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Radio Brenner spater auch Radio Brenner 1 und zum Schluss Sudtirol 1 war ein privater Radiosender aus Sudtirol in Italien der mittels aufwandiger Sendetechnik uber den Alpenhauptkamm hinweg gezielt den sudbayerischen Raum versorgte Auf diese Weise konnte das damals noch geltende Verbot von privaten Horfunksendern in Deutschland unterlaufen werden In Italien hingegen war privater Rundfunk zu dem Zeitpunkt bereits erlaubt Aufgrund seiner unkonventionellen Programmgestaltung erfreute sich Radio Brenner einer vergleichsweise grossen Beliebtheit 1 Der heute existierende Sender Sudtirol 1 steht in keiner Beziehung zu Radio Brenner Die Flatschspitze der langjahrige Sendestandort von Radio Brenner im Jahre 2011 Die sichtbaren Antennen stammen von anderen Betreibern und sind neueren Datums Der Schwarzenstein der nur kurz als Senderstandort genutzt werden konnte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Standort und Technik 3 Programm 4 Weiteres Leben 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 1980 bildete sich ein Konsortium mit einem Startkapital von 8 Millionen DM nach anderen Quellen von etwa 5 Millionen DM um von Sudtirol aus den bayerischen Raum mit einem Privatradio zu versorgen Als Name fur den Radiosender wurde zunachst Radio Brenner International festgelegt Wegen der Verwechslungsgefahr mit dem ebenfalls aus Sudtirol sendenden Radio Bavaria International liess man spater das International im Namen weg sodass der gelaufige Name Radio Brenner ubrig blieb Die ersten Testsendungen erfolgten Anfang 1981 im Mai des gleichen Jahres begann der Dauerbetrieb Nach den ersten Erfolgen wurde ein zweites Programm geplant sodass an das bisherige Programm eine 1 angehangt wurde Es blieb jedoch bei Radio Brenner 1 ein zweites Programm wurde nicht ausgestrahlt Auch das geplante Fernsehprogramm kam nicht uber einfache Tests hinaus 1986 wurde der Name in Sudtirol 1 geandert weil in Munchen auf der 92 40 MHz der Munchner Ableger von Radio Brenner startete und die Namensgleichheit fur Verwirrungen sorgen wurde Dieser wurde dann Ende 1989 wieder in Radio Brenner umbenannt nachdem Radio Brenner in Munchen bereits 1988 seinen Betrieb wieder einstellte 1990 wurde der Sender dann noch letztmals fur einige Monate in Radio Brenner Sudtirol umbenannt wohl bedingt durch eine weitere Anderung der Gesellschafterverhaltnisse und weil man schon das Ende Richtung Bayern absah Durch die zwischenzeitlich in Deutschland erfolgte Freigabe von privatem Rundfunk entfiel sowieso zunehmend die Notwendigkeit von Italien aus den Sendebetrieb durchzufuhren sodass der Sender im Juli 1991 an den Lokalsender Radio Zirog verkauft und in Radio Edelweiss umbenannt wurde In der Hauptsache lag es aber wohl eher daran dass die Betriebskosten an Roland Huber dem Betreiber der Anlage auf dem Schwarzenstein langer nicht mehr bezahlt wurden Standort und Technik BearbeitenDas Studio fur den Programmbetrieb befand sich in Sterzing einer Kleinstadt in Sudtirol unweit des namensgebenden Brennerpasses Die Ausstrahlung nach Norden erfolgte zunachst von einer Sendeanlage nahe dem Gipfel der Flatschspitze aus etwa 2500 m Hohe etwa drei Kilometer sudlich des Brennerpasses auf italienischer Seite Die Ubertragung des Modulationssignales vom Funkhaus in Sterzing zur Flatschspitze erfolgte uber einen Umsetzer am Rosskopf uber eine Richtfunkverbindung im 13 GHz Band Die ersten Testsendungen nutzten die Frequenz 