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Der QMF Skandal ist eine 2004 aufgedeckte politische Affare im Wirtschaftsministerium des Freistaates Sachsen Sachsische Staatskanzlei in DresdenVorgeschichte BearbeitenMitte der 1990er Jahre wurde das Zentrum Mikroelektronik Dresden ZMD privatisiert und an die Sachsenring AG verkauft Mehrere hundert der im Zuge der Transaktion entlassenen Arbeitnehmer wurden zur Weiterbildung beziehungsweise zur Ableistung von Praktika unter anderem zur 1998 eigens zu diesem Zwecke gegrundeten Qualifizierungs Gesellschaft fur Mikroelektronik und Fahrzeugtechnik QMF geschickt Fur die Kosten dieser Massnahmen nahm die Sachsische Staatsregierung von 1999 bis 2001 Fordermittel des Europaischen Sozialfonds ESF in Anspruch Tatsachlich erfolgten jedoch keine Qualifizierungsmassnahmen vielmehr wurden die Beschaftigten an ihren alten Arbeitsplatzen auf Kosten der Europaischen Union weiterbeschaftigt Insgesamt sollen circa 21 Mio geflossen sein Eine Ruckforderung der an QMF und andere Empfanger zu Unrecht gewahrten Zahlungen durfte schwierig sein zumal QMF Anfang 2004 in Insolvenz ging Strafverfolgung Bearbeiten nbsp ZMD Niederlassung in DresdenNachdem die Unregelmassigkeit bei einer Routine Stichprobe durch EU Prufer im Juni 2003 aufgefallen waren durchsuchte die Sonderermittlungskommission INES der Staatsanwaltschaft Dresden im Mai 2004 zeitgleich bundesweit 30 Objekte darunter auch Raume des Sachsischen Staatsministeriums fur Wirtschaft und Arbeit 1 2 Daraufhin wurden Ermittlungen gegen 16 Personen eingeleitet der ehemalige Abteilungsleiter Arbeit im Wirtschaftsministerium Hans Neufischer sowie der ehemalige QMF Geschaftsfuhrer Helmut Stachel wurden in Untersuchungshaft genommen nbsp Eingang zum Landgericht DresdenIm August 2005 erhob die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Untreue gegen Neufischer den Abteilungsleiter Wirtschaftsforderung Ulrich Schlicht sowie gegen den zustandigen Staatssekretar Wolfgang Vehse 3 im August 2006 auch gegen den damaligen Wirtschaftsminister Kajo Schommer 4 Der Schaden wurde zuletzt auf circa 7 Mio beziffert Wolfgang Vehse wurde am 12 September 2008 vom Landgericht Dresden wegen uneidlicher Falschaussage zu einer Geldstrafe von 27 000 verurteilt Das Gericht rechnete dabei eine Freiheitsstrafe von funf Monaten auf Bewahrung in eine Geldstrafe zu 150 Tagessatzen je 180 um Vom Vorwurf der Beihilfe zur Untreue wurde Vehse aber freigesprochen 5 Sein Revisionsantrag wurde vom Bundesgerichtshof am 25 Marz 2009 abgewiesen Auch bei Hans Neufischer kam das Landgericht am 8 April 2009 zu einem Urteil Elf Monate und zwei Wochen Freiheitsstrafe ausgesetzt auf Bewahrung Neufischer legte gegen das Urteil Revision ein 6 Einzelnachweise Bearbeiten Sven Heitkamp DIE WELT 5 Mai 2004 EU Fordergeld Skandal in Sachsen Reiner Burger FAZ 2 Juni 2004 Sickergruben fur Fordermittel Thomas Hartwig Anklage gegen Spitzenbeamte aus Ministerium DNN 12 August 2005 Ingolf Pleil Korruptionsvorwurfe gegen Schommer DNN 18 August 2006 Landgericht verurteilt Ex Staatssekretar Vehse zu Geldstrafe Sachsische Zeitung 12 September 2008 Ingolf Pleil Gerichte klaren Verantwortung fur QMF Skandal Bewahrungsstrafe fur ehemaligen Abteilungsleiter DNN 9 Mai 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title QMF Skandal amp oldid 237502213