei denen ein RailCab autonom uber Geradeaus oder Kurvenfahrt entscheiden kann Es ist aber moglich alte und neue Weichenfuhrung in einer Weiche zu vereinen Es wurde auch an Konzepten fur den Mischbetrieb mit dem bisherigen Schienenverkehr gearbeitet Design BearbeitenAufgrund der kleinen Verkehrseinheiten ist eine individuellere Gestaltung der Shuttles moglich Durch Massenfertigungsverfahren erscheint es denkbar einzelne RailCabs zum Preis von PKWs anbieten zu konnen Im Rahmen eines Studienauftrages zwischen dem Heinz Nixdorf Institut und der Hochschule fur kunstlerische und industrielle Gestaltung Linz Dozent Gerhard M Buurman mit Studierenden der Meisterklasse Meru entstanden die ersten Designentwurfe mit der charakteristischen Frontpartie der Cabs 2 Die Fahrzeuge lassen sich je nach Bedarf unterschiedlich konfigurieren So sind fur den Nahverkehr etwa Grossraummodule vorgesehen die 20 Personen aufnehmen konnen Gutermodule bzw spezielle Wagen fur 40 Fuss Container sind ebenso vorgesehen Teststrecke Bearbeiten nbsp Testgelande am Campus der Universitat Paderborn im Jahr 2009Am 12 Juli 2002 wurde mit dem Bau einer 530 m langen Versuchsstrecke begonnen die 2003 bis zum Ende des Projekts in Betrieb blieb Auf dieser wurde die Technik im Massstab 1 2 5 untersucht Die technische Machbarkeit des Systems konnte nachgewiesen werden Am 8 September 2016 begann der Ruckbau der Anlage Weitergehende Forschungen auf dem Gebiet sollen in Zukunft mit Hilfe von Methoden des Virtuellen Engineerings durchgefuhrt werden Die Versuchsstrecke lag zwischen Sudring und Mersinweg 51 42 19 1 N 8 46 3 7 O 51 705305555556 8 7676944444444 auf dem Gelande steht inzwischen ein Forschungsgebaude 3 Es gab im Jahr 2007 Uberlegungen eine Teststrecke auf der normalspurigen Schleifkottenbahn einzurichten um das System in Originalgrosse testen zu konnen Diese Strecke zweigt in Oberbrugge in Richtung Halver ab 4 5 Ahnliche Projekte BearbeitenEin Projekt das ebenfalls individuellen Verkehr auf Schienen zum Ziel hat allerdings ausschliesslich im Guterverkehr ist CargoCap Literatur BearbeitenManfred Dworschak Internet auf Radern In Der Spiegel Hamburg 2 2007 ISSN 0038 7452 S 196f C Henke C Rustemeier T Schneider J Bocker A Trachtler RailCab Ein Schienenverkehrssystem mit autonomen Linearmotor getriebenen Einzelfahrzeugen Internationaler ETG Kongress 2007 Kundennutzen durch neue Technologien in der Bahntechnik Karlsruhe Deutschland 2007 Karsten Schafer Riesengrosse Kiste In Technology Review Heise Hannover 1 2007 ISSN 1613 0138 Ansgar Trachtler RailCab mit innovativer Mechatronik zum Schienenverkehrssystem der Zukunft VDE Kongress 2006 Fachtagungsberichte der ETG GMA DGBMT Band 2 2006 Aachen Weblinks BearbeitenInformationen auf den Seiten des Heinz Nixdorf Instituts Universitat Paderborn Informationen auf den Seiten der Fachhochschule Dusseldorf ehemalige Website des Projektes railcab de Memento vom 13 Juli 2015 im Internet Archive Artikel German Company Engineers Driverless Taxi englisch bei Spiegel OnlineEinzelnachweise Bearbeiten Das Projekt ist mittlerweile abgelaufen RAILCAB Universitat Paderborn Heinz Nixdorf Institut Fachgruppe Softwaretechnik abgerufen am 14 Mai 2020 Designstudien in RailCab Neue Bahntechnik Paderborn Universitat Paderborn Fachgruppe CIM abgerufen am 14 Mai 2020 Universitat Paderborn Neues Forschungsgebaude ersetzt RailCab Strecke Neue Westfalische 8 September 2016 abgerufen am 14 Mai 2020 Modellstrecke fur neue Technik Uni setzt auf Schleifkottenbahn Memento vom 14 August 2007 im Internet Archive Pressemitteilung der Schleifkottenbahn Datum unbekannt abgerufen am 15 September 2020 RailCab Notwendigkeit einer Bahn Testrecke ist unstrittig Westfalische Rundschau 26 April 2007 abgerufen am 15 September 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title RailCab amp oldid 238850826