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Der Putschversuch auf den Philippinen am 24 Februar 2006 war ein Versuch von militarischen Einheiten der philippinischen Streitkrafte Prasidentin Gloria Macapagal Arroyo abzusetzen Sicherheitskrafte konnten den Versuch jedoch vereiteln Da es keine unabhangigen Bestatigungen des Vorfalls gibt bleiben die genauen Umstande des Putschversuches umstritten Philippinische Prasidentin Gloria Macapagal Arroyo Februar 2006Der Kommandeur der Spezialeinheiten Brigadegeneral Danilo Lim wurde als Anfuhrer des Putsches festgenommen Neben ihm wurden 16 weitere Personen unter anderem Anfuhrer der Opposition im Zusammenhang mit dem vorgeworfenen Putschversuch verhaftet Die Prasidentin verhangte im Laufe des Putsches den Notstand der die Verfassung in Teilen ausser Kraft setzt Diese Massnahme wurde von Senatoren und Menschenrechtsverbanden jedoch scharf kritisiert und Arroyo wurde verdachtigt mit dieser Massnahme Kritiker und Oppositionelle ausschalten zu wollen Wahrend des Notstandes wurden mindestens 50 Personen verhaftet Am 3 Marz wurde der Notstand aufgehoben da die Gefahr eines Putsches aufgehoben sei Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Verlauf des Putschversuches 3 Folgen 3 1 Notstand 3 2 Auflosung von Demonstrationszugen und Verhaftung von Oppositionellen 4 WeblinksHintergrund BearbeitenAm 25 Februar 1986 war der Diktator Ferdinand Marcos gesturzt worden Diktator Marcos hatte die Philippinen lange Zeit unter Kriegsrecht regiert Am 24 25 Februar 2006 waren Demonstrationszuge und Feierlichkeiten zum 20 Jahrestag seines Sturzes geplant Prasidentin Arroyo war am 20 Januar 2001 nach tagelangen Unruhen gegen den angeblich in einen Korruptionsskandal verwickelten damaligen Prasidenten Joseph Estrada als dessen Stellvertreterin an die Macht gekommen Doch schon 2003 hatten Offiziere gemeutert und auch ihrer Regierung Korruption sowie Manipulation des Terrors im Lande vorgeworfen Bei offiziellen Wahlen im Jahr 2004 war Arroyo trotz massiver Wahlfalschungen im Amt bestatigt worden Im Juni 2005 kam es zu Vorwurfen des Wahlbetrugs Ein Amtsenthebungsverfahren durch die Opposition konnte jedoch von Arroyos Regierungspartei vereitelt werden Ihr Ehemann Jose Miguel Tuason Arroyo floh kurz darauf wegen Korruptionsvorwurfen in die USA Dies fuhrte zu einer Stimmung gegen Arroyo in der Bevolkerung Der Wahlbetrug 2004 ist nach westlichen Massstaben nicht zu bestreiten In einzelnen Bezirken bekamen Arroyo Gegner 0 Stimmen in Cebu waren bei einer Nachprufung reihenweise Stimmen nur von der gleichen Handschrift ausgefullt Behinderung von Nachprufungen bei der Wahl selbst Stimmenkauf 5 Dollar Stimme was vielfach einen mehrfachen Tagesverdienst bedeutete Agrarfonds wurden zur Bestechung von Gouverneuren missbraucht der mutmassliche Wahlfalscher Garci vom gleichnamigen Skandal verschwand mysterioserweise einige Zeit mittlerweile wird gegen ihn ermittelt wegen Passfalschung usw Der angebliche Putschversuch diente allerdings offensichtlich dazu die Opposition einzuschuchtern General Lim wurde ohne Anklage in einem Gefangnis ohne Wasser und Strom monatelang festgehalten Arroyo furchtete offensichtlich am Jahrestag des Sturzes des Diktators F Marcos selbst von den verarmten Bevolkerungsmassen gesturzt zu werden Dabei durfte ihr die Anwesenheit amerikanischen Militars bei einer Ubung in Mindanao die notige Sicherheit gegeben haben dass die weniger korrupten Teile des Militars die ihren Rucktritt fordern keinen wirklichen Putsch vornehmen werden Fur den 1 Mai will sie an ihrer Anordnung zum vorbeugenden auch gewaltsamen Vorgehen von Militar und Polizei trotz gegenteiliger Anordnung des obersten Gerichts festhalten Etwa 5000 Soldaten sind aufgeboten Die oppositionelle Presse weist auf Widerspruche hin bei der Auffindung von Granaten durch Sicherheitskrafte die diesmal der Abu Sayyaf Rebellen zugeschrieben werden Verlauf des Putschversuches BearbeitenUm 00 00 Uhr am 24 Februar wurden Fahrzeuge des