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Die Quechan bzw korrekter Kwtsan Kwatsaan engl Aussprache Kwuh tsan veraltet oft Yuma genannt sind einer der militarisch machtigsten Volksstamm der indigenen Fluss Yuma deren Gruppen in der Mojave Wuste und Sonora Wuste am unteren Colorado und mittleren Gila River im Sudwesten der Vereinigten Staaten sowie im Nordosten von Niederkalifornien und im Nordwesten von Sonora in Mexiko lebten und somit zum Kulturareal des Sudwestens zahlen Reservate der Quechan Yuma und benachbarter Stamme im Sudwesten der Vereinigten StaatenQuechan Aus United States and Mexican Boundary Survey Bericht von William H Emory Washington 1857 Band I Heute bilden sie mit ca 3 200 Stammesmitgliedern den auf Bundesebene anerkannten Fort Yuma Quechan Tribe 1 mit der beiderseits des Colorado Rivers an der Grenze zwischen Arizona und Kalifornien liegenden etwa 176 km grossen Fort Yuma Indian Reservation und dem Verwaltungssitz Yuma im gleichnamigen County in Arizona Inhaltsverzeichnis 1 Stammesbezeichnung und Identitat 2 Sprache 3 Wohngebiet 4 Geschichte 5 Lebensweise und Kultur 6 Demografie 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 Weblinks 10 Siehe auchStammesbezeichnung und Identitat BearbeitenZu den Hauptgruppen der sog Fluss Yuma gehorten von Norden nach Suden die Mohave Pipa Aha Makav Quechan Kwtsaan Cocopa Xawiƚƚ kwnchawaay Kahwan Kohuana Kaxwaan und Halyikwamai Xalykawaam entlang des Colorado Rivers sowie die Halchidhoma Xalychidom Piipaash Kavelchadom Kavelchadom Piipaash Opa Piipaa Nyaa und Maricopa Piipaash entlang des mittleren Gila River sowie des Salt River spater schlossen sich diesen auch die Kahwan Kohuana und Halyikwamai an Laut ihren Uberlieferungen schuf der Kulturheros Kwikumat alle Yuma sprachigen Stamme die alle vom heiligen Berg Spirit Mountain Avii Kwamee bzw Avi Kwa Ame hochster Berg nahe Laughlin Nevada 2 auf die Erde herabstiegen und sich in ihren jeweiligen Stammesgebieten niederliessen nur die Quechan benutzten zum Abstieg einen speziellen anderen Weg Xam Kwatcan auf eine andere Art einen anderen Weg herabsteigen genannt Auf Grund dieser Tatsache nannten sie sich Kwtsan Kwatsaan Diejenigen die auf eine Art herabgestiegen sind oft nannten sie sich jedoch auch einfach Piipaa Piipaa Person bzw Piipaats Volk die Menschen Die Etymologie der bis vor kurzem meist gebrauchlichen Stammes sowie Sprachbezeichnung als Yuma ist umstritten hochstwahrscheinlich leitet sie sich aus der Sprache der feindlichen Pima ab und bedeutet in etwa Wurmesser da die Quechan militarisch neben den Mohave der machtigste Yuma sprachige Stamm waren wurden alle Yuma sprachigen Volker zusammenfassend ebenfalls als Yuma bezeichnet Sprache BearbeitenIhre Sprache das Quechan oder Kwtsaan Kwatsaan Iiyaa Sprache Derjenigen die auf eine Art herabgestiegen sind auch bekannt als Yuma zahlt zusammen mit der Sprache der Mohave und den Maricopa Sprachen der Maricopa Halchidhoma und Kaveltcadom zur Fluss Yuma Untergruppe der Yuma Sprachen der Cochimi Yuma Sprachfamilie die oftmals zu den Hoka Sprachen gezahlt wird Wohngebiet BearbeitenSie lebten in der insbesondere in der nach ihnen benannten Yuma Wuste einem Teil der Sonora Wuste im Sudosten Kaliforniens und Sudwesten Arizonas im Colorado River Valley in der Gegend wo der Gila River in den Unterlauf des Colorado River mundet ihre Nachbarn waren im aussersten Nordwesten die Cahuilla Ivilyuqaletem flussaufwarts die Halchidhoma Xalychidom Piipaash und Mohave Pipa Aha Makav im Norden und flussabwarts die Cocopa sprachigen Cocopa Xawiƚƚ kwnchawaay Kahwan Kohuana Kaxwaan und Halyikwamai Xalykawaam im Sudwesten sowie die Maricopa Piipaash sprachigen Kavelchadom Kavelchadom Piipaash Opa Piipaa Nyaa und Maricopa Piipaash im Sudosten Direkt im Westen lebten zudem die Kumeyaay Tipai Ipai Das grune Tal des unteren Colorado ist von einer trockenen Wuste umgeben und wurde fruher vor dem Bau der grossen Staudamme jahrlich von Hochwasser uberflutet und eine grosse Menge Schlamm abgelagert war also fruchtbares Ackerland Geschichte BearbeitenDie fruhesten Kontakte zu den Spaniern bestanden aus einem kurzen Besuch von Hernando de Alarcon der 1540 den Colorado mit einem Schiff flussauf segelte Pater Eusebio Francisco Kino wohnte 1698 in den Dorfern der Quechan auf seiner Reise nach Kalifornien Im Jahr 1779 schickten die Franziskaner OFM Pater Francicsco Garces zusammen mit einer Militar Eskorte zu den Quechan um Missionsstationen