102 15 MHz Die Ausgangsleistung des UKW Senders betrug 10 Kilowatt die Strahlungsleistung betrug etwa 400 Kilowatt ERP Nachdem der Bayerische Rundfunk die benachbarte Frequenz 102 3 MHz mit seinem Klassikprogramm Bayern 4 belegt hatte wurde ein Frequenzwechsel erforderlich Als neue Frequenz wurde nun fur langere Zeit 104 05 MHz genutzt In Munchen war durch Abschattungen der Empfang etwas eingeschrankt allerdings konnten grosse Teile von Sudbayern erreicht werden Einzelne Empfangsberichte kamen sogar aus Stuttgart Nurnberg und der damaligen DDR Im Mai 1987 erfolgte der Umzug auf den deutlich hoheren und gunstiger gelegenen Schwarzenstein Gesendet wurde dann auf der 101 30 MHz Dank der Hohenlage von 3300 m verbessert sich nun der Empfang in Suddeutschland erheblich 1989 wurde die Sendeanlage auf dem Schwarzenstein durch Brandstiftung zerstort Es folgte zwar ein Wiederaufbau der Anlage ein durchgangiger Sendebetrieb gelang aber nicht mehr Noch wahrend des Betriebs vom Schwarzenstein bis zum Ende der Einstrahlung Richtung Bayern wurde die neue Frequenz 104 90 MHz verwendet Zudem wurde dann gegen Ende dieser Zeit auch der Name in Radio Brenner Sudtirol umbenannt Bis zum Ende des Senders im Jahre 1991 wieder von der Flatschspitze aus gesendet 2 Programm BearbeitenDer erste Sendeleiter und Moderator war Bernd Kuhl weitere Moderatoren waren unter anderem Waldemar Muller und Axel Ricken Ungewohnlich fur die damalige Zeit waren die spontanen Spasse und die zum Teil ungespielt chaotischen improvisierten Moderationen Der Stil der Radio Brenner Moderationen wurde spater von einigen anderen Radiosendern imitiert und hatte starken Einfluss auf die deutsche Radio Comedy Szene Die Musikauswahl war ein buntes Gemisch aus aktuellen Titeln und Oldies erganzt um eine italienischsprachige Sendung und dem recht beliebten Wunschkonzert Dauerbrenner Hier konnten Zuhorer anrufen und sich Titel wunschen die dann auch meist sofort gespielt wurden Die Anzahl der Anrufer war so hoch dass zeitweise das Telefonnetz in Sterzing blockiert war Weiteres Leben BearbeitenLange war es still um das Programm Nach dem Ende der Aussendung von Sendungsschnipseln auf FMK Radio wurde im Juli 2023 das Programm wieder neu aufgelegt Mit einem Testprogramm startet Radio Brenner dieses Mal von Deutschland aus auf der neu gestalteten Website 3 Im Herbst ist der weitere Ausbau des Programms geplant und verhalt sich ahnlich dem neuen Webradio Angebot von Radio Xanadu 44 welches sich ebenfalls an Radio Xanadu 92 4 aus den Jahren 1986 bis 1988 anlehnt wichtig dieses Programm von Xanadu ist nicht gleichzusetzen mit dem Radio Xanadu welches als Webstream von Antenne Bayern angeboten wird hier handelt es sich eher um die Version von Jo Luders 1984 bis 1986 Literatur BearbeitenWolf Dieter Roth Piratensender 1 Auflage Siebel Verlag fur Technik und Handwerk GmbH Baden Baden 2004 ISBN 3 88180 637 7 S 176 201 Weblinks BearbeitenPrivate Webseite mit Presseartikeln Bildern und Horbeispielen speziell zu Radio Brenner Private Webseite des neuen Webradios Radio Brenner ab Juli mit einem TestprogrammEinzelnachweise Bearbeiten Radio Brenner gegen Bayerischen Rundfunk Wellenbrecher In Capital Gruner Jahr September 1983 ISSN 0008 5847 S 221 ff Michael Heysinger Privatsender in Sudtirol Dauerbrenner aus den Alpen In Elo Franzis Verlag Dezember 1982 ISSN 0341 4175 S 44 47 http www radiobrenner it Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Radio Brenner amp oldid 236972966