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Ptisane griechisch lateinisch ptisana oder Gerstenwasser bezeichnet eine Grutze aus gekochten Gerstengraupen oder deren Absud die in der Antike wegen ihrer schleimigen Beschaffenheit und guten Verdaulichkeit als Nahr und Heilmittel therapeutisch eingesetzt wurde 1 Inhaltsverzeichnis 1 Corpus Hippocraticum 2 Lateinische Fachliteratur 3 Galenos von Pergamon 4 Literatur 5 EinzelnachweiseCorpus Hippocraticum BearbeitenIm Corpus Hippocraticum wird die ptisane in mehreren Schriften behandelt besonders haufig in Uber die Diat bei akuten Erkrankungen Acut und Uber die Krankheiten II Morb II 2 Hippokrates von Kos beschreibt die ptisane beste Gerste gestampft gr ptissw gut zu einem Brei gekocht 3 Indem man diesen durch ein Tuch treibt kann auch ein Saft hergestellt werden 4 Beides wird als ptisane bezeichnet aber auch als ptisane Brei oder ptisane Saft Hippokrates schatzt die Gerste mehr als alle anderen Getreidearten warnt aber dennoch unter Umstanden vor der Verwendung der ptisane Ein falscher Beginn der Diat kann sogar zum Tod fuhren 5 Lateinische Fachliteratur BearbeitenDie Romer haben die ptisane ubernommen raumten ihr aber nicht denselben Rang ein Aulus Cornelius Celsus erwahnt das bierahnliche 6 Heilmittel in seinem Werk De medicina und Scribonius Largus in seinem pharmakologischen Buch Compositiones nur wenige Male Plinius der Altere kennt eine Schrift des Hippokrates zum Lob der ptisane oder tisane 7 Allerdings zieht er die alica res Romana also die romische Entwicklung der Graupen aus Dinkel vor 8 Der spatere romische Medizinschriftsteller Caelius Aurelianus erwahnt die ptisane etwa 50 mal allerdings auch abwertend als zu schwer verdaulich Ptisane scheint jetzt ausschliesslich den Saft zu bezeichnen Bei der Behandlung der Rippenfellentzundung schreibt er 9 Ptisanam igitur quando medicamen biberit statim superbibere Den Gerstenschleim soll er also wenn er seine Medizin getrunken hat gleich nachtrinken Galenos von Pergamon BearbeitenGalenos setzt sich in seinen Schriften mit dem Corpus Hippocraticum auseinander In Das Buch des Hippokrates uber die Diat bei akuten Erkrankungen und der Kommentar des Galenos I Hipp de acut morb zitiert und beurteilt er die Schrift Acut des Hippokrates Dabei beschaftigt er sich auch mit der ptisane Er empfiehlt sie aber nicht bedingungslos sondern legt dar dass in unterschiedlichen Fallen der Saft oder der Brei gegeben wird manchmal auch ganz auf dieses Mittel zu verzichten ist 10 Literatur BearbeitenWerner Golder Hippokrates und das Corpus Hippocraticum Wurzburg 2007 S 32 Karl Heinz Leven Antike Medizin Ein Lexikon C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 52891 0 S 737 Gundolf Keil blutken bloedekijn Anmerkungen zur Atiologie der Hyposphagma Genese im Pommersfelder schlesischen Augenbuchlein 1 Drittel des 15 Jahrhunderts Mit einer Ubersicht uber die augenheilkundlichen Texte des deutschen Mittelalters In Fachprosaforschung Grenzuberschreitungen Band 8 9 2012 2013 S 7 175 hier S 68 und 77 79 Einzelnachweise Bearbeiten Karl Heinz Leven Antike Medizin Ein Lexikon C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 52891 0 S 737 Werner Golder Hippokrates und das Corpus Hippocraticum Wurzburg 2007 S 32 Hippokrates Acut XV Hippokrates Acut VII Hippokrates Acut XVII Lorenz Diefenbach Glossarium latino germanicum mediae et infimae aetatis Frankfurt am Main Joseph Baer 1857 und Nachdruck Darmstadt 1968 S 470 Plinius Naturalis historia 18 75 Plinius Naturalis historia 22 128 Caelius Aurelianus Celerum passionum 2 116 Galenos Hippocratis de acutorum morborum victu liber et Galeni commentarius 1 18 Ausgabe Kuhn Bd 15 Leipzig 1828 S 465 Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ptisane amp oldid 223131861