zu errichten Die Indianer hatten zugesichert friedlich zu bleiben wenn sie als Gleichberechtigte behandelt wurden und widersetzten sich diesem Versuch sie zu unterwerfen Sie waren nicht bereit ihr Land oder ihre Unabhangigkeit gegen zweifelhafte Wohltaten einer neuen Religion aufzugeben Im Jahr 1781 zerstorten sie die Mission die in der Nahe der heutigen Stadt Yuma lag und toteten die Priester und einige Soldaten Ausser der Einfuhrung von neuen Feldfruchten hatte der Kontakt zu den Spaniern keinerlei Einfluss auf die Kultur der Quechan Die Entdeckung von Gold in Kalifornien hatte zur Folge dass Tausende von Goldsuchern auf ihrem Weg nach Kalifornien das Land der Quechan uberschwemmten Die Migranten stahlen Feldfruchte aus den Garten der Indianer wahrend die Quechan Guterzuge beraubten Trotzdem blieb die Lage relativ friedlich Einige findige Quechan bauten sogar eine Fahre uber den Colorado und stellten den Weissen einen Fahrdienst zur Verfugung Schon vor der Ankunft der Spanier war ihr Wohngebiet am Colorado ein strategischer Punkt Der Fluss ist hier relativ schmal und gab den Quechan die Moglichkeit den Handel zwischen dem Landesinneren und der Pazifik Kuste zu kontrollieren Jedem Versuch auf ihrem Land zu siedeln begegneten die Quechan mit Widerstand Die ersten Probleme gab es als die Amerikaner eine Fahre in Konkurrenz zu den Indianern bauen wollten Um 1850 forderten die Amerikaner Schutz von den Quechan als ein militarischer Aussenposten in Camp Yuma errichtet wurde Die kleine Abteilung beschrankte die Feindseligkeiten auf ein Mindestmass versagte aber dabei die Weissen an der Besetzung von Indianerland zu hindern Bald brachen Feindseligkeiten aus und 1852 wurden die Quechan von der Armee unterworfen Das geschah weniger durch Kriegshandlungen sondern mehr durch Zerstorung der indianischen Felder und Siedlungen 1884 wurde ein Reservat eingerichtet das grosstenteils aus trockenem und fur die Landwirtschaft ungeeignetem Boden bestand Lebensweise und Kultur BearbeitenIn fruherer Zeit lebten die Quechan im Herbst Winter und Fruhling in sechs Siedlungen oder Rancherias die auf dem hoheren Ufer lagen und somit vom Hochwasser nicht erreicht werden konnte Nachdem das letzte Hochwasser im Fruhling abgeflossen war schwarmten die Familien aus um Mais Bohnen Squash und Getreide in den Rissen des trocknenden Schlamms zu pflanzen oder zu saen Wilde Pflanzen besonders Mesquite Bohnen und Fisch erganzten ihren Nahrungsbedarf Jede Rancheria hatte ihren eigenen Fuhrer und bestand aus mehreren hundert Personen 1774 schatzten die Spanier dass in der grossten Siedlung Xuksil bis zu 800 Quechan lebten Fur grossere Kriegszuge und fur Ernte und Trauer Rituale versammelten sich die Bewohner aller Rancherias Jeder gehorte ausserdem zu einem patrilinearen Klan die Bezeichnungen wie Mais Schlange oder Frosch trugen Manner konnten keine Frau aus ihrem eigenen Klan heiraten Die meisten Quechan kennen auch heute noch ihre Klan Zugehorigkeit obwohl sich viele nicht mehr darum kummern Die Quechan glaubten und glauben noch heute an eine besondere personliche Kraft die durch Traume entsteht Die Starke im Krieg und die Bedeutung der Trauer waren gemeinsame Themen bei der Trauer Zeremonie Karuk genannt die ein Scheingefecht und die Verbrennung von Bildnissen gestorbener Angehoriger beinhaltete Diese Zeremonie wird heute nur noch selten abgehalten Die Quechan bemuhen sich aktuell darum dass ihr rituelles Wissen nicht unwiederbringlich verloren geht Demografie BearbeitenGarces schatzte 1776 die Bevolkerungszahl auf 3 000 Quechan Eine Schatzung von M Leroux aus dem fruhen 19 Jahrhundert ergibt ebenfalls 3 000 Angehorige wahrend das United States Indian Office fur das Jahr 1910 nur 655 angibt fur 1929 insgesamt 826 und fur 1937 848 Quechan Die Zahlen von heute belaufen sich auf 2 182 Stammesangehorige Einzelnachweise Bearbeiten Homepage des Fort Yuma Quechan Tribe Ethnographic Trail Systems as Large Scale Cultural LandscapesLiteratur BearbeitenWilliam C Sturtevant Hrsg Handbook of North American Indians Smithsonian Institution Press Washington D C Alfonso Ortiz Hrsg Southwest Vol 9 1979 ISBN 0 16 004577 0 Alfonso Ortiz Hrsg Southwest Vol 10 1983 ISBN 0 16 004579 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Quechan Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienSiehe auch BearbeitenListe nordamerikanischer Indianerstamme Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quechan amp oldid 236361999