Militars beobachtet die in das Fort Bonifacio in Taguig City Metro Manila fuhren Um 02 00 Uhr fuhren weitere Fahrzeuge zum Camp Aguinaldo dem militarischen Hauptquartier an der Epifanio de los Santos Avenue EDSA in Manila Brigadegeneral Danilo Lim weitere Offiziere und ein prominenter Kolumnist des Inquirers wurden festgenommen Angeblich hatten sie geplant am 25 Februar mit rund 200 Soldaten gewaltsam die Prasidentin zu sturzen Eine unabhangige Bestatigung der Vorwurfe gab es nicht Arroyo sagte dass sich die Teile der Armee mit den Kommunisten deren Partei auf den Philippinen verboten ist zusammengeschlossen hatten um an die Macht zu kommen Nach im Juli 2006 bekanntgewordene Einzelheiten u a ein Video Mitschnitt mit General Lims Rede scheint General Lim der Prasidentin lediglich die Unterstutzung entzogen zu haben Er fragte seinen eigenen Angaben gemass seinen Vorgesetzten um die Erlaubnis an einer grossen Demonstration gegen die Regierung teilnehmen zu durfen Andererseits existierten in der Gruppe offensichtlich Plane fur den Fall eines Rucktritts der Prasidentin Folgen BearbeitenNotstand Bearbeiten Arroyo liess daraufhin den Notstand verhangen der grundlegende Rechte der Verfassung einschrankt So konnen Personen willkurlich verhaftet und Demonstrationen verboten werden Der Chef der Streitkrafte General Generoso Senga sicherte am gleichen Tag der Prasidentin die Unterstutzung der Armee zu und bat die Bevolkerung auffallige Truppenbewegungen zu melden da die Gefahr noch nicht vollkommen uberwunden sei Verschiedene Senatoren forderten Armee und Polizei auf den Ausnahmezustand nicht durchzusetzen da er illegal sei Auch die christlichen Kirchen lehnten sich gegen den Ausnahmezustand Es wurde angekundigt die Verfassungsmassigkeit des Notstandes vom Obersten Gericht prufen zu lassen Am Montag dem 27 Februar verlangerte Arroyo den Notstand nachdem Marineinfanteristen am Sonntag gestreikt hatten Am 3 Marz hob sie den Notstand auf Auflosung von Demonstrationszugen und Verhaftung von Oppositionellen Bearbeiten Als Folge des Ausnahmezustandes wurden alle Demonstrationszuge verboten die zum 20 Jahrestages des Sturzes von Marcos angemeldet wurden Von den Demonstrationszugen waren einige konkret gegen die Politik Arroyos gerichtet Eine Demonstration von 5000 bis 9000 Teilnehmern an dem Platz an dem der Putsch vor 20 Jahren gestartet war wurde von der Polizei gewaltsam aufgelost Die Polizei verhaftete am 25 Februar zahlreiche Oppositionelle wie Crispin Beltran Vorsitzender eines linksgerichteten politischen Bundnisses Insgesamt wurden rund 50 Personen verhaftet Funf linksgerichtete Abgeordnete waren ihrer Verhaftung entgangen in dem sie in das Abgeordnetenhaus geflohen waren Die Haftbefehle wurden Mitte April von einem Gericht in Manila fur unbegrundet und unzulassig erklart Die regierungskritische Tageszeitung Daily Tribune wurde unter Aufsicht der Polizei gestellt Noch Ende April wurde ein Journalist von Times Magazine auf Veranlassung des Justizministers wegen eines Berichtes zum Ausnahmezustand auf die Schwarze Liste der Einwanderungsbehorde gesetzt Weblinks Bearbeiten nbsp Wikinews 6 September 2005 Amtsenthebungsverfahren gegen die philippinische Prasidentin Arroyo gescheitert Nachricht nbsp Wikinews 24 Februar 2006 Philippinen Prasidentin ruft nach angeblichem Putschversuch den Notstand aus Nachricht nbsp Wikinews 4 Marz 2006 Philippinen Prasidentin Arroyo hob Notstand auf Nachricht spiegel de Philippinische Polizei geht gegen Oppositionelle vor nzz ch 27 Februar 2006 Druck auf die Medien in Manila nzz ch 3 Marz 2006 Ausnahmezustand aufgehoben Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive amnesty international 8 Marz 2006 Public Statement AI Index ASA 35 002 2006 Englischsprachige Erklarung von amnesty international zur Menschenrechtslage auf den Philippinen nach Aufhebung des Ausnahmezustandes Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Putschversuch auf den Philippinen vom 24 Februar 2006 amp oldid 195089947