www.wikidata.de-de.nina.az
Der Pure Food and Drug Act ist ein Verbraucherschutzgesetz welches 1906 in den USA unter Prasident Theodore Roosevelt verfasst wurde Das Gesetz sollte vor tauschenden Etiketten und Inhaltsangaben auf Arzneimitteln und Nahrungsmitteln schutzen Es war das erste einer Reihe von bedeutenden Verbraucherschutzgesetzen die vom US Kongress im 20 Jahrhundert verordnet wurden und letztlich zur Grundung der Food and Drug Administration fuhrten Ursprunglich forderte das Gesetz dass Arzneimittelhersteller verpflichtet seien alle Inhalte eines verkauften Medikaments auf der Verpackung anzugeben Diese Regelung wurde jedoch erfolgreich von Herstellern und Werbeagenturen angefochten so dass ein Kompromiss erreicht wurde der die Angabe von zehn suchterzeugenden Inhaltsstoffen voraussetzt Diese Inhaltsstoffe umfassen Alkohole Morphin Kokain Heroin Opium Eucain Chloroform Cannabis Indica Chloralhydrat und Acetanilid 1 US Prasident Theodore Roosevelt unterzeichnete den Pure Food and Drug Act in 1906 Inhaltsverzeichnis 1 Historische Bedeutsamkeit 2 Rechtliche Kontroversen 3 Einfluss auf zukunftige Verbraucherschutzgesetze 4 EinzelnachweiseHistorische Bedeutsamkeit BearbeitenDer Pure Food and Drug Act war Teil von mehreren progressiven Gesetzgebungen und wurde von Prasident Roosevelt am selben Tag unterzeichnet wie der Federal Meat Inspection Act Die Durchsetzung des Pure Food and Drug Act wurde dem Prasidium der Chemie Abteilung des US Landwirtschaftsministerium zugewiesen welches im Jahre 1930 zur US amerikanischen Gesundheitsbehorde Food and Drug Administration umbenannt wurde 2 Der Pure Food and Drug Act wird als Ursprung der Food and Drug Administration angesehen da die Ausfuhrung des Gesetzes im Aufgabenbereich dessen lag Rechtliche Kontroversen BearbeitenIm Marz 1907 wurden mehrere Lieferungen von vermeintlichen Krebs Heilmitteln beschlagnahmt unter der Vermutung dass sie trugerische Etiketten mit unwahren Behauptungen enthielten Der Hersteller dieser Medikamente Dr Johnson s Mild Combination Treatment for Cancer reichte daraufhin eine Klage ein da er behauptete dass der Pure Food and Drug Act solch weitlaufigen Beschlagnahmungen nicht gewahrleistete 1 In 1911 entschied der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten zugunsten von Dr Johnson mit der Begrundung dass es zu dem Zeitpunkt keine genaue Ubereinstimmung in der Medizin uber die Wirkung des Medikaments gabe Im Jahr 1909 wurde auf rechtlicher Basis des Gesetzes versucht Coca Cola zu verbieten Der Grund war ein stark erhohter Koffeingehalt des Getranks der seit 1903 existierte als Coca Cola Kokain als Wirkstoff mit Koffein ersetzte 3 Zuerst wurde zu Gunsten von Coca Cola entschieden da der Richter des Verfahrens United States v Forty Barrels and Twenty Kegs of Coca Cola beschloss dass der Getrankehersteller das Recht habe die Menge an Koffein pro Getrank selber festzulegen Spater wurde das Verfahren jedoch vom Obersten Gerichtshof wieder aufgegriffen und letztendlich wurde beschlossen dass der Koffeingehalt verringert werden musse 4 Einfluss auf zukunftige Verbraucherschutzgesetze BearbeitenIm Jahre 1938 wurden zwei Verbraucherschutzgesetze unterzeichnet die auf den Pure Food and Drug Act aufbauten Der Wheeler Lea Act erweiterte den Handlungsbereich der Federal Trade Commission und ermoglichte es dass Verstosse gegen das Gesetz bezuglich falschlichen Aussagen in Werbeanzeigen uber die Wirkung von Medikamenten scharfer geahndet werden 5 Der Food Drug and Cosmetic Act aus demselben Jahr erzielte ahnliche Ergebnisse fur die Food and Drug Administration 6 Diese beiden Verbraucherschutzgesetze wurden durch verschiedene Initiativen von der American Medical Association unterstutzt Eine dieser Initiativen versuchte Arzneimittelhersteller mit einem Gutesiegel von falschlichen Aussagen uber die Wirkung ihrer Medikamente abzuhalten Werbeanzeigen die von der American Medical Association uberpruft und als wahrheitsgetreu eingeschatzt wurden erhielten das Gutesiegel und damit die Erlaubnis in offiziellen Magazinen der Organisation abgebildet zu werden 1 Im Jahr 1952 wurde das Durham Humphrey Amendment eingefuhrt welches die Unterscheidung zwischen verschreibungspflichtigen und nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln weiter betonte 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b c NANCY TOMES Remaking the American Patient How Madison Avenue and Modern Medicine Turned Patients into Consumers University of North Carolina Press 2016 ISBN 978 1 4696 2277 4 doi 10 5149 9781469622781 tomes Andrea T Borchers Frank Hagie Carl L Keen M Eric Gershwin The history and contemporary challenges of the US Food and Drug Administration In Clinical Therapeutics Band 29 Nr 1 Januar 2007 ISSN 0149 2918 S 1 16 doi 10 1016 j clinthera 2007 01 006 elsevier com abgerufen am 14 Juni 2018 James Hamblin Why We Took Cocaine Out of Soda In The Atlantic 31 Januar 2013 theatlantic com abgerufen am 18 Juni 2018 Pop psychology The man who saved Coca Cola Abgerufen am 18 Juni 2018 englisch Milton Handler The Control of False Advertising under the Wheeler Lea Act In Law and Contemporary Problems Band 6 Nr 1 1939 S 91 110 doi 10 2307 1189730 JSTOR 1189730 David F Cavers The Food Drug and Cosmetic Act of 1938 Its Legislative History and Its Substantive Provisions In Law and Contemporary Problems Band 6 Nr 1 1939 S 2 42 doi 10 2307 1189727 JSTOR 1189727 John P Swann FDA and the Practice of Pharmacy Prescription Drug Regulation Before the Durham Humphrey Amendment of 1951 In Pharmacy in History Band 36 Nr 2 1994 S 55 70 JSTOR 41111608 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pure Food and Drug Act amp oldid 231853150